Wie viel Bewegung ist auf dem Immobilienmarkt im Hochsauerlandkreis?

Wie viel Bewegung ist im Wohnungsmarkt? Hier das Zentrum vom Meschede (foto: zoom)
Wie viel Bewegung ist im Wohnungsmarkt? Hier das Zentrum vom Meschede (foto: zoom)

Wie viel Bewegung ist auf dem Immobilienmarkt im Hochsauerlandkreis? Einige Antworten darauf gab es beim 2. Branchentreff der Immobilienwirtschaft im Hochsauerlandkreis am 14.11.2012 in der KulturSchmiede Arnsberg.

Die Referenten informierten über die Lage auf dem privaten Immobilienmarkt am Beispiel der Stadt Olsberg, über Umnutzungen, Kulturarbeit und Wirtschaftlichkeit, aus Sicht der Kreisverwaltung über den im Baugesetz geregelten Vorgang der „Umlegung“, über Zukunft und Wohnen in Arnsberg und über den HSK auf der Expo Real.

Ob die kürzlich fertig gestellte und an diesem Arbeit komprimiert vorgestellte Auswertung der Befragung für eine Diplomarbeit über die „Situation der privaten Wohnimmobilien-Eigentümer in Olsberg“ Aufschluss über den gesamten Wohnungsmarkt im Sauerland gibt, kann ich nicht beurteilen. Die Ergebnisse der Studie finde ich jedenfalls nicht sonderlich überraschend: Bisher kein signifikanter Leerstand, überalterte Eigentümer, überalterter Immobilienbestand, wenig Interesse an altersgerechten Sanierungen, zu geringer Kenntnisstand über Fördermöglichkeiten und wenig Neigung, das alte Häuschen aufzugeben. Für mich als „überalterte“ Wohnimmobilien-Eigentümerin ist das alles durchaus logisch und verständlich. „Wie viel Bewegung ist auf dem Immobilienmarkt im Hochsauerlandkreis?“ weiterlesen

Neubaugebiet Allenberg: waren erhöhte Erschließungskosten den Planern zum Zeitpunkt der Bürgerversammlung bekannt? Vorwürfe der Anwohnerinitiative.

Heute im Briefkasten: Broschüre der Bürgerinitiative Allenberg
Heute im Briefkasten: Broschüre der Bürgerinitiative Allenberg, Außenansicht.

Wir haben in letzter Zeit mehrmals über das geplante und umstrittene Neubaugebiet am Allenberg in Winterberg-Siedlinghausen berichtet.

Siehe:

Bürgerversammlung zum Baugebiet am Allenberg
und
Baugebiet Allenberg III

Im Kern geht es um die Frage, ob ein solches Baugebiet mit 14 erweiterbar auf 28 Bauplätzen für einen Ort wie Siedlinghausen im Zeichen des demografischen Wandels notwendig ist.

Die Stadt befürwortet das Projekt mit dem Argument, dass ein wichtiger Stadtteil nicht ohne öffentliche Bauplätze dastehen dürfe. Die Argumente der Gegner sind auf der Innenseite (rechts) der Broschüre aufgelistet:

Die Broschüre innen: Links eine Chronologie, rechts vier Argumente gegen das Neubaugebiet.
Die Broschüre innen: Links eine Chronologie, rechts vier Argumente gegen das Neubaugebiet. Zum Vergrößern bitte Klicken!

Jetzt gibt es neue Vorwürfe der Gegner, die sich gegen die Planer der Stadt Winterberg richten.

In einem Gutachten der Stadtwerke mit Datum vom 12. Juli, also dem Tag als die Bürgerversammlung stattfand, hätten die Stadtwerke Winterberg vor großen zusätzlichen Kosten gewarnt, die sich im Bereich von 200.000 Euro bewegen könnten.

Die Anwohnerinitiative mutmaßt nun, dass die Stadt am Abend des 12. Juli das Gutachten und seinen Inhalt verschwiegen haben könnte. In einem beigelegten DIN-A-4- Blatt mit dem Titel „Brandaktuelle Information der Bürgerinitiative „Für Siedlinghausen““ wird das Gutachten dokumentiert.

