Der Investor: die Sicht von Herrn Denkmal auf die von den Politikern protegierten „Investoren“ unserer Zeit

Wie nun bekannt wurde verlegt die HanseGroup AG als einer der fünft größten Hersteller hochseetüchtiger Segelyachten weltweit die Produktion der Dehler-Jachten ebenfalls nach Greifswald.

Den 89 Mitarbeitern in Freienohl wird ein Arbeitsplatz an der Küste angeboten, wo bereits 420 Arbeitsplätze existieren und die Marken Hanse, Moody sowie Motorschiffe der Marke Fjord gefertigt werden.

Der Mehrheitseigner die Aurelius AG (72 %) reagiert auf den mit hohen Konkurrenz- und Preisdruck als schwierig geltenden Markt für Yachten. Obwohl HanseYachts im Geschäftshalbjahr 08-2011 bis 01-2012 ein Umsatzplus von 15,3% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erzielte, führten u.a. höhere Personalkosten zu einem Verlust von 6,7 Mio.€.

Nachdem der Aktienkurs des Unternehmen von 34 € auf 4 € eingebrochen ist, verwundert es sehr, dass sich Bürgermeister Uli Hess in einem Leserbrief in der WP darüber beklagt, dass er von wirtschaftlich richtigen Entscheidungen im Hause der HanseYachts AG aus der Zeitung erfährt.

Es geht der Betriebsführung um Synergieeffekte und um die Reduzierung der Logistikkosten zum 600 km entfernten Hauptwerk, die auch durch Gesprächsrunden mit Bürgermeistern nicht kleiner werden.

Was haben die verschiedensten Reden und Stellungnahmen von Politikern zu den Spritpreisen in der Osterzeit gebracht? Überhaupt nichts. Der Geschäftsführung der HanseGroup AG geht es, als oberste Angestellten der Aktionäre und Investoren, nur darum einen möglichst guten Job zu machen und die von Politikern zur Notwendigkeit erklärten Mobilität für ihre Mitarbeiter einzufordern.

Dass ein Investor nahezu ausschließlich seinen eigenen wirtschaftlichen Zielen folgt, sieht man gerade in Warstein. Dort hat die Verwaltung Planungen zum Vorhaben „Neue Mitte und Stadtentwicklung Warstein“ von dem unabhängigen Planungsbüro Junker & Kruse prüfen lassen, bevor die Innenstadt und die Stadtkasse weiter beschädigt wird.

Die Städteplaner aus Dortmund empfehlen eine „Neue Mitte“ mit Ausrichtung zum Domcenter, den Erhalt der Dieplohstraße als öffentlicher Straßenraum und kein Rathausabriss. Weder das von einem Eigentümer erwünschte Fachmarktzentrum auf dem Risse-Gelände noch die Planung des Investors Hubert Bövingloh können ohne Änderungen als „städtebaulich verträglich“ bewertet werden. Letzterer hatte immer wieder den Abriss des Rathaus gefordert, weil sonst ein solches Projekt (für ihn) nicht wirtschaftlich darstellbar wäre.

Wer das Verhalten der Eigentümer von Dehler oder sogenannte Investoren in Warstein sieht, dem sollte klar sein, welche wirtschaftlichen Ziele von Investoren verfolgt werden. Auf die Privatwirtschaft haben Politiker zweifelos keinen Einfluss. Anders sieht es bei Projekten wie in Warstein aus. Daher gilt mein Respekt eben diesen Amtsträgern, die für ihre Stadt tatsächlich das Beste wollen und die Planung der Investoren ergebnisoffen von dem Büro für Städtebau Junker & Kruse haben prüfen lassen.

Wer jedoch wie in Meschede seinen Bürgern über den Verkauf der Stadthalle für 170.000 € Rückmietungskosten von über 4. Mio.€ aufbürdet ohne – wie in Warstein – zu prüfen, ob damit das überhaupt eine städtebaulich verträgliche und damit nachhaltige Verwendung geschieht, der fördert aus meiner Sicht das Treiben eben solcher Investoren.

