HSK: Kreisgesundheitsamt im Digitalen Dauer-Lockdown?

Die Gesundheitsämter sind momentan durch die Folgen der Pandemie stark belastet. Auch im HSK helfen z.B. etwa 20 Bundeswehrsoldaten mit, damit die Arbeitsmenge überhaupt zu bewältigen ist.

(Der Beitrag ist zuerst auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Aber ist das ein Grund, die Organisation des Amtes zu vernachlässigen? Gerade in einer solchen Phase sollte es doch Aufgabe der Amtsleitung sein, die Arbeitsabläufe zu verbessern. Doch das scheint im HSK nicht zu gelingen.

Leider kommt es zu vielen Pannen, die sowohl für die Betroffenen ärgerlich sind als auch die Bekämpfung der Pandemie erschweren.
Einige Beispiele:

  • Es wurden rechtswidrige “Absonderungs”-Bescheide erstellt, die keine Aussage enthielten, wann und unter welchen Voraussetzungen die “Isolierung in häuslicher Quarantäne” wieder beendet wird. Erst nach erfolgreicher Klage eines Betroffenen wurden die Bescheide geändert.
  • Die Kriterien des RKI, wer wann und wie lange in Absonderung geschickt wird, wurden nicht eingehalten.
  • Infizierte wurden viel zu spät in “häusliche Isolierung” geschickt (was die Infektionsrisiken deutlich erhöht).
  • Kontaktpersonen von Infizierten wurden erst nach Ende ihrer Quarantänezeit erstmals über die Anordnung der Quarantäne informiert (was keinen Sinn ergibt).
  • Positiv getestete Personen wurden zu einem Zeitpunkt, zu dem sie nicht mehr infektiös waren, erneut in Isolierung geschickt.
  • Die Zuordnung von Kontaktpersonen zur Kategorie K1 (mit Anordnung von Quarantäne) ist teilweise fragwürdig.

Dies führt dazu, dass die Pandemie nicht bestmöglich bekämpft werden kann, und führt außerdem vielfach zu einer Erhöhung des Arbeitsvolumens, ohne dass sich daraus ein Nutzen ergibt.

Die SBL-Fraktion hatte für die Sitzung des Gesundheits- und Sozialausschusses am 30. November den Antrag eingebracht, dass das Kreisgesundheitsamt über die Isolierungs- und Quarantänemaßnahmen berichten soll. Dies lehnte die Amtsleitung leider ab.

An den Arbeitsabläufen gibt es jedoch viel zu verbessern. Ein Beispiel:

Wenn in einer Arztpraxis ein PCR-Abstrich abgenommen wird, um zu klären, ob sich jemand tatsächlich mit Covid-19 (Corona) infiziert hat, muss in der Praxis ein Meldebogen nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) mit vielen Einträgen per Hand ausgefüllt werden. Der wird dann an das Gesundheitsamt gefaxt. Das Ergebnis des Abstrichs erhält das Gesundheitsamt vom beauftragten Labor, ebenfalls per Fax. So erhält das Amt jede Woche etwa 7.000 Fax-Sendungen im Zusammenhang mit Corona-Tests. Deren Bearbeitung und Sortierung dauert sehr lange, vor allem wenn es darum geht, im Amt Daten aufzufinden. Denn alle empfangenen Daten müssen vom Fax abgeschrieben werden, oder es müssen Faxe aus großen Stapeln herausgesucht werden.

Die Labore und die Arztpraxen arbeiten dagegen untereinander mit Datenfernübertragung. Die Praxen haben daher immer gleich elektronischen Zugriff auf die Labordaten ihrer Patienten. Die Getesteten erhalten von fast allen Laboren einen Zettel mit einem QR-Code und können dann ihr Testergebnis sofort nach Vorliegen über die Corona-Warn-App abrufen. Im digitalen Zeitalter ist es unbegreiflich, dass Labore und Arztpraxen digital arbeiten, dass Bürgerinnen und Bürger die Corona-Warn-App nutzen sollen, das Kreisgesundheitsamt aber analog arbeitet, mit extremen zeitlichen Verzögrungen.

