Dit und Dat in Neheim: Aprilwetter im August, Jägerfest und ein Workout ohne Oberkörper

Ich schwöre, dass vorne und hinten blauer Himmel war und sich über uns die Schleusen des Himmels öffneten (fotos: zoom)
Ich schwöre, dass vorne und hinten blauer Himmel war und sich über uns die Schleusen des Himmels öffneten (fotos: zoom)

Nachdem ich dieses Jahr schon drei Mal an Neheim vorbeigeradelt war, ohne mir die Innenstadt anzusehen, wollten wir heute nach einem stressigen IKEA-Besuch bei blauem Himmel, weißen Wolken und angenehm kühlen Temperaturen in einem Eis-Café nahe der Kirche in der Neheimer Fußgängerzone entspannen.

Es war gewissermaßen ein lang aufgeschobener Pflichtbesuch, weil unser Blog freundschaftliche Beziehungen zum Blog Neheims-Netz pflegt.

Das Auto, vollgepackt mit Billy-Regalen und einem ebenso albern getauften Schreibtisch, dessen Namen ich vergessen habe -irgendwas mit „M“- haben wir unterhalb des Krankenhauses geparkt und …

… welch eine belebte und unerwartet große Einkaufsstraße; die hatte ich so im Hochsauerland nicht erwartet

Leider plädderte irgendeine Regenwolke genau zwischen Krankenhaus und Kirche auf die „Shopping-Zone“, während vorn und hinten der Himmel in blauestem Blau mit weißen Wolken erstrahlte.

Neheim! Ich nehme das persönlich 😉

Wir sprangen von Markise zu Markise Richtung Kirche, suchten zwischendurch Schutz in der Mayerschen Buchhandlung und fanden schlussendlich sämtliche Tische in der Eisdiele besetzt.

Menschen, Menschen überall Menschen. Wohin ich mich auch wendete – irgendjemand stand mir immer im Weg. Ich war definitiv im „Land-Ei“-Modus, und Neheim lässt sich nicht mit Winterberg, Olsberg, Meschede oder Arnsberg vergleichen. Neheim riecht schon stark nach Stadt.

Wir haben dann ein Eis im Hörnchen auf die Hand genommen und sind von Markise zu Markise zurück zum Parkplatz gehüpft.

Work Out, Work Out, Work Out, Work Out ... habe trotzdem nichts gekauft.
Work Out, Work Out, Work Out, Work Out … habe trotzdem nichts gekauft.

Muss ich an dieser Stelle erwähnen, dass der Regen jenseits der Neheimer Fußgängerzone jäh versiegte und wir die Stadt unter einem blauen Himmel mit weißen Wolken verließen?

Am Wochenende, so konnten wir auf den vielen Plakaten lesen, findet in Neheim das Jägerfest statt. Es scheint ein wichtiges Ereignis im Kulturleben der Stadt zu sein, irgendwas mit Bayern. Die trinken ja auch ganz gerne viel Bier auf der Festwies’n.

Der Bayerische Abend findet am 15. August im Rahmen des Jägerfests statt.
Der Bayerische Abend findet am 15. August im Rahmen des Jägerfests statt.

Umleitung: Klarheit im Fall Schavan, Toleranz und christliche Schützenvereine, Pressetrends 2015, Tucholskys Frauen, Brandt in Berlin und mehr.

Schneewittchen im Winterberger Wald. (foto: zoom)
Schneewittchen im Winterberger Wald. (foto: zoom)

Lehrstück auf dem Affenfelsen: Wie Jürgen Zöllner im Fall Schavan für endgültige Klarheit sorgt … causaschavan

Lästerliche Fundsachen: Da wird tatsächlich ein christlicher Schützenkreis von den Medien als tolerant bezeichnet, weil einer seiner Unterverbände gegenüber diesem Oberverband und mit Hilfe der Medien und diverser Politiker es durchgesetzt hat, dass ein muslimischer Schützenbruder seine Königskette behalten darf. Toleranz! Pah! … nesselsetzer

