„Intensität, Farbe, Form“: August Macke-Preisträgerin Toulu Hassani vermittelt die Stärke des Kunstwerks

„And So On To Infinity“ noch bis zum 14. Januar 2024 im Sauerlandmuseum Arnsberg

„So On To Infinity“ ist Titel der Sonderausstellung der aktuellen August-Macke Preisträgerin Toulu Hassani, die seit dem 01. Dezember 2023 im Sauerland-Museum in Arnsberg gezeigt wird (bis 14. Januar 2024). (Foto: HSK)

Kurz nachdem die Reden auf die aktuelle August-Macke-Preisträgerin verklungen sind, tritt Toulu Hassani ans Pult. Bescheiden, leise und so überaus freundlich wirken ihre Worte. In knappen Sätzen spricht die 39-jährige weniger über ihre Kunst. Das hat sie den Laudatoren zuvor überlassen.

Ihr Schwerpunkt ist eindeutig das fokussierte Aufgehen im künstlerischen Schaffensprozess: „Hier im Sauerland-Museum habe ich alle Möglichkeiten dazu gehabt“, strahlt sie glücklich über den ihr gerade im Zuge der Ausstellungseröffnung „And So On To Infinity“ zuerkannten Preis, einem der bedeutendsten Kunstpreise Deutschlands.  Noch glücklicher aber scheint sie über den besonderen Umstand zu sein, der aktuellen Ausstellung einen eigenen, großformatigen Beitrag beizusteuern. Seit dem 13. November hält sie sich dafür täglich im großen Ausstellungsraum des Sauerland-Museums auf, wendet für die großen Flächen verschiedenste Techniken an, arbeitet bis tief in die Nacht – das Museum wird zum Atelier, gibt ihr diese Freiheiten, daher ihr Dank.

Das neue Werk hat wohl auch die zahlreichen Studentinnen und Studenten neugierig gemacht, die Toulu Hassani, zurzeit Interimsprofessorin für Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste München, an diesem Abend der Preisverleihung und gleichzeitigen Ausstellungseröffnung begleiten. 

Hassanis Dank für ihre Möglichkeiten, die ihr der Hochsauerlandkreis lässt, findet Resonanz im Grußwort von Dr. Karl Schneider, Landrat und auch beratendes Mitglied im August Macke-Kuratorium: „Seien Sie sicher, dass wir äußerst dankbar für Ihr künstlerisches Engagement sind und Sie gern in diesen Tagen im Hochsauerlandkreis beherbergen. Ich finde es herausragend und einmalig, dass das Trennende zwischen der Arbeit im Atelier und der Ausstellung als Werkschau für die Betrachtenden verschwindet. Sie verknüpfen Ihre neue Arbeit zur bezugnehmenden Ausstellung“, so der Landrat, der übrigens besonders darauf abhob, dass das Sauerland-Museum eben auch ein temporäres Kunstmuseum ist – „so, wie wir es uns bei der REGIONALE 2013 auch schlussendlich erdacht und auch umgesetzt haben: ein Museum für alle Generationen mit Strahlkraft in die Region.“

Toulu Hassani bei der Verleihung des August-Macke-Preises im Sauerland-Museum Arnsberg am Donnerstag, 30.11.2023. (Foto: HSK)

Dass Arnsberg, der Hochsauerlandkreis und auch Südwestfalen sich eben mit diesem Museum diese Strahlkraft erworben hat, unterstrich Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert, die aus dem NRW-Kulturministerium aus Düsseldorf angereist war: „Nordrhein-Westfalen ist ein starker Ort für Experimente, dafür stehen die Museen in Krefeld, Aachen, Bielefeld, Münster oder auch das Sauerland-Museum in Arnsberg. Das Land NRW verfügt über die in der Fläche dichteste Museenlandschaft Europas und ist auch stolz, dass das Sauerland seit mehr als 60 Jahren in der Tradition steht, mit dem August-Macke-Preis einen bedeutenden Kunstpreis zu verleihen – ein Grund zum Feiern!“

