@DerWesten verkauft seine Leser für dumm und wirbt für ‚Fracking‘

Am Freitag, dem 4. Mai 2012 erschien an prominenter Stelle im Meschede-Teil der Westfalen-Post ein Interview mit Dieter Wehmeyer. Dieter Wehmeyer wird als Hydro-Geologe des Unternehmens BNK  Deutschland GmbH vorgestellt und möchte im Sauerland und anderswo das umstrittenen Fracking Verfahren nutzen.

Unter der gefälligen Überschrift „Sinkende Preise wären möglich“ formuliert Oliver Eickhoff recht brave Fragen. Wehmeyer kann ohne weitere Nachfragen seine Behauptungen in den Raum stellen. Die WP druckt das Interview über die ganze Seite.

Einige Beispiele aus dem Werbeartikel:

Wehmeyer behauptet: Die schlimmste mögliche Katastrophe beim Fracking-Verfahren sei ein Tankwagenunfall. Wenn man mit hohen Standards arbeite, könne es nicht zu einer Verunreinigung des Grundwassers kommen. Seine Firma könne zudem sicherstellen, dass keine eingeleiteten Chemikalien mit dem Trinkwasser in Berührung kommen.

Auf die Gefahr durch ‚Chemiecocktails‘ angesprochen, behauptet Wehmeyer, in Polen seien zuletzt lediglich drei Chemikalien eingesetzt worden. Er spricht außerdem von Addititiven. Der Journalist fragt nicht nach: Welche Chemikalien, welche Additive? In den USA fanden Umweltschützer über 500 verschiedene Stoffe, die beim Fracking verwendet wurden. Nein, Herr Eickhoff fragt nicht nach.

Wehmeyer behauptet weiter, dass die verwendeten Stoffe nicht geheim seien, sondern veröffentlicht. Ja, wo steht denn, was BNK verwendet?

Auf Zustände in den USA angesprochen, schmeißt sich Wehmeyer richtig ins Zeug. In Amerika (er meint die USA) sei alles ganz anders: Ganz andere Umweltvorgaben, „leider zum Teil auch andere Standards“ , es werde zu flach gebohrt. Und der brennende Wasserhahn? O-Ton Wehmeyer: „Mit Fracking hat es aber nicht direkt zu tun: Man hat dort vermutlich durch Kohlenflöze gebohrt, dadurch ist Grubengas entwichen.“ – Ja, vermutlich, genau weiß Herr Wehmeyer das nicht. Aber erst einmal behaupten.

Die meisten von uns können nicht in die Zukunft schauen, Herr Wehmeyer aber kann es: „Bilder aus Amerika wird es in Deutschland nicht geben.“ Na, dann ist ja alles gut. Außerdem werde der Erdgaspreis fallen und Fracking habe eine günstige Klimabilanz. Unser Fazit: Alles ist super. Oder?

So sieht Nordrhein-Westfalen aus der Perspektive der kanadischen Firma BNK-Petroleum aus

Wehmeyers BNK Deutschland GmbH gehört zu dem US-amerikanischen kanadischen Konzern BNK-Petroleum, der in den USA, Polen und Deutschland frackt und fracken will.

Die Behauptungen Wehmeyers, bei BNK sei alles anderes als bei den ‚Amerikanern‘, ist also irreführende Augenwischerei. BNK Deutschland GmbH hat nach Auskunft der WP einen Antrag auf Erkundung von Ergasvorkommen im Gebiet „Falke-South“ gestellt.

Das Gebiet „Falke-South“ (interessanter Name!) ist auf der Karte leuchtend gelb eingezeichnet. Auf der Website schreibt die kanadische BNK Petroleum:

„BNK was awarded 2 concessions in North Rhine-Westphalia in November 2009 totaling about 500,000 acres,…“

BNK Petroleum besitzt die Konzessionen, BNK Deutschland GmbH möchte Erdgasvorkommen erkunden.

Warum fragt die Westfalenpost nicht nach? Warum ist die Zeitung nicht in der Lage, die oben genannten Zusammenhänge darzustellen? Warum kennzeichnet sie den Artikel nicht als das, was er ist: Werbung.

MdB Patrick Sensburg (CDU) will Fracking im Hochsauerland stoppen – reicht das?

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Screenshot von Patrick Sensburgs Internetauftritt vom heutigen Sonntag.

