Schnee im Hochsauerland. Jetzt nicht gleich in Aufregung verfallen. Ein paar persönliche Gedanken zum Saisonbeginn.

Verschneite Bank am Wanderweg auf den sogenannten Marktplätzen. (fotos: zoom)
Verschneite Bank am Wanderweg auf den sogenannten Marktplätzen. (fotos: zoom***)

Ja, es hat im Hochsauerland geschneit und – Nein, der Wintersportzirkus hat noch nicht ernsthaft begonnen. Von 88 Kilometern Piste sind heute 3 Kilometer eröffnet. Sechs Lifte laufen und auf 15 von 623 Kilometern soll Langlauf möglich sein. Angucken kann man sich die aktuelle Lage hier.

Wenn ich im Ruhrgebiet wohnte und auf die Idee käme, am morgigen Sonntag ins Hochsauerland zu fahren, dann nur, um durch die verschneiten Wälder zu stromern. Zu Fuß.

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Der Schnee sieht heute schon ganz prächtig aus. Hier kurz vor den Minenplätzen.

Ich wohne seit 14 Jahren hier im Hochsauerland. Heute ist mir aufgefallen, dass ich noch nie Urlaub im Sauerland gemacht habe. Falls ich hier mal wieder wegziehen sollte, werde ich auch weiterhin keinen Urlaub im Hochsauerland buchen. Warum auch? Ich bin nicht so ein Wintersport-Typ. Ich laufe lieber oder fahre Rad. Diese Bretter unter den Füßen sind mir zu schnell.

Niederländer und Ruhrgebietler kommen gerne ins Hochsauerland – ob alle, das kann ich nicht beurteilen, aber genug, um hier eine passable Tourismusindustrie am Laufen zu halten.

Blick aus dem Wald auf den Rand des Landal-Ferienparks.
Blick aus dem Wald auf den Rand des Landal-Ferienparks.

Ich wäre ein großer Fan des Ski-Tourismus in Winterberg, wenn ich direkt daran verdienen würde. So aber verkrieche ich mich während der Ski-Saison in den Wald oder in meine Lieblingsschwimmbäder. Die liegen nicht in Winterberg.

Richtig ist aber auch: ohne den Tourismus wäre Winterberg tot. Solange sich die Menschen bei den Ski-Abfahrten und im Bike-Park die Knochen brechen, wird es in Winterberg ein Krankenhaus geben. Die Ärzte, die in diesem Krankenhaus arbeiten und in Winterberg leben, benötigen für ihre Kinder eine Schule. Mein Vorurteil ist: Ärzte wollen für ihre Kinder ein Gymnasium.

Mein Vorteil als Bürger von Winterberg ist: ich habe eine Krankenhaus um die Ecke und kann meine Kinder auf ein Gymnasium schicken.

Es gibt sehr schöne Ecken rund um Winterberg. Man kann hier eine ganzen Tag lang wandern oder laufen, ohne dass ein Auto den Weg kreuzt.

Und wenn die Hölle des Ski-Zirkus losbricht? Dann stauen sich auf den Zufahrtsstraßen die Autoschlangen aus dem Ruhrgebiet, dann sind die Skipisten schwarz vom Gewimmel der Ski-Fanatiker, aber schon ein paar Meter abseits ist es menschenleer wie eh und je.

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Die Minenplätze in der Nähe von Winterberg

Gäbe es eine Alternative zur Ökonomie des Ski-Tourismus im Hochsauerland? Natürlich. Das wäre dann so eine Art „A-45neu“ von Norden nach Süden, die Meschede, Brilon und Paderborn mit dem Frankfurter Raum verbände.

Dann bräuchten wir auch gar nicht mehr über den demografischen Wandel zu schwadronieren, weil das Hochsauerland ruckzuck verstädtern würde. Sämtliche zur Zeit überflüssigen ausgewiesenen Gewerbegebiete, von den Bürgermeistern heute angeboten wie sauere Äpfel, würden weggehen wie warme Semmeln.

