Umleitung: Radeln im HSK, Quatsch mit Blackout, Klimaskeptiker, Verschwörungstheorien, Reichsbürger-Terror, App zur Hamburger Kolonialgeschichte, Macbeth und mehr…

Es gibt im Hochsauerland asphaltierte Wege ohne viel Verkehr, auch wenn die Radwegsstruktur insgesamt sehr zu wünschen übrig lässt. Blickrichtung Bödefeld. (foto: zoom)

Heute bin ich eine meiner Morgenrunden durchs Sauerland geradelt: Kleines Bildchen, Sorpetal, Holthausen, Fredeburg, Bremke, Herhagen, Einhaus, Bödefeld und wieder nach Haus – 68 Kilometer mit dem Pedelec (aka E-Bike).

Das Radfahren an sich war gut, aber die Myriaden von Motorrädern haben mich nervös gemacht. Seit dem Tag als zwischen Brunskappel und Wiemeringhausen ein Radfahrer und ein Motorradfahrer zusammenprallten und beide starben, sind mir die motorisierten Zweiräder unheimlich. Außer den Motorrädern waren viele Autos unterwegs, die auf ihren Heckträgern Fahrräder, meist Mountainbikes, spazieren fuhren. Nun ja, ich habe die Tour überlebt, werde aber als bekennender Asphalt-Radler kein Fan des Pedalierens im Hochsauerland mehr werden.

Soweit der Tag, der mit einem ordentlichen Regenguss endete. Zum Abend noch ein paar Lesehinweise:

Quatsch mit Blackouts, fossile Reiche und die Plurv-Klaviatur: Die politischen Gegner der Grünen sind mit allen Wassern gewaschen, die Grünen offenbar nicht, meint Claudia Kemfert, Energieökonomin und Mitglied im Herausgeberrat von Klimareporter°. Sie ist für Verbesserungen am Gebäudeenergiegesetz, aber dagegen, es zu verschieben … klimareporter

Forschende warnen vor von Klimaskeptikern eingeschleusten Forschungsergebnissen in renommierten Fachzeitschriften: Seit langem bestehen Zweifel an dem Geschäftsmodell von Zeitschriften, die Gebühren von Akademikerinnen und Akademikern nehmen, die auf Veröffentlichungen angewiesen sind. Nun wurde der Vorwurf laut, dass voreingenommene Autorinnen und Autoren das System ausnutzten, um den Klimaschutz zu untergraben … afp

Verschwörungstheorien: Dissonanzen zwischen Wissen und Glauben … endoplast

„Vereinte Patrioten“: Von der Corona-Leugnung zum Reichsbürger-Terror … endstationrechts

Neue App arbeitet Hamburgs Kolonialgeschichte auf: Die neue kostenfreie App „Koloniale Orte“ soll Menschen in Hamburg die koloniale Geschichte der Hansestadt nahebringen. In der App werden drei verschiedene Rundgänge angeboten … ndr

Warum Politik oft nicht macht, was Politik machen sollte: Manchmal erscheint das Handeln der Politik merkwürdig. Da wird vehement für oder gegen die sexuelle Selbstbestimmung diskutiert oder über das Gendern. Während wirklich große Herausforderungen scheinbar unbeachtet bleiben, wie z. B. das Sozialsystem oder der Klimawandel … unkreativ

Mord als schrecklich groteskes Kinderspiel: Shakespeares „Macbeth“ in Bochum … revierpassagen

Gedenken an verstorbenen Radfahrer: Das fünfte Ghostbike wird in Brackel aufgestellt … nordstadtblogger

Profundes Desinteresse: Nur ein Ratsmitglied bei einer Veranstaltung zum klimagerechten Stadtumbau … doppelwacholder

Polizei Hochsauerlandkreis: Verursacher flüchtet nach Verkehrsunfall mit Radfahrer … polhsk

Umleitung: Chiropraktik, KI, Georg Elser, Bestätigungsfehler, Stille Treppe, ein Kunstraum in Köln, Pah-Lak und Bäume in Hagen

Abendhimmel über Siedlinghausen (foto: zoom)

Wie gefährlich ist Chiropraktik? Bei der Chiropraktik sollen angeblich verschobene Gelenke durch Grifftechniken in ihre korrekte Lage gebracht werden. Die Wirksamkeit der Methode ist wissenschaftlich nicht belegt und birgt einige Risiken. Wie gefährlich ist das Einrenken? … spektrum

Kann Künstliche Intelligenz intelligent wie ein Mensch sein? Ein Interview mit ChatGPT: Die nachfolgende Befragung des Large-Language-Modells ChatGPT wurde am 06.04.2023 in einem Zug durchgeführt. Für mich war die Frage, inwieweit ChatGPT sich von Allgemeinplätzen lösen und konkret werden kann … endoplast

Georg Elser – ein (zu) lange vergessener Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus: Während die Angehörigen der Weißen Rose, namentlich die Geschwister Scholl, und der Kreis um Stauffenberg bald nach 1945 einen festen Platz in der kollektiven Erinnerung der Deutschen erlangten, spielte Georg Elser, Urheber des Bürgerbräukeller-Attentats vom November 1939, im öffentlichen Bewusstsein keine herausragende Rolle. Die neue Elser-Biografie von Wolfgang Benz wird dies hoffentlich ändern … endstationrechts