Der Bundestagsabgeordnete Patrick Sensburg bezieht deutlich Stellung gegen Fracking. Auf seiner Website erklärt er:

„Ich bin eindeutig gegen Fracking im Hochsauerlandkreis und habe dies sehr oft betont.“

Sensburg bezieht sich auf seinen Wahlkreis, den HSK. Hier sieht der CDU-Abgeordnete kein sinnvolles Verhältnis von Risiko und Ausbeutung, denn hier geht es um die Reinheit des Grundwassers für „unsere Brauereien… und … die Trinkwassergewinnung für Regionen weit über das Sauerland hinaus.“

Sensburg spricht sich für die Änderung des Bergerechts (sic!) aus und er fordert, dass die „Umweltverträglichkeitsprüfung für die Erkundung von Bodenschätzen unbedingt zwingend“ werden muss. Weiterhin verlangt der MdB eine Öffentlichkeitsbeteiligung sowie die Beteiligung von Wasserbehörden, Landkreisen und Kommunen.

Und wie soll es weitergehen beim Thema Fracking?
Dazu Sensburg:
„CDU/CSU und FDP arbeiten zur Zeit an einem Gesetzesentwurf, der die Risiken der neuen Fracking-Techniken berücksichtigt, den Umweltschutz an erste Stelle stellt und in dem einfache Genehmigungen nach Bundesberggesetz nicht mehr möglich sein werden.“

Halten wir also fest: Herr Patrick Sensburg ist nicht grundsätzlich gegen Fracking, er ist allenfalls gegen Fracking im Hochsauerlandkreis. Außerdem möchte er die Bedingungen modifizieren, unter denen gefrackt wird.

Mit Patrick Sensburg und der CDU wird es voraussichtlich keinen STOPP von FRACKING in Deutschland geben, allenfalls im HSK. Ob das genügt?

Umleitung: Heute vom Lokalen zum Allgemeinen. Quo Vadis Freibad Neheim. Sauerland von Kasachstan überrundet. WAZ will Kohle und Huffington Post schmarotzt.

Blick von der Rückseite des Kahlenbergs Richtung Olsberg. (foto: zoom)
Blick von der Rückseite des Kahlenbergs Richtung Wulmeringhausen. (foto: zoom)

Quo Vadis, Freibad Neheim? … neheimsnetz

Das Sauerland wurde von Kasachstan überrundet: „Sollten wir nicht jetzt schon wieder anfangen, über eine Visapflicht für’s Sauerland nachzudenken?“, fragt das … sauerlandblog

Sparkassen-Vorstand: Millionen für die Rente. Während Kleinsparer mit Mini-Zinsen abgespeist werden, dürfen sich die Vorstände der Sparkasse Hagen über üppige Rücklagen des Unternehmens für ihre Alterssicherung freuen. Kein Einzelfall in dieser deutschen Republik … doppelwacholder

Interview: “Rechtsextreme Tendenzen haben bei den Piraten keine Chance” … ruhrbarone

Meilensteine der Popmusik: Pink Floyd gab Elton John eine eigene Lebensweisheit mit auf den Weg: „Geld ist nur ein Furz.“ … revierpassagen

Steingarts Miasma-Theorie: Über Cholera und Finanzmärkte … wiesaussieht

NRW-Wahlkampf: CDU-Vorlage für Kraft … postvonhorn

Amok in Erfurt: Schulen – verlässliche Orte oder Zulieferbetriebe für Markt und Industrie? … nachdenkseiten

Fundamentalismus: Ein Papst als Kumpan … hpd

Urheberrechte: Zwischen armen Poeten und Lady Gaga … heikerost

Online-Journalismus ist auch keine Lösung: die Schmarotzer von der Huffington Post … wdr5

WAZ plant Übergang zu Bezahlinhalten: Die WAZ-Gruppe will ein digitales Bezahlmodell für ihre Zeitungsmarken in Nordrhein-Westfalen einführen … meedia

Frost und LKW beschädigen die Straßen. Einfache Wahrheiten werden ignoriert. Vorbild Niederlande.

Marode Straßen: Irgendwo in Deutschland. (foto: chris klein)
Marode Straßen: Irgendwo in Deutschland. Die Niederlande machen uns vor, wie Straßensanierung richtig geht.(foto: chris klein)

Am 19.04.2012 hat die Presse die maroden Straßen als Tagesthema entdeckt und sich über deren jämmerlichen Zustand ausgelassen.

von Klaus Schäfer, Meschede

Eine Studie der Uni Siegen, eine Einschätzung des Regionalrates und ein Interview mit dem Abteilungsleiter der „Straßen.NRW -Niederlassung Sauerland Hochstift“ – liefern das Artikelfutter.

