Gute Nacht! Der Sommer dauert an …

Der Sommer dauert an; die Abende auf dem Balkon genießen (foto: zoom)

Dieses Jahr war bislang eines der besten. Schon im Frühjahr konnten wir bei vorsommerlichen Temperaturen eine Radtour von Kassel bis Köln genießen.

Für das Siedlinghäuser Freibad hatte ich mir eine Saison-Karte gekauft. Jeden Tag, den ich nicht auf dem Rad verbrachte, habe ich dort 1000 bis 1200 Meter das Wasser durchpflügt, Eis gegessen und mit den Menschen aus dem Ort und Umgebung geplaudert.

Dieser Sommer wäre fast perfekt gewesen, hätten wir nicht diese höllische Hitze in der Mitte der Sommerferien entlang des Mains radelnd erleiden müssen.

Ein heißer Sommer.

BTW: Habt ihr den Roman von Uwe Timm über die 68er-Jahre gelesen? Uwe Timm ist ein großartiger Erzähler.

Jetzt der meteorologische Herbst, kalendarischer Spätsommer, immer noch fantastisch. Die Abende auf dem Balkon, an denen ich in den Sonnenuntergang schaue, habe ich nicht gezählt. Diese Jahr ist eines der besten.

Die Sonne geht unter. Ich vergesse alles Schlechte in der Welt.

Gute Nacht!

Gute Nacht aus Siedlinghausen … muss jetzt „1984“ zu Ende lesen!

Der Abendhimmel von der Allenbergstraße aus gesehen (foto: zoom)

Gute Nacht und nur kurz angemerkt. Bin heute mit dem alten Tamron Zoom (18-200) auf der Kamera durch den Ort geschlendert, um zu sehen, ob es wirklich so viel schlechter ist als meine Nikon Objektive.

Nun ja, es kommt darauf an, was man fotografiert. Manchmal reicht es, manchmal nicht.

Gleich will ich vor allen Dingen „1984“ zu Ende bringen. Ich habe diese Dystopie von George Orwell schon mehrmals gelesen. Das erste Mal als Jugendlicher schnell an einem Abend. Danach habe ich immer länger gebraucht und jetzt sind es schon mehrere Wochen, die ich Seite für Seite kurz vor dem Einschlafen mit Winston Smith verbringe.

Ein bis zwei Seiten haben gereicht, um mich bis in die Träume zu beschäftigen. Heute Abend geht es dem Ende zu, und das werde ich „wie früher“ in einem Rutsch lesen.

Ich finde „1984“ hart zu ertragen, weil der Roman seit seiner Erstveröffentlichung vor 70 Jahren nichts von seiner „Aktualität“ und Schärfe verloren hat.

Doublethink, Newspeak, Ignorance is Strength, War is Peace … später (vielleicht) mehr.

Ich höre an dieser Stelle auf, denn gleich muss Smith im dritten und letzten Teil in den „Room 101“.

Blick aus dem Fenster: Der längste Tag des Jahres in Siedlinghausen um 22:24 Uhr – wie traurig :-(

Der längste Tag ist beendet, die kürzeste Nacht des Jahres 2019 hat begonnen. (foto: zoom)

Die Kamera hatte ich heute schon weggepackt („Das Licht reicht nicht mehr…“), wurde aber nach Sonnenuntergang von der Familie noch einmal auf den Balkon gepeitscht („Selbst das Smartphone macht noch Bilder …“).

Der Stein des Anstoßes / der Aufregung / der Diskussion war um 22:15 „die Wolke“ über dem Käppelchen.

Mit einer Verschlusszeit von 1/5 Sekunde aus der Hand, Blende 3,2, Brennweite 35 mm und 3200 ISO ist das Abschiedsbild vom längsten Tag des Jahres 2019 entstanden.

Jetzt geht es wieder bergab. Merkwürdig schnell. Gerade eben noch die Tag-Nacht-Gleiche und urplötzlich dieser Kipppunkt in die aufsteigende Dunkelheit.

Dann der Herbst, dann der Winter, dann 2020; und wieder ist die Zeit zwischen den Tagen verronnen.