Es gibt eine Software für Gesundheitsämter, die diese Daten sicher und schnell verarbeiten und weiterleiten kann. “SORMAS” wurde vom Helmholtz-Institut mit Unterstützung des Bundesgesundheitsministeriums entwickelt. Im Ausland ist sie zur Pandemiebekämpfung bereits erfolgreich im Einsatz, ebenso wie in vielen Gesundheitsämtern in Deutschland. Das Land Niedersachsen hat beschlossen, diese Software flächendeckend einzuführen. Auch im Gesundheitsamt des Nachbarkreises Paderborn ist sie bereits im Einsatz. Sie leistet auch gute Dienste bei der Nachverfolgung und Betreuung der Kontaktpersonen.

Auf Nachfrage der SBL im Gesundheitsausschuss erklärte der hiesige Amtsleiter jedoch, dass er sie im HSK nicht einführen wolle, weil er das den Mitarbeitern nicht zumuten wolle und die Software angeblich nicht gut wäre.

Wie dringend digitale Lösungen sind, wurde vor einigen Tagen an einem konkreten Fall deutlich. Eine Ärztin im Kreisgebiet hatte das Abstrich-Ergebnis eines Bewohners einer Flüchtlingsunterkunft erhalten: er war positiv getestet. Das Ergebnis war vom Labor an das Gesundheitsamt in Meschede per Fax übermittelt worden, und auch die Ärztin sandte es dem Amt noch einmal per Fax zu. Wer die Wohnverhältnisse in Flüchtlingsunterkünften kennt weiß, dass jetzt dringender Handlungsbedarf besteht. Als die Ärztin dann auch noch im Gesundheitsamt anrief und es auffordern wollte, dass es sich um die Mitbewohner kümmern sollte, antwortete ihr der Mitarbeiter des Amtes, darum könne er sich nicht kümmern, weil er keinen Zugriff auf das Testergebnis hätte…

Aus vielen anderen Fällen ist bekannt, dass auch der Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Amtes bei Gesprächen mit Personen in Quarantäne nicht gut funktioniert.

Der Kreistag des HSK hat am 16.03.2018 eine “Digitalisierungsstrategie für die Verwaltung des Hochsauerlandkreises” beschlossen. Was nützt so eine Strategie, wenn sie in solchen Situationen nicht umgesetzt wird? Wenn es die Amtsleitung nicht schafft, dann sollten andere Verantwortliche eingreifen.

Umleitung: von der Kino-Zukunft über COVID-19 und lokale Schulpolitik zur Corona-Schutzverordnung sowie Wintersport

Gefangen …

Film-Streaming: Kino-Zukunft vor der Glotze? … endoplast

Ein Weihnachtsgeschenk für das Virus: Der Kampf gegen Covid 19 fördert, was er bekämpfen soll: die Ausbreitung des Virus … postvonhorn

Digitalisierung, Anfangszeiten, Distanzunterricht: die Mühen der Ebenen in der lokalen Schulpolitik … revierpassagen

Der Cherusker: 05:30 – Der Radiowecker piepst. Der Landesvater von Nordrhein-Westfalen lässt sich nicht von einem Radiowecker sagen, wann er aufzustehen hat, und steht auf (Satire) … zynaesthesie

Das investigative Interview und der Radiokommentar: Eine Handreichung … pronzessinnenreporter

Corona-Schutzverordnung: Ski und Rodel nicht gut … sbl

Umleitung: Von Nietzsche über die Subventionierung der Tageszeitungen zu Rechtsradikalen und COVID-19.