Traurig sieht’s aus.
Um genau zu sein: katastrophal – Tendenz nach noch viel schlechter. Es sei denn, man tut was dagegen. Was denn – und warum erst jetzt?

Sorgenfalten bei den Fachleuten
Den Fachleuten treibt der sich wegen „zum rechten Zeitpunkt“ notwendigen, aber aus Kostengründen von der Politik verhinderten und deshalb unterlassenen, Unterhaltungsmaßnamen seit Jahrzehnten die Sorgenfalten auf die Stirn. Ihnen ist bekannt, dass sich abzeichnende beginnende Schäden mit geringem finanziellen Aufwand beheben lassen und damit der Substanzschutz auf Jahre hinaus gesichert werden kann.

Einfache Wahrheiten ignoriert
Seit Jahrzehnten wird diese Binsenweisheit ignoriert. Seit Jahrzehnten werden deshalb nur „Großreparaturen“ durchgeführt, weil es nicht mehr anders geht. Weil nämlich dann die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet und eventuelle Regressansprüche geltend gemacht werden können.

Ein Treppenwitz
Es kann doch wohl nur als Treppenwitz verstanden werden, dass Fachleute seit ca. 30 Jahren die Strecken z.B. Wenholthausen-Wenner Stieg, oder Berge – Visbeck, oder Heringhausen – Ramsbeck als schlecht und dringend reparaturbedürftig eingestuft haben und erst jetzt die Politik diese Reparaturbedürftigkeit anerkennt und Mittel bereit stellt.

Deutlicher kann sich die Diskrepanz zwischen erkannter Notwendigkeit und tatsächlichem Handeln nicht darstellen.

Die Fachleute haben resigniert
Wer als Fachmann allerdings feststellt: „Die ’schlimmste Strecke‘ gebe es eigentlich nicht und ob sie denn auch wirklich schlecht sei, bestimme die Politik!“, hat schon resigniert. So wird man zum bloßen Verwalter eines bedauerlichen Zustands – und nicht mehr.

Verdenken kann man’s allerdings nicht. Quo vadis Straße?

Vorbild Niederlande
In unserem Nachbarland Holland hat man das allerdings seit Jahren erkannt und handelt entsprechend vorsorglich. Beginnende kleinste Fahrbahnschäden werden sorgfältig und damit kostengünstig repariert. Ein langes Straßenleben dankt’s – und natürlich auch die Autofahrer.

Umleitung: Vom Anthropozän durch die politischen Ebenen und Hügel NRWs zu einer Woche mit Marylin.

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Ausblicke: Heute Abend von der Ennert (foto: zoom)

Medienspiegel: das Anthropozän nimmt Fahrt auf … wissenslogs

Piraten: Funktioniert Politik wie Wikipedia? … nachdenkseiten

Bochum: Piraten wollen Bürger über Konzerthausbau entscheiden lassen … ruhrbarone

NRW-Wahl: TV-Duell ohne Zuschauer … postvonhorn

Politbarometer Extra zur Wahl in NRW: Rot-Grün weiter mit Mehrheit oder aber “Aufholjagd” der CDU? … pottblog

Wirtschaft und Finanzen: Warum wir ein langfristiges Haushaltsdefizit brauchen … wiesaussieht

Hallenberg/Medebach/Winterberg: weite Wege zu Schuleingangs-untersuchungen … sbl

“Arnsbergs Helden”:  Ausschreibungsfrist wird verlängert … neheimsnetz

Autogasumrüstung: 100.000km und er läuft und läuft und läuft … schwenke

Polittester: Das Sauerland ist Integrationsland … sauerlandblog

Ein Lehrer leidet wie ein Hund: Hermann Ungars Roman “Die Klasse” … revierpassagen

“My week with Marilyn”: Theaterstar trifft Filmstar … wutzeline

Wie teuer sind die Highlights von Winterberg?

Skipiste und Bobbahn in Winterberg
Skipiste und Bobbahn in Winterberg (archiv: zoom)

Die Stadt Winterberg ist als Wintersport- und Urlaubsort seit Jahrzehnten weit über das Sauerland bekannt, nicht zuletzt auch wegen der zahlreichen Wintersporteinrichtungen, wie Bobbahn oder Skisprungschanze.

