Umleitung: Valentinstag, Papst, Peerblog, Hillebachsee und die Kritiker der Elche

"Be my Valentine" ... im Schaufenster (foto: zoom)
Viel Spaß beim Konsum-Terror: „Be my Valentine“ … im Schaufenster (foto: zoom)

„Benedikt war kein schwacher Papst“: Die Nachricht vom Rücktritt des Papstes schlug ein wie eine Bombe. Doch was waren die Gründe für diesen Schritt? … hpd

Der Papst: Eine Frühkritik, ein Rücktritt und die Krise des Katholizismus … wiesaussieht

Nochmal Papst: Rücktritt… habebamus papam … charly&friends

Video Interview mit Albrecht Müller: zu den Themen Rente, Altersarmut, SPD und Steinbrück, Exportüberschüsse, et cetera … nachdenkseiten

Täuscher, Heckenschützen, Kollaborateure: Die Kollateralschäden des Peerblogs … postvonhorn

Nachtrag zum Peerblog : Zensur? Nie und nimmer … postvonhorn

PeerBlog, Wir-in-NRW-Blog und Gelsenwasser: Ein Mann im Hintergrund … wazrecherche

Meilensteine der Popmusik: The Who – „Things they do look awful cold, hope i die before i get old“ – (My Generation/1965) … revierpassagen

Nachgedacht: Kritiker der Elche … neheimsnetz

Winterberg: Fraktionen begrüßen Hillebachsee-Investitionen … derWesten

Wird die Bundestagswahl auch eine Wahl für oder gegen Fracking?

Während Bürgerinitiativen, Interessengruppen sich bewusst sind, dass Gefahren für Umwelt und die Menschen im dicht besiedelten Deutschland nicht ausgeschlossen werden können, hat sich eine Arbeitsgruppe aus CDU- und FDP-Politikern gebildet, die Fracking klar befürwortet.

Um den Weg zur unkonventionellen Gasförderung freizumachen, wurden am 01.02.2013 nun Umweltminister Peter Altmaier und Wirtschaftsminister Philipp Rösler aufgefordert, noch im Februar einen Gesetzesvorschlag für eine bundesweite Regelung der Gasförderung aus tiefen Gesteinsschichten vorzulegen.

Damit soll zu jeder neuen Bohrung eine Umweltverträglichkeitsprüfung verpflichtend sein und auch klar geregelt werden, was mit möglichen giftigen Rückflüssen passiert. Auch wenn Bohrungen in Wasserschutzgebieten grundsätzlich verboten sein sollen, werden dann in den übrigen Bohrungen Chemie-Cocktails eingesetzt, die aus heutiger Sicht und vor dem Eintritt eines Schadenfalls als „verträglich“ gelten.

Eine Giftmischung als umweltverträglich zu bezeichnen ist schon ein Widerspruch in sich.

Also was steckt wirklich dahinter?

Es sind große Firmen wie ExxonMobil, BASF und andere -also potentielle Spender von Parteien, die aktuell gerade für die FDP überlebenswichtig sein könnten.

Wenn BASF-Vorstand Harald Schwager der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagt: „Wir würden gerne in die Forschung einsteigen, um überhaupt herauszufinden, ob es möglich ist, hier wirtschaftlich, sozial akzeptiert und umweltverträglich Schiefergas zu fördern.“ ist Folgendes festzustellen:

  1. Keiner behindert die BASF mit einer Forschungsarbeit anzufangen.
  2. Aus heutiger Sicht kann es nur wirtschaftlich sein, wenn der Gaspreis hoch ist, damit genügend Geld für die Sicherheit der Umwelt generiert werden kann.
  3. Die vielen Bürgerinitiativen gegen Fracking zeigen, dass Fracking nur dann sozial akzeptiert sein wird, wenn es ohne Chemie gelingt.

Wo es keine Deindustrialisierung gab, kann es auch keine Reindustrialisierung geben.

Dem Bemühen der CDU- und FDP- Politikern, die noch vor der Bundestagswahl am 22. September ein entsprechendes Gesetz verabschieden wollen, liegt der Traum einer Reindustriealisierung zu Grunde.

Deutschlands Stärke liegt aber nicht in der energieintensiven Grundstoffproduktion, sondern vielmehr darin, Grundstoffe in hochwertige Produkte zu veredeln. Der Fahrzeugbau mit seiner hohen Wertschöpfung aber geringen Energiebedarf macht dies deutlich.