Pressetrend 2015: Die Hamburger Exit-Strategie – Spiegel, Zeit und Stern predigen neuerdings den vertiefenden Journalismus fürs Wochenende … carta

Modellauto-Affäre: Staatskanzlei-Chefin Christine Haderthauer, ihr Mann, die Modellautos, die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Fiskus – Alles noch schlimmer … charly&friends

Deutsch für Amerikaner: Werfen Sie das häßliche Kind weg, gnädige Frau; ich mache Ihnen ein neues, ein viel schöneres … tucholsky.net

Kurt und Mary Tucholsky: Kurt Tucholsky hatte viele Frauen, manche gleichzeitig. Geliebt hat er nur eine: seine zweite Frau Mary … dradio

Zum Tod des Englischlehrers: Natürlich kündet es vom Nahen des eigenen Todes, wenn immer mehr Menschen sterben, die man gekannt hat. Und wieder ist einer dahin … revierpassagen

Willy Brandt 1936 in Berlin: Im Zweifel für die Freiheit. Ein Theaterabend mit Musik. Premiere am 28.8.2014 im Contra-Kreis-Theater Bonn … nachdenkseiten

Staatsschulden – Moralisch und Bankrott: Argentinien, Griechenland, Zypern & Co: Müssen überschuldete Staaten ihre Kredite zurückzahlen? Wann sind Gläubiger im Recht und wann sind sie fiese Geier? Eine kleine Morallehre von Schuld und Gier … misik

Die FDP tritt auf der Stelle: Parteichef Lindner zündet nicht … postvonhorn

Bielefeld: Tausende Yeziden demonstrieren in Bielefeld … ruhrbarone

Duisburg-Rheinhausen: Fragwürdige Anwohner auf der Werthauser Straße … jurga

Verliebt in Dortmund: Boah, jetzt wohne ich schon ein halbes Jahr in dieser tollen Stadt. Ich fühle mich wohl, pudelwohl, supergeilwohl! Dabei hätte ich mir das bis vor einem Jahr niemals träumen lassen. Dortmund … wutzeline

Neheim-Hüsten: Rückblick Minigolf-Stadtmeisterschaften 2014 … neheimsnetz

Zugausfälle und Verspätungen bei der Bahn: Landrat beantwortet die Anfrage der Sauerländer Bürgerliste … sbl

Umleitung: Schlüsselloch, Schavan-Gutachter, Fußball-Funktionäre, Bernie Ecclestone, Israel, Weltenbrand, Minigolf und mehr …

Als "Papa-Taxi" diesen Montag an der Unteren Pforte in Winterberg. (foto: zoom)
Als „Papa-Taxi“ diesen Montag an der Unteren Pforte in Winterberg. Zeit zum Knipsen. (foto: zoom)

Schlüsselloch: Ausguck ins Innere. Ein zähes Ringen … endoplast

Schavan-Gutachter: Gekündigt wegen Unanständigkeit … erbloggtes

Sanktionen aus russischer Sicht: „Äpfel und Kartoffeln haben wir immer“ … nachdenkseiten

Allmachtsgehabe der Fußball-Funktionäre: Polizei dient dem Rechtsstaat, nicht dem DFB … postvonhorn

Die Justiz und Bernie Ecclestone: Wie man sich eine weiße Weste kauft … charly&friends

Auswege aus der Zeitungskrise? Anmerkungen eines ehemaligen Zeitungslesers … wiesaussieht

Sufferance is the badge: wer die Existenz des Staates Israel ablehnt, muss sich klar sein, dass dies eine antisemitische Position ist … scilogs

Die verachtete Freiheit: Wer die Hamas für eine Befreiungsbewegung hält, verhöhnt den Kampf von Milliarden Menschen um echte Demokratie … fr (via jurga)

Mäuse, Schweinchen, Feen und Pinguine: Sehenswerte Trickserien für Vorschulkinder … revierpassagen

Finissage der Ausstellung „Weltenbrand – Hagen 1914“: Das Osthaus Museum Hagen lädt am Samstag, 9. August, um 17 Uhr zur Finissage ins Auditorium des Kunstquartiers ein … doppelwacholder