Aber hier regnet es doch! Der häufigste Bestätigungsfehler in der Klimakrise: So genial unser Säugetiergehirn auch ist – seine Mustererkennung ist fehleranfällig. So neigen wir dazu, spontane Verknüpfungen beizubehalten. Zum Beispiel wird oft vermutet, der Stadtname Regensburg leite sich vom Regen als Niederschlag ab … scilogs

Stille Treppe (Satire): Während sich der rechte Sumpf – CDU, CSU, die natürlichen Verbündeten in der AfD – mit billigen Lügen über den Wirtschaftsminister überschlagen, ist es bei den Liberalen verdächtig ruhig … zynaesthesie

BEISTE Kunstraum in Köln: Am unscheinbaren Gebäude in der Riehler Straße 36 nahe dem Kölner Ebertplatz hängt ein Plakat des Photoszene Festivals. Geht man hinein, steht man vor einem kaputten Fahrstuhl und einem Tisch voller Gummibärchen mit der Beschriftung: Stärkung für den Aufstieg ins 7. OG … kwerfeldein

Das Volk leidet: „Pah-Lak“ beschreibt bei den Ruhrfestspielen tief bewegend die brutale Unterdrückung Tibets … revierpassagen

Hagen: Kommunale Unternehmen entdecken die Bäume … doppelwacholder

Umleitung: Bürger in Wut, Erdsystemanalyse, aktive Umweltpolitik, Klimagerechtigkeit, Fake Science, ein Kölner Fotoblog, Jüdische Heimat Dortmund, Fußball im Ruhrgebiet, Täter-Opfer-Umkehr in der WPWR, das Kreisjugendamt und endlich eine Nachrichtensortiermaschine

Letzte Woche mit dem 49-Euro-Ticket auf dem Weg nach Kassel. Umstieg in Warburg. (foto: zoom)

Wenig bürgerliche „Bürger in Wut“: Bei der Bürgerschaftswahl in Bremen treten für „Bürger in Wut“ Kandidaten mit fragwürdigem Hintergrund an … endstationrechts

„Unser Planet ist ein lebendiger Planet“: Wir brauchen eine Revolution des menschlichen Selbstbildes, sagt der Erdsystemwissenschaftler Wolfgang Lucht. Nur so lässt sich eine weitere Eskalation der Krisen begrenzen. Die Erkenntnisse der Erdsystemanalyse haben das Potenzial dazu: der Mensch als Teil eines lebendigen Planeten. Teil 1 des Interviews … klimareporter

„Nur Information und Förderung reichen nicht aus“ – Sachverständige fordern aktivere Umweltpolitik: Förderungen und Anreize allein genügen nicht (mehr), um die notwendigen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen. Das schreibt der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) in seinem neuen Sondergutachten für die Bundesregierung … klimafakten

Klimagerechtigkeit (Satire): „Wir brauchen so schnell wie möglich eine echte Heizungswende, weniger Gas- und Ölheizungen, mehr Wärmepumpen, keine Frage. Deshalb werden wir auch alles daran setzen, um das zu verhindern … zynaesthesie

Wird Fake Science zum Massenproblem? Sabel und sein Team haben eine Methode entwickelt, wie Verdachtsfälle solcher Fake-Arbeiten im Bereich der Biomedizin identifiziert werden. Sie können so abschätzen, wie verbreitet das Problem ist. Demnach sind rund 28 Prozent aller weltweiten Publikationen verdächtigt, gefälscht zu sein … archivalia

Fotoblog Köln Vorort: Etwa 90 Prozent der Einwohner*innen Kölns leben in Vororten. Das Fotoblog koeln-vorort.de zeigt Perspektiven auf das suburbane Köln und die Vielfalt sozialer Bedingtheit und historischer Entwicklung der 80 Stadtteile Kölns jenseits der Innenstadt. Die Fotos entstehen zufällig und selektiv auf Streifzügen durch die Vororte … koeln-vorort

Vortrag von Klaus Winter zum Projekt „Jüdische Heimat Dortmund“: Spurensuche auf historischen jüdischen Grabstätten und Erforschung von Biografien … nordstadtblogger

Die Seele der ganzen Region – Foto-Ausstellung über Fußball im Ruhrgebiet: Das kann doch wohl kein Zufall sein: Zwischen 1952 und 1957 erreichte die Steinkohleförderung im Revier ihre Gipfelpunkte. Just in dieser Phase machten Ruhrgebietsvereine die deutsche Fußballmeisterschaft hauptsächlich unter sich aus … revierpassagen

Täter-Opfer-Umkehr: Ein merkwürdiger Beitrag zum 8. Mai 1945 in der WPWR … doppelwacholder

Wer leitet das Kreisjugendamt des HSK? Am 5. März wurde in der öffentlichen Sitzung des Kreisjugendhilfeausschusses bekannt gegeben, dass der bisherige Leiter des Kreisjugendamtes Ende April in den Ruhestand geht. Wie es mit der Leitung weiter gehen soll, dazu wurde nichts gesagt … sbl

Die Nachrichtensortiermaschine: Ich habe bereits ausführlich über meine „Nachrichtensortiermaschine“ geschrieben und nachdem ich sie jetzt über Monate ausführlich getestet habe, ist es an der Zeit sie öffentlich verfügbar zu machen. Ich habe sie zusammen mit einer ausführlichen Dokumentation auf GitHub veröffentlicht. Ihr seid herzlich eingeladen, sie auch zu nutzen … schmalenstroer