Auch bei so viel Kulturpolitischem geriet die Künstlerin und aktuelle Preisträgerin an diesem Abend nie aus dem Blick: In seiner Laudatio bediente sich Dr. Roland Mönig, Direktor des von der Heydt-Museums Wuppertal, einem Appell der US-amerikanischen Kulturkritikerin Susan Sontag: „Offen sein für die Sinnlichkeit der Kunst!“ Toulu Hassanis Werke seien „Denken mit der Farbe, denken mit dem Strich, denken mit der Form, Malerei am äußersten Maximum, im äußersten Minimum, Denkfiguren für das Unfassbare“, kurzum: „August Macke wäre zufrieden gewesen.“ Und Kuratoriumsvorsitzender Prof. Dr. Car-Peter Buschkühle erkannte im Werk Hassanis die Stärke des individuellen Kunstwerks im Gegensatz zum Kollektiv: Toulu Hassani vermittelt uns wieder die Intensität von Farbe und Form – konzentriert und fokussiert: „Mich begeistert ihre Art und Weise des Machens.“

Toulu Hassani: „And So On To Infinity“, vom 01. Dezember 2023 bis zum 14. Januar Januar 2024, Sauerland-Museum Arnsberg, www.sauerlandmuseum-arnsberg.de

Auferstehungskirche Arnsberg: Akkordeon aktuell – von Klassik bis Klezmer

Auch die Spielerinnen und Spieler des Nachwuchsorchesters wirken mit. (Foto: Musikschule HSK)

Unter dem Titel „Akkordeon aktuell – Solo, Ensemble, Orchester“ stellt die Musikschule Hochsauerlandkreis am Sonntag, 10. Dezember 2023, 17 Uhr, in der Auferstehungskirche in Arnsberg die stilistische Vielseitigkeit des Akkordeons konzertant in den Vordergrund. 

(Pressemitteilung)

Gemeinsam mit Studentinnen der Akkordeonklasse der TU Dortmund musizieren Schülerinnen und Schüler der Musikschule Hochsauerlandkreis solistisch, im Ensemble oder in der Orchesterbesetzung.

Im ersten Teil des Konzerts werden die jungen Musikerinnen gemeinsam mit ihrem Dozenten Dr. Maik Hester Transkriptionen und Originalkompositionen zu Gehör bringen. Der stilistische Bogen reicht dabei von Werken aus Barock und Klassik bis zum „Tango de Roxanne“ aus dem Jahre 2001.

Der zweite Teil des Konzertes gehört den Akkordeonschülerinnen und -schülern der Musikschule Hochsauerlandkreis. In Orchesterbesetzung spielen sie zwei der in den letzten Jahren entstandenen Werke des britischen Komponisten Ian Watson, Leiter des Londoner Akkordeonorchesters. Darüber hinaus enthält auch das Programm der HSK-Musikschüler Kompositionen im Stile der geistlichen Musik des 18. Jahrhunderts. Das Genre des Tango Nuevo, einer Weiterentwicklung des klassischen Tango Argentino ist durch Kompositionen des berühmten argentinischen Bandoneonvirtuosen Astor Piazzolla vertreten.

Das Musikschulorchester steht unter der Leitung von Ulrich Papencordt. Der Eintritt zum Konzert ist frei.

Wasserkrise: Wichtigste Kontrollbehörde für Kohletagebau in Brandenburg überfordert

Essen, 30. November 2023. Der Braunkohlekonzern Leag, größter Wassernutzer Brandenburgs, kann nicht ausreichend geprüft werden. Die entscheidende Behörde, die den Bergbaukonzern und seine Wassernutzung prüfen und genehmigen soll, sieht sich dazu außerstande. Der Präsident des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR) in Cottbus, Sebastian Fritze, räumt gegenüber CORRECTIV ein: „Die Modelle der Leag für das Grund- und Oberflächenwasser können wir nicht prüfen.“ Aktuell fehlten dafür Fachpersonal und Stellen. 

