Gegen Homophobie – für Aufklärung. Gegenpetition zu: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens

gegenpetitionIch habe heute den Brief eines Kollegen erhalten, der bestürzt darüber ist, dass bereits mehr als 95.000 Menschen eine Online-Petition unterzeichnet haben, die sich gegen Homosexualität als Unterrichtsthema wendet und weiterhin darüber, dass der Initiator für seine intoleranten homophoben Ansichten in der Presse und im Fernsehen eine große Plattform erhält.

Diese Petition zeige, dass die Pläne der baden-württembergischen Landesregierung,  die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ an Schulen durch den neuen Bildungsplan zu fördern, wichtig seien.

“ … Initiator Gabriel Stängle, der auch Leiter des Referats Erziehung, Bildung und Schulpolitik im baden-württembergischen Realschullehrerverband ist, (..propagiert..) hier ganz offen homophobes Gedankengut. So kritisiert er unter anderem, dass laut Bildungsplan im Unterricht künftig „verschiedene Formen des Zusammenlebens von/mit Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender, Transsexuellen und Intersexullen (LSBTTI)“ thematisiert werden sollten, wobei die „negativen Begleiterscheinungen eines LSBTTIQ-Lebensstils“ (das Q steht noch zusätzlich für das englische „queer“) vernachlässigt würden. Als solche benennt der Lehrer beispielsweise eine „höhere Suizidgefährdung unter homosexuellen Jugendlichen“ und eine „erhöhte Anfälligkeit für Alkohol und Drogen.

Stängle, der in einer christlichen Gemeinschaft aktiv ist, musste seine Äußerungen auf Anweisung der Betreiber der Petitionsplattform „Open Petition“ bereits entschärfen. Auch eine Strafanzeige wegen Verunglimpfung und Volksverhetzung ging gegen ihn ein. Diese ist zwar vom Tisch: Der zuständigen Staatsanwaltschaft in Tübingen zufolge sind Stängles Äußerungen in der jetzigen Form von der Meinungsfreiheit gedeckt. Doch die Diskussion um schulische Toleranzlehre hat vor dem Hintergrund des Coming-outs von Ex-Fußballprofi Thomas Hitzlsperger gerade erst begonnen….“
http://www.sueddeutsche.de/bildung/petition-gegen-homosexualitaet-im-unterricht-wider-die-toleranz-1.1859429

Die Gegenpetition hat folgenden Wortlaut:

Ich wende mich gegen die Petition „Zukunft – Verantwortung – Lernen: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“ (www.openpetition.de/petition/online/zukunft-verantwortung-lernen-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens), da ich die Umsetzung der „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ nur unterstützen kann. Bei Schüler_innen ein Bewusstsein zu schaffen, wonach Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle und Intersexuelle (LSBTTI) nichts „Abnormales“ sind, halte ich für wichtig und richtig.

Die Argumentation, LSBTTI sei gefährlich, halte ich für falsch und vollkommen verquer. Es verhält sich – meiner Ansicht nach – vielmehr so, dass sich bei LSBTTI deshalb ein erhöhtes Suizidverhalten zeigt, weil Teile der Gesellschaft ihnen immer noch – und eben u.a. gerade durch solche Petitionen – das Gefühl geben, abnormal zu sein, sodass es schwierig wird, sich selbst zu akzeptieren. Daraus, weil nicht kleine Teile der Gesellschaft einem das Gefühl geben „falsch“ zu sein, resultiert die erhöhte Suizidrate, nicht durch die Zugehörigkeit zu den oben genannten Gruppen. Und genau deshalb ist es so wichtig, zukünftigen Generationen zu vermitteln, das LSBTTI keinesfalls „falsch“ sind und dass sie offen leben dürfen, was sie sind, ohne sich dessen schämen zu müssen oder von anderen beschimpft oder angegafft zu werden.

Dies ist mir ein wichtiges Anliegen, das hoffentlich viele teilen.