Minigolf Sport Klub Neheim-Hüsten: Annika Dellmann wird Mannschaftsweltmeisterin im Minigolf … neheimsnetz

Anfragen im Kreistag: “Roundup” auf den Grundstücken der Kreisverwaltung … sbl

Umleitung: Kornkreise, Lammert, Steueroasen, Zeitungslandschaften, Staatspleiten, PFT in Elpe und mehr …

Blick aus dem Zug (foto: zoom)
Blick aus dem Zug (foto: zoom)

5 Jahre Endoplast: Ein Kulturblog hat Geburtstag … endoplast

Richtige Antwort auf Kornkreise: Abmähen! … nesselsetzer

Uni Düsseldorf feiert: Lammert kommt doch nicht! … erbloggtes

Der Einbürgerungstest: Geschichte als Eintrittskarte? … PublicHistory

Getroffene Hunde bellen: wie der SPIEGEL auf Kritik reagiert … nachdenkseiten

Gabriel Zucman: Steueroasen. Wo der Wohlstand der Nationen versteckt wird … misik

Staatspleiten: Geier sind nützlich, nur nicht in Argentinien … wiesaussieht

Die Beförderungssperre fällt: Hannelore Kraft biegt kleinlaut bei … postvonhorn

Gregor Schneider: und die Synagoge in Stommeln … jurga

Was vom Monat übrig blieb: Das war der Juli … revierpassagen

Zeitungslandschaft: Bochum, Witten, Münster – noch mehr Einheitsbrei … charly&friends

Hagen-Haspe: Ondadurto Teatro – C’era una volta – Straßentheaterrevue aus Italien … doppelwacholder

Neheim: Schlagerparty 2014 im Neheimer Freibad … neheimsnetz

PFT in Elpe: Wie ist der aktuelle Stand? … sbl

Heute Abend am Hillebachsee: kein Schwimmer in der Badebucht. Wasserski und Wakeboard läuft.

Im Liegestuhl sitzen und das Treiben am Hillebachsee beobachten. (fotos: zoom)
Im Liegestuhl sitzen und das Treiben am Hillebachsee beobachten. (fotos: zoom)
Seit der Eröffnung der Wasserski- und Wakeboardanlage kommen „Gott und die Welt“ zum Hillebachsee, denn es gibt was zum Gucken.

Mit 28 Stundenkilometern im Paarlauf auf dem Wasser.
Mit 28 Stundenkilometern im Paarlauf auf dem Wasser.
In den Liegestühlen vor der Restauration fachsimpeln Männer über die Technik der Anlage: „Die können die Geschwindigkeit zwischen 18 und 60 Kilometer fahren, heute sind 28. Wenn mal alle Hindernisse komplett aufgebaut sind, wollen die auch Profis einladen. Die fahren dann mit 60.“

Um 19 Uhr spielen ein paar junge Leute auf dem Volleyballfeld. Die Badebucht selbst ist verwaist. Das Wasser hat immerhin 18,5°C.

Das Wasser scheint zum Baden oder kurzen Planschen geeignet.
Das Wasser scheint zum Baden oder kurzen Planschen geeignet.
Was mich etwas misstrauisch macht, sind die blauen Schlieren auf der Wasseroberfläche. Die Bucht selbst enthält ja nicht viel Wasser. Damit es sich erwärmt, wird der kalte Zufluss an der Badebucht vorbei in den eigentlichen Stausee geleitet. Dann steht das Wasser, und die Sonne kann es aufheizen. Bei Bedarf werden die Zuflüsse in die Badebucht geöffnet. Auf diese Weise wird das Wasser erneuert***. Ein kleines Wechselspiel.
Die Schlieren auf der Wasseroberfläche gefallen mir in der Badebucht nicht.
Die Schlieren auf der Wasseroberfläche gefallen mir in der Badebucht nicht.