(Pressemitteilung)

Das Amt muss wichtige Entscheidungen treffen: Die Leag hat beantragt, bis 2044 noch einmal 1,4 Milliarden Kubikmeter Grundwasser alleine am Kraftwerk bei Jänschwalde zu nutzen. Auch über die Füllung der zahlreichen Bergbaufolgeseen, wie etwa dem Ostsee bei Cottbus, entscheidet das LBGR. Diese Planungen sind auch entscheidend für die Wasserversorgung Berlins, die in großen Teilen über die Spree aus der Lausitz erfolgt. LBGR-Chef Fritze drückt seine Ohnmacht gegenüber dem Kohlekonzern, der auch wichtigster Arbeitgeber der Region ist, so aus: „Man muss ein gewisses Vertrauen haben.“ 

Ungeahndete Rechtsbrüche 

Selbst bei konkreten Versäumnissen der Leag kann die staatliche Behörde kaum eingreifen. So hat die Firma laut Zahlen des LBGR beispielsweise am Tagebau Jänschwalde bei Cottbus jahrelang viermal so viel Wasser entnommen, wie ursprünglich genehmigt. Durch die übermäßige Grundwassernutzung sinken die Wasserpegel der Seen in der Umgebung. Aber auch hier schafft die Leag Tatsachen – und das Bergbauamt kann nur zusehen. „Wir haben keine Wahl: Wir können die aktuelle Wasserentnahme nicht stoppen. Es besteht sonst die Gefahr, dass die Grube zusammenfällt“, sagt LBGR-Leiter Fritze. 

Die Leag wiederum schreibt auf CORRECTIV-Anfrage lediglich, die jährlichen Sümpfungsmengen, die für einen sicheren Tagebaubetrieb notwendig seien, würden regelmäßig den Behörden berichtet. 

Auch für den Pinnower See bei Jänschwalde wurde die Leag dazu verpflichtet, die Wasserstände wieder anzuheben. Doch die gesteckten Ziele sind nie erreicht worden, ebenso wie die Füllung des Cottbuser Ostsees um Jahre verschoben wurde und nun erst 2030 beendet sein soll. 

Trinkwasserversorgung von Berlin nicht genug berücksichtigt

Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) sind direkt von den Genehmigungen für die Leag betroffen. Sie beziehen einen Teil ihres Wassers für die Hauptstadt und Umgebung aus der Spree, die wiederum in der Lausitz entspringt. Die Leiterin des Bereichs Wasserversorgung bei den Berliner Wasserbetrieben, Gesche Grützmacher sagt, dass bei der Planung der Bergbaufolgelandschaft nicht ausreichend berücksichtigt werde, wie sie sich auf Menge und Güte des Trinkwassers in der Hauptstadt auswirken könnte. Grützmacher fordert: „Das muss jetzt nachgeholt werden.“
 
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Die Recherche ist seit heute online unter diesem Link zu lesen: „Alles für die Kohle: Wie ein Konzern unser Wasser abgräbt

Hochsauerlandkreis: Neues Impfangebot für Kinder im Rahmen der Schuleingangsuntersuchungen

Ärztin Anne Schüttke und MFA Myriem Hofmann vom Gesundheitsamt Hochsauerlandkreis (Foto: HSK)

Kinder, die im Rahmen der Schuleingangsuntersuchung im Gesundheitsamt HSK vorstellig werden, können sich dabei ab dem 05. Dezember gegen Masern, Mumps und Röteln impfen lassen.

(Pressemitteilung HSK)

Während die Masernschutzimpfung für den Besuch einer KiTa oder der Schule Pflicht ist, folgt das Gesundheitsamt mit der Dreifachschutzimpfung MMR der aktuellen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO).

„Die Eltern bringen den Impfausweis des Kindes zum Termin mit. Die medizinische Fachangestellte prüft dann, ob ein ausreichender Impfschutz besteht“, erklärt Andrea Gerbracht, Sachgebietsleiterin für Kinder-, Jugend- und Zahngesundheit. Wird ein fehlender Masernimpfschutz festgestellt, können die Eltern für ihre Kinder spontan Gebrauch von dem neuen Impfangebot machen, sofern keine medizinischen Gründe wie beispielsweise Fieber, schwere Einschränkungen des Immunsystems oder bekannte Allergien gegen Bestandteile des Impfstoffs dagegensprechen. „Gern können Eltern aber auch bereits im Vorfeld ihr Interesse melden“, so Andrea Gerbracht. Für die Impfung stehen Ärztinnen und Ärzte des Gesundheitsamtes bereit.