Hier kann man die Gegenpetition unterstützen:
https://www.openpetition.de/petition/online/gegenpetition-zu-kein-bildungsplan-2015-unter-der-ideologie-des-regenbogens

Die Gegenpetition hat nach 4 Tagen bereits mehr als 30.000 Unterstützer.

Umleitung: Monstren, Sprache, Krimi, Polizei, Coming-Out, Burnout, Abgang Nienhaus und noch viel mehr.

Schafe auf der Ennert
Schafe auf der Ennert im Abendlicht (foto: zoom)
Sturmwahrung: Der Monstrum … endoplast

Sprachwandelphänomene live miterleben: Weil ist faszinierend, weil Sprachwandel … sprachlog

„Der Ruf des Kuckucks“: Joanne K. Rowlings Krimi unter Pseudonym … revierpassagen

Hamburger Polizeispitze: Born to be wild? … publikative

500x Erbloggtes: Welche der liegengebliebenen Themen sind auch 2014 noch von Interesse? … erbloggtes

Thomas Hitzlsperger: „Hitz the Hammer“ – ein echter Hammer! … jurga

Burnout in 7 Phasen: Ausgebrannt – der erschöpfte Mensch … scilogs

Debatte über die Novelle des NRW-Hochschulgesetzes: Freie Wissenschaft als Geisel der Wirtschaft … nachdenkseiten

Hochschulzukunftsgesetz-NRW: „Wandel von Kultur zur bevormundenden Unkultur“ … ruhrbarone

Funke-Mediengruppe I: und Geschäftsführer Christian Nienhaus trennen sich … pottblog

Funke-Gruppe II: Nienhaus wird gegangen … charly&friends

Funke Mediengruppe III: In der „Freitags-Mail“ danken Braun und Ziegler Christian Nienhaus … newsroom

Energie-Gewerkschaft hilft SPD-Chef: Die IG BCE rüstet Energieminister Gabriel ein … postvonhorn

Lernen aus der Geschichte mit einem Web-Seminar: Geocaching in der Bildungsarbeit zum Nationalsozialismus … LernenAusDerdGeschichte

Hagen: Arnsberg schießt gegen Kaufmann … doppelwacholder

Meschede: Piraten fordern Transparenz und Whistleblowerschutz bei der Polizei im HSK … neheimsnetz

Winterberg I: Wie geht es mit der Bobbahn weiter … sbl

Winterberg II: Kritik an Ballermann-Musik auf dem Wintermarkt Winterberg … derWesten

Sauerland-Museum – dreijährige Bauphase beginnt voraussichtlich im September 2014

In unserem BriefkastenArnsberg. (sbl_pm) Im Sommer 2014 schließt das Sauerland-Museum im Landsberger Hof in Arnsberg für mindestens 3 Jahre seine Tür. Der Grund dafür ist eine seit langem geplante, umfangreiche Sanierung sowie der Erweiterungsbau, der etwa 20 Meter tief in den Berg bis unten zur Ruhrstraße gehen soll. Ob das gute, alte Museum danach noch soviel Charme ausstrahlt?

Auch die lange Schließungsphase bereitet einigen Sorgen. Öffentliche Kritik daran übte z.B. der Seniorenbeirat Arnsberg. Das Gremium äußerte Befürchtungen hinsichtlich der Verschlechterung von geschäftlicher und wirtschaftlicher Situation in der Arnsberger Altstadt. Kreistagsmitglied Reinhard Loos von der Sauerländer Bürgerliste (SBL) sieht neben den hohen Kosten (nach jetzigem Stand ca. 12 Mio. Euro) und den großen technischen und finanziellen Risiken auch die lange Schließungsphase kritisch. Er schickte am 17.11.2013 diese Fragen an den Landrat:

  • Worin liegen die Gründe für eine so lange Schließungszeit, obwohl ein großer Teil der geplanten Bauarbeiten außerhalb der bisherigen Museumsgebäude stattfinden soll?
  • Welche Alternativen zu einer so langen Schließungszeit wurden geprüft, mit welchen Ergebnissen?
  • Welche Einnahmeausfälle entstehen während der Zeit der Schließung?
  • Welche Kosten für das Sauerlandmuseum entstehen während der Schließungszeit, ohne dass in dieser Zeit irgendein Nutzen für die Öffentlichkeit vorhanden ist?
  • Was geschieht mit den Exponaten?
  • Welche Aufgaben übernehmen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Sauerlandmuseums während der Zeit der Schließung?