Im europäischen Vergleich liegt der Industrieanteil am BIP in Großbritannien bei ca. 10%, Frankreich ca. 10%, Italien 16%, Spanien 16% und Deutschland bei 23%. Natürlich gab es nach der Wende einen Industrierückgang. Seit 1995 sind die Werte relativ stabil bzw. stiegen die letzten Jahre sogar.

Auch das Arbeitsplatz-Argument hinkt erheblich. Wer sich die Mega-Investitionen von Dow-Chemical in Texas/USA anschaut der weiß, dass dort während der Bauphase 2.000 Menschen arbeiten. Nach Inbetriebnahme werden in der Anlage nur noch 150 Mitarbeiter benötigt.

Am Thema Fracking lassen sich Parteien inhaltlich gut unterscheiden und klarstellen, wie über Bürgerproteste gedacht wird.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-02/fracking-deutschland-gesetz

Umleitung: Gysi, Schavan, Steinbrück und all die anderen Sorgenkinder.

Der Spiegel - heute mal unter mir, allerdings nur räumlich (foto: zoom)
Der Spiegel – heute mal unter mir, allerdings nur räumlich (foto: zoom)

Stasi-Kontakte: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Gregor Gysi … weltonline

Annette Schavan erklärt Rücktritt: Erfreutes Seufzen auf allen Kanälen. Nur nicht bei den Schavanisten … erbloggtes

Steinbrück zieht die Reißleine: Das „Peerblog“ wird wohl als einer der skurrilsten Episoden in die Geschichte der deutschen Kanzlerkandidaturen eingehen … nachdenkseiten

Steinbrück und die SPD: Nicht einmal wahlkampffähig … postvonhorn

Generationenbücher: Als der Beat auch ins Ruhrgebiet kam … revierpassagen

Arnsberg: Piraten fordern Fragerecht von Einwohnern zu jeder Ratssitzung … neheimsnetz

Ferienhausanlage und Gastrowelten in Sundern: keine Risiken weil rein privatwirtschaftliche Investitionen? … gruenesundern

Umleitung: Pädophilen-Netzwerke in katholischer Kirche?, „Wert-Homophilie“ und Schavan-Journalismus, Westfälische Rundschau beerdigt und Sauerländer Straßen nach Blut-und-Boden-Ideologen benannt

umleitungMissbrauch in der katholischen Kirche: Hinweise auf Pädophilen-Netzwerke … berlinerzeitung

Feine Sahne Fischfilet: Eine Band im Visier des Verfassungsschutzes … arte

Netzwerkanalyse und „Wert-Homophilie“: Journalisten, Politiker, Wissenschaftler und der Fall Schavan – Ist Roland Preuß ein Schavanist? … erbloggtes_I und erbloggtes_II

Mali und die Sahelzone: Nichts währt ewig … jurga

Vorankündigung: „Erklär‘ mir die Finanzkrise“ … misik

„Ist besser, was teurer ist? Oder nur blöd?“: Wird die Welt von Leuten bedroht, die „Einführung in die Betriebswirtschaftslehre“ nur mit halber Punktzahl bestanden haben? … wilddueck

Selbsterkenntnis des Malte Hinz (WR): „Mehr und mehr komme ich zur Überzeugung, dass Katastrophen-Filme mein Metier sind“ … neheimsnetz

Ist das noch die Rundschau? Ein erster Blick ins neue Mischprodukt … revierpassagen

Ready to Start: Ruhrbarone ab jetzt mit Lokalteil Dortmund … ruhrbarone

Dortmunder „Ruhrbarone“: Wie ein Lokal-Blog für Pressevielfalt sorgen will … sueddeutsche

Westfälische Rundschau beerdigt: ein bitterer Tag … charly&friends

In Bielefeld: Für Gesamtschulen früher anmelden … sbl

Maria-Kahle-Straße/ Karl-Wagenfeld-Straße und Nellius-Straße: Straßen in Sundern nach Blut- und Bodenideologen benannt … gruenesundern

Jetzt ist es raus: Oversum Vitalresort Winterberg defizitär. Oversum Geschäftsführer Bernd Rüdiger „ist gegangen“. Bürgermeister mahnt Vorsicht bei der Wahl der Worte an.