Das niederschwellige Impfangebot kann außerdem von Kindern aus Zuwandererfamilien genutzt werden, die zur sogenannten Seiteneinsteigeruntersuchung ins Kreishaus kommen.

HERZBERGMASCHINE

Dokumentarfilmtrilogie von Sven Boeck über die Lyrikerin Gertrud Kolmar in der Kulturschmiede Arnsberg

Veranstaltungsplakat

Der 10. Dezember 1894 war der Geburtstag der Lyrikerin Gertrud Kolmar – und das Jahr 2023 ist ihr 80. Todesjahr.

(Teatron Theater Arnsberg)

Grund genug, an diesem Tag an das Schicksal der jüdischen Dichterin zu erinnern, die von 1941 bis 1943 Zwangsarbeiterin in einer Berliner Pappfabrik war und von dort nach Auschwitz deportiert wurde. Der Berliner Regisseur Sven Boeck hat eine berührende und poetische Dokumentarfilm-Reihe über die letzten Jahre ihres Lebens in Berlin mit Auszügen aus ihrem lyrischen Werk und Briefen geschaffen, die gleichzeitig den Schrecken und die Verzweiflung jener Zeit, aber auch Lebensmut und Hoffnung vermittelt.

Im Anschluss an die Vorstellung wird ein Publikumsgespräch angeboten. Der Regisseur Sven Boeck wird anwesend sein.

Es werden drei Filme gezeigt mit einer jeweils ca. 30 minütigen Pause:

Film 1, Beginn 18 Uhr:  #1 Gertrud Kolmar – Wege durch Berlin  (76 Min)
Film 2, Beginn 20 Uhr:  #2 Das Traumtagebuch von Hilde Wenzel (27 Min)
Film 3, Beginn 21 Uhr:  #3 Sabina Wenzel in Paraty (30 Min)

Weitere Informationen über die Filme und den Regisseur hier.

Die Eintrittskarte ist gültig für alle Filme. Einlass auch in den Pausen.

Karten: Ticketlink reservix.de: https://www.reservix.de/tickets-teatron-netto-herzbergmaschine-dokumentarfilmtrilogie-von-sven-boeck-ueber-die-lyrikerin-gertrud-kolmar-in-arnsberg-kulturschmiede-am-10-12-2023/e2116005
Karten sind außerdem erhältlich in der Buchhandlung Sonja Vieth und allen reservix-Vorverkaufsstellen https://teatron-theater.de/hauptseite/vorverkauf/ oder an der Abendkasse in der Kulturschmiede Arnsberg, Apostelstraße 5, 59821 Arnsberg, Tel.: 0163-4776899 (ab 1 Stunde vor der Vorstellung).

Weitere Informationen unter: www.teatron-theater.de

NRW: Sterblichkeit im Jahr 2022 höher als im Vorjahr

Mit 13,0 Sterbefällen je 1 000 Einwohner war die Sterblichkeit in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 höher als 2021 (12,3). Bei über 60-Jährigen lag die Sterblichkeit 2022 bei 41,3 je 1 000 Gleichaltrige.

Grafik: IT.NRW

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2022 sind in NRW 234 176 Personen gestorben. Umgerechnet auf die Bevölkerung des Landes ergibt sich daraus ein Wert von 13,0 Sterbefällen je 1 000 Einwohner. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war das fast eine verstorbene Person mehr je 1 000 Einwohner als ein Jahr zuvor (2021: 12,3). Vor der Pandemie – konkret von 2017 bis 2019 – hatte die durchschnittliche Sterbeziffer noch bei 11,6 gelegen.

Betrachtet man das Alter der Gestorbenen, dann zeigt sich, dass die Sterblichkeit in Nordrhein-Westfalen in den höheren Altersgruppen zugenommen hat: Für Personen im Alter ab 60 Jahren lag die Sterblichkeit bei 41,3 Gestorbenen je 1 000 Gleichaltrigen; 2021 hatte dieser Wert noch bei 39,1 gelegen.