Oder hat sie jemand gestohlen?

Nun ja, wenn du 10 Jahre alt bist, zählt ein Jahr 1/10 deines Lebens, bist du 20 ist es 1/20, … usw.

Für ein Kind verrinnt die Zeit allein rechnerisch fünfmal langsamer als für bspw. einen 50-jährigen, sechsmal langsamer als für einen 60-jährigen.

Subjektive Relativität oder relative Subjektivität?

Egal – ab morgen wird getrauert.

 

Nachtgedanken …

Nach dem endlosen Regen hat sich doch noch die Sonne gezeigt. (foto: zoom)

Eigentlich wollte ich heute keine einzige Zeile für das Blog schreiben, aber dann kamen die Kommentare zu einigen Blogbeiträgen herein, und ich musste nachdenken, obwohl heute „Sofa-Tag“ war.

Ab dem Mittag plädderte der Regen konstant und unerbittlich. Die Negertalmusikanten bliesen Märsche, unterbrochen von Schüssen.

Grübel, grübel … Jungschützenfest. Irgendwann wurde „Hoch soll er leben“ geblasen, gepfiffen und getrommelt, und ich wusste, dass es einen neuen Jungschützenkönig in Siedlinghausen gibt.

Wer es ist, weiß ich nicht, denn ich bin vom Sofa zum Herd und dann zum PC geschlichen und war bei der Schießerei nicht dabei.

Aus Richtung der Schützenhalle ist nichts mehr zu hören. Indoor-Party.

Später, nach dem großen Regen, hat mich ein Ärger wutschnaubend aus dem Haus getrieben. Der Himmel klarte auf, wie um mir zu sagen: „Rege Dich ab!“

Und ich habe mich abgeregt, ein Foto geknipst und mich zum x-ten Mal gefragt, wie viele Kreuze im Hochsauerland in der Natur herumstehen und in öffentlichen Gebäuden herumhängen.

Ich, böser Atheist, habe euch dieses hübsche Kreuz auf dem Käppelchen fotografiert. Die Sonne ist Nebensache.

Schlaft gut.

Siedlinghausen: Schriftbilder von Paul Stipp im Kolpinghaus

Paul Stipp – Schriftsetzer, Layouter, Designer, Art-Direktor, Künstler (foto: zoom)

Noch bis zum 28. April 2019 sind die Bilder des Siedlinghäuser Künstlers Paul Stipp im Kolpinghaus zu sehen. „Schriftbilder“ nennt er seine Werke, bei denen Buchstaben, Zahlen und Schrift im Zentrum stehen.

Der gelernte Schriftsetzer, der studierte Grafik-Designer, Layouter, Art- und Creativ Direktor hat über nahezu vier Jahrzehnte in bekannten Düsseldorfer Werbeagenturen die Reklamebotschaften für das „Who is Who“ der deutschen Wirtschaft mitgeprägt.

1942 in Arnsberg geboren, in Siedlinghausen aufgewachsen, ist Paul Stipp nach einem erfolgreichen Berufsleben 2003 ins Sauerland zurückgekehrt. Siedlinghausen, sagt er, sei seine Heimat.

Hier arbeitet er ohne den Druck und den Stress des Berufsalltags als freischaffender Künstler.

In ganz Deutschland und an fast allen wichtigen Orten im Sauerland hat Paul Stipp inzwischen ausgestellt. Viele seiner Bilder sind verkauft und hängen in privaten und öffentlichen Räumen.

Eigentlich, so Paul Stipp, habe er alles erreicht und nur noch einen kleinen Traum. In Arnsberg, seiner Geburtsstadt, habe er noch nie eine Ausstellung gehabt. Das neue Sauerlandmuseum – das wär’s.

Im Kolpinghaus sind überwiegend Werke aus verschiedenen Serien zu sehen. Jede Ausstellungswand hat eine anderes Thema. An der Stirnseite sind die Buchstaben des Alphabets zu einem Gesamtbild komponiert. Zu jedem Buchstaben werden, wie in einem Lexikon, berühmte Persönlichkeiten mit den entsprechenden Anfangsbuchstaben porträtiert. Buchstaben, Schriftbilder und Inhalte mischen sich und lassen die Persönlichkeit des Künstlers, seine Vorlieben, sein Denken, durchschimmern.