Neu in der WDR-App „Stolpersteine NRW“: Jugendliche erstellen eigene Inhalte

WESTDEUTSCHER RUNDFUNK KÖLN Stolpersteine NRW – Gegen das Vergessen – Ein Multimedia Projekt des WDR Stolpersteine-Werkstatt an der Helios-Gesamtschule Köln-Ehrenfeld am 28.04.2023. Das im Januar 2022 veröffentlichte WDR-Projekt erzählt multimedial die Geschichten von Menschen, die vom nationalsozialistischen Terror-Regime verfolgt wurden. Für den Einsatz im Schulunterricht gibt es passende Begleitmaterialien, die Lehrende kostenlos nutzen können. (Bild: © WDR/Jan-Philipp Behr)

Das für den Grimme Online Award 2023 nominierte WDR-Projekt „Stolpersteine NRW – Gegen das Vergessen“ baut die Kooperation mit Schulen in NRW aus. Ab sofort können Schülerinnen und Schüler eigene Inhalte zu Stolpersteinen in ihrer Umgebung erstellen und diese gemeinsam mit dem WDR-Team in der „Stolpersteine NRW“-App und auf der dazugehörigen Webseite publizieren.

(Pressemitteilung WDR)

WDR-Intendant Tom Buhrow: „Das ist Geschichtsunterricht zum Mitmachen: Schülerinnen und Schüler können jetzt selbst biografische Texte und Illustrationen erstellen und damit die Inhalte der WDR-Stolpersteine-App mitgestalten. So erfahren sie noch mehr über die Opfer des Nationalsozialismus in ihrer Nachbarschaft und können ihre Ergebnisse über unser digitales Angebot breit mit anderen teilen.“

Der WDR hat die neuen Möglichkeiten mit Schülerinnen und Schülern der Helios-Gesamtschule in Köln und der Droste-Hülshoff-Realschule in Dortmund getestet. Felix Trüten, Lehrer an der Helios-Schule: „Das WDR-Projekt ist für uns sehr bereichernd. Die Schüler:innen entdecken die Lebensgeschichten der Menschen hinter den Steinen und geben sie in der App auf kreative Weise weiter.“ Das neue Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler ab der neunten Klasse und stärkt Recherchefähigkeit und Medienkompetenz.

Digitale Infoveranstaltung am 9. Mai

Am Dienstag, 9. Mai 2023, bietet das „Stolpersteine NRW“-Team um 17:30 Uhr eine Online-Infoveranstaltung an, bei der das Projekt im Detail vorgestellt wird und Fragen beantwortet werden. Anmeldung per Mail: stolpersteine.schule@wdr.de

„Stolpersteine NRW – Gegen das Vergessen“ erzählt multimedial die Geschichten von Menschen, die vom nationalsozialistischen Terror-Regime verfolgt wurden. App und Website zeigen auf einer interaktiven Karte alle, vom Künstler Gunter Demnig verlegten, rund 16.000 Stolpersteine in NRW. Tausende biografische Texte, Illustrationen, Hörspiele und historische Fotos geben Einblicke in die Lebensgeschichten, die sich hinter den Steinen verbergen. Für den Einsatz im Schulunterricht gibt es passende Begleitmaterialien, die kostenlos genutzt werden können. Die WDR-Stolpersteine-App wurde seit dem Start Anfang 2022 mehr als 300.000 Mal heruntergeladen.

Alle Informationen unter:
https://stolpersteine.wdr.de/web/de/stolpersteine-im-unterricht

Leo N. Tolstoi über die „Schönheit der Menschen des Friedens“ und den Ungehorsam

Ein neuer Sammelband „Verweigert das Töten!“

Buchcover – Das Töten verweigern

Die folgende ausführliche Buchvorstellung passt vielleicht zum morgigen Vortrag von Peter Bürger im Bürgerzentrum Alte Synagoge in Meschede um 19 Uhr. Siehe dazu auch hier im Blog: https://www.schiebener.net/wordpress/peter-buerger-no-peace-no-future-ohne-frieden-keine-zukunft/

(Gastbeitrag Tolstoi-Friedensbibliothek)

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Leo N. Tolstoi: Das Töten verweigern
Texte über die Schönheit der Menschen des Friedens und den Ungehorsam.
Neu ediert von Peter Bürger und Katrin Warnatzsch.
(Tolstoi-Friedensbibliothek: Reihe B, Band 3). Norderstedt: BoD 2023.
(ISBN 978-3-7519-1925-8 ; Paperback; 292 Seiten; 12,90 Euro)
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe auf der Verlagsseite:
https://www.bod.de/buchshop/das-toeten-verweigern-leo-n-tolstoi-9783751919258

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Ein in diesem Frühling vorgelegter Sammelband der von deutschen Pazifist:innen betreuten Friedensbibliothek erschließt alle verstreuten Schriften des Russen Leo N. Tolstoi (1828-1910) zur Verweigerung des militärischen Mordhandwerks – soweit von ihnen gemeinfreie Übersetzungen vorliegen, außerdem Texte aus dem dichterischen Werk des Schriftstellers sowie Darstellungen zur Geschichte der Gegner des Soldatendienstes in Russland.