Hier – gekürzt und zusammengefasst – die Antwort der Kreisverwaltung mit Datum vom 18.12.2013, die der SBL aber erst am 02.01.2014 zuging:

Baubeginn soll ab September 2014 sein. Das ausführende Architektenteam kommt aus Stuttgart und heißt Bez + Kock Generalplaner GmbH. Bedingt durch den Einbau eines Aufzugs im Altbau sowie eines neuen Treppenhauses bis zur Ruhrstraße gibt es sehr große bauliche Eingriffe in das Bestandsgebäude. Zudem wird die gesamte Haustechnik erneuert, und sämtliche Oberflächen werden überarbeitet. Die Kreisverwaltung geht davon aus, dass die Planer und die bauausführenden Firmen versuchen werden, die Zeitabläufe zu optimieren und straff zu organisieren. (Bemerkung: Hoffen wir, dass hier die „straffe Organisation“ besser klappt, als beim Aus- und Umbau des benachbarten Blauen Hauses! Dort verzögerte sich der Ablauf um mehrere Jahre.)

Während der Zeit der Schließung soll insbesondere der Blaue Saal (Blaues Haus) genutzt werden. Hier sind Sonderausstellungen, Konzerte, Lesungen, Vorträge etc. geplant. Das Museumscafe wird geöffnet bleiben. Der Hochsauerlandkreis geht davon aus, dass diese Veranstaltungen „weiterhin für Leben am Alten Markt sorgen“. Die Anmietung eines leer stehenden Gebäudes und die Herrichtung als Ausstellungsräume ist aus Sicht des HSK aus Kostengründen nicht möglich. Außerdem, so steht es im Antwortschreiben vom 18.12.13, müsse sich die Museums-Leitung jetzt intensiv um die Feinkonzeption des künftigen Museums kümmern.

Und nun zu den Einnahmeausfällen: Laut Wirtschaftsplan 2014 sind Eintrittsgelder in Höhe von 60.000 Euro geplant. (Bemerkung: Bei einer dreijährigen Schließung müsste also demnach mit einem Einnahmeverlust von ca. 180.000 Euro gerechnet werden?) Der HSK kalkuliert aber reduzierte Aufwendungen gegen. Im Frühsommer 2014 will die Verwaltung errechnen, wie sich die Museumsschließung auf den Wirtschaftsplan 2014 auswirkt.

Die Exponate sollen im Südflügel des Museums eingelagert werden.

MitarbeiterInnen der Museumsleitung arbeiten während der Schließung an der Neukonzeption der Dauerausstellung und der Vorbereitung der Sonderausstellung ab 2017 sowie an einem Programm für die Zeit während der Museumsschließung. zum Thema „Museums- und Kulturforum Südwestfalen“. Andere MitarbeiterInnen werden vorübergehend in anderen Verwaltungsbereichen eingesetzt.

Arnsberg, dem Sauerland und uns allen ist zu wünschen, dass beim Aus-, Um- und Neubau des Museums- und Kulturforums Südwestfalen alles wie am Schnürchen klappt. 12 Millionen Euro Kosten sind ja schließlich eine Hausmarke! Doch ob in der Summe mögliche Risiken eingepreist sind? Wer weiß?