Update: das Beiblatt der Initiative

Zur Ansicht: Klicken!
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Zum Schluss werden folgende Frage gestellt:

„Waren die überhöhten Erschließungskosten den Planern der Stadt Winterberg (dem Rat) bei der Bürgerversammlung wirklich noch nicht bekannt, oder wurde hierüber geschwiegen, da es auch um unser Geld geht?“

„Mit welchen unabsehbaren Kosten muss hier noch gerechnet werden, die letztendlich unseren gesamten Gemeindehaushalt belasten?“

„Wann erfahren wir die Wahrheit?“

Ich selbst war am vergangenen Dienstag als Zuschauer auf der knapp einstündigen Sitzung des Bau- und Planungsausschusses, in der es unter anderem um die Ausweisung von Gebieten zur Errichtung von Windrädern und das Neubaugebiet am Allenberg ging.

Mein Eindruck:

Das Gutachten spielte eine Rolle, aber nicht das Datum.

Ein Ausschussmitglied argumentierte, dass die Zusatzkosten auf die gesamten 28 Plätze umgelegt werden müssten und sich dadurch die Belastung für die Einzelgrundstücke halbiere. Dem wurde widersprochen. Angesichts der demografischen Entwicklung würden die Planungen definitiv auf 14 Bauplätze beschränkt.

Weiterhin wurde geäußert, dass sich die von den Stadtwerken veranschlagten Kosten noch verändern ließen.

Endlich redet die Westfalenpost Klartext: Es geht abwärts in Winterberg …

Heute Abend saß ich in meinem Winterberger Lieblings-Bistro „Uppu“ am Waltenberg und blätterte die Westfalenpost durch und – Hoppla! da war ein Stück Journalismus zu lesen.

„Es geht abwärts in Winterberg“ titelt heute ein Artikel von Daniel Berg im Sportteil der Zeitung. Es geht im Kern um die Tatsache, dass Winterberg mit seiner Bobbahn nicht in der Lage ist, Sportlerinnen und Sportler zu produzieren, die national und international vorne mit dabei sind.

Eine „enttäuschende Bilanz. Und nicht gerade beste Werbung für den Standort Winterberg“, zitiert  Berg den Vorsitzenden des BSC Winterberg und Vize-Präsident des nordrhein-westfälischen Bob- und Schlittensportverbandes Alois Schnorbus.

NRW, so Schnorbus, sei nun mal kein klassisches Wintersportland. Dafür aber habe man in den vergangenen Jahren „auf höchstem Niveau mitgemischt“. Ein halbes Dutzend Weltcupfahrer und Olympiateilnehmer, olympische Medaillen – im Moment sei das alles recht weit entfernt.

Der Artikel ist keine Recherche-Höchstleistung und entstand, soweit ich das beurteilen kann, auf Grundlage eine Gesprächs mit Alois Schnorbus.

Neu ist der kritische Blick auf die hochsubventionierte Sportanlage am Fuße des Kahlen Asten, auch wenn die Informationen über die Mittel fehlen, die jährlich in die Winterberger Bobbahn gepumpt werden.

Ein anderes Problem für Winterberg ist die Konkurrenzsituation: „In letzter Zeit ist wirklich viel schief gegangen. Noch bevor die Saison begann, kam seinem Verein mit Anja Schneiderheinze (34) die wohl prominenteste Bob-Pilotin plötzlich abhanden, abgeworben von einem der drei weiteren Stützpunkte Deutschlands: dem im thüringischen Oberhof.“

Wir fassen zusammen:

Winterberg ist kein klassisches Wintersportland und wird auf Dauer keine Chance haben gegen Leistungsstützpunkte wie Berchtesgaden, Altenberg und Oberhof.

Kritik an der Subventionierung des Auslaufmodells Bobbahn wurde hier im Blog übrigens schon mehrfach geübt, beispielsweise:

http://www.schiebener.net/wordpress/?p=19190

http://www.schiebener.net/wordpress/?p=17859

Die politisch Verantwortlichen täten gut daran, sich eine Zukunft Winterbergs ohne Bobbahn vorzustellen.

