Flashback: Feuer, Pfeife … Rauchen kann tödlich sein.

Drei Dinge braucht der … (foto: zoom)

Wer kennt noch den alten Werbespruch des dänischen Pfeifen- und Tabakherstellers Stanwell?

Beim „Window-Shopping“ und „Window-Hopping“ hat es am Wochenende geklingelt: Feuer, Pfeife, Stanwell …

Die Erinnerung an das tödliche Hobby.

Als Jugendlicher besaß ich eine ansehnliche Sammlung von Pfeifen. Wir fanden es ziemlich cool, auf unseren Radtouren im Moselweinberg sitzend Pfeife zu rauchen und dazu ein oder zwei Flaschen glykolsüßer Spätlese zu leeren.

Heute bin ich Nichtraucher und die Pfeifensammlung ist „getrasht“ – eigentlich schade.

Pfeifen, Pfeifen, Pfeifen … Verführung (foto: zoom)

Umleitung: Vom Resonanzraum der Hemmungslosigkeit über das Coming Out eines Pfarrers zu Funkes „agilem Ticker“ und mehr …

Abendbummel durch die Bonner Innenstadt (foto: zoom)

Das Bild oben ist eine winzige Beute unseres Wochenendausflugs nach Bonn.

Schon zum vierten oder fünften Mal habe ich das Haus der Geschichte besucht und bin immer noch nicht gelangweilt. Es wird also ein nächstes Mal geben. Alles weitere später, dafür heute ein paar Lesehinweise. Es sollte für jede/n etwas dabei sein.

Resonanzraum der Hemmungslosigkeit: Das Web als Hass- und Einsamkeitsmaschine … endoplast

Der WTF der Woche geht an: Trump … unkreativ

Pfarrer Bernd Mönkebüscher: Außergewöhnlich ehrliche und offene Worte über seine Homosexualität … sauerlandkurier

AfD-„Arbeitnehmer“ in der Krise: Unter den drei Gruppen, die von sich behaupten, Arbeitnehmerinteressen in der AfD zu vertreten, ist sie die kleinste: Nun steckt AidA offenbar tief in der Krise … bnr

Funkes „agile Ticker“: Die Nebelbomben der Verlage. Wenn Verlage Stellen abbauen und sparen, dann traut sich kaum einer, einfach Tacheles zu reden. Stattdessen ist blumig von Fokussierung, Verbesserung, Modernisierung die Rede – so wie diese Woche bei Funke. Zeit für Hans Hoff, sich beim SWR zu entschuldigen … dwdl

Funke-Betriebsräte: Das war zynisch, Frau Becker … charly&friends

Sportgeschichte als bedrohte Public History: „Sportgeschichte ist ein ideales Vehikel, um historische und gesellschaftsrelevante Fragen öffentlich zu vermitteln. Sport begeistert, wird ökonomisch immer bedeutender und ist in den Medien omnipräsent. Sportgeschichte als kulturelles Erbe jedoch fristet zumindest in der Schweiz ein Mauerblümchendasein. Unterfinanzierte oder heroisierende Museen und wenig Präsenz im Schulunterricht bilden jedoch Chancen für neue Formen der Public History“ … publicHistory

Größter Holzhandel weit und breit: Grabstätte führt auf die Spuren einer Dortmunder Wirtschafts-Dynastie … revierpassagen

NPP165 mit Anke Domscheit-Berg zum NetzDG: „Dann mach doch kein Facebook.“ … netzpolitik

Bunt, schrill, witzig und schräg: „The Rocky Horror Show“ zurück auf der Hagener Bühne … doppelwacholder

Zu guter Letzt: Hermes – oder – Es wird wohl nie ankommen … schwenke

Siedlinghausen: Problem „konkret“ gelöst. Lesestoff jetzt auch bei Ute’s Getränke*Star

Hier gibt es nicht nur Getränke, sondern seit neuestem auch Lesestoff. (foto: zoom)

Als ich vor x Jahren im Blog erwähnte, dass ich die neue „konkret“ (Ihr wisst schon diese „linksradikale“ Zeitung) am Dortmunder Hauptbahnhof gekauft hätte, da war was los in Siedlinghausen.