Höhepunkt sind für mich die Gedanken zur Enteignung der Eigentümer des Hertiegebäudes seitens der SPD. Unterm Strich bedeutet das nur, dass der Bürger weiteres Geld für die Entschädigung der enteigneten Gläubiger bezahlen muss. So kommen zu den Schulden aus dem Mietverhältnis weitere Schulden dazu. Dies selbstverständlich auch ohne eine ergebnisoffene Überprüfung, ob außer Herrn Bövingloh die Stadt Meschede einen größeren Nutzen davon tragen wird.

Hit – verdächtig? Kinder als Werbeträger!

hitkinderweb
Foto aus Winterberg-Totallokal, welches den Besuch einiger Kinder des St. Nikolaus Kindergarten Olsberg im örtlichen Hit-Markt illustriert. (Ausgabe vom 30. Mai 2012, S.21)

In der heutigen Ausgabe von Winterberg-Totallokal, einem kostenlosen Anzeigenblatt, stoße ich auf dieses Foto. Darunter steht eine kurze Beschreibung des Besuchs des Hit-Supermarkts durch Kinder des Olsberger Kindergartens.

Ich finde das Bild blöd. Ist es meine Empfindlichkeit, oder werden hier Kinder zu Werbezwecken missbraucht? Wie würde ich reagieren, wenn mein Kind auf diesem Foto abgebildet wäre,  wenn es nach einem Kindergartenausflug als kleiner Hit-Werbeträger nach Hause käme? Nein, ich finde es blöd, Kinder so vorzuführen.

Und die beteiligten Erzieherinnen scheinen sich auch nicht ganz wohl dabei zu fühlen, sonst hätten sie ebenfalls die beschrifteten Kappen und T-Shirts angezogen. Das war ihnen aber vermutlich  zu albern.

Warum gehen Erwachsene mit Kindern so um, wie sie es  für sich selber nicht akzeptieren würden? Oder bin ich da nur zu empfindlich?

Zuschüsse beim Kauf von Altimmobilien in Brilon: Ratsherr Reinhard Loos (BBL) wirft dem WDR einseitige Berichterstattung vor.

Ausriss der Berichterstattung auf der Website des WDR Studio-Siegen (screenshot)
Ausriss der Berichterstattung auf der Website des WDR Studio-Siegen (screenshot)

Reinhard Loos gehört  für die Briloner Bürgerliste(BBL)  dem Rat der Stadt an. In einem Schreiben an den WDR Studio Siegen wirft er der Lokalzeit-Redaktion eine einseitige Berichterstattung zum Thema „Zuschüsse beim Kauf von Altimmobilien“ vor.

Dort wurde heute unter anderem gemeldet: „Statt großflächig Neubaugebiete auszuweisen geht die Stadt Brilon jetzt einen anderen Weg. Junge Familien bekommen einen Zuschuss, wenn sie ein altes, leer stehendes Haus kaufen.“

Loos: Es gibt keinen Beschluss
Bisher, so Loos gebe es in Brilon dazu noch keinen Beschluss, sondern nur einen Antrag. Der käme von der CDU-Fraktion.

CDU verhalte sich widersprüchlich
Das sei ausgerechnet jene Ratsfraktion, die noch im Februar 2012 zum wiederholten Mal den Antrag der Briloner Bürger-Liste (BBL) im Rat abgelehnt hab, die Ausweisung neuer Baugebiete deutlich zu reduzieren.

Acht Millionen Euro gebunden
Loos wörtlich: „Auch in ihrem aktuellen Antrag schreibt die CDU-Ratsfraktion, dass sie weiterhin neue Baugebiete ausweisen möchte. Dabei sind in Brilon bereits mehr als 8 Mio Euro städtischer Mittel gebunden für die Erschließung nicht genutzter Baugrundstücke!“

Woher soll weiteres Geld kommen?
Und woher die CDU-Fraktion das Geld für die Zuschüsse beim Kauf alter Häuser nehmen wolle, habe sie noch nicht publik gemacht.

