Zwischen Sommer und Herbst: Waldmaschinen

Die Waldarbeiten unterhalb der Krämerhöhe ruhten am Sonntag. (foto: zoom)
Die Waldarbeiten unterhalb der Krämerhöhe ruhten am Sonntag. (foto: zoom)

Die große Hitze ist vorbei. Zeit zum Laufen. Unterhalb der Krämerhöhe bei Siedlinghausen im Hochsauerland werden Fichten geerntet. Der Weg zur Höhe ist gesperrt, doch am Sonntag ruhen die Waldarbeiten. Die Harvester stehen stumm in der dunstigen Kälte. Der Herbst ist zu spüren.

Baugebiet Allenberg III

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Flugblatt der Bürgerinitiative vom Meisterstein/Allenberg. Zum Vergrößern aufs Bild klicken.

Heute lag dieses Flugblatt der Bürgerinitiative gegen das Baugebiet am Allenberg/Meisterstein in unserem Briefkasten. Wir hatten ja schon hier und hier berichtet.

Es ist wichtig, dass viele Bürgerinnen und Bürger die Versammlung besuchen, damit möglichst alle Meinungen und Argumente auf den Tisch kommen und offen diskutiert werden.

Die Stadt wird erklären müssen, aus welchen Gründen sie oberhalb der jetzigen Bebauung noch weitere Grundstücke ausweist, obwohl es im Ort noch andere Baulücken zu schließen gibt.

Einige Argumente für das Baugebiet sind in diesem Kommentar genannt worden: http://www.schiebener.net/wordpress/?p=18722#comment-4658

Argumente gegen das Vorhaben wurden hier dargelegt: http://www.schiebener.net/wordpress/?p=18722#comment-4683

In der Westfalenpost ist am 4. Juli 2012 dieser Artikel erschienen.

Auch bei Facebook wird zu der Veranstaltung eingeladen. Ein örtlicher CDU-Politiker hat dort eine Stellungnahme abgegeben.

Ich werde mir alles ausdrucken, durchlesen, überdenken und mit zur Versammlung bringen.

Winterberg-Siedlinghausen: Streit um das Neubaugebiet am Allenberg?

Links vom Weg das ausgewiesene Baugebiet, rechts die Anwohner (foto: zoom)
Links vom Weg das ausgewiesene Baugebiet, rechts hinter dem Zaun die Anwohner (foto: zoom)

Der Rat der Stadt Winterberg hat am 24. Mai die 7. Änderung (Erweiterung) des Bebauungsplanes Nr. 11 „Am Allenberg“ im Ortsteil Siedlinghausen beschlossen. Ein Baugebiet mit 14 Bauplätzen wird ausgewiesen. Die Vorlagendokumente sind hier im Ratsinformationssystem der Stadt zu finden.

Vor zwei Tagen habe ich ein Flugblatt mit dem Titel BÜRGER INFORMIEREN BÜRGER –  NEUBAUGEBIET „AM ALLENBERG“ im Briefkasten gefunden. Es ist unterschrieben mit „gez. Siedlinghauser Bürger“.

Das Flugblatt
Das Flugblatt

Das Flugblatt, Vorderseite Text, Rückseite Planzeichnung, wendet sich gegen die Bebauung der Fläche auf dem Meisterstein und fragt:

„Ist dieses städtische Vorhaben an den Grünzonen unseres Ortsrandes Siedlinghausen das geeignete und richtige Instrument dem demografischen Wandel entgegen zu wirken?“

Im Wesentlichen werden drei Argumente angeführt:

Steigerung des Verkehrsaufkommens, da keine zusätzliche Anbindung erfolge.

Wegfall öffentlicher Wanderrund- bzw. Wirtschaftswege.

Beinträchtigungen für Boden, Wasser sowie Arten und Lebensgemeinschaften.

Ich gehe davon aus, dass das Baugebiet in der Nachbarschaft und im Dorf  „heiß diskutiert“ wird. Der Autor dieses Artikels wohnt selbst, wie leicht dem Impressum dieses Blogs zu entnehmen ist, unterhalb der ausgewiesenen Bauflächen.