Bernd Kräling, Inhaber des Zeitschriftenladens „Kräling1000“, zog mich fast empört über die Ladentheke. Wie ich denn dazu käme, mein Lesegut in Dortmund zu erwerben. Bernd, seines Zeichens FDP-Ratsherr in Winterberg, setzte mir die Pistole auf die Brust. Ab sofort solle ich die „konkret“ bei ihm abholen.

Und so kam es dann. Bernd führte fortan die „konkret“ in seinem Sortiment und am Ende des Monats erhielt ich über Facebook oder Email eine Nachricht der Art: „Komm vorbei. Deine konkret ist da.“

Zum 31. Dezember 2018 hat „Kräling1000“ geschlossen. Feierabend. Rente nach vielen Jahrzehnten als Kaufmann.

Ein Verlust für den Ort, nicht nur wegen „meiner“ konkret.

Aber wie es im Kapitalismus so ist, eine Marktlücke bleibt nicht lange offen. Eines schönen Tages sah ich die Inhaberin von „Ute’s Getränke*Star“ Zeitschriften in ein Regal neben den Weinflaschen einsortieren.

Die Geschichte von Bernd und mir und der konkret erzählt. Ob sie wohl auch? Ja, kein Problem. Sei notiert.

Ich habe gestaunt, wie sich auch an einem kleinen Ort wie Siedlinghausen der lokale Markt diversifizieren kann.

Die „Februar-konkret“ habe ich vor ein paar Tagen bei Ute’s Getränke*Star für 5,90 € plus ’n Bier über die Theke bekommen.

Nach Hause gefahren, aufgeschlagen, geblättert, gelesen:

Die Auszüge aus dem Mailwechsel zwischen Wolfgang Pohrt und Hermann L. Gremliza (S.20/21) haben mich sehr berührt. Den Pohrt hatte ich bislang für einen ziemlich verschrobenen rigoristischen Intellektuellen gehalten.

Pohrt halte ich immer noch für abgedreht und verschroben, aber er erscheint im Briefwechsel menschlicher.

Das allerdings ist ein anderes Thema.

Am 22. Februar erscheint die nächste „konkret“. Kein Abo, kein Dortmund – bleibt alles im Dorf. Hoffe ich doch.

Back to the Roots: Stadtbücherei

Die Stadtbücherei Olsberg in der Nähe des Bahnhofs Bigge (foto: zoom)

Nach vielen Jahren Pause habe ich gestern meinen Ausweis für die Stadtbücherei in Olsberg erneuert. Die 14 Euro im Jahr für die Ausleihe von u.a. Büchern und DVDs sind ein Klacks gegen den Kauf eines Buchs.

Gerade eben den frisch entliehenen „Ghostwriter“ von Polanski angeschaut.

Büchereien, Bibliotheken, Bücherhallen waren mir von Kindheit an treue Begleiter, und das in jeder Stadt, in der ich wohnte.

Öffentliche Büchereien, in Hamburg hießen sie Bücherhallen, sind ähnlich wie Schwimmbäder charakteristisch für die Orte, in denen sie sich befinden: schäbig, modern, klein, groß, ruhig, hektisch, laut und leise, Zeitungen, Zeitschriften, ein Heer von Bibliotheksangestellten oder einsame Wächter des heiligen Gral.

In Olsberg habe ich gefunden: belesene Bibliothekarinnen, Walter Laquers Faschismus, die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki von Haruki Murakami und außer Polanski noch den coolen Thriller „Wind River“.

Bibliotheken sind neben Dienstleistern für den Medien-Checkout auch öffentliche Räume, manche mehr, manche weniger.

Meine Pubertät entfaltete sich als ich in Dinslaken von der Kinder- zur Erwachsenenbücherei wechseln durfte – damals räumlich getrennte Gebäude – und von Kasperle auf Burg Himmelhoch zu Kurt Tucholsky stolperte.

Was ich noch erinnere sind die großen gepolsterten Zeitungslese-Ecken, wo man von der NRZ bis zur ZEIT alles weglesen konnte.

Der Kampf mit dem hölzernen Zeitungshalter nicht zu vergessen, die gegeneinander geschoben wurden; kleine Nadeln verhakten sich im Papier und eine Flügelschraube fixierte das Konstrukt. Wehe die Zeitungsfalz war zu weit zwischen die flachen hölzernen Halter gepresst worden! Dann fehlten links und rechts die Randbuchstaben.