Umleitung: Von der Evolution zu den Ärzten in Bielefeld …

Laufend gesehen: Blick von der Hunau auf Weihnachtsbaumplantagen (foto: zoom)
Laufend gesehen: Blick von der Hunau auf Weihnachtsbaumplantagen (foto: zoom)

Bürgerinitiative giftfreies Sauerland: Wir haben den Verdacht, dass unser Bestreben nach einem ökologischen Anbau von Weihnachtsbäumen von den Anbauern als geniale Marketingstrategie gesehen wird … biwebsite

„Evolution ist überall“: Am 27. Oktober 2002 wurde auf dem Biologentag in Potsdam der Arbeitskreis (AK) Evolutionsbiologie im damaligen Verband Deutscher Biologen (vdbiol) gegründet … hpd

Die Rente ist nicht mehr überall: „Die Vorsorgelüge“ von Holger Balodis und Dagmar Hühne – eine interessante und wichtige Bestandsaufnahme … nachdenkseiten

Der unmögliche Kandidat: Glaubt man den Umfragen, hat Mitt Romney Chancen, Barack Obama zu schlagen. Am Kandidaten Romney kann das nicht liegen … misik

Medienkritik: Wir sind wieder wir – Teil 2. Der Führer … jurga

Bochumer Szene: Linke Konkurrenz für den „zahnlosen Tiger“? … ruhrbarone

Bottroper Ratssitzungen live im Internet: Testübertragung am 27. November 2012 … bottblog

Die Generalsekretäre der Parteien: Prügelknaben und Blitzableiter … postvonhorn

Schmutziger Sport? Warum scheiterte das Dopingprojekt? Sport gibt HU Berlin die Schuld … wazrechercheblog

Denkwürdige Vokabeln: Paradigmenwechsel. Also, ich hätte da schon mal ein paar Vorschläge für das Unwort des Jahres: „Betreuungsgeld“. Oder: „Herdprämie“. Oder: „Lebensleistungsrente“. Oder: „Durchbruch“ … revierpassagen

Die Ärzte in Bielefeld: „Einmal ist keinmal und auf einem Bein kann man nicht stehen. Stimmt doch, oder?!
Gründe gab es genug und nachdem wir Mitte des Jahres bereits die Beste Band der Welt in der Lanxess-Arena in Köln erleben durften, freuten wir uns über die Möglichkeit, Die Ärzte in diesem Jahr noch ein zweites Mal zu besuchen“ … schwenke

Umleitung: an einem wunderschönen Tag wie heute mit dem Rad durchs Sauerland und mit der Maus durch die Blogs.

Am Olsberger Stausee (foto: zoom)
Am Olsberger Stausee (foto: zoom)

Dennis Hopper – The Lost Album: Stierkämpfe in Tijuana, Porträts von Schauspielern wie Jane Fonda und Paul Newman, von Künstlern wie Robert Rauschenberg und Andy Warhol – die Ausstellung „The Lost Album“ von Dennis Hopper ist eine Entdeckung der besonderen Art … heikerost

Denkfiguren von Hitler einerseits und Lenin, Marx und Stalin andererseits: Strukturmerkmale totalitären Denkens? … hpd

“Christen, kauft nicht bei Juden!” Wenn es um Antisemitismus geht, scheint es mit der Ökumene also gut zu klappen … ruhrbarone

„Wissenschaftsfreiheitsgesetz“ – Freiheit für wen? Billiger kann die Wirtschaft die Instrumentalisierung der Forschung für ihre Zwecke eigentlich nicht bekommen. Eine genial erdachte Hintertür für das Ziel der Ökonomisierung der Forschung … nachdenkseiten

Lance Armstrong und das Wettrennen der Heuchler: Richtig interessant wird das Thema Doping erst dann, wenn der Fußball in den Fokus des Interesses rückt … jurga

Breaking Stories: Route 2012, Islam undercover, Krebs-Jesus und eBooks … wazrechercheblog

Der Nationalstaat als leere Hülle? Von Katalonien bis Schottland gibt es wieder ernstzunehmende Bewegungen, die die Abspaltung vom Nationalstaat auf die politische Tagesordnung gesetzt haben … wiesaussieht

