Clinton vs Gingrich auf drei Seiten. Reicht mir nicht.

Die Geschichte des Westens zum Frühstück bei Seite gelegt. (foto: zoom)
Die Geschichte des Westens zum Frühstück beiseite gelegt. (foto: zoom)
Die Auseinandersetzungen zwischen Bill Clinton und Newt Gingrich waren das Hintergrundrauschen meines seinerzeitigen USA-Aufenthalts.

Der „Contract with America“ war auf allen Medienkanälen, die damals prominent zur Verfügung standen, präsent: Radio und Fernsehen.

Newt Gingrich versuchte Bill Clinton moralisch zu diskreditieren: Sex & Drugs & Rock’n Roll.

Es war dramatisch, aber am Ende entwischte Clinton seinem Widersacher.

Bei Heinrich August Winkler finde ich auf gut drei Seiten (54-57 oben) eine Lehrbuchzusammenfassung der wichtigen zwei Jahre, aber um mir die damalige Dramatik historisch vor Augen zu führen, reicht die Darstellung nicht.

Die Suche geht weiter.

Gute Nacht! Lektüre „Geschichte des Westens“

Abends an der Ostsee - Seele baumeln lassen (foto: zoom)
Abends an der Ostsee – Seele baumeln lassen (foto: zoom)
Urlaub ist die Zeit des Flanierens und unsystematischen Denkens.

Nichts zu tun? Da könnten wir doch mal alle Dinge erledigen, die wir sonst schon immer angehen wollten. Denkste! So läuft das nicht.

Die Auszeit vom sogenannten „Alltag“ wertet alle Vorsätze und Empfindungen augenblicklich um.

Das Buch, das wir gerne lesen wollten, liegt schal in der Hand. Die Artikel, die unbedingt veröffentlicht werden sollten, sind uninteressant geworden.

Die „Geschichte des Westens Band 4, Die Zeit der Gegenwart“, von Heinrich August Winkler, hatte ich in den Rucksack gesteckt. Heute habe ich sogar schon in den Anfängen der „Clinton-Zeit“ herum gelesen.

Gerade dieses Clinton-Kapitel triggert ein paar Erinnerungen an meine eigene Zeit in den USA. Newt Gingrich – kennt den überhaupt noch jemand? Das war großes (Polit-)Theater: Newt vs Bill.

Bin jetzt auf Seite 48 angelangt. Newton Leroy („Newt“) Gingrich wird auf den Seiten 54 bis 56 auftauchen.

Das müsste vor dem Einschlafen noch zu machen sein.

Gute Nacht!

Museum für Hamburgische Geschichtchen: Johannes Nawrath, ein Quiddje aus Neheim, erinnert sich an Peter Rühmkorf.

Johannes Nawrath malt Peter Rühmkorf from Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. on Vimeo.

Seit Oktober 2013 können Hamburger und Nicht-Hamburger bei einer Tasse Kaffee auf dem Sofa in der 24m²-Wache des Museums für Hamburgische Geschichtchen Platz nehmen und ihr ganz persönliches Hamburgisches Geschichtchen erzählen.

Der 1955 in Neheim geborene Maler und Grafiker Johannes Nawrath gibt unter dem Titel “Johannes Nawrath malt Peter Rühmkorf” seine persönliche Erinnerung an den Lyriker und Schriftsteller Peter Rühmkorf preis.

Gleich zu Beginn geht es um die Susannenstraße im Schanzenviertel. Da ich selbst ein Jahr vor Nawrath nach Hamburg gezogen war, erinnere ich mich schemenhaft an die damalige Zeit. In der Susannenstraße war „mein“ Postamt, welches heute, wie so viele Postämter, nicht mehr existiert.

Das Schanzenviertel, damals ein Hort der alternativen Szene, ist heute Schicki-Micki, aber immer noch besuchenswert. Die „Rote Flora“ ragt aus der Vergangenheit in die Gegenwart hinein.

Nun ja, Erinnerungen. Vorbei. Perdu. Hamburger Geschichtchen. Hier von einem Sauerländer Quiddje erzählt, der 1981 in die Hansestadt gezogen ist.