Bahn statt Autobahn. Zurück auf dem Weg von Winterberg nach Dortmund.
Bahn statt Autobahn. Zurück auf dem Weg von Winterberg nach Dortmund.

Vielleicht passiert das irgendwann genau so oder auch anders. Wer will schon die Zukunft vorhersagen?

Bis dahin allerdings freue ich mich über die menschenleeren Jogging-Strecken, die das Hochsauerland bietet. Wohnen und arbeiten, wo andere Urlaub machen.

Herz, was willst Du mehr?

*** alle Bilder sind heute in der Zeit von 11 bis 13 Uhr bei einem lockeren Lauf durch das verschneite Hochsauerland entstanden

Weihnachtsbäume im Doppelpack oder hier lesen Sie zwei Artikel in einem: Widerstand gegen Weihnachtsbaum(un)kulturen & Weihnachtsbaum und Meinungsmache

Widerstand gegen Weihnachtsbaum(un)kulturen

Fichtenkultur mit Ausblick. Kahler Asten (foto: zoom)
Fichtenkultur mit Ausblick. Kahler Asten (foto: zoom)

Nicht nur im Sauerland wehren sich Anwohner gegen den ausufernden, Mensch und Natur belastenden Weihnachtsbaumanbau. Auch im Spessart fragen sich die Menschen. „Wie viele Weihnachtsbäume vertragen wir noch?“

Das „Portal für den Grünen Markt, TASPO.de“ berichtete im Mai 2011 über die „Stimmungsmache“ gegen Nordmanntannen-Kulturen in Sinngrund im Spessart:

„Die Anwohner klagen über Kopfschmerzen und führen dies auf die ausgebrachten Pflanzenschutzmittel und ihre Zusätze zurück. Namentlich das Herbizid Roundup, vor allem aber das beigemischte Netzmittel POEA, das im Verdacht steht Krebs auszulösen und wesentlich langsamer abgebaut wird, sind in der Kritik …“.

Diese und weitere Vorwürfe sind für die dortigen Weihnachtsbaumproduzenten aber wohl harter Tobak. Sie hätten ihrerseits die Initiative ergriffen. Um wieder auf die sachliche Ebene zurück zu kommen, schreibt das „Grüne Portal TASPO.de“, organisierte ein Weihnachtsbaumanbauer einen Informationsabend. Das sei bundesweit eine Premiere; denn nie zuvor hätten in der Kritik stehende Tannenbaumproduzenten Bürgerinnen und Bürger zu solch einem Gespräch eingeladen. Laut dem Bericht folgten der Einladung weit über 300 Gäste, unter ihnen auch Amtsvertreter und Vertreter der meisten politischen Parteien, die den drei eingeladenen Referenten diszipliniert zuhörten. Dem Bericht kann man entnehmen, dass eine lebhafte Diskussion folgte, trotz der geschickten Auswahl der Referenten.

Die waren übrigens Bernd Oelkers Vorsitzende des Verbandes der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Niedersachsen, Hamburg und Bremens, Peter Uehre, Versuchsleiter Weihnachtsbäume am Gartenbauzentrum Münster-Wolbeck sowie Notker Wolf, Verkaufsleiter von Baywa Agrar (Vertrieb für Pflanzenschutzmittel, Düngemittel, Bodenhilfsstoffe, Saatgut etc.).