Berichterstattung einseitig
Mit Blick auf die Berichterstattung des WDR fände der Briloner Ratsherr es erfreulich, „wenn die Redaktion des WDR in dieser Angelegenheit etwas ausführlicher in Brilon recherchieren und auch die anderen Fraktionen außer der CDU-Fraktion befragen würde.“

Umleitung: von Petra Wittmar in Medebach über den Dalai Lama in die Gefilde der Politik.

Schilderbaum - Richtung weisend (foto: zoom)
Schilderbaum - Richtung weisend (foto: zoom)

Petra Wittmar – Medebach, 2009 – 2011: Das Dorf im Hochsauerland ist Heimatort der Fotografin Petra Wittmar, die sich in zwei umfangreichen Projekten mit dem kleinen Ort auseinander gesetzt hat … heikerost

Antisemitismus: „Als Geschäftsführer einer Jüdischen Gemeinde ist Michael Rubinstein auch irgendwie vorbelastet“ … jurga

CDU-NRW: Laschets langer Aufgabenkatalog … postvonhorn

Scheinheilige: Wie Deutschland am griechischen Desaster verdient … misik

Der Dalai Lama: der “kulturelle Genozid” und die extreme Rechte – Vortrag … nrwrechtsaussen

Lotta übernimmt NRWRechtsaussen: Rainer und sein Team wurden immer wieder bedroht und verhöhnt, haben sich aber nicht davon beeindrucken lassen … ruhrbarone

Abenteuer in den Dortmunder U-Bahn-Tiefen:
Wer in seinen Bewegungen eingeschränkt ist – vulgo behindert –, der hat in Dortmund oft schlechte Karten, vor allem im Öffentlichen Nahverkehr … revierpassagen

nrz.de, waz.de usw.: „Wieder ein Borchert-Spleen (Drei-Säulen-Konzept: r.i.p., Community: r.i.p., Geotagging: r.i.p.) zu Grabe getragen“ (zeilenschinder) … medienmoral

Last Farewell (?): Freibad Neheim ab 29.05.2012 geöffnet … neheimsnetz

Klasse C5 12f des Berufskollegs: Projekt Schulmitfahrzentrale des Berufskollegs Arnsberg … gruenesundern

U3-Elternbefragung: im Hochsauerlandkreis kein Thema … sbl

Die Zeit nach dem Wahlkampf: Der Wahlkampf zum Landtag ist vorbei. Die ersten Wunden sind geleckt und nun geht es an die Nachlese dieses Ad-Hoc-Wahlkampfes … sauerlandblog

Umleitung: Finanzen, Parteien, Bildung. Ein Klassentreffen, eine Beförderung. Eine Stimme zum Oversum und die Lokaloffensive der WAZ-Gruppe.

Zimmer mit Aussicht: Holzbalken um das Oversum (foto: zoom)
Zimmer mit Aussicht: Holzbalken um das Oversum (foto: zoom)

Egon hat einen Plan! Oder: Die Olsenbande der SPD und der Fiskalpakt … nachdenkseiten

Handbuch der Euro-Rettung: Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman liest den politischen Eliten die Leviten. Ihre Rezepte haben die Wirtschaftskrise verschärft … misik

Fernsehkonsum und Produkt-Innovation: Ein 72-h-Deodorant im Champions-League-Finale, empfohlen von Schweini. Lesen bei … jurga

Berlin – World Skeptics Congress eröffnet: wenn die Maya Recht haben, ist es am 21. Dezember 2012 vorbei mit der Welt … hpd

NRW-CDU: Erste Zweifel an Wittke … postvonhorn

NRW-LINKE: Gesangsvereine braucht niemand … doppelwacholder

Bildung NRW: Medienpass ohne Medien … ruhrbarone

Lokale CDU Politiker in Berlin: De Maizière befördert Sensburg zum Reserve-Major … reservistenverband

Soziale Miniaturen – Klassentreffen: Kürzlich nach Jahrzehnten ein Klassentreffen gehabt. Vorher ein etwas mulmiges Gefühl: Wie würde das werden? … revierpassagen

