Wird Wohnen mit dem „Mescheder Modell“ zum Luxus?

Hereinspaziert! Meschede im November 2011. (archiv: zoom)
Hereinspaziert! Meschede im November 2011. (archiv: zoom)

Meschede. Einmal mehr jubelte die Westfalenpost als „Zeitung für Meschede“ diesmal am 24.07.2012 über das „Mescheder Modell“ mit dem die Nutzungsrechte am Kanalnetz an den Ruhrverband übertragen wurden.

Rund 33 Millionen Euro kassierte die Stadt als Ausgleichszahlung vom Ruhrverband. Obwohl Meschede diese Summe überwiegend zur Schuldentilgung verwenden wollte, hat sich der jährliche Schuldenanstieg der Stadt nur verstetigt.

Fazit: Es bringt halt nichts einen löchrigen Eimer immer wieder auf zu füllen.

Demografischer Wandel führt zu höheren Kosten für den einzelnen Bürger
Wie bekannt ist, wird die Stadt Meschede in den nächsten Jahren 15% der Einwohner durch den demografischen Wandel einbüßen. Die Kosten des Kanalnetzes werden also auf weniger Menschen zu verteilen sein. Deutliche Kostensteigerungen für alle Bürger sind somit vorprogrammiert. Auch dadurch wird Altersarmut weiter vorangetrieben.

Hohe Miet-Nebenkosten
Zu den Lebenskosten schrieb am 26.07.2012 die WP einen Artikel mit der Überschrift „Wohnen wird für viele zum Luxus“. In dem Artikel wurden die hohen Nebenkosten wie zum Beispiel die Abwassergebühren angeprangert.

Diese betragen für 200 Kubikmeter Abwasser gemäß Recherche der Westfalenpost

in Siegen 544 €,
in Olpe 588 €,
in Hagen 621 €,
in Meschede 694 € und
in Menden 701 €.

Wenn das „Mescheder Abwassermodell“ für die hohen Kosten mitverantwortlich ist, ist es ein schlechtes Modell.

Der Konstruktionsfehler dieses „Abwassermodells“ wird in der Zukunft offenbart:
Die Stadt hat in einem alle Bürger betreffenden Lebensbereich ihre Steuerungs- und Einflussmöglichkeiten aus der Hand gegeben.

Kein Gold, Silber und Bronze für die Schwimmer in London: macht nix! Wir haben andere Probleme.

"Schwimmbäder sind ein Kulturgut!" Hier das Freibad in Winterberg-Siedlinghausen. (foto: zoom)
"Schwimmbäder sind ein Kulturgut!" Das letzte Winterberger Freibad in Winterberg-Siedlinghausen. (foto: zoom)

Die Schwimmwettbewerbe bei Olympia sind nett anzuschauen, wenn man das ganze boulevardeske Gequatsche drumherum ausblendet. Ob da nun Deutschland, die USA, Frankreich, China oder wer auch immer auf dem Treppchen stehen, ist mir wurscht. Für den Moment und den Wettkampfverlauf zählt die innere Dramaturgie. Und dann …

Den Leistungssport nehme ich als Sport schon lange nicht mehr ernst. Zuviel Doping, zu viele Funktionäre, denen oft mehr an ihrer eigene Karriere als am Wohl der einzelnen SportlerInnen gelegen zu sein scheint.

Vielleicht ist es ein gutes Zeichen, dass „die Deutschen“ der Weltspitze hinterher schwimmen.

„Unsere Schwimmbäder sind ein Kulturgut“, hat mir ein Bademeister vor Kurzem, wir sprachen über die Privatisierungen und Schließungen von Schwimmbädern, gesagt. Opernhäuser würden doch schließlich auch subventioniert.

Ich persönlich finde es gut, dass Opernhäuser, Theater und unsere Schulen „subventioniert“ werden, denn Kultur und Bildung sind eine gesellschaftliche Funktion.

Wenn wir nicht mehr wollen, dass in Deutschland die Kinder schwimmen lernen, können wir die „Kostenstellen“ Schwimmbad schließen. Wir sollten dann während der Olympiaden auch nicht mehr jammern …

Im Zentrum von Siedlinghausen, einem Ortsteil von Winterberg, liegt das letzte klassische Freibad der Stadt Winterberg. Es ist schon lange nicht mehr das „Freibad der Stadt“, denn vor einigen Jahren wurde es privatisiert.