Als Berichterstatter werde ich eine journalistische Distanz einhalten und daher lediglich dokumentieren, denn in diesem Konflikt durchdringen sich verschiedene Interessen:

Das Interesse der Stadt Winterberg ein Neubaugebiet für potentielle Neu(?)bürger vorzuhalten

Das Interesse der unmittelbaren Anwohner, ein unverbautes grünes ruhiges Land hinter dem eigenen Zaun zu haben

Das Interesse der Anlieger der Zufahrtsstraßen an möglichst geringem Verkehrsaufkommen

Das Interesse der Stadt KEIN Geld für eine zusätzliche teure Anbindung über die „Schnickemühle“, wie früher einmal geplant, auszugeben

Kommentare, Argumente, Thesen und Antithesen sind wie stets in diesem Blog willkommen, vor allem, wenn sie zur Klärung beitragen, denn nichts kann so explosiv sein wie ein Mikrokonflikt im dörflichen, ländlichen Raum.

Berlin – Siedlinghausen: wieder daheim. Where I lay my head is home …

Der Bahnhof Siedlinghausen bietet auch dem Hobby-Fotografen immer wieder nette und unaufdringliche Motive. (foto: zoom)
Der Bahnhof Siedlinghausen bietet auch dem Hobby-Fotografen immer wieder nette und unaufdringliche Motive. (fotos: zoom)

Was ist eigentlich Heimat? Der Ort, in dem man geboren wird und aufwächst? Der Ort, der einen am meisten geprägt hat? Der Ort, der mit den schönsten, intensivsten Erinnerungen verknüpft ist? Da, wo ich gerade wohne? Da, wo ich wohnen will? Da, wo ich begraben werden will?

Keine Ahnung. Ich habe schon öfter über diesen Fragen gegrübelt und keine Antwort gefunden, da ich keinen Ort kenne, auf den „all of the above“ zutreffen würde.

Niederrhein, Norddeutschland, ein bisschen Texas, ein wenig Sauerland und das Ruhrgebiet.

Berlin? Hat der Rau ja auch zum Grab erwählt, statt Wuppertal.  Vielleicht gibt es ja irgendwo eine Schnittmenge.

Vielleicht ist Heimat auch mehr als ein Ort. Heimat könnte ein Netz von Lebensknoten sein, manche physisch, manche strukturell und andere nicht mehr als sentimetal.

Sei es drum. Noch will ich in Berlin nicht begraben werden, aber „cool“ ist die Stadt trotzdem. Jetzt. Gerade. Heute.

Was morgen ist, interessiert mich nicht.

Abfahrt Berlin Hauptbahnhof. Eine fotogene Metropole.
Abfahrt Berlin Hauptbahnhof. Eine fotogene Metropole.

Winterberg: Der Wald ist voller Schnee – Joggen für Eingeweihte

Heute war der Wald mit Schnee "verstopft". Laufen nur noch auf Winterwanderwegen. (foto: zoom)
Heute war der Wald mit Schnee "verstopft". Laufen nur noch auf Winterwanderwegen. (foto: zoom)

Heute war es soweit. Der Schnee verstopfte die Waldwege in den Winterberger Gemeinden und reduzierte meine Laufstrecken auf ein Minimum.

Fast immer „geht“ die Strecke „Winterberg – Siedlinghausen“ abseits der Landstraße 740, die als Winterwanderweg für Touristen frei geschoben wird.

Verwehungen um die Himmelskrone, aber perfekte Laufbedingungen durch den kleinen Ort Silbach Richtung Winterberg.

Begegnungen während der 65-minütigen Laufzeit: drei Herrchen, drei Hunde. Alle friedlich. Eines der Pärchen (Herr und Hund) kannte ich schon, die anderen beiden Paare habe ich laufend kennengelernt.

Über die Gespräche bewahre ich Stillschweigen.

Ein Zebrastreifen für Siedlinghausen? … Ja!

Nachmittag in Siedlinghausen. Die Schulbusse fahren vor. Schülerinnen und Schüler kommen hinter den Bussen hervor um die Hochsauerlandstraße zu überqueren. (foto: zoom)
Ein Nachmittag in Siedlinghausen. Die Schulbusse fahren vor. Schülerinnen und Schüler kommen hinter den Bussen hervor um die Hochsauerlandstraße zu überqueren. (foto: zoom)

In Siedlinghausen, einem Ortsteil von Winterberg, gibt es viel Verkehr, aber weder Ampeln noch Fußgängerüberwege.