Das Resümee laut „TASPO.de“:

„Am Ende der sehr gut besuchten Veranstaltung blieb die Empfehlung, nicht via Zeitung Dinge übereinander zu verbreiten, sondern sich an einen Tisch zu setzen, um zu klären, wo der Landschaftsschutzplan nicht beachtet worden sei und wo Kulturflächen zu reduzieren sind. Um die Spitzmittelproblematik sollten sich die Abgeordneten kümmern, man könne den Anbauern nicht vorwerfen, dass sie zugelassene Mittel einsetzen. Nach diesem Abend der ersten Kontaktaufnahme und gegenseitigen Anhörung bleiben also noch einige Dinge aufzuarbeiten. Der Initiator Uwe Klug ist überzeugt, dass die Gäste nun mehr Verständnis für die Weihnachtsbaumanbauer haben und dass diese von der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung der Flächen überzeugt sind. Bei Führungen durch den Betrieb und im Einzelgespräch habe er und wird er weiterhin in diese Richtung arbeiten.“

Der Bericht schließt mit der Empfehlung des Initiators, Weihnachtsbaumproduzenten, die ähnliche Probleme mit der öffentlichen Wahrnehmung haben, sollten ähnliche Initiativen ergreifen.

Ob dieser Tipp geradewegs vom Spessart nach Bestwig ins Sauerland gelangt ist, wissen wir nicht. Jedenfalls wird das Thema „Gift und Weihnachtbäume“ am

09.11.2011 um 19.30 Uhr im Rathaus in Bestwig: „Gift und Weihnachtbäume“

nun auch im Sauerland diskutiert, und zwar nicht nur mit der CDU und gewissen Referenten und Vertretern der einschlägigen Branche, sondern auch mit dem Landesumweltminister Remmel!

Vielleicht berichtet „TASPO.de“ in Kürze auch über den Abend in Bestwig!?

Veranstaltung in Bestwig siehe:
http://www.giftfreies-sauerland.de/termine/

Bericht von TASPO.de siehe:
http://taspo.de/aktuell/alle-news/detail/beitrag/20537-wie-viele-weihnachtsbaumkulturen-vertraegt-sinngrund-im-spessart.html

Und als vorweihnachtliche Hintergrund-Beleuchtung noch das: Weihnachtsbaum und Meinungsmache

Die großen Brummer für die Weihnachtsmärkte kommen aus dem Wald (archiv: zoom)
Die großen Brummer für die Weihnachtsmärkte kommen aus dem Wald (archiv: zoom)

Lobby-Arbeit scheint – naturgegeben – ein Anliegen von dem „Portal für den grünen Markt TASPO.de“ zu sein.

Zur gezielteren Verbreitung gewisser Informationen wurde am 25. November 2010 das Portal „Zentralstelle natürlicher Weihnachtsbaum“ freigeschaltet und bis Ende des Jahres 2010 rund 500-mal besucht, berichtet „TASPO.de“ und erläutert dazu:
„Angesichts des noch nicht so großen Bekanntheitsgrades dieser Domain für Verbraucher und Journalisten sei das eine ganz ordentliche Resonanz, mehr als erwartet, urteilte Dr. Hans-Georg Dreßler von der Produkt+Markt Agribusiness Consulting GmbH, der diese Seite betreut, auf der Jahreshauptversammlung der Weihnachtsbaumanbauer in Kassel.“

Siehe: http://taspo.de/aktuell/alle-news/detail/beitrag/19831-erste-saison-mit-einem-positiven-resuemee.html

Das schlechte Image der Weihnachtsbäume soll so wohl aktiv angegangen werden. Gerade bei Journalisten sieht das Portal anscheinend Informationsbedarf. „TASPO.de“ schreibt dazu am 09.04.11:

„Dass es mit dem Image des Weihnachtsbaums noch nicht zum Besten steht, machte Dr. Dreßler daran fest, dass rund 30 Prozent der Journalisten vor allem die Themen „Öko-Baum“ und FSC-Zertifizierung interessierte.

Hohe Informationsdefizite auf Seiten der Journalisten zur Produktionsweise und auch negative Meinungen über die Branche waren an Begriffen wie Monokulturen und Pestizideinsätze festzustellen, die von der Zentralstelle angebotenen Beiträge und Artikel wurden aber positiv aufgenommen.“

Hin und wieder wird das Ziel aber verfehlt; denn (weiter im Text):
„Nicht verhindern könne man, dass die Journalisten trotz der angebotenen Positiv-Informationen Negatives aufgriffen. Beispiel: Ein Beitrag der Sendung ‚WDR-Markt‘ Mitte Dezember, dessen erster Teil um „markt-scanner: Weihnachtsbäume“ ging und die von der Zentralstelle gegebenen Informationen auch weitgehend korrekt wiedergaben.