Wegmarke
Nietzsche und sein „Gast“: Thomas Bernhard und die finale Richtigstellung – Nachtrag zur Dortmunder „Korrektur“-Tagung … revierpassagen

Warum die Subventionierung der Tageszeitungen falsch ist: Die geplante Presseförderung bewirkt das Gegenteil von dem, was beabsichtigt ist. Der Staat konserviert die Vergangenheit, statt in die Zukunft zu investieren. Das schadet dem Journalismus und damit der Demokratie … sebastianesser

„Eine beständige Bedrohung für unsere Gesellschaft“: Trotz einer Abnahme der Ausländerfeindlichkeit in Deutschland gibt es ein dauerhaft hohes Niveau bei rechtsextremen Einstellungen. Das ist das Fazit der jetzt vorgelegten „Leipziger Autoritarismus-Studie“ vom Kompetenzzentrum für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig … bnr

AfD teurer als Flüchtlinge: Rechte Kommunalvertreter erhalten mehr als 220.000 Euro im Jahr … doppelwacholder

Hoher Inzidenzwert im HSK: SBL stellt zwölf Fragen und eine Forderung für den Gesundheits- und Sozialausschuss … sbl

Stimmungslage: Licht in den Auen

Allendorf/Battenfeld Eder: Die Sonne hat die trübe Stimmung durchbrochen.

Nach reichlich Trübsinn, zeigt sich die Sonne seit ein paar Tagen auch im Hochsauerland und wie oben im Bild an der Eder in Nordhessen.

Die Ederauen sind eine Landschaft für jede Stimmung, von der Depression im Nebel bis zur gelassenen Heiterkeit am lichten Ufer des gemächlich dahinströmenden Flusses.

Wichtig in Zeiten der Pandemie: Hier ist es leicht, den Mitmenschen auszuweichen. Ansteckungsgefahr sehr niedrig.

 

Corona an den Schulen: Bündnis von GEW, Elternverbänden und Schulleitungsvereinigung fordert die Einberufung eines schulpolitischen Gipfeltreffens in NRW.

Ein Bündnis von Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) NRW, Elternverbänden und Schulleitungsvereinigung fordert in einem offenen Brief an Schulministerin Yvonne Gebauer, Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und die schulpolitischen Sprecher*innen der Landtagsfraktionen die Einberufung eines schulpolitischen Gipfeltreffens in NRW.

(Pressemitteilung GEW NRW)

Angesichts der schlechten Erfahrungen mit dem Krisenmanagement der Landesregierung ist nach Einschätzung der Unterzeichner, darunter GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern, ein Neustart mit einer Aufarbeitung aller „Aspekte und Perspektiven der Krise“ erforderlich. Durch die Einbeziehung aller notwendigen Expertise soll, so ihre Erwartung, neues Vertrauen geschaffen werden.

„Alle Maßnahmen müssen erforderlich, geeignet und angemessen sein. Hierzu bedarf es eines professionell vorbereiteten „Gipfels“, der gerne durch die Einrichtung von Arbeitsgruppen zu den einzelnen Themenfeldern in die Tiefe gehen kann: Entscheidungen auf Basis valider Fakten und ausgewogener Bewertungen mit Mut zum Klartext“, mit diesen Worten appelliert das Bündnis an die politisch Verantwortlichen, nur so schaffe man eine gemeinsame Vision der Krisenbewältigung.

Die Zusammenarbeit und Abstimmung aller an Schule Beteiligter hätten die betroffenen Verbände seit Beginn der Pandemie gefordert, doch immer fehlten wesentliche Perspektiven bzw. Verantwortungsbereiche, mit der Folge, dass die Verantwortlichkeit für Unzulänglichkeiten vor allen Dingen diejenigen getroffen habe, die gerade nicht anwesend gewesen seien.

„Folge ist nunmehr ein Krisenmanagement, das die unweigerlich aus diesem Umgang resultierende Kritik nach unserer Wahrnehmung immer weniger an sich herankommen lässt. Das tut allen nicht gut und der Sache erst recht nicht“, heißt es weiter wörtlich.

Nach den Vorstellungen des Bündnisses hat der schulpolitische Gipfel die Aufgabe, Antworten auf folgende Fragen zu finden: Fehlt uns eine Stufe in der Planung? Kleine Lerngruppen. Ist das wirklich nicht machbar, obwohl andere Länder uns das vormachen? Gehen wir mit den Risikogruppen richtig um? Was läuft gut und was läuft schlecht bei der Digitalisierung und was müssen wir verändern? Welche Strukturen passen nicht mehr, um effizient Resultate zu erzielen?