Die Homepage der Wintersport-Arena Sauerland wirbt mit „dem größten Schneevergnügen nördlich der Alpen“ und über 150 Liftanlagen mit 280 Hektar Pistenfläche. Die Bobbahn hat laut wikipedia eine Gesamtlänge mit Auslauf von 1.609 m. Die Eisoberfläche beträgt ungefähr 65.000 m². Die Sprungschanze aus Stahlbeton ist 733 m hoch (über NN) und wurde im Jahr 2000 komplett renoviert und umgebaut. Das sind beeindruckende Zahlen und Fakten, vielleicht aber auch beeindruckende Kosten.

Ob und in welcher Höhe vom Hochsauerlandkreis Finanzmitteln für die Sport-Einrichtungen an die Stadt Winterberg fließen, z.B. für die Betriebsverluste der Bobbahn, das interessierte die Mitglieder der Sauerländer Bürgerliste (SBL) im Wirtschaftsausschuss des HSK, Reinhard Loos und Stefan Rabe. Die SBL stellte daraufhin am 20.03.2012 folgende Anfrage an den Landrat:

• In welcher Höhe pro Jahr und für welche Zwecke und Einrichtungen fließen Finanzmittel vom Hochsauerlandkreis an die Stadt Winterberg oder an im Gebiet der Stadt Winterberg gelegene Einrichtungen für Sport, Touristik o. ä.?
• In welcher Größenordnung könnte für das laufende Jahr die Kreisumlage gesenkt werden, wenn die freiwilligen Leistungen an die Stadt Winterberg nicht aus dem Kreishaushalt gezahlt würden?

Die Organisationseinheit Finanzwirtschaft beantwortete am 29.03.2012 im Auftrag des Landrats die SBL-Anfrage wie folgt:
„An Zahlungen des Kreises in diesem Sinne sind bezogen auf den Kreishaushalt zu nennen:

  • 241.000 Euro Anteil des Kreises am Betriebsverlust der Erholungs- und Sportzentrum Winterberg GmbH
  • 102.258 Euro Finanzierungsanteil des Kreises für Investitionen der Gesellschaft
  • 25.000 Euro Betriebskostenzuschuss St. Georg-Schanze
  • 15.750 Euro Beitrag an der Wintersport-Arena, wobei der Verein auch Wintersportregionen in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein betreut.

Das zuvor gennannte Finanzvolumen entspricht umgerechnet auf den Hebesatz der Kreisumlage einem %-ualen Anteil von 0,13-Punkten.“

Die Highlights von Winterberg kosten also dem Hochsauerlandkreis allein in diesem Jahr 384.008 Euro. Der Hebesatz der Kreisumlage beträgt im Jahr 2012 36,55 Prozent; ohne die Winterberger Attraktionen könnte er bei 36,42 Prozent liegen.

Ende Februar hat der Kreistag den Haushalt 2012 beschlossen. Die aus den Haushalten der Städte und Gemeinden zu finanzierende Kreisumlage stieg von 96,0 Mio Euro auf 109,6 Mio Euro, also um 13,6 Mio Euro. Die touristischen und sportlichen Einrichtungen in Winterberg bezahlen alle Städte und Gemeinden im Hochsauerlandkreis zu einem kleinen Prozentsatz über die Kreisumlage mit.

Oben und Unten: Fehler machen alle, Konsequenzen tragen die Schwachen

Der Olsberger HIT-Supermarkt heute mittag (foto: zoom)
Die Idylle trügt. Einkaufen im Supermarkt kann zum Test für den Kassierer werden. (foto: zoom)

Kürzlich wartete ich an der Kasse eines Supermarktes. Vor mir kaufte eine Frau mehrere Gegenstände, eine Nagelfeile und einen Kugelschreiber hatte sie nicht auf das Band gelegt. Beide Teile befanden sich in den Ecken ihres Einkaufswagens und waren kaum zu sehen.

Der aufmerksame Kassierer bemerkte jedoch die Waren, nahm sie aus dem Wagen und scannte sie ein. Die vermeintlich Kundin notierte die Summe, zog einen Schlüssel heraus, stornierte den gesamten Vorgang und zog mit Wagen und Waren weiter. Zwischen den beiden wurde kein Wort gewechselt.

Der Kassierer erklärte auf Nachfrage, es habe sich um einen regelmäßig stattfindenden Test gehandelt. Mal kämen die Tester als Angestellte des Supermarktes, mal als ‚Zivilpersonen‘, wie er es ausdrückte.

Nein, dass sei nicht angenehm, aber noch unangenehmer seien die Folgen, wenn man etwas übersehe. Beim ersten Fehler gebe es eine Abmahnung, beim zweiten bereits die Kündigung.