Vielen Dank an Gerd Pater vom Neheims-Netz für den Hinweis.

Auf der Montgolfiade war ich noch nie, aber heute hat mich K1 gelockt …

Jeder Heißluftballon eine Werbetraube. (fotos: zoom)
Jeder Heißluftballon eine Werbetraube. (fotos: zoom)

Seit 24 Jahren gibt es die Montgolfiade in Warstein, auf dem Gelände der dortigen Brauerei.

Ich war noch nie, nie, nie dort, und ich wäre auch heute nicht dort angekommen, wenn mich K1 nicht von der Couch gelockt hätte: „Du musst nur auf den Beifahrersitz und die Parkplatzgebühren bezahlen.“

Führerschein kostet und macht sich manchmal auch bezahlt :-)
Führeschein kostet und macht sich bezahlt 🙂

Ballons angucken, ein Glas Bier in der Hand und von K1 durch die Gegend gefahren zu werden – als ich vor über 18 Jahren in Winterberg aufschlug, war diese Szene noch eine ferne Utopie.

Ich habe die neue Situation schamlos ausgenutzt und mir auf der Montgolfiade ein, ähh zwei Bier gegönnt. Muss.

Die Heißluftballons sind ja eigentlich schwebende Litfaßsäulen. So wird das Spektakel bezahlt.

Ich fand es faszinierend zu sehen, wie schnell die Ballons startbereit waren. Vom Entzünden des Brenners bis zum Starten vergingen nur wenige Minuten.

Gerade noch hatte der BVB in Hannover 4:2 gewonnen, und schon stieg der Ballon auf. Das nenne ich werbestrategisches Timing.

Gerade noch hatte der BVB gewonnen ...
Gerade noch hatte der BVB gewonnen …

Außerdem habe ich heute entdeckt, dass Warstein gar nicht so weit von Winterberg entfernt ist. Sollte ich nächstes Jahr wieder zur Montgolfiade fahren, dann mit dem Mountainbike. Muss.

K1 ist dann bestimmt schon ausgezogen. Das ist die Kehrseite des Alterns. Studium statt Sandmännchen.

Sandmann lieber Sandmann, es ist noch nicht so weit ...
Sandmann lieber Sandmann, es ist noch nicht so weit …

„Wenn Konzerne den Protest managen…“ Lobby-Kritiker laden zur Tagung am 26. September 2015 an die Humboldt-Universität in Berlin

Warum nicht mal wieder nach Berlin? (archivfoto 2012: zoom)
Warum nicht mal wieder nach Berlin? (archivfoto 2012: zoom)

Ich hätte ja wirklich Bock/Interesse/Lust, Ende September nach Berlin zu fahren und an der Tagung von LobbyControl, ROBIN WOOD, Linke Medienakademie und klimaretter.info teilzunehmen.

Interessieren würden mich:

Die Pressemeldung mitsamt dem Programm:

(Berlin, 21.7.15) Großprojekte wie neue Tagebaue, Startbahnen oder Stromtrassen stoßen häufig auf heftigen Widerstand in der Zivilgesellschaft. Diese Proteste zu ignorieren oder zu verhindern, funktioniert nicht mehr. Deshalb gehen Investoren und beauftragte PR-Agenturen dazu über, Proteste einzukalkulieren und zu managen. Dabei nutzen sie zunehmend selbst Aktionsformen sozialer Bewegungen.

Pro-Kampagnen wie „I love S21“ und „Ja zu Fra“ machen Stimmung für den Bahnhofsbau in Stuttgart oder den Flughafenausbau in Frankfurt. Die Initiative „Bürger für Technik“ streitet für die Atomindustrie und der Verein „Pro Lausitzer Braunkohle“ tritt als „heimatverbundene Bürgerbewegung“ gegen „grüne Märchenerzähler“ an.