Stark defizitär: das Oversum Schwimmbad in Winterberg.
Hoch defizitär: das Oversum Schwimmbad in Winterberg.

Nun ist die Katze auch offiziell aus dem Sack: das Oversum Vitalresort Winterberg ist hoch defizitär, Oversum Geschäftsführer Bernd Rüdiger ist weg.

Heute berichtet die Westfalenpost über die Ratssitzung vom vergangenen Donnerstag. Siehe dazu auch unseren Bericht von gestern hier im Blog und den Bericht „Wann kracht’s im Oversum“ vom 10. Januar.

Es muss schlimm stehen, wenn Bürgermeister Werner Eickler laut Bericht die drei Fraktionsvorsitzenden mahnte, vorsichtig bei der Wahl ihrer Worte zu sein.“Mögliche wirtschaftliche Schwierigkeiten“ sollten „nicht durch Aussagen der Politiker befeuert“ werden. Das ist Beschwichtigung statt Betriebswirtschaft.

Konkrete Zahle werden im Artikel nicht genannt. Der Leser/Bürger erfährt also nicht, wie weit Planung und Realität auseinanderdriften, um welche Summen es tatsächlich geht.

Stattdessen mehr Raunen als Klarstellung. So habe der Bürgermeister folgende Aussage getroffen:

„Alles, was erzählt wird, ist nicht Fakt.“

Dabei bleibt leider offen, was denn dieses „Alles“ ist und und wie die wirklichen Zahlen aussehen. Der Rat dürfe das Projekt öffentlich nicht schlechter machen, als es sei. Da stellt sich dem Leser doch die Anschlussfrage: Wie schlecht ist es denn?

Die Risiken seine gut abgesichert, so Eickler weiter, und sie hofften, „dass wir diese Sicherungen nicht ziehen müssen“.

Anschlussfrage: Welche Risiken sind das? Wie sind sie abgesichert? Was würde es bedeuten „die Sicherung“ zu ziehen?

Aufhorchen lässt die Aussage von CDU-Fraktionschef Andreas Pieper, dass „momentan(sic!) keine Zahlungsunfähigkeit“ herrsche.

Ein Stück weiter geht Harald Koch (SPD). Das Vertrauen in PPP-Projekte sei gründlich erschüttert worden, und er hoffe nicht, dass die 650.000 Euro Zuschuss der Stadt für das Oversum „den Gegebenheiten angepasst“ werden müssten.

FDP-Fraktionschef Bernd Kräling legte hingegen Optimismus an den Tag. Aktuelle Fehlentwicklungen würden zur Zeit von den zuständigen Stellen bewertet und verbessert.

Fazit: der Artikel in der Westfalenpost lädt zum Lesen zwischen den Zeilen ein. Der Rat der Stadt Winterberg, der die Grundlagen des  Oversum Projekts in wesentlichen Teilen (Verträge, Geschäftsverflechtungen) vor dem Bürger verschwiegen hat und diese Grundlagen in nichtöffentlichen, beinahe geheimen, da nicht im Ratsinformationssystem einzusehenden Sitzungen, verhandelt hat, legt eher eine Wagenburg-Mentalität als Offenheit an den Tag.

Die s.a.b als Investor wird bemerkenswerter Weise mit keinem Wort erwähnt. Gründe für den „Weggang“ des  Geschäftsführers Bernd Rüdiger werden nicht genannt.

Mehr Fragen als Antworten. Ob die Wagenburg hält?

Siegburg, s.a.b und PPP: FDP fordert Überprüfung der Vergabe des Innovationspreises für das Oktopus-Bad

Die FDP Siegburg fordert die Überprüfung der Vergabe des Innovationspreises für das Oktopus-Bad. Schon zwei Jahre nach der Preisverleihung und drei Jahre nach Wiedereröffnung des Bades durch s.a.b. wäre das Projekt kläglich gescheitert.

Der Stadtrat von Siegburg habe in seiner Sitzung am 13. Dezember 2012 beschlossen, wegen erheblicher struktureller Defizite bei s.a.b. den Badbetrieb zum 1. März 2013 wieder in eigene Hand zu nehmen.

Die FDP-Siegburg halte es im Hinblick auf diese unerfreuliche Entwicklung für geboten, dass die Preisverleiher ihre damalige Entscheidung anhand der Auswahlkriterien überprüfen. „Falls sich die Auswahlentscheidung im Nachhinein als falsch herausstellt“, so die FDP, dürfte es angebracht sein die Auszeichnung abzuerkennen.