*** So habe ich mir die Zusammenhänge von einem Fachmann erklären lassen. Berichtigungen stets erwünscht.

Heute High Noon im Freibad Siedlinghausen: 100 Besucher bis zur Mittagszeit – nicht schlecht.

Heute um die Mittagszeit waren im Freibad Siedlinghausen schon 1000 BesucherInnen gezählt worden. (foto: zoom)
Heute um die Mittagszeit waren im Freibad Siedlinghausen schon 100 BesucherInnen gezählt worden. (foto: zoom)
Das Freibad Siedlinghausen hat nichts Aufregendes zu bieten, außer einem 25-Meter Schwimmbecken mit Startblöcken und kleiner Rutsche, einer Tischtennis-Platte, einem Volleyball-Feld, kleiner Kiosk … habe ich etwas vergessen?

Ja, da gibt es noch die netten Leute vom Bäderverein, die Schwimmerinnen und Schwimmer, Duschen, Toiletten, Eis ohne Ende.

Ach – Liegewiese endlos. Decke mitbringen!

Trotz dieser „dürftigen“ Einrichtung -ist halt kein Spaßbad- wurden heute bis zur Mittagszeit gut 100 Gäste im Schwimmbad gezählt.

Nix mit 30° und 17 SchwimmerInnen, wie es ein Kommentator hier im Blog süffisant betonte: http://www.schiebener.net/wordpress/?p=29270&cpage=1#comment-33319

Unter den Gästen waren die einheimischen Stammschwimmer, niederländische Touristen und die vielen Kinder aus dem Zeltlager.

So muss es sein. Und morgen werde ich fragen, wie lange das Bad geöffnet hatte, und wer sonst noch da war.

Man muss nämlich wissen, dass das Freibad in Siedlinghausen bei schlechtem Wetter um 14 Uhr schließt. Ansonsten ist es bis 19 Uhr geöffnet.

Guckst Du hier: http://www.baederverein-siedlinghausen.de/pages/baeder/freibad.php

Winterberg und das Bergfreibad – Utopie und eine Dystopie: ein Blick zurück, zwei Blicke nach vorn.

Hinter Stacheldraht: das Freibad Winterberg für immer perdu. (foto: zoom)
Hinter Stacheldraht: das Freibad Winterberg für immer perdu? (archivfoto: zoom)

Blick zurück:
Es war einmal vor vielen vielen Jahren, als ich als Gymnasiast mit meinen Klassenkameraden/innen regelmässig den Sportunterricht im Winterberger Freibad absolvieren konnte, damals unter Leitung von Klaus Adamek, unserem Sportlehrer (R.I.P. !), der uns bei Wind und Wetter zum Fichtenweg trieb: in die Sportschuhe und los, Dauerlauf bis zum Freibad, Badehose an und ab ins Wasser, das nicht immer komfortabel aufgeheizt war. Einige Runden Kraulen, Delphin, Brust oder Rücken. Dann Turmspringen. Mensch, hatte ich einen Schiss, vom Fünfmeterturm zu springen, mußte aber, ob ich wollte oder nicht. Adamek selbst machte sogar ganz easy einen “Köpper” vom Zehner*.

Hier eine alte Ansicht: http://img4web.com/view/AX1SN2

Zwei alte Ansichtskarten, freundlich zur Verfügung gestellt vom Besitzer der Ansichtskarten, Rüdiger Schauerte (Bearbeitung: zoom)
Zwei alte Ansichtskarten, freundlich zur Verfügung gestellt vom Besitzer der Ansichtskarten, Rüdiger Schauerte (Bearbeitung: zoom)

Schöne Zeiten waren das da oben am Schneil. Sommer-Feeling pur. Mit großem Handtuch auf leicht hügeliger Liegewiese, nicht weit von Schmeling’s Bude, wo es leckere heiße Würstchen und andere Gaumenfreuden gab. Die “harten” Jungs legten sich auch gern ohne Handtuch auf die nackten Betonplatten direkt am Becken, dort wo die braungebrannten Girls flanierten und man am besten Eindruck schinden konnte.

Tja, das war einmal … schade, schade!