Wie funktionieren PR-Kampagnen unter dem Deckmantel zivilgesellschaftlichen Engagements? Welche neuen Formen von Protest- und Akzeptanzmanagement gibt es? Welche Gegenstrategien sind erfolgreich? Darüber wollen LobbyControl, ROBIN WOOD, Linke Medienakademie und klimaretter.info eine Debatte anstoßen. Sie laden daher gemeinsam für den 26. September zu einer Tagung an die Berliner Humboldt-Universität ein.

„Unternehmen, Lobbyisten und PR-Agenturen beobachten genau, wie die Zivilgesellschaft arbeitet. Immer wenn Bürgerbewegungen an Einfluss gewinnen, wird nach neuen Methoden gesucht, diesen Einfluss einzudämmen – so etwa nach den Stuttgart 21-Protesten 2010. Es ist an der Zeit, sich umgekehrt damit auseinanderzusetzen, wie Lobbyisten und PR-Leute Proteste kontrollieren und Akzeptanz schaffen wollen“, sagt Ulrich Müller, geschäftsführender Vorstand von LobbyControl.

In über 30 Workshops und Vorträgen werden Methoden des Protestmanagements in verschiedenen gesellschaftlichen Konfliktzonen ausgeleuchtet. Der Umgang mit Stakeholder-Dialogen ist ebenso ein Thema wie das Ausforschen von Bewegungen durch Unternehmensspione.

Die Veranstalter haben spannende ReferentInnen aus Bewegung, Wissenschaft, Medien und Kommunikationsguerilla gewonnen und bringen selbst Erfahrungen aus jahrelangen Auseinandersetzungen mit starken Lobbys ein. Ihr Anliegen ist es, transparent zu machen, wenn sich Goliath als David in Szene setzt und wirkungsvoll dagegen zu halten. Deshalb werden sich insbesondere auch Projekte präsentieren, die erfolgreich für Transparenz sorgen und die Macht der Konzern-Lobbys in Frage stellen.

Hintergrund zur Tagung:

http://www.konzernprotest.de/?page_id=9491

Das verflixte siebte Jahr und mein Blog-Verhältnis – Jammern im „Kombinat Eickler“ …

Ich denke, dass ich mich mit meinem Blog im verflixten siebten Jahr unserer Beziehung befinde. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber mir fehlt zur Zeit das Feuer und die Leidenschaft der frühen Jahre.

Ein Gefühl, das ich mich noch scheue Überdruss zu nennen, hat sich seit dem Sommer breit gemacht. Im Nachhinein meine ich den zeitlichen Beginn der Erkaltung mit meiner Radtour durchs Ruhrgebiet und der wunderbaren Woche in Berlin verknüpfen zu können. Aber es war ja die Latenzperiode, die Inkubation.

Als ich gestern beim Buchhändler meines Vertrauens in Siedlinghausen vorbei schaute, um mir verspätet die neue „Konkret“ abzuholen, bemerkte er trocken, dass ich seit einiger Zeit nichts mehr im Blog geschrieben hätte. Er verstünde das ja, die Arbeit und überhaupt, aber …

Zuerst dachte ich, was er denn habe, ich veröffentliche doch fast täglich ein oder zwei und manchmal sogar drei Beiträge. Als ich den Berg hinauf fuhr, glaubte ich zu wissen, was er meinte, mein Buchhändler des Vertrauens.

Ich schreibe kaum noch über Winterberg, nicht über das Oversum, nicht über den Rat, nicht über die Sparpläne des Bürgermeisters, nicht über die Kosten für die Feuerwehr und nicht über die Sanierung der ehemaligen Hauptschule und jetzigen Verbundschulzweiges in Winterberg.

Ja, am Donnerstag, wenn eure Ratssitzungen beginnen, komme ich meist spät nach Hause. Die Arbeit geht vor.

Ich könne doch vieles im Ratsinformationssystem nachlesen, die Haushaltspläne, die Protokolle, die Mitteilungen. Ja, kann sein, aber ich brauche ab und zu den Stallgeruch, ich muss vor Ort sein, den Leuten ins Gesicht sehen und in den Mienen lesen, den Tonfall hören, die Gesten interpretieren.

