Narziss in Westheim

Narziss auf dem Spiegel schwimmend (foto: zoom)
Narziss auf dem Spiegel schwimmend. See an der Diemel bei Westheim. (foto: zoom)

Folgt man dem Diemelradweg bei Westheim, liegen vier ehemalige Baggerseen am Wegrand.

Anhalten. Stöbern. Gucken. Knipsen. Vor allen Dingen Wasservögel.

Zwischen zwei Wolkenbrüchen habe ich gestern einen Schwan beobachtet.

Narziss auf dem Spiegel.

Wilde Assoziationen. Goldmund. Hesse. Glasperlenspiel. Steppenwolf. Schwanensee.

Sinnlos.

Zwei Tage ohne Computer im Vorderen Westen … auch nicht schlimm

In Kassel kann man gaut leben. Der Vordere Westen erinnert mich an Hamburg Winterhude. (foto: zoom)
Straßenrestaurant Eberts: In Kassel kann man gut leben. Der Vordere Westen erinnert mich an Hamburg-Winterhude. (foto: zoom)

Ein paar Tage war das Blog verwaist. Die Gewitterzellen krochen über’s Land, aber eigentlich überwog das schöne Wetter. Wir haben uns -aus Gründen- in Kassel herumgetrieben.

Das Grundthema lautete „Zimmer streichen und einrichten“, und wer arbeitet, darf auch ein wenig abhängen. Das Straßen-Café und Restaurant Eberts haben wir sehr entspannt genossen.

Irgendwas mit Nudeln, Weizenbier und Grauburgunder, Abendsonne und Wärme. Draußen sitzen, Leute gucken und in der Anonymität der Stadt aufgehoben sein.

Der Vordere Westen hat mich an meine Zeit in Hamburg und vor allem an Winterhude (damals) erinnert. Die Turbo_Gentrifizierung wird schon noch kommen, aber bis dahin: genießt es.

Kasseler Ansichten en passant fotografiert. (fotocollage: zoom)
Kasseler Ansichten en passant fotografiert. (fotocollage: zoom)

Die Bilder vom renovierten Zimmer (wir sind ja so stolz!) interessieren kein Schwein. Das kennt man ja. Mussten viele von uns durch.

Stattdessen habe ich in den Hinterhof geguckt, eine Tasse Nescafé in der Hand. Ich wollte sofort wieder Student werden, in einer Altbauwohnung im Vorderen Westen beim Blick auf …

Beim Blick in den Hinterhof konnte ich sofort einige Studienrichtungen auspendeln. (foto: zoom)
Beim Blick in den Hinterhof konnte ich sofort einige Studienrichtungen auspendeln. (foto: zoom)
Würde man das wirklich noch einmal wollen? Alles zurück auf die Null? Mmhhh … klar, wenn es denn das Wissen von heute gratis dazu gäbe.

Ist aber nicht. Leider. Keine Null.

Das Leben verläuft in Spiralen und an manchen Krümmungen begegnet man seinen Kinder oder sieht sie aus der Ferne, mit Freude und mit Melancholie, und ich freue mich zum Schluss über das Graffito in der Nähe des Bebel[sic!]-Platzes.

Ein Graffito, dass ich mögen muss. Kassel - auch eine Liebe. (foto: zoom)
Ein Graffito, das ich mögen muss. Kassel – auch eine Liebe. (foto: zoom)

Lebenszeichen – wieder da …

Der Herkules von Gelsenkirchen im Nordsternpark. (foto: zoom)
Der Herkules von Gelsenkirchen[1] im Nordsternpark. (foto: zoom)
Meine Radtour durch das Ruhrgebiet ist beendet. Zwei Mal übernachten, drei Tage Rad fahren. Es hat sich gelohnt.

Der großflächige und dabei kleinteilige urbane Raum zwischen Dortmund und Dinslaken überrascht mich stets mit seinen unendlich scheinenden Sub-Räumen.

Nichts ist, wie es bei der vorherigen Reise war und alles ändert sich fortwährend im Verlauf der aktuellen Tour.