Tolstoi betätigte sich in seinen beiden letzten Lebensjahrzehnten gezielt als „Wehrkraft-Zersetzer“. Die unmissverständliche Botschaft in einer kleinen Flugschrift aus dem Jahr 1901 wider die offizielle Dienstanweisung der Armee richtet sich an die schon „unter den Waffen Stehenden“ und lautet:

„Soldat, du hast schießen, stechen, marschieren gelernt, man hat dich Lesen und Schreiben gelehrt, nach dem Exerzierplatz und zur Truppenschau geführt, vielleicht auch hast du einen Krieg mitgemacht, mit Türken und Chinesen gekämpft und alles ausgeführt, was dir befohlen wurde; es ist dir wohl nie in den Kopf gekommen, dich zu fragen, ob es gut oder böse ist, was du tust. … Wenn du in Wahrheit Gottes Willen erfüllen willst, kannst du nur eines tun, den schmachvollen und gottlosen Beruf eines Soldaten abwerfen und bereit sein, alle Leiden, welche dir dafür auferlegt werden, geduldig zu ertragen.“

In einem zweiten „Denkzettel für Offiziere“ führt Tolstoi gegenüber den Vorgesetzten aus:

„Ihr könnt immer aus eurer Stellung austreten. Wenn ihr aber nicht aus ihr austretet, so tut ihr dies nur deshalb, weil ihr vorzieht, in Widerspruch mit eurem Gewissen zu leben und zu wirken, als auf einige weltliche Vorteile zu verzichten, die euch euer ehrloser Dienst gewährt. Vergesst nur, dass ihr Offiziere seid, und denkt daran, dass ihr Menschen seid, und ein Ausweg aus eurer Lage wird sich sofort vor euch auftun. Dieser Ausweg ist der beste und ehrenvollste: versammelt die Abteilung, die ihr kommandiert, tretet vor sie hin und bittet die Soldaten um Verzeihung für alles das Böse, das ihr ihnen durch Täuschung zugefügt habt, und hört auf, Soldat zu sein.“

Indessen lässt sich in einer Gesamtschau aller Quellen aufzeigen, dass der „Alte von Jasna Poljana“ nur solche angehenden Verweigerer ermutigt hat, die aus einer inneren Gewissheit heraus – ohne Blick auf Außenwirkung, Beifall oder fremde Erwartungen – bereit waren, Schritte zu gehen, die eine bittere Verfolgung bis hin zum Letzten nach sich ziehen können.

Beichte“ eines soldatischen Mörders

Leo Nikolajewitsch Tolstoi – der weltberühmte Dichter von „Krieg und Frieden“ – kannte Militär und Krieg nur zu gut aus eigener Anschauung. Im Frühjahr 1851 hatte er seinen ältesten Bruder Nikolaj auf der Rückreise zu dessen Regiment in den Kaukasus begleitet, später dort und dann auch im Krimkrieg (1853-1856) als Soldat gekämpft, zuletzt wegen sogenannter Tapferkeit eine Beförderung zum Leutnant erhalten und erst im März 1856 sein im November des gleichen Jahres angenommenes Abschiedsgesuch vorbereitet. Die frühen literarischen Arbeiten lassen z. T. schon eine nonkonforme – jedenfalls nicht staatstragende – Betrachtungsweise der Menschenschlächterei auf den „Feldern der Ehre“ erkennen. Beim Zeitschriftenabdruck von „Anna Karenina“ kam es bereits zu Problemen, weil der Dichter dem Kriegsprojekt gegen das Osmanische Reich (1877-1878) seinen Beifall versagte.

„Leo N. Tolstoi über die „Schönheit der Menschen des Friedens“ und den Ungehorsam“ weiterlesen

Umleitung: von der Hall of Fame am Philosophenweg in Kassel bis zum Fastenbrechen in Dortmund

Graffiti in der Hall of Fame am Philosophenweg in Kassel (foto: zoom)

Auch wer nur ab und zu hier im Blog vorbeischaut weiß, dass ich mir, wo immer ich auch bin, gerne Graffiti anschaue. Das ein oder andere Graffito fotografiere ich und zeige es hier vor.

Das detailreiche Auge habe ich vor drei Tagen am Philosophenweg in Kassel gefunden. Die Wandflächen der Unterführung sind eine gut gepflegte Hall of Fame, die ich regelmäßig besuche, eine kleine hochwertige Straßenkunstausstellung.

Heute folgt dem Auge meine kleine eklektische Sammlung von Lesehinweisen:

Kampf gegen Bildung: Der russische Anastasia-Kult ist Teil eines politisch aufgeladenen, rechtslastigen Spannungsfeldes. Auch nach der Pandemie sind vor allem Kinder die Leidtragenden. Deren Eltern attackieren die Schulpflicht. Sie forcieren eine Bildungsrevolte mit reaktionären Konzepten und unklaren Lehrinhalten … endstationrechts

Böhmermann vs. „Bild“ im neuen Podcast: Achtung, Reichelt! Der Podcast „Boys Club“ ergründet die Machtstrukturen im Springer-Verlag – über die Reichelt-Affäre hinaus … taz

Erfundenes Interview mit Michael Schumacher: Zu dumm, um wahr zu sein … uebermedien

Zeitenwende: Kanzler Scholz (SPD) schaffte schon nach wenigen Wochen das im Amt, was seine Vorgänger nicht oder erst nach Jahren fertig brachten. Er trug sich ins Buch der Geschichte ein … postvonhorn