In der Olsberger Bücherei gibt es die aktuellen und jeweils letzten Ausgaben der Westfalenpost zu lesen. Immerhin, denn in den Cafés und Schulen ist die Papiertageszeitung nahezu verschwunden.

Aber das ist ein anderes Thema. Ein wenig hatte ich vor über zehn Jahren in diesem Blog darüber sinniert.

Und ihr so?

Leider verwischt und verwackelt – die Mondfinsternis

Aus Fehlern lernen. Fernauslösung wäre Pflicht gewesen. (foto: zoom)
Hätte, hätte Fahrradkette, aber als ich heute Morgen die Mondfinsternis, den sogenannten „Blutmond“, fotografierte, fehlte mir eine Fernauslösung.

Allein das vorsichtige Herabdrücken des Auslöseknopfs führte zum Federn der Kamera auf dem Stativkopf.

Ergebnis: Der Mond ist verwischt und verwackelt (siehe Bild).

Mit meinen Einstellungen an Kamera und Objektiv war ich zufrieden. Nach einer kleinen Versuchsreihe in Echtzeit landete ich schließlich bei Blende 6,3, Zeit 2 s und ISO 2800.

Den automatischen Fokus hatte ich ausgeschaltet und den Entfernungsring auf unendlich gedreht, Zoom 200 mm.

Meine Auswahl an Objektiven ist relativ klein, ein lichtstarkes Teleobjektiv fehlt. Mein Tamron kann bei 200 mm die Blende nur bis 6,3 öffnen.

Nun ja, hätte ich damals beim Objektivkauf 1000 Euro drauf gelegt, wäre eine Tele mit Blende 2,8 drin gewesen, allerdings hätten meine Kinder hungern müssen.

Kurz und gut: Hauptfehlerquelle war die fehlende Fernauslösung.

Bis morgen Abend mache ich mir allerdings keine Gedanken mehr, denn wie der Postillon berichtet, kommt es zu einer Singularität in der Ereigniskette von Auf- und Erregungen.

Seltenes Phänomen: Heute Nacht ganz normaler Mond ohne jeden Schnickschnack!

Auf den Olsberg … und wieder runter

Blick vom Olsberg auf Olsberg (foto: zoom)

Seit gestern haben wir wieder schönes Wetter im Hochsauerland. Es ist kalt und klar.

Der Olsberg nördlich von Winterberg bietet großartige Rundumblicke. Der Weg hoch zum Gipfelkreuz ist anstrengend. Auf der dünnen gefrorenen Schneedecke rutschte ich mehr als einmal aus.

Man kann es schaffen, allerdings empfehle ich nach den heutigen Erfahrungen griffige und rutschfeste Winterschuhe, ansonsten Spikes.

Schlimmer als der Weg hinauf, ist mit schlechtem Schuhwerk der Weg hinunter. Von Buche zu Buche hüpfend habe ich es schließlich geschafft.

Ein letzter Blick Richtung Westen und ab nach Hause.

Am Ende des Abstiegs vom Olsberg ging die Sonne unter. (foto: zoom)

Der Olsberg ist zwar mehr als 100 Meter niedriger als der Kahle Asten, aber die freien Ausblicke sind wesentlich dramatischer.

Unser Kuhdorf kurz vor Ladenschluss. Was mache ich nur mit dem Blutmond?

Wenn um kurz vor 22 Uhr noch etwas in der Küche fehlt, … (foto: zoom)

Welcher 2000-Einwohner-Ort hat diesen Luxus? Ein Lebensmittelmarkt, geöffnet bis 22 Uhr.

Aus dem ehemaligen Combi-Markt wurde der Kaufpark wurde der REWE, in Siedlinghausen, dem Ortsteil von Winterberg.

Irgendetwas hatte ich heute Abend vergessen. Schnell runter, gekauft und wieder weg.

Das Foto habe ich aus Übungszwecken geknipst. Irgendetwas mit Licht in der Nacht. Aus der Hand. ISO 3200. Eine Sekunde. Blende 8. Gewagt, gewackelt.

Für den Blutmond am 21. Januar wünsche ich mir ein lichtstarkes Zoom oder ich verschlafe das Ereignis.