An einer anderen Wand sind die Ziffern von 1 bis 9 und zum Schluss die 0 künstlerisch umgesetzt und mit Texten aus Religion, Mythologie und Geschichte umkleidet.

Im Inneren der Ausstellung hängen große dreiteilige Werke, Flügelaltäre, Triptycha. Jedes Einzelstück setzt sich aus einem Begriff und einem Bild zusammen, offen für Assoziationen.

Schützenfest oder Albert Mangelsdorff? Der Künstler hat sich die Freiheit genommen, dass „i“ zu drehen. Wir nehmen uns die Freiheit der Interpretation. (foto: zoom)

Ein neues Thema hat Paul Stipp seit einiger Zeit erfasst: Heimat. In einem weiteren Teil der Ausstellung verarbeitet er seine Sicht auf das Sauerland, seine Heimat, wie er sagt. Der knorrige Bauer, der den Pflug achtlos auf dem Feld zurücklässt.  Bekannt sei dieser dafür gewesen, dass er nie aufräumte, alles liegen ließ, die Unordnung in Person. Die alte Halle der Pfeifenfabrik im Anger. Industriekultur, wo man sie nicht erwartet.

An der Wand rechts vom Eingang das Bild zweier Blasmusiker. Schützenfest als Tradition und Heimat, sagt Paul Stipp, während ich Albert Mangelsdorff assoziiere.

Vielleicht macht das die Kunst aus, denke ich, dass ein Künstler die Interpretationshoheit über sein Werk verliert.

Paul Stipp ist noch an diesem Wochenende und dann wieder in der Woche vor dem Weißen Sonntag in seiner eigenen Ausstellung als Gastgeber und Gesprächspartner anzutreffen.

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Öffnungszeiten:

Dienstag bis Freitag 17 bis 20 Uhr

Karfreitag 15 bis 20 Uhr

Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr

Eintritt frei

Immer noch ein historisches Desiderat: die Negerkirche bei Siedlinghausen


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Die Negerkirche bei Siedlinghausen scheint eine Schimäre, obwohl sie 1982(?) mit Holzkreuz und Stein neben die Sorpestraße Richtung Bildchen in die Geschichte gewuchtet wurde.

Die Quellenlage nach Wikipedia überzeugt mich nicht.

Im Oktober 2018 hatte ich meinen letzten Beitrag zum Thema „Neger“ und „Negerkirche“ gebloggt:

https://www.schiebener.net/wordpress/nur-wegen-euch-zwei-bilder-von-der-negerbruecke/

Heute bin ich auf meiner Abendrunde zum Kahlen Asten an Kreuz und Stein vorbeigeradelt.

Am Wegesrand: Hier stand angeblich die Negerkirche (foto: zoom)

Bei Wikipedia lese ich unter anderem:

„Zum Kirchspiel Negerkirchen gehörten die untergegangenen Dörfer Renninghausen, Remlinghausen, Rollinghausen und Welfferinghausen.[4] Aus dem Jahr 1300 wird die Kirche in Negere dokumentiert. Der ehemalige Pfarrort fiel im 15. Jahrhundert wüst. Der Ort gehörte zum Dekanat Wormbach. In einer Karte von 1577 ist eine Kirchenruine Negerkirch verzeichnet. Er lag südöstlich und nordwestlich der Landstraße, ein wenig oberhalb der Schafsbrücke. Aus dem Zustand der noch vorhandenen Trümmerreste lässt sich der ehemalige Grundriss der Kirche nicht mehr erkennen. Der Oberförster Padberg aus Astenberg ließ 1852 eine archäologische Ausgrabung vornehmen, in dieser Zeit müssen noch bis zu drei Meter hohe Wände gestanden haben.