Gabriel, Steinbrück und die Rente mit 67: Die SPD demoliert ihren Kanzlerkandidaten … postvonhorn

Sie lauern überall: Dortmunder Peinlichkeiten … revierpassagen

Neheim: BigBand-Doppelpack im Kulturzentrum … neheimsnetz

Sundern:
Klaus Korn legt Ratsmandat nieder … gruenesundern

Immer wieder Abschiebungen in den Kosovo: Regelmäßig erreichen uns Meldungen über Abschiebungen in den Kosovo. Von der „Beendigung des Aufenthalts“ betroffen sind Menschen, die den größten Teil ihres Lebens in Deutschland verbracht haben oder sogar hier geboren sind … sbl

Wirtschaftsbertrieb Kirche im Sauerland:
Nachdem schon vor vielen Monaten auf den, auch im erzkatholischen Sauerland bemerkbaren “Gläubigenschwund” mit dem Motto “wer glaubt, der fährt” reagiert wurde, haben die Sparmassnahmen der zentralen Kirchengemeinde nun einen weiteren Punkt erreicht … sauerlandblog

Vom Abfallentsorgungsbetrieb des Hochsauerlandkreises (AHSK) und seinen teuren Millionen

In der letzten Sitzung des Betriebsausschusses kamen u.a. die langfristigen Kreditverbindlichkeiten des Hochsauerlandkreises zur Sprache. Es hieß, die Höhe der Kredite betrage ca. 4 Mio. Euro und, sie könnten nicht abgelöst werden können, obwohl ausreichende Guthaben vorhanden sind. Die Sauerländer Bürgerliste wollte darüber mehr erfahren. Sie stellte diese Anfrage:

  • Welchen Umfang und welche Laufzeiten haben diese Kredite genau?
  • Wie hoch ist der jährliche Zinsaufwand?
  • Wurde die Möglichkeit einer Ablösung genau geprüft und ggf.
    wie?
  • Gibt es in aktuellen Kreditverträgen des HSK sowie kreiseigener
    Gesellschaften Vereinbarungen über Sondertilgungsrechte?

Die Antwort kam wenige Tage später vom Abfallentsorgungsbetrieb des
Hochsauerlandkreises (AHSK). Die Zusammenfassung:

Frage 1:
Derzeit bestehen noch zwei Kredite – Das Restkapital des ersten beträgt 2.144.011,27 Euro (Stand 30.09.2012) – Ende der Gesamtlaufzeit 30.03.2029 – Das Restkapital des zweiten Kredits beträgt 1.790,652,01 Euro (Stand 30.09.2012) – Ende der Gesamtlaufzeit 30.03.2024

Frage 2:
Der (jährliche) Zinsaufwand für das erste Darlehen beträgt 119.125,12 Euro, für das zweite 106.229,89 Euro

Frage 3:
2002 wurde bei allen Kreditgebern die vorzeitige Rückzahlung abgefragt – Zwei von sechs Instituten räumten die Möglichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung unter Einrechnung einer Vorfälligkeitsentschädigung ein – Die übrigen eröffneten diese Möglichkeit nicht – Mit einem Kostenvergleich wurde seinerzeit die Unwirtschaftlichkeit einer vorzeitigen Rückzahlung ermittelt

Der AHSK teilt dazu auch mit, dass für beide Kredite am 08.10.2012 erneut die Möglichkeit der vorzeitigen Rückzahlung abgefragt wurde. Er formuliert es so: „Das betreffende Kreditinstitut weist auf die zins- und fristenkongruente Refinanzierung und die sich daraus ergebene Berechnung einer Vorfälligkeitsentschädigung hin, dessen Höhe vorläufig mit rd. 1.120 T Euro beziffert wird.“

Frage 4:
Sondertilgungsrechte wurden nicht vereinbart

Überschlägige Rechnung
Zinsen für die Zeit von 2012 bis 2028, 1. Kredit: 119.125,12 Euro x 16 J. = 1.906.001 Euro
Zinsen für die Zeit von 2012 bis 2023, 2. Kredit: 106.229,89 Euro x 11 J. = 1.168.528 Euro

Das macht mit den „Kleckerbeträgen“ für die letzten 3 Monate der Laufzeit Kreditzinsen in Höhe von sage und schreibe rund 3,1 Mio Euro.