Alle anderen schauen mit Stativ Richtung Westen. Ich werde mir die grandiosen Bilder später im Netz ansehen.  Ein gutes Zoom startet bei 1300 Euro, also durchschlafen.

 

Frage: In welcher Stadt und welchem Geschäft habe ich meinen Pullover gekauft?

Eine Einkaufstrasse im irgendwo (foto: zoom)
Es gibt Menschen, für die ist der Kauf von Klamotten Alltagsroutine. Die machen das einfach, und manche haben es sogar als Hobby namens „Shopping“ in ihren Regenerationszyklus eingebaut.

Bei mir ist das anders. Neue Sachen lege ich mir erst dann zu, wenn das, was ich trage, nach der 1000sten Wäsche völlig zerfranst und /oder eingelaufen ist.

Kurz vor Weihnachten habe ich mir, auch sanft gezwungen von der Familie, einen neuen Pullover zugelegt. Eigentlich sollte ich sogar zwei(!) Pullover kaufen. Die starken Argumente waren, dass es gerade 30% Jahresendzeit-Rabatt gebe.

Mein Gegenargument entwickelte ich als Kompromiss: „Seid froh, dass ich überhaupt EINEN Pullover kaufe!“

Diese Linie habe ich im Laden konsequent durchgehalten.

Nun ja, mir gefällt der neue Pullover. Ich trage ihn fast jeden Tag.

Manchmal denke ich jetzt im Hochsauerländer Winter: „Hätte ich doch zwei oder drei von den Teilen gekauft!“ Zu spät. Die Jahresendzeitpreise gelten nicht mehr, und die Stadt ist weit weg.

Ich werde den neuen Pullover tragen, bis er unten an den Ärmeln ausfranst – so in zwei bis drei Jahren. Oder ich erlerne das Hobby „Shopping“. Dann wäre ich fein raus.

Wo habe ich das gute Stück gefunden? Stadt und Geschäft!

Geschafft! Silvester im Kasten und 2019 angelebt.

Es war nicht trivial diesen Blick auf das Silvesterfeuerwerk  in Humboldt zu fixieren. (foto: zoom)

Dieses Silvester hatte ich keine Zeit für tiefgründige Lebensphilosophie und Zukunftsentwürfe. Der kleine Sohn unserer Gastgeber hat alles von mir gefordert.

Während der Rest der Gesellschaft die Getränke dezimierte und die Weltlage analysierte, habe ich mit dem kleinen J. fünf Puzzles mehrmals auf dem Fußboden vor der Balkontür gelöst und ausgelegt. Bei den leichten mit lediglich 15 oder 30 Teilen sind wir am Ende dazu übergegangen, die Einzelteile auf die falsche Seite zu legen und sie lediglich nach Form zusammenzupassen. Das Motiv haben wir dann „Kalk im Nebel“ genannt.

Ich habe mich wirklich angestrengt und dachte, dass J., ermüdet vom Spiel, mich in die Rotweinrunde entlassen würde.

Kinder sind unerbittlich und gnadenlos. J. schleppte gefühlt mehrere Regalmeter Kinderfachliteratur zu den Themen Hausbau, Feuerwehr, Körper, Flugreisen, Tiere, Kindergarten, … ad infinitum an.

Wie haben wir es nur geschafft, das Raclette-Besteck nebenbei zu bedienen?

10 Minuten vor Mitternacht riss ich mich los und stand auf dem Balkon. Die Erwachsenen begannen ihre Sektgläser zu füllen.

Es wurde Ernst im Stadtteil Humboldt. Kein Stativ. Was tun? Die Faustregel lautet: ISO 100, Blende 10, 10 Sekunden Belichtung, Autofokus aus, Entfernung unendlich, Stativ.

Das Feuerwerk explodierte über den Dächern des Hinterhofs auf der Scheel Sick von Köln.

Bewegungslos erstarrt, die Kamera auf die Balkonbrüstung gedrückt. Salzsäule. Klick. Zehn Sekunden. Klack. Siehe oben.

Dann war es 2019 und wir haben noch ein wenig Kinderfachliteratur gelesen. Im Feuerwehrbuch gab es sogar eine Feuerwehrfrau, aber die musste in Humboldt nicht eingreifen.