Logenplatz für die Windenergie

Untere Hälfte: bewaldete Berge; obere Hälfte Himmel, leicht blau, flächig bewölkt. In der Mitte ein großer Kran.
Auf dem Mannstein reckt sich der erste Kran leicht geneigt in den Himmel. (foto: zoom)

Seit heute Morgen kann man auf dem Mannstein einen Kran beobachten. Er wird dabei helfen, das erste von sieben Windrädern zu errichten.

Schon seit Wochen werden nachts aus Richtung Bestwig über Elpe die riesigen Bauteile der WKA für den Olsberger Windpark angefahren.

Zu Beginn der Arbeiten war ich noch erstaunt über den Baustellentourismus der Sauerländer*innen. Ich kenne inzwischen viele Leute, die mindestens ein Mal mit dem Rad am Wochenende die Fahrstrecke entlang der WKA-Standorte besichtigt haben.

Die Windkraftgegner*innen sind leiser geworden. Die Protestplakate, die vollmundig das Sterben der Dörfer ankündigen, verbleichen.

Ich habe vor einiger Zeit einen Radler getroffen, der mir sagte: „Ich bin aus der Bürgerinitiative gegen Windkraft ausgetreten, wegen meiner Kinder und Enkelkinder.“

Die Anzeichen der Klimakrise machen inzwischen viele Menschen nachdenklich.

Ja, auch die Klimaleugner*innen sind noch da, aber nicht mehr sehr überzeugend. Gesprächsnotiz: Dürre – die gäbe es im Sauerland eigentlich nicht; es läge daran, dass uns das Ruhrgebiet das Wasser wegnähme. Dadurch würde bei uns der Wasserspiegel um 1,5 Meter gesenkt. Das könnten die Fichten, die ja Flachwurzler seien, nicht vertragen. Wenn die nur weniger duschen würden! Die duschen 2x pro Tag.

Und nein, das habe ich alles nicht erfunden.

Mein Nachbar und ich haben einen Logenplatz. Die Ferngläser sind geputzt und für das Foto oben habe ich das schäbige Tamron-Objektiv reaktiviert. Etwas verwackelt bei Brennweite 200. Morgen wird das Stativ ausgepackt.

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