Grünflächen, Industriebrachen, Stadtareale, Wasserwege, Siedlungen, Schienenwege, Stahlwerksruinen und lebende, feuerspeiende Schornsteine. Ein modernes Filmstudio in einem heruntergekommenen Gewerbegebiet, ein Kran, der mit seinen Klauen rostigen Metallschrott auf einen Kahn im Grimberg Hafen lädt.

Dazwischen die vielen Menschen, die zwar alle möglichen Räume einnehmen und sich dennoch nicht im Wege stehen.

Unsympathen mit Kampfhunden, nette Rentner, die mich in Gespräche verwickeln. Dazu seien allein die Radfahrer auf der Erzbergbahntrasse Richtung Jahrhunderhalle genannt: Rennradler, Fat-Tire Biker, Elektro-Fuzzis, Mountainbiker, Tourenfahrräder, Tandems.

Dazwischen die Jogger, Walker und Hund-Gassi-FührerInnen.

„Geht es da zur Jahrhunderthalle?“, frage ich den älteren Mann auf der Bank an der Radwegkreuzung. Er schaukelt den Kinderwagen. Seine Enkelin, wird er mir gleich verraten.

Jetzt aber er mit Nachdruck: „Guten Morgen!“ Ich war offensichtlich zu schnell und unmittelbar mit meiner Frage gewesen. „Guten Morgen!“ sage ich nachholend und lächele.

74 Jahre sei er und froh, dass er hier auf der Bank sitze, aber er müsse weinen, wenn er die vielen Radfahrer vorbeifahren sehe, gerade jetzt am langen Wochenende.

Ja, das sei der Weg zur Jahrhunderthalle. Den kenne er sehr gut, Geradeaus – das ist eine Sackgasse. Da käme ich nicht weit.

Nichtraucher sei er Zeit seines Lebens gewesen, jeden Tag geschwommen und mit dem Rad gefahren. Vor 16 Jahren wäre er kerngesund zum Einkaufen gefahren und … Bumm! Vom Rad gefallen, Splitterbruch des Beins, Koma, lange Reha.

Schwerer Herzinfarkt hätten die Ärzte im Essener(?) Klinikum gesagt. Ein Wunder, dass er durchgekommen wäre. Auf die Operation seien sie stolz, sage heute noch der Kardiologe beim halbjährlichen Check-Up.

Ich stehe mit meinem Rad vor der Bank, lächele dem alten Mann aufmunternd zu und rechne: 74-16 = ?

Ja, Scheiße.

Au Mann, sage ich, au Mann oh Mann, bedanke mich, wünsche einen Guten Tag und …

Radele Richtung Jahrhunderthalle, jeder Meter ein Stück gewonnenes Leben.

An der Gabelung zwischen Bochum und Essen steht eine Trinkhalle. Dort sitzen die Rentner und trinken Fiege Bier, die E-Bikes nahebei geparkt.

Ich esse ein Magnum Eis, Mandel.

Ein Großvater kommt mit seiner kleinen Enkelin zu meiner Bank im Schatten geradelt.  „Komm, da ist noch Platz!“ Ich rücke einladend weiter nach rechts.

Die Enkelin nimmt den Helm ab, der Großvater fuckelt, die Enkelin hilft. Der Verschluss geht nicht auf. Der Großvater ist nervös. Er sieht mich kurz an und sagt zu dem kleinen Mädchen: „Da muss ein Profi ran!“ Er lächelt mich an und reckt mir das Kinn entgegen.

„Klar doch, sage ich. Die Dinger machen immer Ärger,“ und zippzapp habe ich den Verschluss des nagelneuen Helms geöffnet.

„Sie verstehen“, zwinkert mir der Opa zu, „wenn ich mit IHR fahre, muss ich einen Helm aufsetzen.“ 

Glaubwürdigkeit.

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[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Herkules_von_Gelsenkirchen

Die Mini-Radtour ist fertig geplant. Winterberg – Bochum – Dinslaken. Habt ihr noch Tipps?

Bermuda3Eck
2013 war die Welt noch in Ordnung. Das letzte Bier im Bermuda3Eck Bochum. (archiv: zoom)

Ruhrgebiet ich komme. Meine Mini-Radtour von Winterberg zum Rhein ist fertig geplant und gebucht.