Theater-Cabaret in der Arnsberger KulturSchmiede: „Kurt Tucholsky – Die Goldenen Zwanziger oder der Absturz ins Dritte Reich“

Manuel Quero, Stefan Wolf, Jutta Juchmann, Yehuda Almagor (fotos: Manfred Haupthoff)
Manuel Quero, Stefan Wolf, Jutta Juchmann, Yehuda Almagor (fotos: Manfred Haupthoff)

Das TEATRON THEATER lädt ein zu seiner neuesten Inszenierung  „Kurt Tucholsky – Die Goldenen Zwanziger oder der Absturz ins Dritte Reich“ am 24.1.2014 (Premiere) und am 25., 26. und 28.1.2014 um 20 Uhr in der KulturSchmiede Arnsberg. Zwar sind die Premiere am 24.1. und die Vorstellung am 25.1. bereits ausverkauft, aber es gibt  noch Karten für die Vorstellungen am 26. und 28.1.2014 in den Stadtbüros Arnsberg und an der Abendkasse in der KulturSchmiede, Apostelstr. 5, 59821 Arnsberg.

Mit seiner neuen Inszenierung über das Leben und Werk von Kurt Tucholsky hat das TEATRON THEATER einen Theater-Cabaretabend entwickelt, der die Zuschauer eintauchen lässt in die Zeit der „Goldenen Zwanziger“ mit ihren Kabarett- und Revuetheatern in Berlin einerseits und den politischen Turbulenzen der Weimarer Republik andererseits. Ein fünfköpfiges Ensemble erwartet das Publikum (Yehuda Almagor, Manuel Quero, Jutta Juchmann, Stefan Wolf, Gunther  Tiedemann) und präsentiert Chansons, kabarettistische Darbietungen und tänzerische Einlagen, ebenso wie politische Texte und Briefe Kurt Tucholskys, die seinen dramatischen Kampf um Demokratie und Freiheit widerspiegeln.

Manuel Quero und Jutta Juchmann
Manuel Quero und Jutta Juchmann

Kurt Tucholsky verstand es wie kein Zweiter, mit seinen Chansons und seinen kritischen und humorvollen Texten gleichzeitig zu unterhalten und zu kritisieren. Unter seinem eigenen Namen und unter den Pseudonymen – Ignaz Wrobel, Theobald Tiger, Peter Panter und Kaspar Hauser – bekämpfte er zeitlebens die antidemokratischen Tendenzen innerhalb der Weimarer Republik und prangerte Nationalismus und Militarismus an.

Schon früh erkannte er die Gefahr des aufkommenden Nationalsozialismus. Seine Kassandrarufe blieben jedoch ungehört, und so wurden seine Bücher 1933 namentlich erwähnt dem nationalsozialistischen Feuer übergeben.

Kurt Tucholsky erlebte sich selbst als gescheitert, da er und seine Schriften zwar „Erfolg“ beim Publikum, aber – wie er meinte – keine „Wirkung“ hatten. „Gegen einen Ozean pfeift man nicht an“, schrieb er 1933 –  da hatte er seinen Wohnsitz  schon längst zunächst nach Paris, dann nach Schweden verlegt, wo er 1935 aus dem Leben schied.

Es spielen, tanzen und singen:

Yehuda Almagor, Manuel Quero, Jutta Juchmann, Stefan Wolf

Am Klavier und Cello: Gunther Tiedemann,

Regie und Bühnenbild: Yehuda Almagor, Dramaturgie und Co-Regie: Ursula Almagor, Choreographie und Kostüme: Manuel Quero, Musikalische Leitung, Komposition: Gunther Tiedemann

Raumgestaltung und Dekoration: Petra Kaiser und Arno Mester

TEATRON THEATER
Postfach 5129
59801 Arnsberg
Tel. 02931 / 22969
0160 94777886
www.teatron-theater.de

Umleitung: Gefahrengebiet HH, die Knochen der Heiligen Drei Könige, Erster Weltkrieg, Neheims Handel „judenfrei“, Journalismusdebatte, die Qualität von Radio Sauerland und ein holländisches Dortmund.