Der zweite Teil handelte allerdings von der Weihnachtsbaum-Produktion auf PFT-verseuchten Flächen im Sauerland. Das Thema wurde gegenüber der „Zentralestelle natürlicher Weihnachtsbaum“ zuvor aber nicht erwähnt.“

Mea Culpa, an dem erwähnten Negativ-Beitrag der Sendung ‚WDR-Markt‘ war die Sauerländer Bürgerliste (SBL) nicht ganz unbeteiligt. Das WDR-Team hatte wegen „Tannen und PFT“ einige Monate zuvor mit der SBL Kontakt aufgenommen. Wir konnten den Redakteuren ein paar Hinweise geben und Kontakte vermitteln. Zustande kam eine sehr eindrucksvolle Reportage auch über das Weihnachtsbaumproblem in Bestwig. Vielleicht hat dieser Bericht auch zur Gründung der Bestwiger Bürgerinitiative „Giftfreies Sauerland“ beigetragen?

Wir wünschen uns, dass die unabhängige Redakteure von „Markt“ und anderen Sendern und Sendungen unbequeme und heiße Themen, wie Weihnachtsbäume und Pflanzen“schutz“mittel, allen Lobbyisten zum trotz, immer wieder anpacken und so den ein oder anderen Stein ins Rollen bringen!

Eigentlich wäre heute ein cooler Fahrradtag gewesen, hätte mich der Schulbus nicht beinahe touchiert.

16 Prozent runter nach Steinhelle. (foto: zoom)
Auch heute wieder: 16 Prozent runter nach Steinhelle. (foto: zoom)

Nach den Schlechtwetter- sowie Landregen- und Schauertagen der vergangenen Woche, war es heute wieder ein richtig guter Tag, um mit dem Rad zur Arbeit zu fahren.

Die meisten Autofahrer kennen mich inzwischen auf der Strecke zwischen Siedlinghausen und Olsberg. Eigentlich trifft man sich immer zur selben Zeit.

Fast alle überholen auch sehr vernünftig mit ausreichendem Abstand.

Leider hat mich heute ein Bus beinahe touchiert. Es war der zweite von drei Schulbussen, die in kurzen Abständen die Schüler Richtung Olsberg transportieren. Der Busfahrer hat irgendwo auf dem Straßenabschnitt zwischen Wulmeringhausen und Steinhelle.einfach nicht genügend Abstand gehalten, obwohl er die ganze Strassenbreite zur Verfügung hatte.

Irgendwie hat mich der Vorfall gewurmt, da es ja mein kleines, lausiges Leben ist, welches in Gefahr ist, also bei der RLG in Brilon angerufen.

Nein, für diese Busse sei man nicht zuständig, das sei die BRS in Meschede. Ich solle mal die Nummer o291-200430 wählen. Das habe ich folgsam getan.

Ich wollte ja nur loswerden, dass die Busgesellschaft ihren Fahrern einfach mal sagt, wie sie einen Radfahrer ordnungsgemäß überholen müssen, vor allen Dingen dem Fahrer, der in dem zweiten Bus gesessen hat. Der merkt das ja vielleicht gar nicht. Vielleicht hat er einfach kein Gefühl für den notwendigen Abstand, keinen Gefahrensensor. Er hat ja genügend Blech um sich herum und ist vielleicht selbst noch nie auf der Straße oder überhaupt Rad gefahren.

Solche Menschen gibt es viele im hohen Hochsauerland, denn trotz aller Werbung der einheimischen Tourismus-Industrie ist das Radfahren eine exotische Bewegungsart. Man fährt Auto. Radwege sind selten.