Hier kann mensch in dieser Saison noch bis zum 2. September für 2,70 Euro (Erwachsene) in einem wunderschönen 25-Meter-Becken seine Bahnen ziehen, mit den Kindern die Decken auf einer Wiese unter Kastanien ausbreiten und vor dem Kiosk ein Eis essen.

Die sogenannte Kernstadt Winterberg dagegen, mit ihren hochsubventionierten touristischen Highlights wie der Bobbahn und der Sprungschanze, hat sich in dieser Saison eines wunderschön gelegenen Freibades entledigt: 50-Meter-Becken, Sprungturm, großzügige Liegewiese.

Alles weg. Kaputt. Fertig.

Was machen die teuren „Leuchtturmprojekte“ wie die Musik-Akademie Bad Fredeburg?

Akademie Bad Fredeburg. (foto: musicus)
Die Akademie Bad Fredeburg. (archivfoto: musicus)

Sie leuchten noch nicht alle. Soviel kann man sagen.

Ein Beispiel ist die Musik-Akademie Bad Fredeburg. Die Akademie gehört zu den Regionale-Projekten und wird bekanntlich für etliche Millionen Euro umgebaut.

Das Land NRW beteiligt sich mit 4.220.000 Euro am ersten Bauabschnitt des zukünftigen Musikbildungszentrums Südwestfalen, so steht es auf der Homepage der Bezirksregierung Arnsberg.

Über die Gesamtkosten kann man derzeit nur spekulieren. Sie könnten sich bei ca. 10 Millionen Euro einpendeln; genau weiß man das wahrscheinlich erst dann, wenn alle Baumaßnahmen abgeschlossen und abgerechnet sind.

Wie bei fast allen Projekten dieser Art könnte es wieder teurer werden als geplant. Die Bauarbeiten sollen bis 2013 andauern. In der Zeit kann noch einiges Unvorhersehbare passieren.

Passiert ist zwischenzeitlich ein Wechsel in Geschäftsführung der Akademie Bad Fredeburg GmbH. Der neue Geschäftsführer heißt Hoffmann und ist seit dem 1. Juli 2012 im Amt.

Das beauftragte Architektenbüro Hille erarbeite zurzeit die Entwurfsplanung für die HOAI-Leistungsphase 3 (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure). Seitens der Stadt Schmallenberg sei wohl vorgesehen, die Baukommission Anfang September erneut einzuberufen, teilte die Kreisverwaltung auf Nachfrage der Sauerländer Bürgerliste (SBL) mit. Der ursprüngliche Zeitplan ist damit bereits weit überschritten.

(Laut Wikipedia gibt es nach Anlage 11 HOAI neun Leistungsphasen. Mit Leistungsphase 3 befindet sich das Architektenbüro in der Phase der Entwurfsplanung und Kostenberechnung.)

Umleitung: Molau raus aus dem braunen Sumpf und noch ein paar Kleinigkeiten …

Sie lauern hinter jedem Busch ... hier in der Ruhraue (foto: zoom)
Sie lauern hinter jedem Busch ... hier in der Ruhraue (foto: zoom)

Brauner Sumpf I: Molau aus rechter Bewegung ausgestiegen … publikative

Brauner Sumpf II: wie jeder Aussteiger sollte auch der ehemalige NPD-, DVU- und Pro-Funktionär eine faire Chance bekommen … ruhrbarone

Adieu Euro? Die Dinge eilen. Merkel wird es nicht hinbekommen. Realistisch betrachtet ist es an der Zeit, sich auf die Katastrophe einzustellen … jurga

Die Überlebensfrage der Demokratie: „Mein Urerlebnis mit Top-Managern der Finanzindustrie hatte ich 2002. Damals war ich Wahlkampfmanager von Edmund Stoiber“ … sprengsatz

Stille Post verschlechtert die Grammatik: „Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die SMS-Sprache von Jugendlichen deren Grammatik verschlechtert“ … scilogs