Durch den Verkehr vom und zum Steinbruch, durch Langholzlaster, Touristen und Ortsverkehr ist die Überquerung der Hochsauerlandstraße gerade für Kinder, Schülerinnen und Schüler, sowie alte Leute sehr gefährlich (siehe Bild).

Schon vor vielen Jahren wurde eine Fußgängerquerung gefordert. Dieses Vorhaben scheiterte zweimal an den Zahlen, die bei den vergangenen Verkehrszählungen erhoben wurden.

Am heutigen Freitag, dem 13. Januar 2012, findet eine weitere Verkehrszählung des Straßenverkehrsamtes statt.

Die Straßenverkehrsbehörde (Landesbetrieb Straßen NRW) zählt über den Zeitraum von vormittags 10.00 bis 18.00 Uhr Fußgänger und Autos.

Die Mitarbeiter werden die Autos in beiden Richtungen, sowie die querenden Fußgänger auf dem Teilstück Eck-Bistro bis Fahrschule zählen.

So sollen aussagekräftige Zahlen für die Errichtung eines Zebrastreifens auf der Hochsauerlandstraße querend zwischen Kräling-Office/Fahrschule und der Volksbank erhalten werden.

Jetzt rennen sie über die Straße - ungeschützt (foto: zoom)
Aus dem Bus rennen sie über die Straße - ungeschützt (foto: zoom)

Wir alle wissen, dass wir einen Zebrastreifen in diesem Bereich der Hochsauerlandstraße benötigen, damit auch Kinder, Schülerinnen und Schüler, sowie ältere Menschen die Straße gefahrlos überqueren können.

Jetzt müssen nur noch die Zahlen stimmen: http://www.facebook.com/events/172970072804034/

Umleitung: Von Adolf Sauerland bis zum Einbruch in die Verbundschule Winterberg-Siedlinghausen.

Angermünde, Kunst am Seeufer 1993
Angermünde, Kunst am Seeufer 1993 (foto: chris)

Adolf Sauerland (CDU): der Oberbürgermeister von Duisburg ist meiner Meinung nach ein Heuchler, meint … pottblog

DGB Hagen: Tariftreue- und Vergabegesetz ist ein wichtiger Schritt … doppelwacholder

Gefahrgutunfall auf dem zen­tra­len Umschlag­platz der euro­pa­weit agie­ren­den Online Sys­tem­lo­gis­tik: Das Lager des in Pader­born ansäs­si­gen Unter­neh­mens liegt in der Vogels­berg­stadt Schlitz, die zum Regie­rungs­prä­si­dium Gie­ßen (Mit­tel­hes­sen) gehört. 2006 hatte es das mit 8600 Qua­drat­me­ter grö­ßere Lager im Orts­teil Frau­rom­bach getrof­fen … mittelhessenblog

Jahresrückblick 2011: Extreme Rechte in NRW setzt auf Islamfeindschaft und Gewalt … nrwrechtsaussen

Glaubt an Gott: Ein Komet ist gekommen … ruhrbarone

Von der Schönheit zum Schrecken – Die Deutschen und ihr Wald: „Seit Heinrich von Kleist die „Hermannsschlacht“ im Teutoburger Wald zur Geburtsstunde deutscher Größe und Widerstandskraft stilisierte, seit die feingeistigen Romantiker mit des „Knaben Wunderhorn“ sehnsuchtsvoll seufzten und unter grünen Bäumen Geborgenheit suchten, hat der deutsche Wald symbolische und spirituelle Kraft“ … revierpassagen

Vestische nach Brand im Depot Bottrop: Busse werden “weitestgehend planmäßig verkehren” … bottblog

Einbrüche in Winterberg-Siedlinghausen: Hohen Sachschaden verursachten Einbrecher, die in der Nacht zu Samstag in die Verbundschule in der Senge-Platten-Straße in Siedlinghausen einbrachen … polizeipresse

Versandhändler Amazon: Kaum unbefristete Jobs. Ich selbst kaufe meine Bücher vor Ort.