Die Kreditinstitute haben so wenigstens etwas Grund zur Freude. Wie wir wissen, geht es vielen von ihnen ja sehr schlecht.

Bei den 3,1, Mio bleiben die Zinszahlungen der letzten Jahre unberücksichtigt. Da sind ja wohl auch schon viele Hunderttausend Euro vom Kreditnehmer HSK zum Kreditgeber XY geflossen.

Sondertilgungsrechte hätten dem Hochsauerlandkreis viele Hunderttausend Euro eingespart.

Hoffentlich handelt der HSK bei möglichen weiteren Kreditverträgen günstigere Konditionen aus und zwar mit Sondertilgungsrechten. Noch besser wäre allerdings, wenn er erst gar keine Kredite mehr aufnehmen würde. Wir wissen ja alle, nichts ist teurer als Schulden.

Flughafen Paderborn-Lippstadt weiter in Verlustzone?

In den letzten Jahren wurden einige Flüge vom und zum Flughafen Paderborn-Lippstadt gestrichen. Nach Pressemeldungen wies das Fluggastaufkommen bereits im Jahr 2011 eine negative Tendenz auf, die sich im I. Quartal 2012 verstärkt hat.

Im April 2013 soll der Flughafen Kassel-Calden in Betrieb gehen. Es ist zu befürchten, dass durch den neuen Konkurrenz-Flughafen die Passagierzahlen beim Flughafen Paderborn-Lippstadt weiter einbrechen.

Daher bittet Kreistagsmitglied Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste den Landrat um die Beantwortung folgender Fragen:

  • Wie hoch waren die Passagierzahlen in Paderborn-Lippstadt in den Jahren 2008 bis 2011 und in den ersten drei Quartalen dieses Jahres?
  • In welcher Höhe wurden im letzten und in diesem Jahr für den Flughafen Paderborn-Lippstadt tatsächlich Investitionen getätigt und wofür? (Bitte um Nennung der Summe der Investitionen insgesamt und den Anteil des Hochsauerlandkreises an der Finanzierung, sei es durch Kapitalerhöhung, Gesellschafterdarlehen, Verzicht auf Gewinnbeteiligung, erhöhte Verlustbeteiligung oder auf andere Art und Weise)
  • Erscheint die vor einigen Monaten zwischen der Gesellschaftern vereinbarte Verlustobergrenze von 1,25 Mio Euro pro Jahr nach wie vor realistisch?
  • Gibt es bei einem oder mehreren der anderen Gesellschafter des Flughafens aktuelle Tendenzen,sich aus der Finanzierung zurückzuziehen oder sie einzuschränken? Wenn Ja, welche und beim wem? Welche Folgen würden sich daraus für den Hochsauerlandkreis ergeben?

Meschede, Honsel und der 3-D-Drucker

Meschede, Honsel und der 3-D-Drucker
Meschede steht vor großen Veränderungen. Die kommunale Überschuldung kommt und der demographische Wandel lässt die Bevölkerung bis 2030 um 15 % schrumpfen. Die Automobilkonzerne fahren ihre Produktion runter. Laut Fachleuten wird die kommende wirtschaftliche Rezession 10 Jahre andauern. Ob die Firma Honsel dies am Standort Meschede übersteht ist fraglich. Aus meiner Sicht wird Honsel zum Dienstleister umgebaut werden und die Produktion zunehmend auslagern.