Die Antworten auf diese Fragen könnten, so die abschließende Erwartung der Verbandsvertreter in ihrem offenen Brief, „eine Blaupause für die Erarbeitungen von Verbesserungen der Bildung zur „Weltbesten Bildung“ in NRW in den zahlreichen anderen Problembereichen unserer Bildungsstrukturen werden.“

Umleitung: vom „Foto-Kräling“-Wandbild, Merz, Trumpismus, zu jüdischem Leben, dem Zusammenbruch der Geschlechterordnung und zur Mediendiät

Wann ist es entstanden? Wer hat es gestaltet? Das „Foto-Kräling“-Wandbild in der Weberstraße. (foto: zoom)

Friedrich Merz: Eine politische Fata Morgana … postvonhorn

Don’t Fool Yourself: Trump Is Not an Aberration … nyt

Jobs für alle! Weltweit diskutieren Ökonomen über eine „staatliche Arbeitsplatzgarantie“. Das wäre möglich und nicht einmal teuer … misik

Verschwörungsfragen: Andrei Kovacs zu jüdischem Leben in Deutschland … scilogs

Gott hält Rat: Protokoll der acht Sitzungen zum Zusammenbruch der Geschlechterordnung. Von unserer Gastprinzessin Ilse Bindseil, die exklusiv dabei war … prinzessinnenreporter

Mediendiät oder einfach mal abschalten: „Es sind gerade wilde Zeiten und es ist viel, viel los. Die Nachrichten überschlagen sich jeden Tag und es sind keine guten Nachrichten. COVID-19. US-Wahlen mit all dem, was Donald Trump so produziert. Kriege. Terrorismus. Schwankende Potentaten, die zündeln, um die eigene Macht zu erhalten. Das Eis im Nordmeer kommt nicht mehr, die Klimakatastrophe nimmt also gigantisch an Fahrt zu. Die Wirtschaft wackelt, die Wälder brennen und all das kommt schön per Pushnachricht rein. Und das ist auf Dauer nicht gesund …“ … schmalenstroer

Energie ist wandelbar: Kraftorte

Fotosynthese: Eine alte hohe Eiche – Hutebaum im Arnsberger „Thierpark“. (foto: zoom)

Esoteriker*innen schleichen sich gern zu so genannten „Kraftorten“, wo angeblich Magnetfelder, Wasseradern und andere heilsame Einbildungen Leib und Seele mit Energie aufladen.

Ich persönlich kann mich an Fotosynthese und Windrädern nicht satt sehen. Energie der Zukunft. Wir haben noch eine kleine Chance den Klimawandel aufzuhalten. Heute habe ich für euch, liebe Leser*innen, zwei Power-Orte aufgesucht. Die Hute-Eiche im Arnberger „Thierpark“ und die vier majestätischen Windräder bei Einhaus.

Einem der Prachtexemplare von Windenergieanlage (WEA) bin ich mal auf die Pelle gerückt:

Windenergie bei Einhaus (foto: zoom)

Corona-Virus im Hochsauerland: 48 Neuinfizierte, 12 Genesene, 23 stationär

Quelle: CDC https://phil.cdc.gov/Details.aspx?pid=23312 (Bild: Alissa Eckert, MSMI, Dan Higgins, MAMS)

Hochsauerlandkreis. Im Vergleich zum Vortag gibt es am Mittwoch, 28. Oktober, 9 Uhr, kreisweit 48 Neuinfizierte und zwölf Genesene.

(Meldung HSK)

Die 7-Tage-Inzidenz beträgt 114,3 (Stand 28. Oktober, 0 Uhr).

Insgesamt sind es aktuell 351 Infizierte, 973 Genesene und 21 Sterbefälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion. Stationär werden 23 Personen behandelt, davon drei intensivmedizinisch und davon werden zwei Personen beatmet. Die Gesamtzahl aller bestätigten Fälle liegt nun bei 1.345.

Betroffen sind zwei weitere Kindergärten (sieben Einrichtungen insgesamt) mit jeweils einer bzw. mit zwei infizierten Personen.