Das, was ich auf der Website der Stadt Winterberg lese, stößt mich ab und erregt gleichzeitig meine Aufmerksamkeit, aber mir fehlt die Nähe und die Muße zur Auseinandersetzung, denn meine Lebensachse hat sich von Winterberg weggedreht.

Gestern Abend hatte ich beispielsweise Folgendes gelesen:

Ihre Meinung zählt: Wo kann man noch sparen? Sind noch Mehreinnahmen möglich?
Winterberg stellt 5. Konsolidierungspaket für die städtischen Haushalte ab 2016 zur Diskussion.

So hat Winterberg alles umfänglich auf den Prüfstand gestellt. Alle Einnahmen und Ausgaben des gesamten Konzerns Stadt Winterberg, wurden analysiert und diskutiert, bis hin zu organisatorischen oder strategischen Veränderungsvorschlägen, die sich wiederum auf andere Prozesse auswirken.

Alles in allem einschließlich die Anwendung der Rasenmähermethode (10%ige Kürzung aller möglichen Ausgabeansätze wie beim letzten 4. Konsolidierungspaket in 2010) konnte ein mögliches Konsolidierungspotenzial von 1,29 Mio. € jährlich sowie 60.000 € einmalig „zusammengekratzt“ werden.

Quelle: http://www.rathaus-winterberg.de/Rathaus-Aktuelles/5.-Konsolidierungspaket

Mein Blick blieb an der Wendung „Einnahmen und Ausgaben des gesamten Konzerns Stadt Winterberg“ geradezu kleben.

Konzern Winterberg!

Die Artikel-Überschrift war auch schon fertig:

Kombinat Eickler oder Konzern Winterberg? Not und Elend des neoliberalen Newspeak.

Zitate hatte ich aus verschiedenen Quellen herausgesucht, um mich mit den Dementoren der städtischen Politik und Demokratie auseinanderzusetzen. Und dann wurde es ganz einfach zu spät, um weiterzumachen.

So ist das im verflixten siebten Jahr mit mir und meinem Blog.

Da ich den Artikel zum „Kombinat Eickler“ in absehbarer Zukunft nicht schreiben werde, hänge ich hier ein paar der erwähnten Zitate an.

Los geht’s:

Konzern Kommune

Der Begriff Konzern Kommune bezeichnet in Anlehnung an den privatwirtschaftlichen Konzernbegriff die in vielen Kommunen anzutreffende, konzernähnliche Struktur der kommunalen Aufgabenwahrnehmung, die durch die Ausgliederung kommunaler Aufgabenbereiche aus der Kernverwaltung entsteht (z.B. Gründung einer GmbH zur Bewirtschaftung des ÖPNV).

Quelle: http://www.haushaltssteuerung.de/lexikon-konzern-kommune.html

Ihre Meinung zählt: Wo kann man noch sparen? Sind noch Mehreinnahmen möglich?
Winterberg stellt 5. Konsolidierungspaket für die städtischen Haushalte ab 2016 zur Diskussion.

So hat Winterberg alles umfänglich auf den Prüfstand gestellt. Alle Einnahmen und Ausgaben des gesamten Konzerns Stadt Winterberg, wurden analysiert und diskutiert, bis hin zu organisatorischen oder strategischen Veränderungsvorschlägen, die sich wiederum auf andere Prozesse auswirken.

Alles in allem einschließlich die Anwendung der Rasenmähermethode (10%ige Kürzung aller möglichen Ausgabeansätze wie beim letzten 4. Konsolidierungspaket in 2010) konnte ein mögliches Konsolidierungspotenzial von 1,29 Mio. € jährlich sowie 60.000 € einmalig „zusammengekratzt“ werden.