Nicht China sondern 3-D-Drucker
Dabei wird die Auslagerung nicht nach China oder andere fernöstliche Länder erfolgen, sondern an 3-D-Drucker. Diese Geräte verarbeiten heute mehr als 100 verschiedene Materialien in Pulverform. Ein Laserstrahl läuft mit 25 km/h über das Pulver, schmilzt es an zuvor genau festgelegte Stellen Schicht um Schicht auf, zu einem dreidimensionalen Gegenstand. Der Maschine ist es egal, ob das Pulver Kunststoff, Stahl, Alu oder Titan ist. Die Schichten und damit die Genauigkeit liegen bei wenigen Hundertstel Millimeter. Der teure Maschinenpark zum Gießen, Fräsen, Bohren, Drehen oder Schleifen entfällt. Auch die Anfertigung von Kleinserien oder Einzelstücken stellt kein Problem mehr dar, weil teure Gussformen und Spezialwerkzeug nicht benötigt werden.
Die Schattenseiten traditioneller Fertigung erlebte GM nach dem Erdbeben in Japan. Wegen eines fehlenden Bauteils aus japanischer Produktion im Wert von 2 Dollar, musste ein Werk in den USA schließen. Mit 3-D-Druckern wäre das nicht passiert.

Zukunft oder Realität?
Der Hamburger Zahntechniker Jan Reisenberg empfängt tagsüber via Internet Daten von Zahnärzten und Laboren aus ganz Deutschland. Ab 17:00 Uhr werden die Daten an den 3-D-Drucker übermittelt. Über Nacht fertigt der Drucker fast die Wochenleistung eines Zahntechnikers und produziert bis zum nächsten Vormittag 65 Kronen und 12 Brücken.
Fertigungen in China oder Asien wegen Lohnkostenvorteilen waren gestern.
Längst schon stammen Außenschalen von Hörgeräten aus 3-D-Druckern genauso wie unzählige Flugzeugteile. Mehr dazu z.B. unter:

http://www.eos.info/ueber-eos/technologie.html

NASA, Boeing und EADS treiben die Entwicklung voran
Die Entwicklung dieser Technologie wird mit viel Geld vorangetrieben. Da ist die NASA, die bisher jedes Ersatzteil für die Raumstation ISS mit Raketen ins All schießen muss. In zwei Jahren soll damit Schluss sein, soll ein 3-D-Drucker in der ISS installiert sein.

Auch die Flugzeugkonzerne Boeing und EADS entwickeln 3-D-Bauteile. Beschläge die zwei Bauteile in einer Tragfläche zusammenhalten, werden bisher aus einem teuren Titanblock mit bis zu 90 % Verschnitt hergestellt. Diese Beschläge sind symmetrisch, massiv und vergleichsweise schwer. Derselbe Beschlag aus einem 3-D-Drucker hat 0 % Verschnitt. Er ist je nach Anforderung hohl, asymmetrisch, fest und leicht zugleich. Jedes Kilogramm weniger Gewicht an einem Flugzeug bedeuten über die Lebensdauer des Fliegers eine Ersparnis von 80.000 Liter Kerosin und 200 Tonnen CO2.

Logistikzentren sind Ballast in der Unternehmensbilanz
Logistikzentren wie bei VW in Baunatal mit einer Fläche von 140 Fußballfeldern und 440.000 verschiedenen Ersatzteilen sind Balast in der Bilanz der Unternehmen.

Just in Time wird mit 3-D-Druckern neu definiert.

Daher ist anzunehmen, dass Honsel in Zukunft 3-D-Drucker bei den Firmen vor Ort bereitstellen und mit Datensätzen und Pulvern beliefert wird.

Meschede Standort für Dienstleistungen?
Aus meiner Sicht können die erforderlichen Fachkräfte für solche Dienstleistungen nur an Meschede gebunden werden, wenn die Stadt massiv an Attraktivität gewinnt. Eine fußläufige Achse von Honsel durch den Rinschen Park über ein offen und wohlgestaltetes Meschede-Center zu den Terrassen der freigelegten Henne, ist das Mindeste was die Stadt hier leisten muss um zukunftsfähig zu werden.

Umleitung: Twitter-Listen, Pseudowissenschaften, Schavan, CDU und Fracking, Streit um Winterberger Bike-Festival und mehr.