Unser Ortsbuchhändler ist am Abend geschlossen. Amazon nicht. Ich bestelle trotzdem bei Kräling1000. (foto: zoom)
Unser Ortsbuchhändler hat in der Nacht geschlossen. Amazon nicht. Ich bestelle trotzdem bei Kräling1000*. (foto: zoom)

Ich habe mich schon seit langem von Amazon verabschiedet. Die Zeiten in denen ich Bücher, Handys, CDs und sogar einmal eine Nikon D70 per Mausklick beim größten Online-Kaufhaus der Welt mitten in der Nacht bestellt habe, sind vorbei.

Der Grund ist ein ganz einfacher. Ich gehe ganz gerne bei Leuten vorbei. Wenn ich ein Buch im Dorf kaufe, treffe ich oft Bernd Kräling in seinem Laden, der Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Schreibwaren und all das andere Gedöns wie Glückwunsch- und Trauerkarten vertreibt.

Das Geschäft im Ort
Manchmal wechseln wir ein paar Sätze, zu anderen Zeiten ist der Chef mit anderen Kunden geschäftig. Manchmal ist dann noch ein Bekannter im Laden und manchmal niemand.

An manchen Tagen ist das Geschäft eine hektische Verkaufstelle, an anderen Tagen eine Nachrichtenbörse.

Amazon im Internet
Bei Amazon ist das Einkaufen ruhiger. Viele Menschen verbinden mit diesem Namen einfache, schnelle Bestellungen im Internet.

Für die Beschäftigten allerdings ist der global agierende Versandhändler ein Arbeitgeber, der unter Tarif bezahlt, oft nur befristet einstellt und mit seinen Arbeitsbedingungen nicht gerade zu den Vorreitern für gute Arbeit zählt. Die Gewerkschaft klagt:

Beschäftigte unter Druck
„Der hohe Anteil befristet Beschäftigter verhindert meist schon im Ansatz die Gründung einer Arbeitnehmervertretung. Zwei Drittel der – geschätzt – zwischen acht- bis zehntausend MitarbeiterInnen haben nur einen befristeten Arbeitsvertrag. Besonders perfide empfindet es ver.di-Projektsekretär Jaedicke, dass die Menschen meist erst am vorletzten oder gar letzten Arbeitstag erfahren, ob der Vertrag verlängert wird. Das „schafft Druck“, der noch verstärkt wird durch einen permanenten Leistungsvergleich, kritisiert Jaedicke die Praxis des Unternehmens. (Einblick201112)

Abzocke bei Amazon?
Auch das Erwerbslosenforum Deutschland spricht von „Abzocke“ schlimmer als bisher bekannt und “Skandalöse Praktiken bei der Beschäftigung von Aushilfen“, kritisierte der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) am 10. November.

Im Oktober war im Internetforum des Erwerbslosen Forum Deutschland bekannt geworden, dass in NRW bei Amazon in Werne und Rheinberg für das Weihnachtsgeschäft tausende Arbeitslose befristet für drei Monate eingestellt werden, nachdem sie vorher zwei Wochen ohne Lohn zur Probe arbeiten sollen. Nach Angaben des Sprechers der Regionaldirektion NRW der Arbeitsagentur, Werner Marquis hat Amazon 2010 „durch die Regelung etwa 950.000 Euro“ gespart.

Sechs Wochen arbeiten, vier Wochen Bezahlung – bei Amazon ist das möglich
„Sechs Wochen arbeiten, vier Wochen Bezahlung – bei Amazon ist das möglich. Denn der Onlinehändler nutzt eine Gesetzeslücke und spart im Weihnachtsgeschäft mit Hilfskräften auf diese Weise viel Geld“, beschreibt das aktuelle Manager-Magazin die Situation bei Amazon.

Den Fortschritt aufhalten? Jeder Gang macht schlank
Den sogenannten Fortschritt werde ich nicht aufhalten können und wollen, aber solange ich meine Bücher beim Buchhändler um die Ecke kaufen kann und sogar schneller geliefert bekomme als bei Amazon, nutze ich die Gelegenheit und gehe zum Laden hinunter – immer mit der Option auf unvorhergesehene Begegnungen und Gespräche, und Bewegung an der frischen Luft. Jeder Gang, auch der zum Dorfladen, macht schlank 😉

* Dies ist eine unbezahlte Werbung für die Geschäfte vor Ort, in Siedlinghausen, in Winterberg, im Sauerland und überall.  Klar, dass mich Buchhandlungen am meisten interessieren, oder?