Bahnuebergang
Bahnübergang zwischen Silbach und Winterberg (foto: zoom)
„Anschlag“ auf Davidwache: Was bislang bekannt ist … publikative

Gefahrengebiet in Hamburg: Teile der SPD tun sich schwer mit dem Wort „Bürgerrechte“ … sueddeutsche

Religion und Relikte: Von wem stammen die Knochen der Heiligen Drei Könige? … scilogs

Geschichte und Gegenwart: Ohne den Ersten Weltkrieg wäre keiner der Schrecken möglich gewesen, die danach kamen – auch die Schoa nicht … juedischeallgemeine

06.01.1939: Neheims Handel “judenfrei” … neheimsnetz

Journalismusdebatte: Die Angst der deutschen Journalisten vor dem Aktivismus … carta

Radio Sauerland in der Kritik: Ein Archiv mit beschränktem Inhalt … sbl

Verpasste Chance? Als Dortmund einmal (fast) holländisch war … revierpassagen

Umleitung: vom Kommerzfernsehen über den Restjournalismus zu Alligatoah, und dazwischen Politik und Kultur …

Schneewittchenhaus
Wir haben uns zu Neujahr das Schneewittchenhaus am neuen Sessellift in Winterberg angeschaut. Kein Schnee, dafür Kaffee und Apfelstrudel. (foto: zoom)

30 Jahre Kommerzfernsehen: Der Niedergang des wirkmächtigsten Mediums … nachdenkseiten

Fraktale Geschichten: McBride, Malone, Malloy und der Flügelschlag des Schmetterlings … endoplast

Angst beeinflusst Wahrnehmung: Menschen, die Spinnenangst haben, nehmen das Bild einer Spinne schneller wahr und konzentrieren sich länger darauf, als Menschen ohne Spinnenangst … scilogs

Danke für diesen Beitrag Herr Stannies: „Berichte wie dieser sind viel viel wichtiger als das eifrige Geschwurbel des Newsroom, der darüber berichtet, wie sich die Funke, Lensing, Haarmann & Co. auf Kosten dieser Leute die Taschen voll machen, mit dem Kooperationspartner Springer-Verlag an ihrer Seite“ … medienmoral

Journalismus: Die Vierte Gewalt im Tumult … wiesaussieht

Jahresrückblick 2013: Erledigtes landet auf dem einen Stapel, Unerledigtes bleibt auf dem anderen … erbloggtes

Was vom Monat übrig blieb: Das war der Dezember … revierpassagen

Gedanken zum Jahreswechsel: Einige markante Ereignisse aus der Kreispolitik des Jahres 2013 … sbl

Whistleblower: Kandidat für den Anglizismus des Jahres 2013 … sprachlog

GroKo: Indizien für geheime Nebenabreden der SPD mit CDU/CSU in Sachen Rente und Arbeitslosigkeit? … pottblog

SPD Hagen: Selbstbedienungsladen hat nichts mit Politik zu tun … doppelwacholder

Ronald Pofalla wechselt zur Bahn: Warum eigentlich nicht? … jurga

Wohl dem der eine „Mutti“ hat: oder „We are Family“ … neheimsnetz

Peter Finger & Werner Lämmerhirt: Fingerpickin’Good … tongebiete

Café Prünte in Unna: Adé du Traditionscafé … rundblickunna

Tu gutes und sprich darüber: Hamburg, oh du schillernde Stadt.
Ich bin zum ersten mal hier. Wegen eines Konzerts. Und das fasst eigentlich mein musikalisches Jahr 2013 zusammen: Alligatoah! (Ok, etwas Techno war auch dabei.) … c2h5oh1

Habe ich einen Trend verpennt? Maggi Kochstudio in Dortmund …

Maggi Kochstudio
Anscheinend bin ich jahrelang an diesem eindrucksvollen Geschäft in Dortmund vorbeigelaufen. (foto: zoom)

Seit 2006 schon soll es laut Internet das „Maggi Kochstudio“ im Dortmunder Westhellenweg geben, und dabei hatte ich erst heute das Gefühl, die gelbe Reklame zum ersten Mal zu sehen.