Langeweile CentrO (foto:zoom)
Langeweile CentrO (foto:zoom)

Twitter-Listen für Journalisten: Ein How-To und viele Listen … 120sekunden

Ein Aktenordner voller Frauen: Die Fernsehdebatten vor den amerikanischen Präsidentenwahlen werden wie ein Western inszeniert … wiesaussieht

„Goldenes Brett vorm Kopf“ für deutschen Universitätsprofessor: Harald Walach produzierte den „erstaunlichsten pseudo-wissenschaftlichen Unfug des Jahres“ – Erich von Däniken für sein „Lebenswerk“ geehrt … standard

Methoden an evangelischer Privatschule: Wenn der Lehrer mit dem Teufel droht … sz

Es gibt keinen Rassismus mit Herz: „Buschkowsky, nicht Neukölln, ist derzeit überall. Die SPD hat sich mit Sarrazin und Buschkowsky zum Sturmgeschütz der volkstümlichen Islamkritik in Deutschland entwickelt, die Parteispitze scheint das kaum zu stören, Parteichef Gabriel lud Buschkowsky zu einer Lesung ein“ … publikative

CDU und Fracking: Abstimmungen so lange bis das gewünschte Ergebnis rauskommt … fefe

Der Fall Schavan: „Verirrung in der Doktorarbeit“. Eine lesenswerte Argumentation bei … jurga

Überforderte Abgeordnete: Politiker wirken oft ohne Maßstab, wenn es um ihre Angelegenheiten geht … postvonhorn

DGB Hagen: Viele Vollzeitbeschäftigte in Hagen künftig von Altersarmut bedroht … doppelwacholder

Winterberger Bike-Festival: Anwohner beklagen sich über Lärmbelästigung … derwesten

Ausflugstipp: Halde Hoheward – Toller Ausblick über das Ruhrgebiet … ruhrbarone

Malocherhölle Ruhrgebiet: “Rote Erde” im Grillo-Theater … revierpassagen

Liveübertragung einer spannenden Sitzung: Der Abend heute im Rathaus war sehr spannend. Denn der Rat der Stadt wählte die 5 Beigeordneten neu. Ein Bündnis aus SPD, Grünen und Linken hat sich in der letzten Woche gefunden und brachte alle Kandidaten durch, mit Stimmergebnissen zwischen 37 und 27 der 50 abstimmenden Ratsmitglieder. Und: Alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt, alle Ehemaligen und allen anderen Interessenten konnten weltweit daran teilnehmen, denn die Sitzung begann erst um 19 Uhr und wurde weltweit im Internet übertragen … sbl

Nie mehr Manta-Platte? Eck-Bistro in Siedlinghausen geschlossen.

Für immer geschlossen? Das Eck-Bistro in Siedlinghausen (foto: zoom)
Für immer geschlossen? Das Eck-Bistro in Siedlinghausen (foto: zoom)

So habe ich mir das aber nicht gedacht. Noch im letzten Monat habe ich mit dem Inhaber unserer Siedlinghauser Pommes-Bude -offiziell Eck-Bistro- bei Currywurst und Pommes über die Zukunft des Geschäfts geredet.

Ja, es gebe Interessenten, so der Betreiber. Die Zukunft der Manta-Platte schien gesichert. Jetzt ist der Laden zu pachten. Das Fett in der Friteuse bleibt kalt.

Ob da überhaupt noch die Küche vorhanden ist? Keine Ahnung.

Was ich weiß ist, dass im Bereich dieser Ecke Hochsauerlandstraße / Sorpestraße in letzter Zeit einige Geschäfte geschlossen haben: Schlecker, das Schuhgeschäft, der Computer-Laden. Der Elektroladen bietet nur noch eingeschränkten Verkauf.

Was bleibt: Apotheke, Sparkasse, Volksbank, der Getränkemarkt, zwei Metzger, eine Kneipe, ein Backwarenverkauf und natürlich unser Buch- und Büromaterialgeschäft.

Fast schon vergessen, dass die Post vor einigen Jahren dicht machen musste.

Mit jedem Geschäft, das wegbröselt, bleiben ein paar Laufkunden weg, die dann wiederum den verbliebenen Läden fehlen. Die Siedlinghauser Mitte ist zwar nicht tot, vielleicht noch nicht einmal ernsthaft krank, aber sie hüstelt und schwächelt.

Leere Läden, wie hier in Siedlinghausen, sind nicht attraktiv. (fotomontage: zoom)
Leere Läden, wie hier in Siedlinghausen, sind nicht attraktiv. (fotomontage: zoom)