Irak 2015 – Europa 2023: Die Klimakrise wird zur Wasserkrise … scilogs

70 Jahre Doppel-Helix: Die Desoxyribonukleinsäure DNA enthält die Daten allen Lebens. Ihr Molekül besteht aus zwei gegeneinander versetzten Schrauben, die eine Doppel-Helix bilden. Am 25. April 1953 brachte die Zeitschrift „Nature“ einen Artikel über ein Strukturmodell. Autoren waren der englische Physiker Francis Crick und der amerikanische Genetiker James Watson. Ihre Arbeit läutete ein neues Zeltalter der Biologie ein … hnf (gefunden bei: planethistory)

Niki de Saint Phalle: Die Schirn in pink … hypothesis

Falsche Behauptungen: So unseriös machen einige Kinderrechtsorganisationen für die Chatkontrolle mobil … netzpolitik

Nähe, Alltag und Wirrnis: Andreas Maiers Roman „Die Heimat“ … revierpassagen

Hagen: DGB sagt Mai-Demonstrationszug ab … dopppelwacholder

Klare Botschaft zum Ramadan: „Dortmund will Brücken bauen statt Mauern ziehen“ – Das gemeinsame Fastenbrechen als gutes Zeichen des Miteinanders … nordstadtblogger

Peter Bürger: „Am Anfang war der Hass – Ein Sauerländer Priester als glühender Nationalsozialist“

Freitag, 28.04.2023, Beginn 19.00 Uhr im Dampf-Land-Leute-Museum in Eslohe. Veranstalter: Kreistagsfraktion Sauerländer Bürgerliste (SBL)

NS-Priester treffen sich in Bayern. In der Mitte der Sauerländer Priester Lorenz Pieper (Repro: Bürger)

Der aus dem Sauerland stammende Theologe und Publizist Peter Bürger wird am 28.04.2023 in Eslohe im Dampf-Land-Leute-Museum einen Vortragsabend über den Sauerländer Priester Lorenz Pieper (1875-1951) gestalten.

(Pressemitteilung der Sauerländer Bürgerliste)

Der Referent hat 2022 zusammen mit dem Historiker Werner Neuhaus eine umfangreiche Studie über diesen nationalsozialistischen Priester veröffentlicht. Pieper war zuletzt vor seiner Pensionierung als Anstaltsgeistlicher in Warstein tätig.

Kein anderer römisch-katholischer Kleriker in Deutschland hat so früh ein Parteibuch der Nationalsozialisten erhalten. Kurz vor der sogenannten Machtergreifung 1933 bekannte der gewaltbereite Rechtsextremist: „Und naturgemäß wurde ich ein Soldat Hitlers. Es ist mein Stolz dass ich gleich zu Anfang der Bewegung zu ihr stieß!“

Titelbild der Studie über Lorenz Pieper

Beim Vortragsabend werden vierzehn Persönlichkeitsprofile des abgeirrten „Gottesmannes“ beleuchtet: Der „Modernist – Der ‚Burschenschaftler‘ und Autographen-Sammler – Der Anhänger eines sozialkatholischen Weges – Der „Medienexperte“ im Kaiserreich – Der gewaltbereite Antisemit – Der „Heimat“-Ideologe – Der Mentor von zwei sauerländischen Künstlerinnen – Der Hitler-Gläubige und Propagandist – Der NSDAP-Parteiorganisator im katholischen Landschaftsgefüge – Der „Held der Bewegung“ – Der Liturge eines „germanischen Christentums“ – Der Gegner der sogenannten „Euthanasie“ – Der Kämpfer bis zum bitteren Ende – kein „Bekehrter“.

Für die Gegenwart stellt sich die Frage, ob das kirchliche Christentum eine Schutzmauer gegen Hass-Propaganda, Rassismus und Menschenverachtung der extremen Rechten sein kann.

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Zum Referenten

Peter Bürger, geb. 1961, hat eine Ausbildung als kath. Diplomtheologe und examinierter Krankenpflege absolviert; nach beruflicher Tätigkeit in sozialen Feldern arbeitet er seit 2003 als freier Publizist. Er begründete das Christine-Koch-Mundartarchiv am Museum Eslohe. Zahlreiche Veröffentlichungen u.a. zur Sozial-, Kultur- und Kirchengeschichte des Sauerlandes. Seit dem 18. Lebensjahr gehört er der internationalen katholischen Friedensbewegung pax christi an. Seine regionalen Studien zur NS-Zeit beschäftigen sich gleichermaßen mit den widerständigen Lebenszeugen des Sauerlandes und den Parteigängern des Nationalsozialismus.

1. Mai 2023 – UNGEBROCHEN SOLIDARISCH!

Der „Tag der Arbeit“ im Hochsauerlandkreis

Veranstaltungsplakat des DGB Hochsauerlandkreis

Die gewerkschaftlichen Veranstaltungen zum Tag der Arbeit haben auch im Hochsauerlandkreis eine lange Tradition. Es gibt noch genügend Menschen, die sich daran erinnern, dass sich die Arbeiterschaft in Meschede nach einem „Demozug“ durch die Stadt an einem Platz in der Öffentlichkeit getroffen hat. In der Zeit war es auch üblich, einen längeren Redebeitrag von Gewerkschafterinnen oder Gewerkschaftern in den Mittelpunkt zu stellen.

(Pressemitteilung des DGB Hochsauerlandkreis)

Danach hat es Zeiten gegeben, in denen zuerst in Bestwig und danach in Arnsberg in öffentlichen Räumen mit Podiumsveranstaltungen zu wichtigen gesellschaftlichen Themen (Rente, Pflegesituation usw.) der Tag der Arbeit gestaltet wurde.