Die Sterbeziffer für die unter 60-Jährigen war dagegen in den Jahren von 2021 (1,6) bis 2022 (1,5) rückläufig und lag damit in etwa auf dem Niveau der Vorpandemiejahre 2017 bis 2019 (durchschnittlich 1,5).

Den höchsten Anstieg hat das Statistische Landesamt für die ab 90-Jährigen ermittelt: Hier ist die altersspezifische Sterbeziffer von 235,5 im Jahr 2021 auf 261,6 im Jahr 2022 angestiegen.

Bei den 80 bis unter 90-Jährigen erhöhte sich die Sterbeziffer im selben Zeitraum von 76,8 auf 83,3.

In den Kreisen und kreisfreien Städten des Landes NRWs waren im Jahr 2022 die Sterbefälle je 1 000 Personen im Alter ab 60 Jahren in den Städten Herne (47,4); Duisburg (46,5) und Oberhausen (46,1) am höchsten. Die niedrigste Sterblichkeit in dieser Altersgruppe wurde für Münster (36,7) und die Kreise Coesfeld (37,0) und Paderborn (37,1) ermittelt.

Der Hochsauerlandkreis liegt mit 40,7 Sterbefällen knapp unter dem Durchschnitt von NRW (41,3 bei über 60-Jährigen).

Eine genauere Aufschlüsselung findet sich in dem unten verlinkten PDF.

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Sterbefälle der 60-jährigen und älteren Personen in NRW im Jahr 2022 (Ein Kartogramm für kreisfreie Städte und Kreise) (PDF, 744,87 KB)

CORRECTIV verlässt Onlineplattform Twitter, jetzt X

In den vergangenen Monaten haben die Verbreitung von Desinformation und Hassrede auf der Plattform deutlich zugenommen. Dessen Eigentümer selbst verbreitet rassistische, antisemitische und populistische Inhalte. CORRECTIV nimmt seine Verantwortung als gemeinwohlorientiertes Medienhaus wahr und verlässt den Kurznachrichtendienst. Die CORRECTIV-Faktenchecks bleiben jedoch.

(Pressemitteilung)

Essen/Berlin, 27.November 2023. „Einst war Twitter informativ, gar lustig, später in Protestbewegungen sogar lebenswichtig, um Botschaften an die Öffentlichkeit zu senden. Inzwischen breiten sich Hass und Desinformation unkontrolliert aus, auch weil Elon Musk dies bewusst zulässt und sogar befeuert. Ein konstruktiver Diskurs ist auf der Plattform nicht mehr möglich“, sagt Justus von Daniels, CORRECTIV-Chefredakteur.

Unter Eigentümer Elon Musk und mit der Umbenennung zu X hat sich der Kurznachrichtendienst aus dem freiwilligen EU-Verhaltenskodex zur Bekämpfung von Desinformationen zurückgezogen. Auch der Einsatz von Medien für einen faktenbasierten Diskurs wurde zunehmend erschwert. Die Situation ist ernst. Falschmeldungen und Hassrede gehören zum Alltag. Die Ausrichtung von X ist demokratiegefährdend.

Aufgrund der Verbreitung illegaler Inhalte und Desinformation  im Zusammenhang mit den Ereignissen im Nahen Osten hat die EU eine Untersuchung gegen X eingeleitet. Damit nutzt die EU-Kommission Mittel des im August in Kraft getretenen Digital Services Act, die sehr große Social-Media-Plattformen wie X verpflichtet, unter anderem die Verbreitung von Falschbehauptungen einzudämmen.

CORRECTIV steht für eine starke Demokratie. Das tut das gemeinwohlorientierte Medienhaus auch mit der Entscheidung, X zu verlassen. Das Statement, das die Redaktion nach anhaltenden Bedenken gegen den fragwürdigen Kurs der Plattform setzen kann, ist, die Nutzung zu stoppen.

Nur CORRECTIV.Faktencheck wird weiterhin auf X vertreten sein. Gerade weil sich Desinformation aktuell wieder stärker auf X verbreitet, wird die Faktencheck-Redaktion weiter dort entgegenwirken, wo sich Falschbehauptungen stark verbreiten und ein Millionenpublikum erreichen. Um Desinformation künftig bekämpfen zu können, brauchen wir auch Ihre Unterstützung als Konsumentinnen und Konsumenten auf Social-Media-Plattformen. Haben Sie eine potenzielle Falschmeldung gesehen, schicken Sie uns diese gerne via Whatsapp zu an +49-151-17535184.  