*Apropos “Zehner”:
in dem kleinen Einspieler aus der Lokalzeitreportage konnte ich erkennen, daß sich der Zehnmeterturm garnicht mehr an bekannter Stelle befindet.
Wann ist der Turm demontiert/abgerissen worden? Gerade der Zehner war doch immer DIE Attraktion schlechthin … welches kommunale Freibad kann schon mit einem Zehnmetersprungturm aufwarten?

Was die laufende Diskussion um die Reaktivierung des Freibades betrifft: ich gehöre zu den Befürwortern und habe mich an der Petition beteiligt, dennoch habe ich ehrlich gesagt erhebliche Zweifel, daß der Abriss des Bades noch verhindert werden kann.

Das “Ei” ($$$) steht schlichtweg im Wege – und das ist bittere Realität. Die fatale Fehlentscheidung der Kommunalpolitik, ein PPP-Objekt wie das Oversum in Winterberg zu installieren, hat bereits in der Gegenwart und wird auch in der Zukunft zwangsläufige Fehlentwicklungen im Tourismusort Winterberg verantworten und nach sich ziehen – denn “ohne Moos nix los”!

Sehr schmerzlich für die Stadt wären weitere aufeinanderfolgende frost- und schneefreie Winter mit folgenschwerem Einbruch des Wintertourismus (angesichts der globalen Klimaveränderung eine durchaus legitime Betrachtungsweise) und parallel der bekannte Mangel an alternativen Freizeitangeboten für den Nicht-Skifahrer.

Blick nach vorn:
Also müßte alles dafür getan werden, sinkende Übernachtungs- bzw. Besucherzahlen im Winter in der warmen Jahreszeit zu kompensieren.

Nicht zuletzt ein derart traumhaft gelegenes Bergfreibad wäre da schon eine attraktive Freizeiteinrichtung, die nicht nur bei den Gästen (vor allem den jungen Familien mit Kindern) ganz sicher auf großes Wohlgefallen treffen würde. Und geschuldet der Tatsache, daß die Sommer auch im Sauerland immer länger und wärmer werden, ließe sich das Bad natürlich ausgedehnter öffnen als zu früheren Zeiten, von Mai bis Mitte September müßte doch drin sein, und zwar von 8.oo bis 20.oo Uhr, für Berufler und andere Frühschwimmer auch wöchentliche Extrazeiten schon ab 7.oo Uhr.

In den heißesten Wochen des Jahres würde gar eine Öffnung bis 22.oo auf positive Resonanz stoßen (in grösseren Städten werden bisweilen Nachtschwimmzeiten angeboten, sozusagen “Kraulen bei Laternenlicht” (kann sehr romantisch sein).

Die Liegewiese am Freibad Winterberg bietet de facto genug Platz, um ein Kinderparadies für die ganz Kleinen einzurichten: Sandkasten, Rutsche, Kletter- und Krabbelgeräte.

Der sportiven Jugend könnte man beispielsweise ein Areal zur Verfügung stellen, wo man Beach-Volleyball spielen kann: etwas Sand, ein Netz, ein paar Bälle – das war’s schon. Beach-Volleyball ist immer auch Party, und Parties ziehen Mädels und Jungs magisch an. Und wenn das alles auf einer so herrlichen Location wie dem Bergfreibad und seiner grossen Rasenfläche stattfinden kann – cool!

Warum nicht mal einen DJ mit zwei Turntables engagieren, der einmal im Monat die Scheiben dreht, nach dem Motto „splash & scratch!“

Sponsoren aus der Getränkebranche oder dem Sportbereich dürften sich als Geldgeber finden lassen, ist ja gutes Marketing. Hauptsache die Hütte, pardon, die Wiese wird voll.

Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, man darf das Freibad nicht nur als Schwimmbecken betrachten. Es sollte auch Event-Location sein, Ort der Kommunikation, Party-Area oder Plattform für künstlerische Darbietungen. Ein Lichterabend am Wasser mit Life-Musik, von Chanson bis Jazz, von Pop bis Klassik. Oder vielleicht eine Original Samba-Truppe mit heißblütigen Tänzerinnen in einer tropischen Juli-Nacht? Dazu einen gut gemixten, kühlen Caipirinha – hmmh! Überhaupt kein Problem, eine entsprechende Band in NRW zu finden. Eine kleine Bühne ist rasch aufgebaut, ein weißes Zelt, in dem sich Hunger und Durst befriedigen lassen, sollte machbar sein, beispielsweise gesponsert vom lokal ansässigen Einzelhandel, von der Winterberger Gastronomie oder einem bekannten Sauerländer Bierbrauer.

Zwei, drei Dixi-Klöchen hinten vor die Büsche, fertig.

Der Standort “Bergfreibad” bietet vielerlei Optionen: gefragt sind Kreativität und Ideenreichtum, sorgfältige Planung und professionelle Durchführung, dabei sollten sich Politik UND Bewohner gegenseitig unterstützen und hilfreich zur Seite stehen.

Fruchtbare Eigeninitiative und Support durch alle ortsansässigen Freibadbefürworter (Vereine, Clubs etc.) sollte selbstverständlich sein. Wie wär’s  mit der Einrichtung eines Hilfsfonds “zur Erhaltung und für den Betrieb des Freibades Winterberg”, jeder Bürger/jede Bürgerin könnte doch mal ein paar Euros dafür abzwacken, man gönnt sich ja sonst nichts.

Dennoch sehe ich schwarz, aber mit einem kleinen Fünkchen verbleibender Hoffnung.

Liebe Verantwortliche, denkt bitte an die Zukunft des Ortes, und ich meine nicht nur die nächsten zwei, drei Jahre, sondern ich spreche hier von Jahrzehnten. Visionen haben und diese realisieren! Sich nicht nur mit Gegebenheiten arrangieren und auf der Stelle treten. Sich nicht mit scheinbar unlösbaren Problemen abfinden, sondern Optionen erkennen und Alternativen entwickeln.

Ohne Prophet sein zu wollen (wie sollte ich auch) behaupte ich, dass nach einer Insolvenz und der daraus resultierenden Schließung des Oversum-Hotels (eine durchaus realistische Prognose), nach und nach die einzelnen Module kollabieren werden. Wenn das Hotel leer steht, ebbt der Besucherverkehr am Oversum ab. Die Touristikzentrale wird in den Innenstadtbereich zurückkehren und sich irgendwo zwischen Hauptstraße und Pforte ein kleines, bezahlbares Refugium suchen müssen.

Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) St. Franziskus wird aufgelöst, da aufgrund schlechter Winter (orthopädisch-chirurgische Einbußen) die Patientenzahlen im Winterberger Krankenhaus signifikant sinken werden, und auch die allgemeine negative Entwicklung im Gesundheitswesen wird diese Maßnahme notwendig machen.

Die Kunstoffbahn wird verrotten, da sie keine Alternative zur Kunsteisfläche sein kann und dementsprechend von Eisläufern gemieden wird. Einmal mehr verschenktes Geld. Das Hallenbad im Souterrain des Oversum, der ganze Stolz von Eickler & Co., wird nicht genügend frequentiert und niemals eine echte Alternative für Freiluftschwimmen im aufgegebenen Bad am Fichtenweg sein. Die Betriebskosten werden nicht länger aus dem Stadtsäckel getilgt werden können, das Hallenbad wird geschlossen.

Hotel leer, Doktoren weg, Touristikzentrale in ein ehemaliges Ladenlokal geflüchtet, Hallenbad nebst Spa-Bereich zunehmend verkommen aufgrund mangelnder Pflege und Instandsetzung … ein zweites Claassen und ein zweites Kurmittelhaus … und dann aber noch 30 lange Jahre dafür berappen.

Keine Angst, ist halt nur eine Zustandsbeschreibung, die ein vielleicht zu pessimistischer Autor als worst case vor Augen hat.