Johann Suibert Seibertz beschreibt den damaligen Befund in den Blättern zur näheren Kunde Westfalens 1866, Seiten 97 bis 104:

Die Negerkirche und die dazugehörigen Marken. Die Kirche war im Schiff 40 Fuß lang und 24 Fuß breit. Der nach Osten abgerundete Chor hat eine Länge von 24 Fuß, macht im ganzen 24 Fuß Länge. Der Turm an der Westseite der Kirche hat einen Umfang von 12 Fuß in der Länge und Breite. Das Kirchenschiff hatte an jeder Seite drei unförmlich dicke, nach innen durch Streifen besetzte verjüngte Wandpfeiler von 6 Fuß Breite zur Tragung des Gewölbes. In den 5 1/2 Fuß breiten Räumen zwischen den Pfeilern waren, 8 Fuß von der Erde, sehr kleine Fenster angebracht. Die Pfeiler, worauf die Gewölbe ruhten, waren bis zu den Kapitälen 9 Fuß hoch. Der gemauerte Altarfuß stand mit dem Rücken nur 3 Fuß von der östlichen Chorrundung. Die Haupttür lag an der Nordseite. Anscheinend war auch noch im Turm ein Eingang. Die Mauerstärke des Chors war 2 1/2 Fuß, die des Schiffes ungleich stärker. Die Türgewände aus Sandstein waren außergewöhnlich hart. Einer dieser Steine ist in die neue Negerkirche in Brunskappel vermauert, um die Jahreszahl einzubauen.

Ein nach dieser Beschreibung gefertigter Grundriss ergibt eine ungewöhnliche Form. Die schmalen Gewölbefelder zwischen den sehr breiten Gurtbögen können nur Tonnengewölbe gewesen sein, in die die schmalen Schildbögen der Längswände mit Schildkappen einschnitten.[1] 1984 fanden erneute Ausgrabungen statt.[5]“

Die beiden unter Anmerkung 1 und 5 genannten Quellen möchte ich noch einmal mit eigenen Augen sehen. Bis dahin zweifele ich an der Existenz einer „Negerkirche“.

Siedlinghausen: Problem „konkret“ gelöst. Lesestoff jetzt auch bei Ute’s Getränke*Star

Hier gibt es nicht nur Getränke, sondern seit neuestem auch Lesestoff. (foto: zoom)

Als ich vor x Jahren im Blog erwähnte, dass ich die neue „konkret“ (Ihr wisst schon diese „linksradikale“ Zeitung) am Dortmunder Hauptbahnhof gekauft hätte, da war was los in Siedlinghausen.

Bernd Kräling, Inhaber des Zeitschriftenladens „Kräling1000“, zog mich fast empört über die Ladentheke. Wie ich denn dazu käme, mein Lesegut in Dortmund zu erwerben. Bernd, seines Zeichens FDP-Ratsherr in Winterberg, setzte mir die Pistole auf die Brust. Ab sofort solle ich die „konkret“ bei ihm abholen.

Und so kam es dann. Bernd führte fortan die „konkret“ in seinem Sortiment und am Ende des Monats erhielt ich über Facebook oder Email eine Nachricht der Art: „Komm vorbei. Deine konkret ist da.“

Zum 31. Dezember 2018 hat „Kräling1000“ geschlossen. Feierabend. Rente nach vielen Jahrzehnten als Kaufmann.

Ein Verlust für den Ort, nicht nur wegen „meiner“ konkret.

Aber wie es im Kapitalismus so ist, eine Marktlücke bleibt nicht lange offen. Eines schönen Tages sah ich die Inhaberin von „Ute’s Getränke*Star“ Zeitschriften in ein Regal neben den Weinflaschen einsortieren.

Die Geschichte von Bernd und mir und der konkret erzählt. Ob sie wohl auch? Ja, kein Problem. Sei notiert.

Ich habe gestaunt, wie sich auch an einem kleinen Ort wie Siedlinghausen der lokale Markt diversifizieren kann.

Die „Februar-konkret“ habe ich vor ein paar Tagen bei Ute’s Getränke*Star für 5,90 € plus ’n Bier über die Theke bekommen.

Nach Hause gefahren, aufgeschlagen, geblättert, gelesen:

Die Auszüge aus dem Mailwechsel zwischen Wolfgang Pohrt und Hermann L. Gremliza (S.20/21) haben mich sehr berührt. Den Pohrt hatte ich bislang für einen ziemlich verschrobenen rigoristischen Intellektuellen gehalten.