Quelle: http://www.rathaus-winterberg.de/Rathaus-Aktuelles/5.-Konsolidierungspaket

Gegenüber dem Modell „Konzern Stadt“ werden im wesentlichen drei Einwände formuliert. Erstens wird in Frage gestellt, ob die beim Neuen Steuerungsmodell unterstellte Übertragung privatwirtschaftlicher Vorbilder, insbesondere weitgehender Wettbewerbselemente, für weite Bereiche des politischen Systems und damit auch der Kommune überhaupt tauglich ist. Zweitens wird moniert, dass die höhere Effizienz im Konzern Stadt zu Lasten der demokratischen Bürger/innenbeteiligung geht. Drittens wird befürchtet, dass die Konzernsteuerung der demokratischen Legitimation des Handelns der Gemeindeorgane zuwiderläuft.

Noch auf einem anderen Blatt steht, wieviel die kommunalpolitische Realität überhaupt mit den Weisheiten in Lehrbüchern oder mit den Rezepten von Unternehmensberatungen zu tun hat – nämlich wenig. In nicht seltenen Fällen wird in eine Stadt zum Konzern deklariert, weil es einfach chic ist oder weil Mehrheitsfraktionen denken, daß sie so die Schwächen von gewählten Funktionsträgern durch die Stärken von bestellten Geschäftsführern kommunaler Unternehmen mit jeweils ihrem Parteibuch ausgleichen können. Beschäftigte einer Großstadtverwaltung titulierten ihren „Konzern Stadt“ deshalb hinter vorgehaltener Hand auch nur „Kombinat …“ nach dem Namen eines solchen Geschäftsführers.

Quelle: http://kommunalwiki.boell.de/index.php/Konzern_Stadt

Die Stadt als Konzern

Nicht nur die Privatwirtschaft eignet sich als Labor für den Neoliberalismus, auch die öffentlichen Verwaltungen bieten sich dafür an. In Düsseldorf begann das Experiment 1994. Zeit für eine Zwischenbilanz.

Das „Neue Steuerungsmodell“

In den 1990er Jahren, die Implosion der Sowjetunion war nur wenige Jahre alt und Francis Fukuyama hatte gerade seine These vom Ende der Geschichte und dem endgültigen Sieg des Kapitalismus verkündet, waberte wieder einmal eine Reformwelle durch die Städte und Gemeinden in Deutschland. Mit der Einführung des „Neuen Steuerungsmodells“ (NSM) machten sich viele Kommunen daran, Instrumente und Begriffe aus der Privatwirtschaft auf die öffentlichen Verwaltungen zu übertragen.

Was hat die Reform gebracht?

Als in den 1990er Jahren damit begonnen wurde, das „Neue Steuerungsmodell“ in den Kommunen einzuführen, waren diese überschuldet, galten als bürokratisch und wenig bürgernah. Der Kommunalpolitik wurde nachgesagt, sie kümmere sich gerne um Prestigeobjekte und verliere sich ansonsten bei der Haushaltspolitik im Klein-Klein. Wenn damals Sparrunden anstanden, kam in der Regel die so genannte Rasenmäher-Methode zum Einsatz: Die Etats aller Bereiche wurden um einen festen Prozentsatz abgesenkt. Dies hatte für Politik und Verwaltung den Vorteil, dass keine Prioritäten gesetzt werden mussten.

Und heute? Die Städte und Gemeinden sind nach fast 20 Jahren Reform höher verschuldet als davor. Wobei dies nicht in erster Linie an der Erfolglosigkeit des NSM liegt, sondern vor allem Resultat der Steuersenkungspolitik der letzten 12 Jahre und der Wirtschaftskrise 2008/09 ist. Wieder stehen Sparrunden in den Städten und Gemeinden an, und wieder wird zumeist nach der Rasenmähermethode gekürzt, obwohl doch mit dem produkt-bezogenen Haushalt ein Instrument zum „intelligenteren“ Sparen versprochen worden war. Wenn im Herbst in Düsseldorf die Haushaltsberatungen anstehen, wird dies nicht anders sein. Prestige-Objekte wie der Kö-Bogen werden von den Sparmaßnahmen ausgenommen, beim Rest werden die Mittel pauschal gekürzt.