Grönemeyer: “Herr Bert” geht auf Tour… und ich bin nicht dabei … wutzeline

Hans Wollschläger † 19.05.2007: Irgendwie ist der nicht nur durch seine “Ulysses”-Übersetzung bekannt gewordene Autor im Wust der literarischen Banalitäten verschütt gegangen … neheimsnetz

Sundern: Müll im Naturschutzgebiet? … sbl

Stimmen zum Oversum in Winterberg: „Das Ei rief und viele folgtem dem Ruf. Auch ich scheute die fast 40 km Anfahrt nicht und reihte mich in die Scharen der “Ei-Besucher” gestern in Winterberg ein“ … sauerlandblog

Lokale WAZ-Medien: Vom Contestdesk zum Schützenfest – zur hanebüchenen „Lokaloffensive“ der WAZ-Gruppe … taz

Die Winterberger strömen zur Oversum Eröffnung. Viel Sonne, Spiel und Spaß, aber leider keine Besichtigung des Hotels möglich.

Blick vom kleinen Außenbecken auf das holzverkleidete Ei (fotos: zoom)
Blick vom kleinen Außenbecken auf das holzverkleidete Ei (fotos: zoom)

Eigentlich wollte ich nur auf ein Stündchen beim Oversum in Winterberg, welches heute offiziell eröffnet wurde, vorbeischauen. Dann wurden es aber doch drei Stunden, weil wir alle zehn Meter über Bekannte und Freunde stolperten. Ein echtes „Homecoming“ wie es sonst nur beim Schützenfest und der Kirmes vorkommt.

Die Holzbalken, die um das Ei herum verstrebt sind, haben keine tragende Funktion, sondern dienten lediglich zur Dekoration, auf der der Architekt bestanden hätte, sagten mir sachkundige Besucher. Vorteil der Holzkonstruktion: Das Ei sehe wie ein Ei aus. Nachteil: Das Holz müsse gepflegt werden.

Die Besucher drängen sich im Kongress-Zentrum.
Führung durch das Kongress-Zentrum.

Zur gestrigen inoffiziellen Eröffnung des Hotels mit angeschlossenem Sport- und Kongresszentrum für die Presse waren wir zwar einerseits nicht geladen, was aber andererseits den unschätzbaren Vorteil hat, dass wir nicht durch flankierende PR-Maßnahmen korrumpiert werden konnten.

Das Schwimmbad:  Fünf Bahnen, 25 Meter Länge.
Das Schwimmbad: Fünf Bahnen, 25 Meter Länge.

Das Schwimmbad hat einen ansprechenden Eindruck gemacht. Hier könnte ich mir gut vorstellen, ab und zu meine Bahnen zu ziehen. Die Preise standen heute noch nicht fest. In einem Gespräch hieß es, dass das der Schwimmbad-Eintritt sich im Bereich von 4 bis 5 Euro bewegen werde. Der Saunabereich mit seinen drei Saunen sei mit 16 bis 18 Euro angepeilt.  Ein Kombi-Ticket werde dann ca. 22 Euro kosten.

Der Nachteil unserer Nichtberücksichtigung bei der Presse-Vorführung bestand dann allerdings darin, dass wir die „77 modern eingerichteten Zimmer und Suiten“ mit Panoramablick und allen anderen Versprechungen nicht in Augenschein nehmen konnten. Das eiförmige, mit Holzbalken geschmückte Hotel war anscheinend schon am heutigen Eröffnungstag voll ausgebucht. Schade für die interessierten Bürger, gut für die Hotelbetreiber.

Es wäre den Gästen in der Tat nicht zuzumuten gewesen,  Hunderte von Besuchern in ihre Zimmer und Suiten gucken zu lassen.

Ein Einzelzimmer
im Erdgeschoss war zur Besichtigung freigegeben:

Einzelzimmer im Erdgeschoss
Einzelzimmer im Erdgeschoss: das Bett

Natürlich war der Blick aus dem Fenster des Erdgeschoss-Zimmers (65 €/ Nacht)  nicht so spektakulär, wie ich ihn aus den oberen Etagen erwarten würde:

Die Holzbalken des Außenverkleidung verstellen den Blick auf ein Schrägdach.
Die Holzbalken der Außenverkleidung verstellen den Blick auf ein Schrägdach.