Alles (Orte und Inhalte) hatte zu seiner Zeit immer berechtigte Gründe, in dieser Art stattzufinden und hat auch immer positiven Anklang bei der Arbeitnehmerschaft gefunden.

Aber wie alles in unserer Gesellschaft wurde auch die Veranstaltung zum 1. Mai kritisch auf den Prüfstand gestellt. Im letzten Jahr gab es dann eine Neukonzeption, die großen Anklang gefunden hat.

Vor allem das gegenseitige Treffen nach zwei Jahren Corona-Pause motivierte viele Besucherinnen und Besucher, nach Meschede zum Von-Stephan-Platz zu kommen.

Das größte Bedürfnis ist auch für Gewerkschafter*innen weiterhin, sich einfach einmal wieder gegenüber zu stehen, um miteinander reden zu können. Deswegen wird an dem neuen Konzept auch in diesem Jahr festgehalten.

Die acht Einzelgewerkschaften (IG Metall, ver.di, IGBCE, IGBAU, NGG, GdP, GEW und EVG) sollen mit ihren Themen wieder in den Vordergrund rücken. Dabei werden in dem einen oder anderen Redebeitrag auch gesellschaftlich wichtigen Themen aufgegriffen.

Damit die Veranstaltung einen höheren Besuchs-Anreiz für die nicht so aktiven Gewerkschafter*innen und Menschen, die sich für die Gewerkschaft und ihre Themen interessieren, bekommt, muss man in der Stadt gesehen und ein niederschwelliger Zugang ermöglicht werden.

Und es gibt auch viele Beschäftigte, die am Tag der Arbeit Interesse an einem kurzweiligen und bunt gemischten Programm haben.

Deswegen wird die Mai-Veranstaltung folgendermaßen aussehen:

Auf dem Von-Stephan-Platz in Meschede findet von 10 Uhr bis 12 Uhr die öffentliche Veranstaltung der 8 Einzelgewerkschaften unter der Koordinierung des DGB Hochsauerlandkreis statt.

Das Motto in diesem Jahr lautet „UNGEBROCHEN SOLIDARISCH!“ Gerade in den aktuellen Krisenzeiten ist Solidarität unter den Menschen ein besonders wichtiger Wertbegriff.

Die Einzelgewerkschaften sind wieder mit Ständen, Infomaterial und Ansprechpersonen vor Ort vertreten. An den Ständen kann man sich bei einem kostenlosen Kaltgetränk mit gleichgesinnten Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter unterhalten bzw. sich über die aktuellen Themen der jeweiligen Gewerkschaft informieren. An einigen Ständen gibt es auch Angebote für Kinder (z.B. Schmink-Aktion, Popcorn und Luftballons).

Die Reden werden bewusst kurz gehalten und teilweise auch in anderen Formen kurzweiliger präsentiert. Neben dem DGB-Kreisverbandsvorsitzenden Dietmar Schwalm mit seiner Begrüßungsrede werden sich alle Gewerkschaften präsentieren.

DGB-Kreisverbandsvorsitzender HSK Dietmar Schwalm lädt ein zur 1. Mai Kundgebung in Meschede (Foto: DGB-HSK)

In den Pausen zwischendurch gibt es Musik von Daniel Gardenier, der auch einige traditionelle Lieder aus der Arbeiterschaft im Repertoire hat.

In diesem Jahr werden besonders junge Menschen angesprochen, damit auch sie Spaß an gewerkschaftlicher Arbeit bekommen. Deshalb gibt es im Vorfeld Postkarten-Verteilaktionen vor den Berufsschulen im Hochsauerlandkreis.

Wir sind sehr hoffnungsvoll, dass es auch 2023 wieder ein buntes und fröhliches Fest der Gewerkschaften wird.

Umleitung: Weltwirtschaft im Bild, Lehren aus der Pandemie, Ostermärsche, Marina Weisband in Dortmund, Pastvertising, Menschen ohne Gehirn, Photovoltaik und Geocaching in Hessen.

So sieht die Weltwirtschaft gegenüber dem Willy-Brandt-Haus in Lübeck heute aus. (foto: zoom)

Die Lehren aus der Pandemie: Seit Jahren rechneten Fachleute mit einer neuen Pandemie. Als sie schließlich kam, stellte sie auch das bisherige Wissen über Seuchen auf den Prüfstand … spektrum

Ostermärsche: Querfront ante portas? … endstationrechts

Neuroplastizität: Gedankenlesen und Menschen ohne Gehirne … scilogs

Online-Vortragsreihe zur Photovoltaik: Die insgesamt fünf Vorträge finden immer dienstags ab 18. April statt. Den Start macht der Vortrag „Stecker-PV – Steck die Sonne ein! Solarstrom von Balkon und Terrasse“ am 18. April gefolgt von „Photovoltaik bei Wohnungseigentümergemeinschaften“ am 25. April. Am 2. Mai können sich Interessierte bei dem Vortrag „Photovoltaik und Batteriespeicher“ informieren, am 9. Mai über die „Energiewende durch Bürgerenergie“ und abschließend am 16. Mai zu „Steuertipps und Fragerunde für Photovoltaik-Betreiber“ … doppelwacholder

Pastvertising jetzt auch bei Mastodon: Es war eine produktive Woche: Neben @die_reklame und PlanetHistory gibt es jetzt auch das englischsprachige Schwesterprojekt Pastvertising auf Mastodon … schmalenstroer