Nach dem „kläglichen Scheitern“ der Kooperation mit der s.a.b. und dem am 13.12.2012 beschlossenen Heimfall des Bades an die Stadt könne der Innovationspreis nicht länger den Vertrag zwischen Stadt und s.a.b. krönen. Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund, dass Wolfram Wäscher, der Geschäftsführer von s.a.b., laut Presse (KStA/RSA vom 20.05.2008) noch 2008 erklärt hätte: „In Siegburg muss sich niemand Sorgen machen, dass wir den Vertrag nicht einhalten oder plötzlich mehr Geld haben wollen.“

Alles lesen bei der FDP Siegburg.

Umleitung: Flassbeck im Aufbau, Kretschmanns Chancenverwertung, der Tod der WR und der Niedergang eines Berufsstandes.

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Strand Hütten (beach huts) in Southwold,  Suffolk, East Anglia 1990 (foto: chris)

Flassbeck-Economics (im Aufbau): Gravierende Fehlentwicklungen sind angelegt – Was der Sachverständigenrat an die Bundeskanzlerin hätte schreiben müssen … flassbeck

Realpolitik: Kretschmann kann oder will die Chancen zum Ausstieg aus Stuttgart 21 nicht nutzen … nachdenkseiten

Zeitungssterben WR I: Dortmund war für mich immer Rundschau … charly&friends

Zeitungssterben WR II: „Westfälische Rundschau“: Heute letzter Tag für Redaktionen – Samstag „Trauermarsch“ in Dortmund … newsroom

Zeitungssterben WR III: WAZ schlägt weiter zu – Beitrag zu Transfergesellschaft verweigert … rundschauretten

Zeitungssterben WR IV:
Mails
Gelöscht.
Ordner
Geleert.
Schubladen
Geräumt.
Schlüssel
Abgegeben.
Schluss.
Ende.
Aus … absprung

Zeitungssterben WR IV: Zombie-Zeitung bestehend aus WR und anderen Titeln … pottblog

Zeitungssterben WR V: Bilder einer leeren Rundschau-Redaktion … revierpassagen

Journalismus I: Der Niedergang eines Berufsstands (und eine Buchidee) … jakblog

Journalismus II: Michael Naumann hat heute in der Druckausgabe der FAZ einen Artikel über den „Relevanzverlust des politischen Journalismus“ veröffentlicht … wiesaussieht

Affen in die Hochfinanzwirtschaft? Das 1×1 des Aktienkaufs für alle, die nicht auf die Nase fallen wollen.

Solten wir den Affen die Entscheidung beim Aktienkauf überlassen? (foto: denkmal)
Solten wir den Affen die Entscheidung beim Aktienkauf überlassen? (foto: denkmal)

Über mehrere Jahre saß der Affe Adam Monk Anfang Januar mit einem Bleistift vor dem aufgeschlagenen Wall Street Journal. Jeweils 5 Aktien die er ankreuzte oder umkringelte, wurden für ein Portfolio gekauft.

Mit dieser Auswahl schlug Adam Monk „im Auftrag“ der Tageszeitung Chicago Sun Times in den meisten Jahren nicht nur den Dow Jones Index. Nein, er lag mit seiner Wahl auch weit über den Leistungen der meisten hochbezahlten Wertpapierberater.

Fairer weise muss man erwähnen, dass es weitere tierische Hochkaräter gab:
Aufgabe des russischen Schimpansen Lusha war es aus 30 als Bauklötze getarnte Aktien 8 zu wählen. Im folgenden Jahr verdreifachte sich der Wert des Portfolio und Lusha war Teil der besten 5 % aller Investmentfonds-Manager Russlands.

Auch Raven ein Schimpansenmädchen muss hier erwähnt werden. Es warf Pfeile auf eine Liste mit 130 Internetunternehmen. Der Wert des Portfolio wuchs im 1. Jahr um 79% und im 2. Jahr um 213 %. Somit hätte ihr eigentlich für das Jahr 2000 Rang 22 von mehreren hundert amerikanischen Investmentmanagern zugestanden.

Andere Länder andere Sitten:
In Südkorea war es ein Papagei der in einem 6 Wochen andauernden Börsenspiel den 3. Platz mit 10 professionellen Börsenmaklern belegte.