Es hat sich aber auch etwas verändert. Das Verwaltungshandeln wurde in den letzten 20 Jahren ökonomisiert. Immer öfter werden Entscheidungen damit begründet, dass sich eine politisch nicht gewollte Maßnahme „nicht rechnet“. Als die VHS den „Globalisierungskritischen Stadtrundgang“ von attac aus ihrem Programm strich, wurde von der Stadtspitze im zuständigen Ausschuss u.a. ökonomisch argumentiert. Die Veranstaltung leiste keinen Kostendeckungsbeitrag. Für Nicht-Ökonom_innen übersetzt: Die Einnahmen aus der Veranstaltung waren nicht so hoch, dass aus ihnen z.B. das Gehalt der Leiterin der VHS oder der Dienstwagen des Oberbürgermeisters anteilig mitfinanziert werden konnte. Sicher ein nachvollziehbarer Grund, die Veranstaltung abzusetzen.

Und noch etwas hat sich verändert. Bürger_innen finden mit ihren Anliegen bei der Verwaltung weiterhin wenig Resonanz. Die Ablehnungsschreiben, die sie bekommen, sind aber höflicher formuliert als früher. Die städtischen Beschäftigten besuchen nämlich inzwischen Seminare, in denen sie „kunden-orientiertes Formulieren von Schreiben“ lernen. Soll keiner sagen, die Einführung des „Neuen Steuerungsmodells“ hätte keine Folgen gehabt.

Quelle: http://www.terz.org/texte/texte_120708/konzern-stadt.html

Liebes Winterberger Hallenbad, Du kannst mich mal …

Trotz anderslautender Angaben auf der Website der Stadt Winterberg geschlossen. (foto: zoom)
Trotz anderslautender Angaben auf der Website der Stadt Winterberg geschlossen. (foto: zoom)

Liebes Winterberger Schwimmbad, heute wollte ich Dich mal wieder besuchen und 1000 Meter schwimmen.

Ich hatte auch extra auf Deiner Website nachgeguckt, ob Du heute, wie stets am Montag, bis 20 Uhr geöffnet hast.

Screenshot der Winterberger Website von heute Abend: bis 20 Uhr geöffnet.
Screenshot der Winterberger Website von heute Abend: bis 20 Uhr geöffnet.

Die aktuelle Anzeige sagte mir, dass Du bis 20 Uhr geöffnet haben solltest und selbst der allwissende Herr Google gab mir grünes Licht.

Selbst die prominenete Anzeige bei Google sagte mir: 20 Uhr alles paletti.
Selbst die prominente Anzeige bei Google sagte mir: 20 Uhr alles paletti.

Deine eigene Website nimmst Du nicht so ernst, oder? Ist doch sowieso nur Neuland.

Lieber ein Zettel an die Tür. Danke schön aber auch.

Das nächste Mal gehe ich dann gleich ins AquaOlsberg. Das hat bis 21 Uhr geöffnet und sogar noch ein kleines Freibad hintendran.

Manchmal haben die in Olsberg auch wegen Renovierung, Personalversammlung usw. geschlossen. Dann steht das aber aktuell auf deren Website. Wirklich. Das geht. Das ist gar nicht schwer.

Statt 1000 Meter zu schwimmen, muss ich jetzt diesen Beitrag fürs Blog tippen.

Wann und ob wir uns noch einmal wiedersehen, weiß ich nicht.

Tschüss!

Kleine Blogpause … von hinten durch die Brust …

Bauzaun am Charlottenburger Schloss in Berlin. (foto: zoom)
Bauzaun am Charlottenburger Schloss in Berlin. (foto: zoom)

Die Pause wird nicht lange dauern.  Das Blog werde ich nicht renovieren oder sanieren.

Es bleibt erst einmal alles wie es ist. Saniert wird meine Hard- und Software, aber davon ist da draußen im Internet nichts zu merken; nur mich kostet es ein wenig Zeit.

Und ehrlich gesagt, schreibe ich das alles nur, damit ich das Bild vom Bauzaun des Charlottenburger Schlosses irgendwo unterbringen kann.

— Pause —

Update: Zu mehr als ein paar Pressemitteilungen reicht es zur Zeit leider nicht. Also eigentlich weiterhin:

— Pause —