Die Kongress-Halle selbst ist sehr geräumig. Die Stadt Winterberg darf sie 30 Tage im Jahr nutzen. In einem der vielen kleinen Gespräche am Rande sagte mir ein Besucher, dass die Stadt Winterberg nach den Anfangsinvestitionen von einmalig 4,5 Mio Euro nun jährlich 700.000 Euro Betriebskosten an den Betreiber zahle und dafür unter anderem dieses Kontingent an Tagen frei habe.

Blick vom Podium: der Veranstaltungsraum des Kongress-Zentrums
Blick vom Podium: der Saal des Kongress-Zentrums

Im Veranstaltungssaal des Kongress-Zentrums unterhielt ich mich kurz mit dem sichtlich und verständlich begeisterten Winterberger Bürgermeister Werner Eickler (CDU): „Alles, alles ist wunderbar. Jetzt können Sie mal endlich positiv berichten auf Ihrer Seite!“

Wird gemacht, Chef! 😉

Eröffnung des Oversum – Besuch macht klug

Das PPP-Projekt "Oversum" in Winterberg wird eröffnet. (foto: zoom)
Das PPP-Projekt "Oversum" in Winterberg wird eröffnet. (foto: zoom)

Egal, wo sich Bewohner oder Touristen in Winterberg aufhalten, das Oversum ist von vielen Ecken der Stadt aus zu sehen. Am Donnerstag ist es nun endlich so weit. Riesige Plakate an den Straßen nach Winterberg machen auf die Eröffnung des Vital Resort Winterberg am 17. Mai 2012 aufmerksam.

Die Stadtbewohner scheinen sich in zwei Lager zu teilen: Die einen , die sagen: „Da geh ich doch nicht hin. Dies teure Ding!“ und in die anderen, die sich alles mal angucken wollen, die vielleicht nur neugierig sind oder aber das neue Wahrzeichen der Stadt richtig gut finden.

Inzwischen hat die Westfalenpost in ihrer Print-Ausgabe über den spektakulären Ausblick aus den Hotelzimmern ebenso berichtet, wie über den Charme von Gängen, die eher an Jugendherbergen erinnern. Nun ja, wir werden sehen.

Um 10.00 Uhr geht es am Donnerstag los, „…mit buntem Familienprogramm!“, wie Plakatwände und Werbeeinlagen der Lokalblätter versprechen. Für Kinder werden u.a. eine Hüpfburg, Glücksluftballons und ein Malwettbewerb angeboten. Erwachsene können Präsentationen von Healthclubs sowie Entspannungs- und Bewegungsinstituten bewundern, oder auf dem „Eventplatz“ mitbekommen, wie Radio Sauerland Radio macht. Das Programm wirkt insgesamt recht kommerziell, was jedoch zu dem Gesamtkonzept des PPP- Projekts Oversum passt.

Hingehen: Besuch macht klug.

Georg Schramm wärmt im Mai 43 Minuten lang die linke Seele und ist trotzdem richtig gut.

Zitat: „Kabarettist Georg Schramm war prominenter Hauptredner bei der Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in Müllheim.

Anders als erwartet redete er nicht als „Lothar Dombrowski“, eine seiner Kunstfiguren, sondern als Georg Schramm. Neben den „Finanzjongleuren“ bekamen dabei auch die CDU und Bundeskanzlerin Merkel ihr Fett weg. Der Kabarettist, der in Badenweiler lebt, schloss sich auch der DGB-Forderung nach einem flächendeckenden Mindestlohn an.“

Röttgen und das Land NRW: Politik aus den Augen unserer Kinder oder Demokratie 2.0

Zwei, die nicht zusammenpassen. Misslungenes Wahlplakat der CDU. (foto: denkmal)
Zwei, die nicht zusammenpassen. Misslungenes Wahlplakat der CDU. (foto: denkmal)

Mit dem Slogan „Verantwortung statt Verschuldung“ zieht die CDU in die vorgezogene NRW-Wahl, die uns Steuerzahler voraussichtlich 45 Mio. € extra kostet.