Siebeneinhalb Jahre selektive Wahrnehmung kann ich mir nur mit dem Tunnelblick Richtung Conrad Elektronik, ein paar Schritte weiter gelegen, erklären.

Als ich heute das Bild knippste, musste ich glucksend lachen und ein paar Passanten schauten mich verwundert an. Ich dachte in eben jenem Moment: „Braucht man wirklich ein „Maggi Kochstudio“? Irre!“

Nein, es ist nicht irre. Es gibt dort Kochkurse, die sogar ausgebucht sind. Was habe ich verpasst?

Winterberger „Wintermarkt“: Feststimmung oder Ballermann?

Winterberger Wintermarkt
Unsere Gäste haben den Wintermarkt besucht und waren nicht begeistert. (fotos: eva-maria rose)

„Das war kein Weihnachtsmarkt. Ballermann-Musik. Schlechter Punsch und von echtem Kunsthandwerk keine Spur.“ Unsere Gäste* haben ein vernichtendes Urteil über den Winterberger Wintermarkt gefällt.

Als Aprés Ski könne man die Veranstaltung an der Unteren Pforte noch durchgegen lassen, aber Schlachtgesänge aus den Lautsprecherboxen á la „das ganze Jahr trage ich meine Unterhose“** hätten sie wirklich nicht erwartet.

Nun bin ich selbst ein Weihnachtsmarkt-Muffel und würde mir niemals ein Urteil über den Winterberger „märchenhafte(n) Winterwald mit stimmungsvoller Musik und liebevoll geschmückten Hütten“ (Westfalenpost) anmaßen, aber unsere Gäste sind Wintermarktprofis, die von Flensburg bis München jeden Weihnachtsmarkt am Bukett des Glühweins erkennen, und so nehme ich ihre Meinung schon sehr ernst.

Auch in den heimischen und weltweiten (Facebook) Medien wird die Veranstaltung durchaus kontrovers diskutiert.

Winterberger Wintermarkt
Bitte nicht auf den Hund kommen lassen. Winterberg braucht einen stimmungsvollen Wintermarkt.

Die einen wollen keine Nestbeschmutzung und werfen den Kritikern vor, nur alles schlecht zu reden, die anderen empfinden neun von 14 Buden „Suff und Fraß“ als Jammer.

Was können die Verantwortlichen tun?

Die Kritik als Meckerei ignorieren oder sie ernst nehmen?

Ich empfehle Letzteres, damit unsere Gästen im nächsten Winter ein „Zauberhaftes Winterwunderland“ entdecken können.

* es handelt sich um unsere eigenen Gäste; andere Gäste haben gewiss weitere, unterschiedliche Meinungen, an denen wir sehr interessiert sind.

** der Text ist sinngemäß wiedergegeben. Auf Youtube haben wir das Liedgut nicht gefunden.

Brilon: Der „Messias“ in der Nikolaikirche – ein Konzertbericht.

Die Neue Chorwerkstatt:  „Der Messias“ aufgeführt unter Leitung von Susanne Lamotte (fotos: loos)
Die Neue Chorwerkstatt: „Der Messias“ aufgeführt unter Leitung von Susanne Lamotte (fotos: loos)

Einen musikalischen Höhepunkt gab es zum Abschluss des Jahres in der Reihe der Kerzenkonzerte in der Nikolaikirche in Brilon. In einer gemeinsamen Veranstaltung von Neuer Chorwerkstatt und dem städtischen Kulturbüro BWT wurde unter Leitung von Susanne Lamotte „Der Messias“ aufgeführt.

Ermöglicht wurde diese Veranstaltung durch die großzügige Unterstützung der Sparkasse Hochsauerland und der Firma Oventrop.