„Fertig“ ist ein wenig übertrieben, denn bislang weiß ich nur, dass ich den ersten Abend im Jugendgästehaus in Bochum am Bermuda3Eck übernachten werde, um dort hoffentlich „Open-Air“ ein Weizenbier zu genießen.

Am nächsten Tag geht es weiter nach Dinslaken. Dort möchte ich mir unbedingt die Ausstellung „Lohberg100“ ansehen, die kürzlich vom Ledigenheim in die Neutorgalerie umgezogen ist. Das Projekt habe ich sehr positiv hier im Blog beschrieben.

Die genauen Radstrecken sind noch offen. Die Tour kann ich locker während des Radelns planen, „On the Go“ gewissermaßen. Die Karte des Ruhrgebiets ist zu großen Teilen in meine Großhirnrinde eingebrannt – hardwired.

Letztes Jahr im Hochsommer habe ich bei brütender Hitze den „Rheinischen Esel“ von der Ruhr abzweigend verpasst. Statt auf entspannten Radwegen, bin ich dehydriert durch die Bochumer Asphaltwüste gekeult. Es war die Hölle. Ich war so fertig, dass ich es aus dem Quartier nicht mehr bis zum Bermuda3Eck schaffte.

Einsam und entkräftet musste ich mein Tagesabschluss-Weizen in der Jugendherberge zu mir nehmen. Draußen liefen die Menschen mit nacktem Oberkörper herum. Ich war nur noch kaputt.

Ich bin flexibel.

Vielleicht versuche ich dieses Mal erneut, den Einstieg zum „Rheinischen Esel“ zu finden. Vielleicht radele ich aber auch den Hellweg nach Unna und von dort über Dortmund nach Bochum. Keine Ahnung.

Ich bin flexibel.

Wenn also noch jemand Tipps hat, was ich mir unbedingt anschauen sollte oder wen ich dringend treffen müsste oder …, schreibt mir. Am besten in die Kommentare. Die lese ich nämlich.

Ach, noch etwas. Eigentlich wollte ich im Landschaftspark Nord in Duisburg-Meiderich übernachten und abends die tollen Fotos vom alten Hochofen schießen. Leider ausgebucht. Wahrscheinlich von den Ruhrtalradweg-Radlern.

Positiv stimmen mich die Wetteraussichten: kaum Sonne, Temperaturen unter 20°C. Ideales Radfahrwetter – für mich.

Streifzüge vom Stairway to Oversum zu den Algenteppichen des Hillebachsees

Hier bin ich heute gestartet - am "Philosophenweg" in der Nähe des Rathauses Winterberg. (foto: zoom)
Hier bin ich gestartet – am „Philosophenweg“ in der Nähe des Rathauses Winterberg. (foto: zoom)

Das Wetter war heute, wie schon in den letzten Tagen, schlecht, zumindest nach den Maßstäben der Freizeitindustrie. Kalt und regnerisch. Auch mal Sonne. Dann wieder sehr kalt.

Oberhalb des Philosophenwegs, in der Nähe des Rathauses Winterberg, liegt idyllisch seit langer Zeit die Abrisshalde des Freibads von Winterberg. Ihr erinnert euch? Fünfzig-Meter-Becken mit Stahlwanne und Sprungturm.

Vom ehemaligen Eingangsbereich des Hallenbads aus gesehen: Freibad Winterberg. (foto: zoom)
Vom ehemaligen Eingangsbereich des Hallenbads aus gesehen: Freibad Winterberg. (foto: zoom)

Wer braucht schon ein Freibad in Winterberg? 9°C zu Pfingsten. Da muss das Indoor-Becken des Oversum reichen.

Den Stairway to Oversum habe ich beim Tanken an der Aral-Tankstelle entdeckt. Soviel steht fest: Led Zeppelin haben nie in der Stadthalle Winterberg gespielt. Jetzt sind sie ja schon fast tot und werden wahrscheinlich auch nicht mehr im Oversum oder in der Kurpark-Muschel auftreten. Schade eigentlich.