Die Infizierten verteilen sich insgesamt wie folgt auf die Städte und Gemeinden: Arnsberg (61), Bestwig (44), Brilon (60), Eslohe (11), Hallenberg (1), Marsberg (12), Medebach (9), Meschede (46), Olsberg (18), Schmallenberg (46), Sundern (25) und Winterberg (18).

Pausenbild und Covid-19-Gedanken. Die Corona-Krise mit Wucht auch im Hochsauerland.

Auf dem Balkon stehen und lange in den Abendhimmel schauen …

Bislang schien die Corona-Krise am hohen Hochsauerland vorbeizuschlittern. Trotz Touristenmassen und Gewusel im „Freizeitzirkus Winterberg“ – ich staune immer wieder über die Schlangen an den „Attraktionen“ wie dem Bikepark, der Somemrrodelbahn oder der „Shoppingmeile Waltenberg“ – bewegte sich die 7-Tage-Inzidenz lange im niedrigen zweistelligen Bereich. Winterberg wurde kein zweites Ischgl.

Und dann hoben die Infektionen an. Innerhalb weniger Tage stieg die Inzidenz auf über 50. Das Hochsauerland färbte sich auf der RKI-Karte von Orange zu Rot. Risikogebiet.

In den Nachrichten wird gemeldet, dass es keine speziellen Infektionsherde gebe. Die Zahl der Infektionen steige flächig. Auf der Website des Hochsauerlandkreises heißt es heute:

Corona-Virus: HSK-Inzidenzwert überschreitet den Wert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner – 52,7 Inzidenzwert, 1 Todesfall, 43 Neuinfizierte, 5 Genesene, 14 stationär

Der Hochsauerlandkreis hat bei der 7-Tage-Inzidenz die Stufe von mehr als 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner mit einem Wert von 52,7 überschritten. Grund hierfür ist, dass es mit Stand von Freitag, 23. Oktober, 9 Uhr, 43 Neuinfizierte gibt. Im Klinikum Hochsauerland (Marienhospital Arnsberg) ist gestern (22. Oktober) ein 73-jähriger Mann gestorben, der vorerkrankt war.

Der Hochsauerlandkreis ist deshalb verpflichtet, eine Allgemeinverfügung mit weiteren Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in den Amtlichen Bekanntmachungen gemäß der aktuellen Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen zu veröffentlichen und übernimmt deren Regelungen der zweiten Gefährdungsstufe für den Inzidenzwert ab 50.

Folgende Regelungen und Maßnahmen gelten einen Tag nach der Veröffentlichung dieser Allgemeinverfügung, also ab Samstag, 24. Oktober, 0 Uhr:

  • Die Maskenpflicht gilt auch am Sitz- oder Stehplatz bei Konzerten, Aufführungen, sonstigen Veranstaltungen und Versammlungen in geschlossenen Räumen sowie für Zuschauer bei Sportveranstaltungen.
  • Die Maskenpflicht gilt auch in regelmäßig stark frequentierten Außenbereichen wie Fußgängerzonen, in denen der Mindestabstand kaum einzuhalten ist. Wo genau das vor Ort ist, legt der Kreis im Einvernehmen mit den Städten und Gemeinden ausdrücklich fest. Für die die Städte Arnsberg und Sundern wird es in der Allgemeinverfügung Regelungen geben.
  • Die Kommunen können in Abstimmung mit dem Landeszentrum Gesundheit, dem Gesundheitsministerium und der Bezirksregierung weitere Schutzmaßnahmen wie eine Sperrstunde für gastronomische Einrichtungen verabreden. Bei Veranstaltungen sind innen und außen maximal 100 Personen zulässig; es sei denn, die zuständige Behörde lässt Ausnahmen auf Basis eines besonderen Hygiene- und Infektionsschutzkonzeptes zu.
  • Der Betrieb gastronomischer Einrichtungen und der Verkauf alkoholischer Getränke ist von 23 Uhr bis 6 Uhr unzulässig.
  • An Festen aus herausragendem Anlass außerhalb einer Wohnung dürfen höchstens zehn Personen teilnehmen.
  • In der Öffentlichkeit dürfen sich außerhalb von Familien und Personen zweier Hausstände nur noch Gruppen von höchstens fünf Personen treffen.