In Meschede erreichte ich eine Dame, die erst einmal nachdenken musste, wer denn für einen solchen Fall bei der BRS zuständig wäre. „Ja, ich glaube sie wenden sich an den Herrn … schriftlich Laer 2, 59872 Meschede.“

Ich habe aufgelegt und nachgedacht und mir überlegt, aus welchem Grund ich einen Brief formulieren, eintüten, frankieren und zur Post bringen soll, wenn es doch auch ein kurzes Gespräch mit einem Verantwortlichen täte.

Ich wählte also 5 Minuten später wieder die Nummer 0291-200430. Niemand nahm ab. Ich wählte noch einmal und noch einmal. Ich habe niemanden mehr erreicht.

Ach, ja es ist ja Freitag und es war bestimmt schon 15 Uhr, oder meine Nummer war in Meschede auf dem Display zu sehen, oder … was weiß ich.

Ich habe dann keinen Brief geschrieben, sondern diesen Artikel. Vielleicht findet er ja seinen Weg.

Hochsauerland: Neuer Kreisdirektor mit großer Mehrheit gewählt

Sehr große Übereinstimmung gab es in der Kreistagssitzung – wir berichteten hier – am 14.10.2011 vor allem bei einem wichtigen Tagesordnungspunkt, der Wahl des neuen Kreisdirektors.

Für nicht eingeweihte ZuhörerInnen kam die Überraschung des Tages schon gleich zu Beginn der Sitzung, eben bei der Wahl des neuen Kreisdirektors.

Drei Bewerber und eine Bewerberin standen zur Auswahl. Zwei, die Juristen Dr. Klaus Drathen aus Nieheim und Thomas Huyeng aus Euskirchen, waren anwesend und nahmen die Gelegenheit war, sich den Abgeordneten und den ZuhörererInnen vorzustellen. In geheimer Wahl gaben die Kreistagsmitglieder 52 gültige Stimmen ab. 48 Stimmen!!! entfielen auf Herrn Dr. Klaus Drathen.

Bei dem eindeutigen Ergebnis muss man vielleicht nicht lange spekulieren, wieso zwei der vier BewerberInnen (Frau Gerlinde Dauber und Herr Jörg Freitag) nicht anwesend waren!? Da drängt sich doch die Vermutung auf, das Wahlergebnis war schon vor der Abstimmung klar!? Erfreulich ist, dass der Hochsauerlandkreis außer einem neuen Kreisdirektor eventuell auch – durch Zuzug – mindestens einen neuen Einwohner (aus dem Teutoburger Wald) bekommt!?

Wir wünschen Herrn Dr. Drathen einen guten Start im Sauerland!

Kinderfrühförderung: Jeder, der Bedarf hat oder sieht, kann sich in einem der drei Kreishäuser melden

Die Sauerländer Bürgerliste (SBL) fragte im Juli 2011 bei der Kreisverwaltung schriftlich nach, wer Eltern über das Angebot und über die Möglichkeit der Kinderfrühförderung informiert. Das Gesundheitsamt antwortete jetzt, jeder der meine, dass ein Kind behindert sei oder einem Kind Behinderung drohe, könne sich bei der Kinderfrühförderung melden.

„Sinn und Zweck bei der Einrichtung der Kinderfrühförderung (KFF) war und ist es u.a., den Kindern und deren Erziehungsberechtigten einen (einzigen) Anlaufpunkt, auch für die notwendigen Formalitäten zu bieten“, schreibt ein Mitarbeiter des Kreisgesundheitsamts.
Die Erziehungsberechtigten müssten sich nur bei den Kolleginnen und Kollegen in der Stelle für Kinderfrühförderung in den Kreishäusern Meschede, Arnsberg und Brilon melden, die sich dann mit den anderen Stellen in Verbindung setze. Im Hochsauerlandkreis würden somit den Erziehungsberechtigten viele Formalitäten abgenommen. Ist der Förderbedarf festgestellt, würde HSK-intern die Kostenübernahme geregelt.