Alle Inhalte lesen Nutzerinnen und Nutzer künftig im täglichen Newsletter CORRECTIV Spotlight oder auf alternativen Kanälen.

SBL verlangt vom Landrat mehr Informationen über die Folgen des Ausfalls der SIT

Nun sind es schon 26 Tage, in denen alle Dienstleistungen der Südwestfalen-IT ausgefallen sind. Infolge einer Cyber-Attacke können seit 30.10.2023 im HSK z.B. keine Kfz angemeldet werden, keine Führerscheine ausgestellt werden und keine regulären Personalausweise bestellt werden.

(Der Artikel ist heute auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Mittlerweile gibt es einige Ersatzlösungen. So können seit einigen Tagen Kfz nach mehreren Tagen Bearbeitungszeit Zulassungen mit PB- oder KB-Kennzeichen erhalten. Und EinwohnerInnen können von Brilon nach Bad Wünnenberg oder Willingen fahren und dort Personalausweise beantragen.

Bei vielen Betroffenen herrscht große Unzufriedenheit mit der Informationspolitik der SIT. Diese hat zwar eigens eine Firma für Krisenkommunikation aus Leipzig engagiert, aber das brachte keine sichtbaren Erfolge. So wurde am 06.11. auf der “Notfall-Internetseite” der SIT angekündigt: “Die SIT wird nun täglich über mögliche neue Erkenntnisse informieren.”

Die Realität ist davon weit entfernt, denn in den 18 Tagen danach gab es genau dreimal neue Mitteilungen.

Die SBL-Kreistagsfraktion hat nun für die nächste Kreistagssitzung (am Freitag, 08.12., ab 14 Uhr im Kreishaus in Meschede) folgenden Antrag für die Tagesordnung eingebracht:

“Sehr geehrter Herr Landrat,

für die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Kreistags beantragt die SBL-Kreistagsfraktion den Tagesordnungspunkt (TOP):

Bericht des Landrats über die Folgen des Totalausfalls aller Systeme der SIT

Dabei soll insbesondere auf folgende Punkte eingegangen werden:

  • Auswirkungen auf die von der Kreisverwaltung angebotenen Dienstleistungen
  • Auswirkungen auf die Arbeitsplätze in der Kreisverwaltung
  • Aktueller Stand der Ersatzlösungen (z.B. durch Kooperation mit Nachbarkreisen)
  • Zeitliche Perspektive für eine Wiederaufnahme des Normalbetriebs
  • Maßnahmen zur Überprüfung der Server und PCs in der Kreisverwaltung (weiter uneingeschränkt nutzbar?)
  • Weiter bestehende Gefährdungen der Datensicherheit
  • Möglicherweise abgeflossene Daten
  • Netzwerksegmentierung
  • Zukunftsstrategie, z.B. Beauftragung anderer IT-Dienstleister und Erstellen von Havarieplänen
  • Finanzielle Auswirkungen für die Kreishaushalte 2023 und 2024?

Im Jahr 2022 sind 21,8 Prozent mehr Menschen in NRW aufgrund von Krankheiten des Atmungssystems gestorben als im Jahr zuvor

Krankheiten des Kreislaufsystems waren auch im vergangenen Jahr mit 28,7 Prozent aller Sterbefälle die häufigste Todesursache im Land.

Grafik IT.NRW

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2022 sind in Nordrhein-Westfalen 234 176 und damit rund 6,4 Prozent mehr Menschen gestorben als ein Jahr zuvor. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, sind Todesfälle aufgrund von Krankheiten des Atmungssystems um 21,8 Prozent gestiegen.

Aber auch die Zahl der aufgrund von psychischen und Verhaltensstörungen Gestorbenen ist gegenüber 2021 überdurchschnittlich (+16,8 Prozent) gestiegen. Etwa die Hälfte (49,7 Prozent) der an Krankheiten des Atmungssystems Gestorbenen entfiel auf die Diagnose chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Bei knapp einem Viertel (24,1 Prozent) wurden Pneumonien (Lungenentzündungen) diagnostiziert. Sterbefälle aufgrund von psychischen und Verhaltensstörungen waren zu rund 90 Prozent auf Demenzerkrankungen zurückzuführen.