Mit Stand von Freitag, 23. Oktober, 9 Uhr, verzeichnet die Statistik des Hochsauerlandkreises 43 Neuinfizierte und fünf Genesene. Insgesamt sind es damit 159 Infizierte, 936 Genesene sowie 21 Sterbefälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion. Stationär werden 14 Personen behandelt, davon vier Personen intensivmedizinisch und davon wieder drei beatmet. Seit Ausbruch der Pandemie zählt der Hochsauerlandkreis insgesamt 1.116 bestätigte Infektionen.

Die Infizierten verteilen sich insgesamt wie folgt auf die Städte und Gemeinden: Arnsberg (23), Bestwig (23), Brilon (5), Eslohe (4), Hallenberg (2), Marsberg (5), Medebach (7), Meschede (29), Olsberg (5), Schmallenberg (28), Sundern (21) und Winterberg (7).

Die Zeit der unschuldigen Schlamperei ist vorbei. Die Verhaltensregeln, die ich vor vier Tagen hier im Blog genannt habe, gelten mehr denn je. Ich werde meine seit April ohnehin dürftigen Kontakte weiter einschränken.

Am Montag ist auch für die Schüler*innen und deren Eltern die zweiwöchige Ferienpause vobei. Die Schule beginnt, ohne dass die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts hinter den Schultüren ausreichend umgesetzt würden. Im Wunschdenken der Kultusbürokratie macht das Virus vor den Schultoren, Klassentüren und Lehrerzimmern halt.

In einem ausführlichen Beitrag für die Tagesschau analysieren Patrick Gensing und Andrej Reisin: „Die Kultusminister setzen den Regelunterricht an Schulen vorerst fort – trotz wachsender Bedenken von Fachleuten und Verbänden. Das RKI bedauerte, dass sich die Länder weiter nicht an alle Empfehlungen des Instituts halten.“

Das RKI empfehle ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 Fällen pro 100.000 Einwohnern eine erweiterte Maskenpflicht im Unterricht – und ab 50 Fällen, Schulkassen aufzuteilen. Doch dies geschehe bislang kaum – obgleich die Werte oft deutlich über 50 oder sogar 100 liegen. Gewerkschaften sowie Lehrer- und Elternverbände kritisierten, die Kultusminister hätten den Sommer nicht genutzt, um verschiedene Szenarien für die Schulen vorzubereiten.

Gensing und Reisin weiter: „RKI-Chef Wieler sagte, man habe bereits mehrere hundert Ausbrüche in Schulen gesehen. Zwar seien die Schulen bislang kein „Treiber“ der Corona-Pandemie, so wie sie es beispielsweise bei Influenza-Wellen eindeutig der Fall sei. Aber es sei klar, so Wieler, dass bei mehr Infektionen insgesamt auch mehr Fälle in den Schulen auftreten würden. Daher sei es aus Sicht des RKI sehr wichtig, die Empfehlungen einzuhalten.“

Alles lesen:
https://www.tagesschau.de/investigativ/kmk-schule-wieler-101.html

Als wir heute die B 480 von Winterberg nach Niederfeld fuhren, kam uns eine Prozession von Autos, Wohnwagen und RVs entgegen. Ziel offensichtlich: Winterberg. Autokennzeichen aus dem Ruhrgebiet, aus Norddeutschland, aber auch der ein oder andere Niederländer, deren Land gerade Erkrankte in die Intensivbetten deutscher Krankenhäuser exportiert.

Ich finde es gut, dass wir europäisch handeln, aber müssen diese Autokarawanen/Touristenströme noch sein?

SARS-CoV-2 und ich

Bildquelle: https://phil.cdc.gov/Details.aspx?pid=23312

Wer sich gründlich über das Virus SARS-CoV-2 und die Erkrankung COVID-19 informieren will, kann gleich aufhören zu lesen und zur Website des Robert-Koch-Instituts wechseln.

So habe ich es jedenfalls ab Mitte März diesen Jahres gehandhabt. Dazu kamen die Podcasts mit Prof. Christian Drosten und die Meldungen des WDR via Telegram. Wer mit seriösen Quellen startet, kann leicht weitere verlässliche Informationen erschließen.