Bis zum 31.07. dieses Jahres seien im HSK 203 Kinder zur Frühförderung angemeldet, 23 standen am 04.08.2011 auf der Warteliste. 2009 und 2010 wurden jeweils etwa 350 Kinder angemeldet. Die Wartezeit bis zum Beginn der Therapie liege durchschnittlich bei 3 bis 4 Monaten. Durch einen personellen Engpaß kam es vorübergehend zu längeren Wartezeiten. Die Therapien bzw. die Förderung der Kinder würde durch Pädagoginnen der freien Wohlfahrtspflege, wie der AWO, durchgeführt. Um Planungssicherheit zu haben, sei ein Vertrag mit den Verbänden geschlossen worden, der auch die Anzahl der Fördereinheiten umfasse. Bei Bedarfsveränderung werde das Angebot angepasst. 2010 seien, im Gegensatz zu 2009, die Fördereinheiten nicht voll ausgeschöpft worden. Die Zahl der bis zum 30.06.2011 durchgeführten motopädischen Fördereinheiten gibt die Kreisverwaltung mit 1.204 an.

Land und Bund zahlen keine Zuschüsse für die Kinderfrühförderung (KFF). Der Hochsauerlandkreis ist der einzige Kostenträger. Auch das teilte die Verwaltung auf Nachfrage der SBL mit. Die Kosten für die KFF stiegen in den letzten Jahren kontinuierlich. Im Jahr 2010 betrugen sie 1.130.679 Euro. Für 2011 ist die Summe von 1.161.453 Euro kalkuliert.

Die Antwort der Kreisverwaltung hört sich recht positiv an. Aus der Praxis der KFF wurden der SBL allerdings andere, weniger gute Erfahrungen, z.B. über lange Wartezeiten, berichtet.

LKW zwischen Altenfeld und Lanfert: kaum Platz für Gegenverkehr. Als Radstrecke nicht zu empfehlen.

Lanfert: LKW lassen keinen Platz für Gegenverkehr. (foto: camera)
Lanfert: LKW lassen keinen Platz für Gegenverkehr. (foto: camera)

Es ist nicht das erste Mal, dass ich auf dem Weg nach Meschede hinter großen LKW oder Reisebussen her fahre, die auf der Landstraße 740 zwischen Altenfeld und Lanfert nahezu die gesamte Straßenbreite einnehmen.

Am gestrigen sonnigen, sommerlich warmen Samstag waren besonders viele Motorräder und Rennradfahrer auf der Strecke unterwegs.

Für diese schwachen Verkehrsteilnehmer, aber auch die Autos blieb besonders im Gegenverkehr kaum Platz zum Ausweichen.

Als Radstrecke ist die oft stark befahrene L 740 nicht empfehlenswert!

Explosiv!? Erdgasbohrungen in Arnsberg, Sundern, Meschede und Eslohe?


Vielleicht haben Sie ihn gesehen, den Monitor-Bericht über die internationalen Konzerne, die in Deutschland, auch in Nordrhein-Westfalen, mit fragwürdigen und gefährlichen Methoden Erdgas fördern wollen?

„Gefahr fürs Trinkwasser“ hieß die der Titel des Beitrags; und „Fracking“ heißt die Methode, mit der nach dem sogenannten „unkonventionellen Erdgas“ gebohrt wird. In den USA machte man damit schon einschlägige Erfahrungen und zwar sehr schlechte. Die Verseuchung ganzer Landstriche ist die Folge. Aus mancher Trinkwasserleitung in der Küche fließt kein Wasser, sondern eher ein explosives Gemisch, wie die Sendung „Monitor“ zeigte. Die Anwohner bekommen ihr Trink- und Duschwasser nun aus weit entfernten Regionen per LKW angeliefert.

Genau das droht uns jetzt auch, egal ob die Konzerne beteuern, sie hätten alles im Griff. Im Münsterland ist man misstrauisch. Besorgte Bürger sind schon aktiv und haben Bürgerinitiativen gegen Gasbohrungen gegründet.