Krankheiten des Kreislaufsystems waren mit 28,7 Prozent (67 117 Verstorbene) – wie bereits in den Vorjahren – auch im Jahr 2022 die häufigste Todesursache. 30,6 Prozent der Frauen und 26,7 Prozent der Männer starben an den Folgen einer Kreislauferkrankung. Zweithäufigste Todesursache waren mit einem Anteil von 22,1 Prozent bösartige Neubildungen (51 653 Gestorbene). Es folgten mit jeweils 6,8 Prozent psychische und Verhaltensstörungen (15 903 Fälle) und Krankheiten des Atmungssystems (15 856).

Bei 4,7 Prozent der Sterbefälle (10 967 Gestorbene) wurde laut Todesbescheinigung COVID-19 als Todesursache festgestellt. Damit war die Zahl der an COVID-19-Gestorbenen um 10,4 Prozent niedriger als im Vorjahr (2021: 12 235 Sterbefälle; 5,6 Prozent aller Sterbefälle).

Die Betrachtung der Sterbefälle nach Sterbemonat zeigt einen überdurchschnittlichen Anstieg (+28,9 Prozent) der Todesfälle im Dezember 2022 (25 333 Fälle) gegenüber dem Vormonat (November 2022: 19 653 Fälle). Im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021 hatte dieser Zuwachs bei 10,9 Prozent gelegen. Im Vergleich zu November 2022 sind die Todesfälle im Dezember in allen Todesursachengruppen gestiegen. Den höchsten Anstieg hat das Statistische Landesamt hier bei den Todesfällen aufgrund von Krankheiten des Atmungssystems (+72,8 Prozent; +997 Todesfälle) ermittelt.

Das durchschnittliche Sterbealter der im Jahr 2022 Gestorbenen lag in NRW bei 79,5 Jahren (Frauen: 82,0 Jahre; Männer: 76,9 Jahre) und war damit ein halbes Jahr höher als 2021 (Frauen: +0,4 Jahre; Männer: +0,5 Jahre).

Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass die Zuordnung der Todesursachen in der Todesursachenstatistik ausschließlich auf den Angaben der die Leichenschau durchführenden und den Tod bescheinigenden Ärztinnen und Ärzte in den ausgestellten und an das Statistische Landesamt übermittelten Todesbescheinigungen basiert. Im Jahr 2022 wurde für 2,0 Prozent der Sterbefälle keine Todesbescheinigung an das Landesamt übermittelt. Diese Fälle wurden den ungenau oder nicht näher bezeichneten Todesursachen (ICD-Kapitel R00-R99) zugeordnet. Insgesamt entfielen 8,4 Prozent der Todesfälle auf diese Rubrik.

Elmar Welge liest im Kump

Der gebürtige Hallenberger stellt sein neues Buch „Ein Leben in Bildern“ vor.

Auf über 160 Seiten mit vielen brillanten Fotos erzählt der Fotograf und Journalist Elmar Welge, der heute in Krefeld lebt, über sein Leben als Fotograf und über die Begegnungen mit vielen prominenten Persönlichkeiten aus der Musikszene.

(Pressemitteilung)

Während ihrer Deutschland-Tournee lernte er 1966 die Beatles kennen und wurde von John Lennon und Yoko Ono zum berühmten „Bed in for Peace“ in Amsterdam eingeladen. Mit den Bildern von diesem Event wurde im Jahr 2006 der Kump in Hallenberg eröffnet.

Elmar Welge nimmt die Leserinnen und Leser mit auf eine Zeitreise in die letzten 60 Jahre.

Eine Zeitreise mit Elmar Welge (Pressefoto)

Auf Einladung des Fördervereins Hallenberg stellt Elmar Wege sein Buch am Donnerstag, 7.Dezember 2023 um 19.00 Uhr im Kump vor.

Der Eintritt ist frei. Alle Bürger*innen, Gäste und Interessierte sind herzlich eingeladen.