Umleitung: kurz vor Mitternacht kommen Schavan, der DFB, die Hamas und mehr …

Industriemusealer Kitsch im Landschaftspark Nord/DU - immer wieder gern. (foto: zoom)
Blick vom Hochofen: Industriemusealer Kitsch im und vom  Landschaftspark Nord/DU aus gesehen – immer wieder gern. (foto: zoom)

Causa Schavan: Bericht des Dekans der Philosophischen Fakultät der HHU an den Senat … erbloggtes

Hinweise aus dem Jahr 1963: Wahrheit und Lüge in der Politik … wiesaussieht

Der DFB wird Weltmacht: Der eingetragene Verein, der wie der ADAC viele Millionen bewegt, geht daran, die Bundesrepublik zu übernehmen … postvonhorn

Pro-Hamas-Demonstrationen: Redlich und sehr sensibel. Vorsicht Ironie bei … jurga

Ruhrtriennale doch nicht ohne Gregor Schneider: Bochum springt für Duisburg ein … revierpassagen

Kein Sanierungsfall – Deal geplatzt: Das Bundeskartellamt hat den geplanten Verkauf von sieben angeblich Verluste einfahrenden WAZ- und WR-Lokalausgaben der Funke-Mediengruppe im Großraum Dortmund – samt Titel-Rechten – an den Konkurrenten Ruhr Nachrichten nicht genehmigen wollen … revierpassagen

“Günstiger?”:  Anmerkungen von Reinhard Loos (SBL) zu Änderung der Fahrpreise im Ruhr-Lippe-Tarif ab August … neheimsnetz

Wahlprogramm und Massentierhaltung: Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL/FW) stellt dem Landrat diverse Fragen zur geplanten Putenmastanlage in Meschede-Schederberge … sbl

Manchmal finde ich Graffiti spießermäßig richtig Scheiße …

hoag2014072501Der Emscherradweg ist an manchen Stellen ziemlich schlecht beschildert. Viele Ausschilderungen sind für einen Fernreise-Radler völlig sinnlos. Was sollte mir beispielsweise „Alt-Oberhausen 3,2 km“ sagen, wenn ich zum Gasometer, zum Landschaftspark Nord oder einfach nach Bochum Stadtmitte will?

Dann gibt es im Ruhrgebiet ein weiteres Problem. Du kannst niemanden nach dem Weg zu einem entfernteren Ziel fragen und erwarten, dass du eine eindeutige Antwort bekommst. In seinem Flickenteppich von Städten und Ortsteilen blickt der Ruhrgebietler selber nicht mehr durch.

Da stand ich also gestern an der schlecht ausgeschilderten Ecke und wollte mich auf der Karte informieren, wie ich den nun weiterradeln müsste. Ich kann Karten lesen. Ich bin ein Mensch des analogen Zeitalters. Ich bin da richtig gut drin.

Aber die Graffiti auf der sehr detaillierten Karte hatte aus der HOAG-Tafel (siehe Bild) einen für mich unleserlichen Datenmüll gemacht.

Mensch, war ich sauer!

Zum Glück saß da noch ein älteres Ehepaar, selber Radler, auf einer Bank. Die beiden waren sehr nett, sie konnten mir auch nicht weiterhelfen, der Landschaftspark wäre sehr wahrscheinlich nicht leicht zu erreichen. Sie waren halt Einheimische.

In einem sokratischen Dialog konnte ich die Frau davon überzeugen, dass mein Gefühl, geradeaus weiterzuradeln, durchaus nicht völlig abwegig wäre.

In diesem Sinne positiv bestärkt, radelte ich geradeaus, um sofort nach 20 Metern links abzubiegen. Nach Gefühl und … angekommen 🙂

Vielleicht wollte mir der Graffiti-Künstler sagen, dass ich mich nicht auf schnödes Kartenwerk, sondern auf meine Gefühle verlassen sollte – und auf die Kommunikation mit netten Ehepaaren oder anderen ahnungslosen „Ruhris“.

Kommunikation statt Information!
Gefühl statt Gewissheit!

Hätte er oder sie diese Parole auf die Tafel geschmiert, ich hätte alles verstanden.