Der Regierungspräsident aus Arnsberg, dessen Behörde für die Zulassungen der Lizenzen verantwortlich ist, versprach Transparenz. 20 Genehmigungen sind laut Bezirksregierung schon erteilt worden. Weitere Anträge sind gestellt.

Im Hochsauerlandkreis gehören laut einer Veröffentlichung der Bezirksregierung die Städte Arnsberg und Sundern komplett zu dem Gebiet, das für Erdgasbohrungen vorgesehen ist, wie auch Bereiche von Meschede (wenn wir die Karte richtig deuten handelt es sich um Freienohl, Grevenstein, Olpe, Visbeck) und Randgebiete der Gemeinde Eslohe.

Ob auch hier schon Genehmigungen erteilt worden sind, ist uns nicht bekannt. Jedenfalls spricht alles dafür, dass es sich bei dem Konzern um die Wintershall Holding GmbH handelt.

Seitens der Kreisverwaltung und der betroffenen Kommunen haben wir noch nichts Offizielles zu diesem Thema gehört, mal abgesehen davon, dass die Kreisverwaltung Ende letzten Jahres auf Anfrage der Sauerländer Bürgerliste (SBL) schrieb, sie habe „Keine Erkenntnisse“.

Interessante Perspektiven bietet die Gas-Förderung vielleicht der Firma Veltins. Wenn aus unseren Wasserkränen demnächst der gleiche Cocktail wie in den Fracking-erfahrenen Regionen der USA rinnt, könnte der Bierbrauer Veltins aus Meschede-Grevenstein ein neues Produkt vermarkten: „Veltins explosiv“!

Hochsauerland und Erdgas: Wo und wann wird gebohrt?

In Herbern in der Nähe von Münster gibt es seit dem 3. März 2011 eine neue Bürgerinitiative. Ihr Name: „Bürgerinitiative Sauberes Trinkwasser“. Der Anlass ihrer Gründung: Mögliche Erdgasbohrungen bei Herbern und Ascheberg.

Hier der Text über die Gründung der Initiative (gefunden im Internet-Blog „Green Action“):

“Neue Bürgerinitiative in Herbern gegründet
Mögliche Erdgasbohrungen bei Herbern und Ascheberg sorgen für Gesprächsstoff – die Resonanz beim ersten Treffen der neuen Bürgerinitiative am Abend in Herbern war gross. 70 Menschen waren in das Jochen-Klepper-Haus gekommen, um sich zu informieren und um ihre Meinung zu sagen. Sie sorgen sich, dass die Bohrungen das Grundwasser belasten. Das Ehepaar Heike und Lutz Wentland hat die Initiative angestossen. Die neue Initiative heisst “Bürgerinitiative – Sauberes Trinkwasser”. Im nächsten Schritt bereitet sie ihre Infoflyer für den Druck vor – anschliessend verteilt sie sie in Herbern, Ascheberg und in den Nachbarorten. Schon in gut zwei Wochen setzt sich die neue Initiative wieder zusammen. Dann finden sich Arbeitsgruppen, die unter anderem Kontakt zu Behörden und der Politik aufnehmen sollen. Im Westen von Herbern hat sich offenbar noch ein Unternehmen eine Fläche für Bohrungen gesichert. Sie liegt zwischen den bereits gesicherten Gas-Feldern „Herbern-Gas“ und „Donar“.”

Das hört sich also schon ziemlich konkret an.

Auch im Hochsauerlandkreis soll vielleicht nach Erdgas gebohrt werden. Laut Medienberichten hat sich der Konzern Wintershall die entsprechenden Erlaubnisse gesichert. Ansonsten ist uns Sauerländern wenig Konkretes mitgeteilt worden.