Wir wissen nun nicht wie viele Affen, Papageien und sonstiges Getier nicht so tierisch gut waren. Allen gemeinsam aber ist, dass Tiere wesentlich preiswerter sind und keine Armbanduhr der Marke „Ballermann & Protz“ am Handgelenk brauchen.

Die absolute Börsen-Grundregel

Der beschriebene Erfolg ist auch wesentlich den Dompteuren zu zuschreiben, die dafür Sorge getragen haben, dass nicht alles auf eine Karte gesetzt wurde, sondern immer ein Portfolio aus mehreren Aktien gebildet wurde. Damit wurde nur eine absolute Börsen-Grundregel befolgt.

RWE-Aktienkauf des HSK
Auf den HSK übertragen, kann doch der derzeitige Verlust von ca. 25 Mio.€ bei den RWE-Aktien nur von Bedeutung sein, wenn nahezu alles auf eine Karte gesetzt wurde. Insofern warte ich auf die Meldung, dass sich in dem Portfolio in gleichem Umfang weitere dividendenstarke Wertpapiere befinden, die das bittere RWE-Ergebnis kompensieren. Kommt diese Meldung nicht, liegt der Schluss nahe, dass es bei den Verantwortlichen an Grundkenntnissen zu Wertpapieren fehlt.

Ich habe ja Verständnis für die notleidenden Politiker, für die die RWE 4 Regionalbeiräte in NRW gebildet hat:
http://www.rwe.com/web/cms/de/446544/rwe/ueber-rwe/kommunen/beirat-des-rwe-konzerns/struktur-und-funktion/beirat-aufgeteilt-nach-regionalbeiraeten/

In der Süddeutsche Zeitung heißt es dazu:
„Diesen gehören jeweils 25 Landräte und Bürgermeister an, die eine Jahresvergütung von 6650 Euro sowie ein Sitzungsgeld von 100 Euro beziehen.“
http://www.sueddeutsche.de/politik/rwe-gehaltsliste-beiraete-absolut-ueblich-1.522170

Möglicherweise geht es ja ums Geld !?

Was hat aber die restlichen Mitglieder aller Parteien bewogen?
Ist denn für den HSK die Beteiligung an einer Firma, die in den ersten 3 Quartalen 2012 Strom zu 58% in klimaschädlichen Kohlekraftwerken hergestellt hat, tatsächlich keine kurzfristige Finanzanlage, sondern eine Beteiligung unter „strategischen Gesichtspunkten“?

Ist es Politikverdrossenheit, wenn sich Menschen von denen abwenden, die Aktienpakete von Dreckschleudern als „strategisch“ und „langfristig“ befürworten und bei nächster Gelegenheit über Umweltschutz, CO2-Ausstoß und Nachhaltigkeit für die kommenden Generationen heucheln?

Geschäftsmodell Regionalflughafen „funktioniert nicht mehr“. Bislang keine kritische Diskussion im Kreistag des HSK.

Schon öfters hatten wir auf diesen Seiten über die hohen Aufwendungen und die schlechte Perspektive für den Flughafen Paderborn/Lippstadt in Büren-Ahden, an dem der Hochsauerlandkreis als Gesellschafter beteiligt ist, berichtet.

(Der Artikel ist heute zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Auch der Flughafen in Dortmund-Wickede, für den die Dortmunder Stadtwerke jährlich mehr als 20 Mio Euro Verlustabdeckung aufbringen, war schon mehrmals ein Thema. Nach der Inbetriebnahme des neuen, fast 300 Mio teuren Regionalflughafens in Kassel-Calden dürfte sich die Situation der beiden westfälischen Flughäfen allerdings weiter verschlechtern.

Noch bedenklicher erscheint die aktuelle Situation des dritten westfälischen Regionalflughafens in Münster-Greven. Die „Westfälischen Nachrichten“ berichten am 23.01., dass sich die Abwärtsspirale immer schneller drehe. Vor etwa einem Jahrzehnt hatte der Flughafen jährlich noch fast zwei Millionen Fluggäste. 2012 lagen die Fluggastzahlen knapp über einer Million und es gab einen Verlust von fünf Millionen Eu­ro.