Zwei Fehler und der Job ist weg. Das ist hart. Wer einen bescheiden bezahlten Job hat, der muss also verdammt aufpassen, diesen nicht zu verlieren.

Ganz anders sieht es hingegen bei Vorgesetzten aus. Mehrere kürzlich veröffentlichte Studien bescheinigen vielen Chefs, dass sie Verantwortung für Fehler stets bei anderen suchen, Launen hemmungslos ausleben und lediglich die eigenen Interessen im Blick haben. Auch sie machen Fehler, sind jedoch privilegiert genug, die Konsequenzen dafür andere spüren zu lassen.

Und spätestens seit der Finanzkrise wissen wir: Je größer der angerichtete Schaden, desto geringer die Folgen für den Verursacher. Der Umkehrschluss ist ebenfalls richtig.

Umleitung: Antibiotika, Sozialdemokratisierung, Grass und wie stets Lokales

Untenrum bedeckt: der DDR-Stachel auf dem Alexanderplatz. (foto: zoom)
Untenrum bedeckt: der DDR-Stachel auf dem Alexanderplatz. (foto: zoom)

Antibiotika-Alternativen, Teil I: Phagentherapie … wissenslogs

Antibiotika-Alternativen, Teil II: Zellwandhydrolasen … wissenslogs

Bücher, die die Welt nicht braucht: „Kumpanei“ von Rechtsterroristen und Staat? Der Autor verzichtet darin auf genaue Belege und ergeht sich vielfach in Spekulationen … hpd

Die neue Volkskrankheit: Sozialdemokratisierung … jurga

Geld und mehr: Was hat es mit der Spreizung der Vermögensschere und der Steigerung der Kapitaleinkommen auf sich? … nachdenkseiten

Roger Köppel – ein „krimineller Ausländer“: Die Schweizer „Weltwoche“ betreibt „Aufstachelung zum Rassenhass“ … misik

Was zu Grass gesagt werden muss I: Er erhielt den Nobelpreis für Literatur. Diese Ehrung erzeugt weder politische Autorität noch tiefere politische Einsichtsfähigkeit. Niemand wird politisch klüger, weil er einen Preis für Literatur erhielt … postvonhorn

Was zu Grass gesagt werden muss II: Das Gedicht “Was gesagt werden muss” betreibt Etikettenschwindel … wiesaussieht

Grass im Nachbarblog III: Das Volk, der Antisemitismus und die Objektivität … sauerlandblog

Karfreitag Nachlese: Tanzverbot vs. „Was ich will, ist Samba tanzen!“ (Mas Que Nada) … ruhrbarone

Nachruf: zum Tod des „Revierflaneurs“ … revierpassagen

Bildungspaket: Der Großteil der Mittel für bedürftige Kinder würde nicht abgerufen. Die Sozialverbände und der Deutsche Gewerkschaftsbund kritisierten die bürokratischen Hürden, die undurchsichtigen Zuständigkeiten und die weiterhin fehlende Aufklärung der Leistungsberechtigten … sbl

Sicherheit im Datenverkehr: E-Mail Verschlüsselung … jahobris

Konzertkritik: Loreena McKennitt am 29. März 2012 in Münster … martinswebsite

“MosaikStadt”: TEATRON THEATER initiiert interkulturelles Theaterprojekt … neheimsnetz

Umleitung: vom Hertie-Abriss bis zu Santana und zwischendrin die Politik.

Das war ein Hertie-Gebäude: Abriss in Dinslaken am Niederrhein (foto: zoom)
Das war ein Hertie-Gebäude: Abriss in Dinslaken am Niederrhein (foto: zoom)

Todsünden in der Wissenschaft: Vortragsaufzeichnung … dunkelmunkel

Wegweiser zum Glück: Bilder einer Straße 1979 – 1981 … heikerost

Was ist Demokratie? Der Historiker Paul Nolte liefert eine Gesamtdarstellung zur Entwicklung des demokratischen politischen Ordnungssystems … hpd

„Chemtrails“: Neues von der Weltverschwörung … ruhrbarone

Fiskalpakt: der klammheimliche Systemwechsel … nachdenkseiten

Schlecker und die FDP: Statt sich in Gefechten um eine Transfergesellschaft zu verkämpfen, müsste es viel mehr um etwas anderes gehen: Das Abrutschen der Frauen in prekäre Beschäftigungsverhältnisse zu verhindern … wiesaussieht