Leider hat das Thema aber die Öffentlichkeit bei uns im Hochsauerlandkreis anscheinend auch noch nicht so richtig interessiert. Rund ums Sauerland herum regen sich aber schon die Gemüter. Bekannt ist ja, dass die Bohrungen und die Förderung des sogenannten „Unkonventionellen Erdgases“ mit großen Gefahren für die Umwelt und somit für den Menschen verbunden sind. Zwischen Marsberg, Meschede und Arnsberg, Hallenberg, Schmallenberg und Sundern herrscht trotzdem in Sachen Erdgas immer noch Grabesruhe.

Warum gibt es hier kaum Informationen? Dabei wäre es doch höchst interessant zu wissen, in welchen Städten und Gemeinden im HSK der Konzern Wintershall in den Startlöchern steht!

In einer Veröffentlichung im Internet aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis wird eine Aussage des Sprechers von Wintershall so wiedergegeben:

„Wintershall werde im Frühjahr bei der Bezirksregierung Arnsberg Anträge auf die Genehmigung von Gesteinsproben und Probebohrungen stellen. Sollten die Genehmigungen erteilt werden, ist als Zeitpunkt für den Beginn der Spätsommer vorgesehen.”

Gut zu wissen!

Darum: Für Erdgasbohrungen sollten wir uns spätestens jetzt alle interessieren, egal ob wir im Ennepe-Ruhr-Kreis, im Münsterland oder im Sauerland wohnen!

Endlich wieder radeln. Hoffentlich bleibt das Wetter so wie es ist.

Mein Rad, mein Arbeitsweg, so kann es bleiben. (foto: zoom)
Im Gegenlicht: Mein Rad, mein Arbeitsweg, so kann es bleiben. (foto: zoom)

Seit gestern sitze ich wieder im Sattel – bei mildem sonnigen Februarwetter ein echter Zuwachs an Lebensqualität. Leider gibt es auf meiner Strecke keinen Radweg und immer noch einige Zeitgenossen, die mit weit über 100 Sachen die L 742 entlangbretzeln und auch schon mal ein gewagtes Überholmanöver in den Gegenverkehr oder in einer unübersichtlichen Kurve auf den Asphalt zaubern.

Beim Verzögern der Fahrgeschwindigkeit zum sicheren Überholen eine Radfahrers könnten ja immerhin 1 bis 3 Sekunden wertvoller Fahrzeit verloren gehen 🙁

Die Mehrzahl der Autofahrer hat sich in den letzten beiden Tagen sehr vernünftig verhalten. Hoffentlich bleibt es so. Von den anderen habe ich mir die eine Hälfte gemerkt und die andere Hälfte schon wieder vergessen. Mit den Jahren kennt man hier im Hochsauerland fast jeden Autofahrer anhand von Nummernschild, Autotype oder Fahrstil.

Von Zeit zu Zeit sehe ich auch andere Radfahrer auf der Straße. Oft grüßt man sich und manchmal kommt man auch ins Gespräch.

Es wäre schön, wenn ein Vielfaches an Velos unterwegs wäre. Wir würden ernster genommen.

Man sieht sich „On the Road“. Bleibt tapfer 😉

Laufen im Wald nach dem Tauwetter: Der Kahlenberg ist wieder frei.

Geschafft: Erster Jogger 2011 auf dem Kahlenberg. (foto: zoom)
Geschafft: Erster Jogger 2011 auf dem Kahlenberg. (foto: zoom)

Nach dem großen Tauwetter ist es endlich wieder möglich, im Wald zu laufen. Strecken auf denen Bäume umzufallen drohen, sind gesperrt und sollten im eigenen Interesse gemieden werden.

Zum Kahlenberg, allerdings, kann man wieder hinauf joggen. Erstaunlicherweise war ich heute der erste Läufer in 2011, der dort oben seine Spuren hinterlassen hat 😉

Vielleicht sind die Cracks noch müde von Silvester-Lauf von Werl nach Soest.

Sei’s drum. Der Winter macht Pause. Zeit für die Jogger* und Waldläufer* im Hochsauerland.

* Auch für die Joggerinnen und Waldläuferinnen