Pohrt halte ich immer noch für abgedreht und verschroben, aber er erscheint im Briefwechsel menschlicher.

Das allerdings ist ein anderes Thema.

Am 22. Februar erscheint die nächste „konkret“. Kein Abo, kein Dortmund – bleibt alles im Dorf. Hoffe ich doch.

Mit 35 Millimetern von Siedlinghausen nach Winterberg: Wandern sehr gut, Ski und Rodel – Kunstschnee

Welch ein Name für den Einstieg in meine Wandertour nach Winterberg: Meistersteinweg (foto: zoom)

Heute war das Schwimmbad in Olsberg geschlossen und ich habe die Marzipankugeln auf einer Wanderung nach Winterberg verbrannt.

Ich liebe die Strecke, aber inzwischen hat fast jeder Stein unter meinen Sohlen einen Namen. Joggen, Tourenrad, Mountainbike und Wandern – alles geht auf diesem Weg.

Um mich auszutricksen, habe ich ein Objektiv mit Festbrennweite 35 mm auf meine DX geschraubt. Das entspricht den „normalen“ 50 mm unserer alten Filmkameras.

Kein Zoomen auf dem weiten Weg durch den Fichtenwald. Wenn das Motiv nicht zum Fotografen kommt, muss der Fotograf zum Motiv. Gewöhnungsbedürftig.

Mit einem lichtstarken Festbrennweitenobjektiv lässt sich die Schärfentiefe besser reduzieren als mit einem 08/15 Zoom. (foto: zoom)

Einen weiteren Vorteil hat das 35-mm Objektiv: es ist kleiner und leichter als das Zoom-Objektiv und außerdem preiswerter.

Wegweiser kurz nach den „Marktplätzen“ (foto: zoom)

Von den „Marktplätzen“ bin ich dann den langen Ziehweg zu den Minenplätzen gegangen. Schnee war nur in homöopathischen Dosen zu sehen. Die Piste neben dem Landal Ferienpark zeigt, wie die Situation ohne Kunstschnee wäre: Ski und Rodel nicht möglich.

Hier lohnt es sich noch nicht, die Schneelanzen und -kanonen anzuwerfen. (foto: zoom)

Eine Viertelstunde lang spielte in meinem Kopfstudio Colosseum „The Grass is Greener“ aus der Valentyne Suite. Es ist eine angenehme Eigenschaft von Musik, dass man sie auch ohne Equipment hören kann.

Bei Möppis Hütte, am Poppenberg,  hatten die Schneekanonen und Pistenraupen dann doch ganze Arbeit geleistet.

Der Poppenberg war fest in holländischer Hand. (foto: zoom)

Frei raus und nach subjektivem Hören geschrieben: Die Hauptsprache in Winterberg und in den Skigebieten ist niederländisch. Polnisch habe ich ebenfalls wahrgenommen und Ruhrgebietsdeutsch.

Am Poppenberg kann man sehen, wie effektiv mit Schneekanonen und Raupen Pisten präpariert werden können, ganz ohne Schneetage. Das Gras in der Mitte übersehen wir mal.

„Lazy“ am Fuß der Sprungschanze neben dem Quick-Jet Lift (foto: zoom)

Unzählige Schneekanonen lauern im Skigebiet auf ihren Einsatz bei Temperaturen unter Null Grad Celsius. Energie und Wasser gibt es nicht „für umme“.

Fehlender Schnee vor Weihnachten ist normal, in den nächsten Tagen sollte der Kunstschnee von Naturschnee bedeckt werden.

Die Lifte fahren, der Kunstschnee trägt, aber rundherum ist das Gras grün-braun. (foto: zoom)

Wenn alle Gräser grünen, gibt es auf dem 841 Meter hohen Kahlen Asten immer noch Hoffnung auf ein winterliches Ambiente.

Sieht trotz dünner Schneedecke nach Winter aus: der „Kahle Asten“ (foto: zoom)

Auf dem Weg zum Kegeln … RitmuS

Auf dem Weg zum Kegeln. Am Kriegerdenkmal scheint der Mond durch die Wolken. (foto: zoom)

Obwohl heute mein erster Urlaubstag war und ich einige Geschichten für’s Blog auf Halde liegen habe, muss ich passen.