Für 2013 wird in Münster-Greven laut Wirtschaftsplan ein Defizit von 7,5 Millionen Euro erwartet. Es wird aber vermutlich noch höher ausfallen. Die Passagierzahlen sinken weiter, dem Vernehmen nach auf rund 850.000, die Bank-Verbindlichkeiten liegen bei ungefähr 90 Millionen Euro, der Verlustvortrag bei knapp 19 Millionen Euro.

„Wahr ist: Wäre der Flughafen ein privatwirtschaftliches Unternehmen, er wäre vielleicht schon bankrott.“ Und: „Wie konnte es so weit kommen? Das ist eine Frage, die letztlich die Eigentümer beantworten müssen. Fest steht: Das Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr.“

Könnten ähnliche Daten in einigen Jahren auch aus Büren-Ahden gemeldet werden?

Der ganze Artikel ist hier zu lesen.

Die Politik muss sich die Frage stellen, ob es noch vertretbar ist, so viel Geld in die vielen Regionalfughäfen zu pumpen, oder ob es nicht sinnvoller ist, gute Bahnverbindungen zu den vorhandenen größeren Flughäfen (Düsseldorf, Köln, Hannover) zu schaffen. Die haben alle eigene Bahnhöfe.

Im Kreistag des HSK war eine kritische Diskussion über die Kosten und Persüpektiven des „eigenen“ Flughafens bisher leider nicht möglich.

Zur Lage der FDP. Rückwärtsgewandte Klientel-Partei ohne Zukunftsverantwortung? Ein Leserbrief.

In unserem BriefkastenDie „Freien Demokraten“ haben in Niedersachsen einen Pyrrhus-Sieg errungen und dafür einen hohen Preis gezahlt, nämlich den Machtverlust der amtierenden Koalition aus CDU und FDP.

Ein Leserbrief von Karl Josef Knoppik, Meschede-Stockhausen

Der untaugliche Versuch, eine Regierungsübernahme durch Rot-Grün unter allen Umständen zu verhindern, schlug gründlich fehl. Bitter rächte es sich auf eine Strategie der Leihstimmen zu setzen. Wer seine eigene Überzeugung wahltaktischen Überlegungen opfert, riskiert alles und steht am Ende als Verlierer da.

Die Medien haben nach NRW und Schleswig-Holstein erneut dazu beigetragen, eine seit Monaten chancenlose FDP doch noch über die 5 %-Hürde zu hieven. Den Bürgern wurde regelrecht eingetrichtert: Wer David McAllister als Ministerpräsident behalten will, muß die Liberalen wählen!

Nehmen wir noch einmal eine Bestandsaufnahme des Landtagswahlergebnisses an Rhein und Ruhr und jenem im nördlichsten Bundesland aus dem letztem Jahr vor. Während man die Wahl in Schleswig-Holstein zu Recht als eine „Kubicki-Wahl“ bezeichnen konnte, profitierte der FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner eindeutig von einem schwachen CDU-Kandidaten Norbert Röttgen.

Hätte nämlich Röttgen 30 + x Prozentpunkte erreicht, womit dieser immer noch deutlich unter seinen Erwartungen geblieben wäre, hätte die FDP den Einzug in den Landtag mit Sicherheit verpaßt. Anders gesagt: Der Stimmenzuwachs für die FDP resultierte zu fast 100 Prozent aus den Verlusten der Union.

Auch hier sorgten die Medien dafür, daß die noch wenige Wochen vor den Wahlen deutlich unter 5 % gehandelte Partei den Sprung in die Landtage schaffte. Indem durch wiederholte Hinweise auf die schlechten Umfragewerte der Liberalen und Einladungen von Parteifunktionären zu diversen Talkshows bei den Bürgern sozusagen ein Mitleidsgefühl erzeugt wurde, solidarisierten sich am Ende viele Menschen mit der FDP. Müßte diese Partei mit ihrer geringen Stammwählerschaft bei der Eroberung der Parlamente ohne fremde Hilfe auskommen und die 5 Prozent-Hürde aus eigener Kraft bewältigen, wäre es schlecht um den Wiedereinzug bestellt. So aber konnte sie ihren Platz in den Landtagen behaupten – dank permanenter Erwähnung in Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen. Verdient hat es die FDP nicht. „Zur Lage der FDP. Rückwärtsgewandte Klientel-Partei ohne Zukunftsverantwortung? Ein Leserbrief.“ weiterlesen