Zwei hochkarätige Veranstaltungen in der Jüdischen Gemeinde Dortmund: Zum Nachdenken und Zuhören: Vortrag Marina Weisband und Konzert Michael Abramovich … nordstadtblogger

Geocaching: Hessen. Immer wieder Hessen? … unkreativ

Würde jemand ein KZ abreißen?“ (Prof. Andreas Frewer [1])

Ein Teil der Nordfassade der ehemaligen „Heil- und Pflegeanstalt“ [2] („HuPfla“) in Erlangen. Der Westflügel wurde schon 2020 abgerissen. Photos: Harald Sippel

Bitte lesen Sie das Interview von Olaf Przybilla mit Prof. Frewer in der Süddeutschen Zeitung [3] und unterschreiben Sie bitte die Petition gegen den unmittelbar bevorstehenden geplanten Abriß. Bis vor ein paar Tagen hatten viele noch nie etwas davon gehört, und so bitte ich Sie von ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Verstand und Seele: Bitte unterschreiben Sie die Petition [4], denn das ist keine Angelegenheit Bayerns, sondern dieses Bauwerk gehört zu unserer Republik!

Regelrecht elektrisiert war ich, als ich nicht nur den „Hungerkost-Erlaß“ [5] auf der Seite des „Historischen Lexikons Bayers“ fand, sondern auch das Plakat zum Film „Nebel im August“, der teilweise in der heutigen LWL-Klinik in Warstein-Suttrop [6] gedreht wurde. Von dort wurden 1575 Menschen in den Tod deportiert, u.a. 21 Jüdinnen und Juden (als erste), der „psychisch kranke“ „Querulant“ Ernst Putzki und drei sowjetische Zwangsarbeiterinnen (Natalia Tarutina „aus Neheim-Hüsten“, Pelaneja Babjuk „aus Letmathe“ und Anna Ikliw „aus Lüdenscheid“ nach Hadamar) [7].

Daß Alfred Siepmann als „alter Nationalsozialist“ (Selbstbezeichnung) den Anstaltsleiter Ferdinand Hegemann 1933 denunzierte und 1951 gleichwohl „in den Herzen der jetzigen Generation wie der kommenden den Entschluß festigen“ wollte, „es den Vorgängern gleichzutun“ [8], gehört auch zu meinem Warsteiner Erbe [9] – wie die Erzählung meiner Mutter (geb. 1927), sie hätten als Jugendliche den Aufdruck „R.I.F.“ auf der Seife mit „Reines Idioten-Fett“ übersetzt.

Bitte setzen Sie sich dafür ein, daß dieser Ort erhalten bleibt – dieser Ort, an dem die „Euthanasie“, also der „Massenmord auf dem Dienstweg“ [10], tatsächlich auch vollzogen wurde. Prof. Frewer im Interview mit Olaf Przybilla: „Aber einen solchen Ort der ,Euthanasie‘ nahezu komplett abzureißen, ist vielleicht sogar noch dramatischer. Denn hier sind Tötungen inmitten der Zivilgesellschaft passiert.“

„Denn hier sind Tötungen inmitten der Zivilgesellschaft passiert.“
Würde jemand ein KZ abreißen?“
Interview von Olaf Przybilla mit Prof. Andreas Frewer, „Süddeutsche Zeitung“, 17.2.2023 [11]

Ein Buch kann man zuschlagen und weglegen, Musik kann man ausschalten, und niemand ist gezwungen, ein Bild aufzuhängen, das ihm nicht gefällt. An einem Haus oder an einem Gebäude kann man nicht vorbeigehen, ohne es zu sehen. Architektur hat die größte sichtbare gesellschaftliche Wirkung. (Bundespräsident Johannes Rau)“ [12]

An der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg [13] soll nun auch der „Männerflügel“ abgerissen werden. [14]

Das Aktionsbündnis „Gedenken gestalten — HuPfla erhalten“ hat folgende Petition gestartet und richtet sie an die Stadt Erlangen, das Uniklinikum Erlangen und Michael Piazolo, Freie Wähler und den Bayerischen Minister für Unterricht und Kultus:

„In wenigen Wochen [15] soll der Abriss des letzten erhaltenen Patiententraktes der Erlanger HUPFLA (Heil- und Pflegeanstalt) beginnen. Bei dem Gebäude, das gegenwärtig noch von der Universität genutzt wird, geht es nicht nur um ein historisch erhaltenswertes Gebäude, sondern auch um eines, das Zeugnis ablegt über die Schrecken der NS-Zeit.

Genau hier ereigneten sich nach neuesten Forschungen grauenhafte Krankenmorde (Verhungern-Lassen von so genanntem ,lebensunwerten Leben‘). Über 900 ,Pfleglinge‘ wurden in der Zeit des Nationalsozialismus im Rahmen der sogenannten T4-Aktion des ,Euthanasie‘-Programms in Tötungsanstalten deportiert, eine ähnlich hohe Anzahl von Menschen in dem Gebäude absichtlich dem Hungertod ausgeliefert.

Das Aktionsbündnis ,Gedenken gestalten — Hupfla erhalten‘ setzt sich dafür ein, an diesem authentischen Opferort eine Gedenk- und Lernstätte aufzubauen und einen möglichst großen Teil des historischen Gebäudes von 1879 zu erhalten.

Die Stadt Erlangen, die Klinik, die Universität und das Staatliche Bauamt müssen unbedingt von ihrem Abrissvorhaben abgehalten werden.