Die kleinen Nickligkeiten des Alltags haben mich aufgehalten.

Auto aus der Werkstatt abholen, einkaufen und einer unpünktlichen Bahn ein Schnippchen schlagen, nebenbei kleine Geschichten erfahren, die jetzt in meinem Kopf kreisen.

Dann war da noch der Kegel-Termin -ich bin ein miserabler Kegler- unten im Ort. Der neue Pächter im Kolpinghaus. Portugiesen. RitmuS heißt das Restaurant und ist seit einer Woche eröffnet.

Mein erster Eindruck: nette Pächterfamilie, professionell, gutes Essen, freundlich.

Eine Bereicherung für Siedlinghausen.

Alles weitere später …

Gute Nacht.

Radtour Siedlinghausen – Marburg – Siedlinghausen: Das Letzte aus dem Oktober herausholen

Zwischen Allendorf und Rennertehausen an der Eder. (foto: zoom)

Wir hatten gestern und heute Glück mit dem Wetter. Ein Freund aus Hamburg wollte mit mir zusammen die Strecke von Siedlinghausen nach Marburg radeln.

Die Tour habe ich mir über die Jahre, die ich nun im Sauerland lebe, zusammengebastelt. Der letzte Missing Link war der Übergang vom Edertal Richtung Lahntal.

Aktuell rolle ich grob skizziert folgendermaßen:

Siedlinghausen-Winterberg (Radwege)-Züschen-Hallenberg-Allendorf (Bahntrassen)-Rennertehausen-Birkenbringhausen-Münchhausen (Wasserscheide Rhein-Weser)-Wetter-Cölbe-Marburg (Radweg).

Kumpel (auf Bild) und ich (mache Foto) an der Wasserscheide Rhein-Weser. (foto: zoom)

Da wir für die Strecke, inklusive ausgedehnter Kaffee-Pausen, knapp sieben Stunden benötigten, gehe ich davon aus, dass sie ca. 70 km lang ist.

Obwohl ich mit meinem Tablet auf Radtouren das parallel laufende Politikgeschehen am Rande auffange und ab und an einen Blogkommentar freischalte, muss ich betonen, dass ich ansonsten nichts messe. Absolut nichts, außer der Zeit mit meiner analogen Uhr.

Keine GPS-Aufzeichnung, kein Puls, keine Geschwindigkeit. Nichts.

Ich gucke mir eine Karte an, schätze die Kilometer entsprechend dem Maßstab, und fahre. Und siehe da es funktioniert:

50 km – 5 Stunden
70 km – 7 Stunden
90 km – 9 Stunden

Marburg hat eine Jugendherberge direkt an der Lahn, Innenstadt zehn Minuten zu Fuß. Alles gut.

Nach einem netten Abend in Marburg – gut essen, gut trinken, preiswerter als in Winterberg- bin ich heute Morgen allein zurück nach Siedlinghausen geradelt.  Obwohl es diesmal mehr bergauf als bergab ging, betrug die Fahrzeit knapp sieben Stunden. Q.E.D.

Marburg muss jeder selbst entdecken, aber vielleicht noch ein Tipp zur Pausengestaltung auf der Tour: Sowohl der REWE in Hallenberg als auch der in Wetter haben einen Bäcker integriert. Viel Kaffee und belegte Brötchen für einen angemessenen Preis in anständigem Ambiente.

Den Rest auf Nachfrage. In den zwei Tagen haben wir keine anderen Radtouristen auf der Strecke getroffen. Entgegen anders lautender Berichte in den Medien herrscht keine Platznot auf den Strecken im Hochsauerland.

Wie schon Immanuel Kant sinngemäß schrieb:

„Habe den Mut, dich deines eigenen Fahrrades zu bedienen! Alles, was außer einer guten Radtour der Mensch noch zu tun können vermeint, um Gott wohlgefällig zu werden, ist bloßer Religionswahn und Afterdienst Gottes.“