Stairway to Oversum. Waiting for Whole lotta love. (foto: zoom)
Stairway to Oversum. Waiting for Whole lotta love. (foto: zoom)

Aber halt! Im wunderschönen Niedersfeld, einem Ortsteil im Norden von Winterberg, liegt als Ersatz für das Freibad die Badebucht des Hillebach-Stausees. Bei 9°C Lufttemperatur und 12° Wassertemperatur (entspricht minus 5 cm), lässt es sich dort hübsch planschen. Macht nur keiner.

Still und stumm liegt zu Pfingsten der Hillebachsee. (foto: zoom)
Still und stumm liegt zu Pfingsten der Hillebachsee. (foto: zoom)

Selbst bei niedrigen Temperaturen entwickelt die Bucht eine erstaunliche Fertilität: flockige Algenteppiche und fädige Algen sind allerwegen zu entdecken. Woran das alles liegt oder liegen könnte, hatten wir schon vor Jahren erörtert.

Was die Temperaturen angeht, will ich niemanden entmutigen. Im Hochsommer kann das Badewasser in der Bucht milde 18°C erreichen.

Die Algen fühlen sich auch bei niedrigen Wassertemperaturen wohl. (foto: zoom)
Die Algen fühlen sich auch bei niedrigen Wassertemperaturen wohl. (foto: zoom)

Fotos für das Blog – jetzt wird es schwer …

Links meine bisherige Minimalausstattung, rechts das neue Sorgenkind (fotos&collage: zoom)
Links meine bisherige Minimalausstattung, rechts das neue Sorgenkind (fotos & collage: zoom)

Jahrelang habe ich mit der „Notlösung“ Canon Powershot die Bilder für das Blog geknipst. Wie ich es hier schon geschrieben hatte, war mir irgendwann die Nikon D70 Spiegelreflex abhanden gekommen.

Ich bin dann lange Zeit mit einer kleinen Casio Exilim sehr zufrieden gewesen, bis deren Elektronik plötzlich und unerwartet auf einer Reise nach Dinslaken am Niederrhein verstarb.

Da ich mich daran gewöhnt hatte, die kleine Taschenkamera sogar beim Joggen in der Hand zu tragen, um stets für den Augenblick gewappnet zu sein, musste noch in Dinslaken unverzüglich eine neue Handkamera her.

Bei Foto Wolff kaufte ich blitzschnell, ohne viel nachzudenken, die Canon Powershot SX240 HS, die mich auch heute noch begleitet, beim Joggen in der Hand, ansonsten in einer kleinen Kameratasche am Gürtel oder in der Lenkertasche meines Tourenrads. Nicht zu vergessen, dass das kleine Ding sogar halbwegs schlechte bis durchschnittliche Filmchen mit erträglichem Ton drehen kann.

Die Bilder der Canon stelle ich fast unbearbeitet ins Blog. Meist reicht das Skalieren auf ca. 700 Pixel Breite, und wenn es hoch kommt, muss ich noch einen Ausschnitt wählen. Das höchste der Gefühle ist der Menü-Punkt „Farben automatisch anpassen“.

Lightroom, Fotoshop und selbst GIMP meide ich für die Bildbearbeitung wie die Pest. Die Programme riechen mir alle zu sehr nach Arbeit. Irfanview ist bisher meine eierlegende Wollmilchsau gewesen und wird es hoffentlich noch lange bleiben. Für das schnelle Publizieren ist es das Mittel der Wahl. Ein, zwei, drei Klicks und fertig ist das Bild.

Jetzt aber habe ich mir nach vielen Jahren der Abstinenz wieder eine Spiegelreflex-Kamera ins Haus geholt. Fest steht, dass die Nikon D7200 nicht an meinen Gürtel passt und auch beim Laufen werde ich sie nicht in der Hand halten können. Ich werde sie schleppen müssen, und ich werde mir vorher überlegen müssen, ob es sich lohnt, sie überhaupt mitzuschleppen.

Wenn ich das dicke Ding dann erst einmal irgendwo hin geschleppt habe, will ich vielleicht mehr als nur skalieren und Ausschnitt wählen. Wofür sonst ist das teure Ding da, wofür das viele Geld? Die Bilder sollen besser werden. Die Bilder müssen besser bearbeitet werden. Ein Wischiwaschi-Himmel soll niemals wieder auf die Festplatte und ins Internet. Es hilft also nichts. Mindestens GIMP muss ich erlernen.