Das Oratorium von G.F. Händel entstand im Jahre 1741 und entwickelte sich schnell zu einem sehr erfolgreichen Werk, das aber sehr hohe Ansprüche an die Ausführenden stellt. Der erste Teil behandelt die Geburt Jesu mit Blick auf das Heilsgeschehen, z.B. durch das Stück „Oh du, die Wonne verkündet in Zion“ für Alt und Chor und durch die Sopran-Arie „Er weidet seine Herde“. Die Sopranistin Marlies Buchmann konnte mit der Arie „Erwach, Frohlocke“ ihr ganzes Können zeigen. Mit dem Chor „Sein Joch ist sanft“ schloss dieser Teil.

Das Werk Händels verlangt vom Orchester hohe Konzentration und vor allem Kondition
Das Werk Händels verlangt vom Orchester hohe Konzentration und vor allem Kondition

Im Mittelteil geht es um das Leiden und Sterben und um die Auferstehung. Im Vordergrund steht dabei nicht die Nacherzählung der Passionsgeschichte, sondern eher die emotionale Betrachtung des Geschehenen. Die markantesten Ereignisse sind hierbei die Alt-Arie „Er ward verschmähet“ und das Tenor-Rezitativ „Diese Schmach brach ihm sein Herz“, beides wunderbar vorgetragen durch die Altistin Beate Koepp und den kanadischen Tenor Jean-Pierre Ouellet. Der zweite Teil endet mit dem herausragenden und strahlenden „Halleluja“.

Inhalt des dritten Teils sind die Offenbarung und die Wiederkunft Christi. Herausragend sind die Bass-Arie „Sie schallt, die Posaune“, vorgetragen von Heiko Schulz, der mit seiner tragenden sonoren Stimme glänzte und die Zuhörer fesselte. und der majestätische Schlusschor „Würdig ist das Lamm“ mit der großen Amen-Fuge.

Das Werk Händels verlangt vom Orchester hohe Konzentration und vor allem Kondition, da das Werk sehr filigran und empfindlich ist. Das Neusser Kammerorchester hat dies hervorragend umgesetzt. Es hat sehr homogen, mit Leichtigkeit und Transparenz diese Aufgabe verwirklicht und spielte sehr einfühlsam.

Auch der Kammerchor der Neuen Chorwerkstatt war sehr gefordert, denn das Werk verlangt vom Chor höchste Konzentration in jeder Phase. Die herausragenden Höhepunkte des Chores waren das „Halleluja“ und der Schlusschor.

Susanne Lamotte und der Kammerchor hatten sich in intensiver Probenarbeit seit Anfang des Jahres auf diese Aufführung vorbereitet
Susanne Lamotte und der Kammerchor hatten sich in intensiver Probenarbeit seit Anfang des Jahres auf diese Aufführung vorbereitet

Susanne Lamotte und der Kammerchor hatten sich in intensiver Probenarbeit seit Anfang des Jahres auf diese Aufführung vorbereitet. Es gelang ihnen, die anspruchsvollen Aufgaben sehr gut zu erfüllen. Die große Leistung aller Mitwirkenden würdigten die Besucher in der ausverkauften Nikolaikirche: Minutenlanger Beifall belohnte Dirigentin, Chor, Solisten und Orchester.

Jetzt wird es ernst: Kostümsitzung der Funke rut-wieß in Köln-Düx

In unserem BriefkastenBrilon/Köln. (pm) Der Heimatverein Altenbrilon 1950 e.V. bietet eine Kurzreise vom 24. – 25. Januar 2014 nach Köln–Deutz zur traditionellen Kostümsitzung der Funke rut-wieß im Kristallsaal an, wozu noch 2 Restkarten nebst Fahrt mit der Deutschen Bahn und Übernachtung im IBIS Hotel Köln Deutz/Messe verfügbar sind.

Die Karten werden zusammen mit der Übernachtung und Zugtransfer in einem Reisepacket ab 110,00 EUR / Person angeboten.

Daher bittet der Heimatverein Altenbrilon 1950 e.V. kurzentschlossene Interessenten sich beim Ortsheimatpfleger Ralf Wiegelmann unter 02961-9199942 anzumelden.