NRW lebt seit vielen Jahren über seine Verhältnisse, unabhängig von der jeweiligen Regierung“, sagt Gisela Färber von der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer als eine der Gutachterinnen für den NRW-Haushalt 2012.

Trotz Rekordeinnahmen von über 50 Mrd. machte die schwarz-gelbe Koalition unter Jürgen Rüttgers im Jahre 2008 immer noch 1 Mrd. zusätzliche Schulden.

„Mit Blick auf den eigenen politischen Nutzen kann keine Landesregierung ein Interesse daran haben, von sich aus zu sparen“, resümiert Färber.

Obwohl fast 40 % aller Einnahmen für die Gehälter der Lehrer, Polizisten usw. nötig sind, hat weder die Regierung Rüttgers noch die Regierung Kraft Stellen abgebaut. Tatsächlich hat die Politik für sich ein System entwickelt, wodurch sich sparen nicht lohnt: wer für das Land große Summen einspart, läuft Gefahr, dass ihm Bund und die anderen Länder einen Großteil davon über Ausgleichszahlungen wieder wegnehmen.

Norbert Röttgen hat konkrete Einsparvorschläge mittlerweile wieder zurückgenommen.

Zum Thema „soziale Gerechtigkeit“ sagte er der Welt am Sonntag „man muss darüber diskutieren, die Pendlerpauschale zu erhöhen“. Dazu heißt es in der Süddeutschen Zeitung: „Demnach profitierten vor allem gut verdienende Alleinstehende. Wer ein geringes Einkommen hat oder eine Familie ernähren muss, geht unter Umständen sogar leer aus.“

Ob den Eltern des 6-jährigen Jungen mit dem der CDU-Spitzenkandidat für sich wirbt, dies bekannt ist? Auch damit wird der demografische Wandel befürwortet und der Junge wird nur wenige Gleichaltrige an seiner Seite haben, mit denen er die Pensionen solcher Politiker aufbringen muss.

Gerne stellt sich Röttgen als Befürworter des Mittelstandes und der Arbeitsplätze dar. Tatsächlich müssen aber Privathaushalte und der Mittelstand den Bestandteil für den Ausbau der Erneuerbaren Energien mit erwirtschaften, die den besonders stromintensiven Unternehmen durch CDU und FDP bis auf ein Zehntel oder ein Hundertstel erlassen wurde.

Das von Norbert Röttgen geleitet Bundesumweltministerium hat mit der Novelle zum Erneuerbaren Energien Gesetz in §64 der Formulierungshilfe für den Bundestag gezeigt, wie sich die Regierung eine „Politik aus den Augen unserer Kinder“ vorstellt:

Dort gibt es eine Ermächtigungsgrundlage dafür, dass Röttgen mit seinem Kumpel Rösler mit der Vergütung für Strom aus erneuerbaren Energien machen können, was sie wollen. Dies ohne Parlamentarier, ohne Mitbestimmung der Bundesländer und ohne jede Vorwarnung! Eine Verordnungsermächtigung mit der nicht nur die Vergütung für Solarstrom, sondern für alle erneuerbaren Energien quasi über Nacht auf Null gesenkt werden kann.

Auch wenn dieser Ermächtigungspassus mittlerweile zurückgenommen wurde, zeigt doch die geplante Entmachtung der Legislative, der Umgang mit einer parlamentarischer Demokratie und der Gewaltenteilung in unserem Land, worauf wir uns langfristig gefasst machen können. Das von mir empfundenen Übel liegt leider nicht immer so offen und klar an der Oberfläche wie eine Redebeschränkung für nicht-Linien-treue Parlamentarier.

Der CDU-Ortsverein im niedersächsischen Karwitz hat Bundesumweltminister Norbert Röttgen zum Rücktritt aufgefordert. Dort sollte die größte Photovoltaikanlage des niedersächsischen Landkreises Lüchow-Dannenberg entstehen. Das Projekt, von dem unter anderem die kommunalen Kassen profitieren sollen, droht nun mit der Novelle zum EEG und die Kürzung der Einspeisevergütung zu scheitern.