Das Kamera-Handbuch der D7200 umfasst nahezu 400 Seiten. Ich habe heute darin geblättert. Außer Spiegeleier braten und Wäsche waschen sind sämtliche Lebensprogramme vorhanden.

Für’s erste begnüge ich mich mit der Einstellung „P“ auf dem Programmwahl-Rädchen und sehe zu, dass der Akku immer geladen ist. In fünf Jahren schreibe ich euch dann, was die ganzen anderen Knöpfchen, Ringe und Touchscreen-Auswahlmöglichkeiten bewirken.

Für GIMP setze ich optimistisch zwei Jahre an.

Ich hoffe, dass die Bilder der Nikon dann wenigstens so gut oder schlecht aussehen wie die Bilder, die ich bislang mit meiner kleinen Taschenkamera knipse – Einstellung: „P“ – seit Jahren.

Dortmund … alles auf einmal ist einmal zu viel.

Ich hätte heute gerne mehr Zeit in der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund verbracht. (zoom)
Ich hätte heute gerne mehr Zeit in der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund verbracht. (foto: zoom)

Heute hatte ich einen großartigen Plan, der dann leider eine kleine Macke hatte. Eigentlich nicht der Plan, sondern die Realität.

Hamburger Bekannte am Bahnhof in Dortmund abholen. Vorher in Ruhe eine Kamera bei Foto Knittel kaufen und dann noch meine Bücherausleihliste in der Stadt- und Landesbibliothek abarbeiten.

Ich hatte vergessen, dass es am Vormittag nicht so leicht ist, von der B1 zum Innenstadtring zu gelangen. Das Straßenstück vor dem Ring ist mit Ampeln gespickt, an denen bei dichtem Verkehr nur wenige Autos über die Grün-Phase kommen.

Mit Müh‘ und Not erreichte ich die Tiefgarage am Bahnhof. Für Foto-Knittel musste Zeit sein. Kamerakauf unter Druck ist nicht gut. Überhaupt ist Kaufen unter Druck nicht zu empfehlen.

Check! Ich habe endlich wieder eine Spiegelreflex-Kamera, nachdem mir unter ominösen Umständen vor Jahren mein Nikon D70 abhanden gekommen war.

Diese Geschichte erzähle ich allerdings erst, wenn alle Beteiligten tot sind, außer mir.

Foto Knittel war der richtige Ort. Werde ich wieder hin, wenn ich mir weiteres Equipment kaufe und Beratung benötige – oder einen kleinen Schwatz.

Vor dem Eintreffen des IC aus Hamburg blieben mir dann leider nur noch wenige Minuten für die Bibliothek. Gucken, fragen, an das A-Regal mit H und zwei Bücher von Mohammed Hanif herausreißen.

Auschecken und ab zu Gleis 11.

Alles auf einmal ist einmal zu viel.

Da werde ich zum Spießer: Graffito No!

Da werde ich zum Spießer. Informationstafeln an der Ruhraue besprayen: Gefällt mir nicht! (foto: zoom)
Da werde ich zum Spießer. Informationstafeln an der Ruhraue besprayen: Gefällt mir nicht! (foto: zoom)

Die sieben Informationstafeln an der Ruhraue lese ich ganz gern. Sie sind so kompliziert geschrieben, dass ich die Hälfte des Gelesenen nach dem Rundgang sofort wieder vergessen habe.

Deswegen kehre ich ab und zu auf einen kleinen Spaziergang zurück und studiere die Infos. Mir fällt immer wieder etwas Neues auf.

Wenn ich es nicht schaffe, die Tafeln in Ruhe zu lesen, fotografiere ich sie und lese zu Hause am PC weiter. Die Ruhraue und die großen Tafeln – mein klitzekleines nebenläufiges Hobby.

Irgendein Schussel hat vor Kurzem mit der Spraydose ziemlich sinnfreies Zeug aufgebracht. Oh, Mann – da regt sich der Spießer in mir.

Schlechte Graffiti kann ich gar nicht leiden.