Soziale Kälte der FDP: Plötzlich entdecken die so genannten Liberalen wieder ihre Vorliebe für Ordnungspolitik, für die Marktwirtschaft … WirInNRW

Der fiese Herr Rösler: „Von “freiem Markt” säuselten die Liberalen und der feine Oberliberale findet eh, dass die Arbeitsagenturen auch mal wieder mehr Kundschaft brauchen“ … danielsmixtape

SPD Duisburg: Einmal wie immer, bitte! … jurga

Die NRW-Linke vor dem Absturz: Die kurze Zeit im Landtag hat viele Sympathisanten und Mitglieder der Linken desillusioniert, meint … postvonhorn

Piratenpartei Dortmund: Ein Haufen merkwürdiger Typen – der schon Felle verteilt, ohne Bären zu erlegen… pottblog

Sparkasse Hagen: lässt das Verteilen von Flyern zu Hartz IV durch polizeilichen Platzverweis unterbinden … doppelwacholder

Grüne im Hochsauerland: Kandidatenmangel … sbl

Provinz-Posse in Brilon? Ratlos im Rathaus … sauerland-blog

Meilensteine der Popmusik – Santana: „… sang und spielte er für US-Touristen in Bars und Bordellen im mexikanischen Grenzstädtchen Tijuana“ … revierpassagen

Neheim als offene Galerie: Bürger als Galeristen … neheimsnetz

Der Wind bläst auch im Sauerland

Die “Neue Westfälische” Paderborn veröffentlichte kürzlich eine Tabelle mit dem Ausbaustand der Windenergieanlagen im Kreis Paderborn (Fläche des Kreises: 1.246 km2). Demnach belegt der Kreis Paderborn mit 327 Windenergieanlagen den Spitzenplatz in Sachen Windkraft im Regierungsbezirk Detmold. Im Jahr 2011 gingen 18 neue Anlagen ans Netz. Beachtliche Zahlen!

Daraufhin stellte Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) beim Hochsauerlandkreis eine schriftliche Anfrage zum Stand des Ausbaus von Windkraftanlagen im HSK (Fläche des Kreises: 1.959 km2). Die Kreisverwaltung antwortete mit Datum vom 21.03.2012.

Aus dem Antwortschreiben geht hervor, dass aktuell im Hochsauerlandkreis 111 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 141.960 kW betrieben werden. Davon erreichen 73 Anlagen eine Leistung von jeweils mindestens 1 MW, 18 Anlagen liegen unter 500 kW.

Die Anlagen sind im Kreisgebiet höchst unterschiedlich verteilt. In Hallenberg steht nur eine, in Medebach und Sundern sind jeweils lediglich 2, in Bestwig und Schmallenberg jeweils 4, in Meschede immerhin 6 (mit insgesamt 10.000 kW) und in Arnsberg 7 Anlagen (mit insgesamt 7.486 kW) in Betrieb. Zusammen wird in den 7 genannten Kommunen mit insgesamt – nur – 16 Anlagen die Leistung von – nur – 25.255 kW erzeugt. Am geringsten ist die Wind-Ausbeute in Medebach. Die klägliche Leistung: 130 kW! In 3 weiteren Gemeinden (Eslohe, Olsberg, Winterberg) im HSK steht demnach keine einzige Windkraftanlage.

Spitzenreiter im Kreisgebiet in Sachen Windenergieerzeugung ist die Stadt Marsberg mit 45 Anlagen und 59.455 kW. Es folgt die Stadt Brilon mit 40 Anlagen und 57.250 kW. Also produzieren die beiden benachbarten Kommunen mit ihren insgesamt 95 Anlagen zusammen 116.705 kW und halten somit den Löwenanteil bei der Windkraft im HSK.

So unterschiedlich bläst der Wind im Hochsauerland ….

Aber es gibt Hoffnung. Wie die Kreisverwaltung auf die Anfrage der SBL antwortete, wurde für das Jahr 2011 die Genehmigung für eine 3 MW Windkraftanlage beantragt, und 2012 sind für 4 Windkraftanlagen mit einer Gesamtnennleistung von 12 MW die Genehmigungen beantragt worden. Wo genau im HSK die neuen Anlagen gebaut werden sollen, geht aus dem Schreiben nicht hervor.

Des Weiteren teilt der HSK mit, dass derzeit bei vier Anlagen ein Repowering erfolge und für weitere zwei Anlagen Anträge für Repowering vorliegen.