Setzen Sie sich bitte mit Ihrer Unterschrift dafür ein!“

Petition „HuPfla retten“ [16]. Jetzt sind es nur noch wenige Tage!

Bitte unterschreiben Sie die Petition auf

https://innn.it/Hupfla-retten

vielen herzlichen Dank! [17]

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Anmerkungen:

[1] „Andreas Frewer ist Professor am Institut für Geschichte und Ethik der Medizin der FAU Erlangen-Nürnberg. Arzt in der Inneren und Intensivmedizin an Virchow-Klinikum und Charité, HU Berlin (1994–1998). Promotion an der FU Berlin (1998). European Master in Bioethics in Leuven et al. (2002–2003). Habilitation für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin und Professor in Hannover (2002–2006). Leitung der Institute für Geschichte und Ethik der Medizin in Frankfurt/M. (2004), Hannover (2006/07) und Erlangen (2008/09). EFI-Exzellenz-Projekt ,Human Rights in Healthcare‘ (2014–2017) und GRK ,Menschenrechte und Ethik in der Medizin für Ältere‘ (seit 2018). 2012 Brocher Award, 2019 Medizinpreis, 2021 Schöller-Sonderpreis. Senior Advisory Consultant der World Health Organization (WHO).“ (https://www.steiner-verlag.de/person/Andreas-Frewer-273001, abgerufen 21.3.2023)

[2] „Werner R. Leibbrand (1896–1974) … praktizierte als Nervenarzt in Berlin und … war … international hoch geschätzt. Als Nazi-Gegner wurde er drangsaliert, im Zweiten Weltkrieg nach Bayern zwangsversetzt und musste schließlich sogar mit der jüdischen Ehefrau in einer ,Odyssee‘ 1944 untertauchen. Nach dem Krieg wurde Leibbrand Leiter der Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen, gründete dort das Universitätsseminar für Medizingeschichte und war der einzige deutsche Sachverständige im Nürnberger Ärzteprozess.“ (zu Andreas Frewers Buch „Werner Leibbrand: Leben – Weiterleben – Überleben“, Stuttgart 2021 (https://www.steiner-verlag.de/Werner-Leibbrand-Leben-Weiterleben-UEberleben/9783515129404)

[3] https://www.sueddeutsche.de/bayern/erlangen-heil-und-pflegeanstalt-ns-vergangenheit-euthanasie-1.5752669?reduced=true

[4] https://innn.it/Hupfla-retten

[5] https://www.historisches-lexikon-bayerns.de/Lexikon/Hungerkosterlass_(30._November_1942)

[6] Liste der Dateien zum „Standesamt Suttrop II“ auf https://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Links/NTK-Dateien-zu-SuttropII-20230313.pdf

[7] Datei 138 auf https://upgr.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de/uploads/Dateien/Links/NTK-Art-138.E.Putzki-N.Tarutina-P.Babjuk-u-A.Ilkiw.pdf

[8] Datei 301, S. 11-18: „Heute vor 76 Jahren. Siepmann-Werke Belecke, Warstein. Für Iwan Scharow und all die Anderen“ auf https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/am_15._august_vor_76_jahren._fuer_iwan_scharow_und_all_die_anderen_bei_siepmann_werke_aktiengesellschaft_belecke_moehne_warstein?nav_id=10600

[9] https://www.wp.de/staedte/meschede-und-umland/spurensuche-die-toten-vom-franzosenfriedhof-in-meschede-id215107945.html

[10] Vgl. dazu Datei 205: „ ,Massenmord auf dem Dienstweg’. Texte aus dem Landeshaus“ auf https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/massenmord_auf_dem_dienstweg?nav_id=8758

[11] https://www.sueddeutsche.de/bayern/erlangen-heil-und-pflegeanstalt-ns-vergangenheit-euthanasie-1.5752669?reduced=true

[12] Aus Datei 151: „Architektur hat die größte sichtbare gesellschaftliche Wirkung“ auf https://www.schiebener.net/wordpress/wp-content/uploads/2019/04/151.-Architektur-hat-die-gr%C3%B6%C3%9Fte-gesellschaftliche-Wirkung.pdf

[13] http://www.igem-ethik.med.fau.de (Institut für Geschichte und Ethik der Medizin Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg). Höre „Vor 75 Jahren wurde das Urteil im Nürnberger Ärzteprozess gesprochen“ auf https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/notizbuch/medizin-und-gewissen-zum-jahrestag-des-nuernberger-aerzteprozesses-100.html. Dokumente zu Schwangerschaftsabbrüchen in Bayern auf https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70501353 und https://collections.arolsen-archives.org/de/archive/2-1-1-2-BY-038-9.

[14] Erhalten werden soll nur ein sehr kleiner Teil des ursprünglich rund 166m langen, schlossartigen Gebäudes aus dem Jahr 1879.

[15] Jetzt sind es nur noch wenige Tage!

[16] https://innn.it/Hupfla-retten

[17] Der Abriß soll im April beginnen; deshalb schicke ich diesen Artikel jetzt schon weiteren voraus. Die Zeit drängt so sehr, und ich kann nicht so schnell lesen und schreiben, wie ich will und sollte. So viele wunderbare Menschen haben sich schon so lange bzw. ganz aktuell gegen jeden bzw. den weiteren Abriß eingesetzt – darunter die Ärzte für Frieden und soziale Verantwortung e.V. (IPPNW), das Auschwitz-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland und die Jüdische Kultusgemeinde. Und es gibt so viele Veröffentlichungen dazu …