Die CDU in Meschede mit ihrer Vorstellung zu einem Bürgerwindpark sollte offen über eben diese „Pläne zur Energiewende“ der schwarz-gelben Regierung reden. Insbesondere dann, wenn sich der Bürger im Vertrauen auf eine Politik mit Geldern an einem solchen Projekt beteiligen soll. In meinen Augen haben nicht nur Banken eine Beratungspflicht über die Risiken von Investitionen.

Märkischer Kreis – Kein (schöner) Land in dieser Zeit … immer weniger Nutzfläche für die Bauern. Wie sieht es im HSK aus? Anfrage der SBL.

Landwirtschaft riecht. Mist und Gülle auf der Ennert im HSK. (archivfoto: zoom)
Landwirtschaft kann auch riechen. Mist und Gülle auf der Ennert im HSK. (archivfoto: zoom)

Den „Landwirten geht das Land aus“ heißt es in einem Bericht über das jüngste Treffen des regelmäßigen Gesprächskreises „Landwirtschaft und Kreisverwaltung“ im Märkischen Kreis.

In dem Artikel wird unter anderem der Verlust von landwirtschaftlichen Flächen thematisiert:

„Sorgen bereitet der Landwirtschaft zunehmend der „Flächenfraß“. In Nachrodt-Wiblingwerde erfuhren die Mitglieder des „Runden Tisches Landwirtschaft“, dass allein in der Doppelge-meinde Tag für Tag 80 Quadratmeter wertvolle landwirtschaftliche Nutzfläche verloren geht – durch Versiegelung, private oder industrielle Nutzung sowie durch Ausgleichsmaßnahmen. Den Landwirten geht das Land aus. Deshalb fordern die Bauern ein Schutzprogramm für land- und forstwirtschaftliche Nutzflächen, quasi Landwirtschaftsschutzgebiete.“

Auch der BUND fordert immer wieder Maßnahmen zur Bekämpfung des anhaltenden Flächenverbrauchs und merkt an, dass über 100 Hektar freie Landschaft täglich in Deutschland verbaut oder von Verkehrswegen zerschnitten würden.

Im Hochsauerlandkreis ist die Verringerung von landwirtschaftlichen Nutzflächen für den Anbau von Nahrungsmitteln ganz offensichtlich, allein schon wegen der stetig zunehmenden Bodenzerstörung und Bodenvergiftung durch Weihnachtsbaummonokulturen.

Idylle – das war einmal! Über kurz oder lang bemerken das sicher auch die Touristen und fahren dann eventuell lieber ins nahe gelegene Hessenland.

Kreistagsmitglied Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) stellte daher am 02. Mai 2012 folgende Anfrage an den Landrat:

  1. Wie hoch war nach Ihrer Kenntnis der Verlust von landwirtschaftlichen Nutzflächen im HSK im Jahr 2010 und 2011 (in ha und in Prozenten)?
  2. In welchem Tempo entwickelt sich der „Flächenverbrauch“ derzeit weiter?
  3. Welche Baumaßnahmen (Straßenbau, Erschließung von Gewerbe- und Baugebieten, Versiegelung etc.) sind die wichtigsten Ursachen für den „Flächenfraß“?
  4. In welchem Maße tragen die expandierenden Weihnachtsbaum-Monokulturen zum Verlust von Flächen für den Nahrungsmittelanbau und von Wiesen und Weiden bei?
  5. Wie hat sich die Flächennutzung im HSK seit dem Orkan Kyrill entwickelt?
  6. In welchen Kommunen des HSK ist der Flächenverbrauch am größten, in welchen am geringsten?
  7. Bei wie vielen und welchen Projekten wurden und werden in welcher Größenordnung Ausgleichsflächen ausgewiesen?
  8. Wie groß war und ist der Verbrauch von Naturschutzflächen (in ha und Prozentzahlen)?
  9. Welche Möglichkeiten sieht der Landrat zur Reduzierung des „Flächenfraßes“?