Mein Verhalten habe ich, zur Risikogruppe gehörig, seit April kaum oder gar nicht verändert. Eine Ausnahme: keine Bullshit-Diskussionen mit Corona-Leugner*innen auf Facebook mehr. Meine Lebensqualität ist gestiegen, und diese Aussage ist kein Bullshit.

Da das Virus weder Moral noch Motive hat, würde es mich infizieren, wenn ich es in genügender Anzahl einatme. Wie das enden kann, lest selber in den einschlägigen Quellen nach. Ich jedenfalls will nicht infiziert werden, auch hege ich Abscheu gegen die Nazi-mäßigen Versuche bzw. Vorschläge, das Virus über eine sogenannte Herdenimmunität loszuwerden.

Ich versuche mich selbst so gut es geht zu schützen und schütze so gleichzeitig meine Mitmenschen. Endlich mal ein Verhalten, bei dem scheinbarer Egoismus automatisch zu Altruismus mutiert.

Also Maske. Haben wir von Anfang an gehabt. Aufsetzen wo immer mir Menschen zu nahe sind. In geschlossenen Räumen, die ich möglichst nicht betrete. Der Sommer der Leichtigkeit war leider auch ein Sommer des Leichtsinns. Wir haben in der Familie häufig über unser Verhalten geredet. Ich habe einigen Kellnern „die Nase“ durchgehen lassen, aber heute betrete ich kein Geschäft mehr, in dem mich ein Mensch „mit Nase“ bedient.

Ich vermeide möglichst die fünf großen G:

Geschlossene Räume, Gruppen, Gedränge, Gespräche in lebhafter Atmosphäre und Geschrei.

Lasst das mal sacken und überlegt euch, wo ihr in der vergangenen Woche zwei dieser Gs in Kombination erlebt habt: mit einer Gruppe im geschlossenen Raum, Gedränge und Gruppen in der Einkaufszone, …

Da ich mir nur Mengen mit drei Elementen gut merken kann, habe ich mir „Gruppen, Gedränge, Geschrei“ ins Hirn geprügelt. Klappt ganz gut.

Die AHA-Regel haben wir ein wenig gepimpt.

Abstand – na klar, geht meistens, sogar in der Familie. Das Virus unterscheidet nämlich nicht zwischen Familie und Fremden.

Hygiene – Händewaschen läuft. Ein Problem bleibt das häufigere unbewusste ins eigene Gesicht Fassen

Alltagsmaske – das selbst geschneiderte Stöffchen war ja zu Beginn ganz putzig, aber wir haben schnell auf die blauen Einwegmasken und jetzt  FFP2-Masken gesetzt.

Dazu das L und das C bzw. A

L wie Lüften – läuft

C/A – Corona App von Beginn an. Hat es was genutzt? Keine Ahnung. Bislang zwei Begegnungen mit niedrigem Risiko = Abstand zu groß oder Begegnung kleiner als 15 Minuten. Ich habe gegrübelt und gegrübelt, wie und wo ich diese Begegnung hätte haben können. So wie ich es verstehe, reicht die Kette bis 14 Tage zurück. Die Menschen, die selbst ich in der sozialen Verödung treffe, kann ich bei bestem Willen nicht alle erinnern. Deshalb führe ich seit Neuestem ein Tagebuch, wo ich die täglichen Begegnungen eintrage. Spoiler: es sind mehr als ich ahnte.

Das hört sich alles sehr negativ an, oder? Verzicht, Verzicht, Verzicht … Stimmt!

Pooh: Ich wäre jetzt gern am Meer und würde auf die Wellen starren.

Man muss auch nichts beschönigen. Ich wäre jetzt gern am Meer und würde auf die Wellen starren. Nix da. Atomisierte Geburtstage. Schade. Die Verwandten und Freunde besuchen? Pustekuchen. Stadttourismus? Hahaha 🙁

Kann man aus der Scheiß-COVID-Krise etwas Positives heraus quetschen? Vielleicht in einem nächsten Beitrag … oder in den Kommentaren. Bitte sehr!