NRW: Ratingagentur Moody`s ratet NRW ab … doppelwacholder

Dortmund: Vergehende Zeit – die Steinhammerstraße … revierpassagen

Kunst im Kreisverkehr: Arnsberg in Champions League? … neheimsnetz

Umleitung: Hurra, wir kleben noch und andere Fundstücke

Baumgesicht Jugendherberge Hude (foto: zoom)
Baumgesicht Jugendherberge Hude (foto: zoom)

Anna und Manolis: „Selten habe ich Menschen mit soviel Liebe und Würde getroffen“ … heikerost

Journalismus I: Hurra, wir kleben noch … JakBlog

Journalismus II***: Is it ethical to pay bloggers to tweet? … guardian

Tom Strohschneider wird Chefredakteur***: „Der ehemalige „Freitag“-Redakteur soll das „ND“ für jüngere Leserschichten öffnen“ … spon

Die Liberalen und die Linken: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders!“ Im Namen Martin Luthers, der zwar weder ein Liberaler noch ein Linker war, dafür aber ein glühender Antisemit … jurga

FDP: Rösler ist jetzt reif – und nicht nur der … ruhrbarone

Private Altersvorsorge: schon immer eine von politischer Korruption bewirkte Fehlentscheidung. Jetzt auf gesetzliche Rente konzentrieren, meint Albrecht Müller … nachdenkseiten

Die Stützen der Gesellschaft bröckeln I: In Verbrechen und Vergehen verstrickt … postvonhorn

Die Stützen der Gesellschaft bröckeln II: „Die Geschichte ist unglaublich: Die niedersächsische Landesregierung fasst den Kabinettsbeschluss, im Bundesrat gegen eine Steuerbefreiung für Versicherungen zu stimmen“ … wiesaussieht

Olympia: Das System Plansport – Millionen für Medaillen … wazrechercheblog

Dortmund: “Die Deutschen und die Zwangsarbeiter” in der Zeche Zollern … revierpassagen

Bildungs- und Teilhabepaket: Renner oder Ladenhüter? … sbl

Meschede: Die Henne öffnet sich … schwenke

Blei in Bönkhauser Fischen: Antwort des Hochsauerlandkreises … gruenesundern

Ein Sommernachtstraum: Entweder schläfert einen der beständige Regen ein oder aber die jetzt endlich wieder sommerliche “Hitzewelle” … sauerlandblog

*** via Jonet

Flughafen Paderborn/Lippstadt in Büren-Ahden: beim Schummeln erwischt.

Autor Reinhard Loos, SBL-Kreistagsmitglied (foto: loos)
Autor Reinhard Loos, SBL-Kreistagsmitglied (foto: loos)

Etwa 25 Mio Euro sollen im Flughafen Paderborn/Lippstadt in Büren-Ahden investiert werden bzw. wurden in den letzten beiden Jahren bereits ausgegeben.

Finanzieren müssen dies die Gesellschafter, zu denen auch der Hochsauerlandkreis zählt, als einer von sechs Landkreisen. Da macht es sich gut, wenn man mit Erfolgsmeldungen aufwarten kann.

“Kräftiges Plus am Flughafen Paderborn”, ließ die Flughafenleitung am 5. Juli in der lokalen Presse verkünden. Der Flughafen Paderborn/Lippstadt erwarte in den Sommerschulferien 38,2 Prozent mehr Passagiere als 2011. Insgesamt würden rund 89.000 Ferienreisende erwartet. Grund für den Trend seien Kapazitätsaufstockungen der Fluggesellschaften und Reiseveranstalter, hieß es. Türkei und Griechenland seien gefragt.

Doch die “Neue Westfälische” hakte nach – und fand den Haken. Die NW berichtete am 07. Juli: “Die Zahl von 89.000 Passagieren, die Paderborn-Lippstadt zuletzt meldete, entpuppt sich als schön gefärbt, weil Flüge nach München mitgezählt wurden.” Die Betreiber gingen selbst von einem Minus im Vergleich zum Vorjahr aus. Da wurden in den Sommerferien 78.000 Passagiere gezählt – schon das ein Minus zu 2010. Dieses Jahr rechneten die Betreiber mit 75.600 Urlaubern.

Bekanntlich liegt München nicht in den angeblich als Flugziele so gefragten Ländern Türkei und Griechenland …

Im ersten Halbjahr 2012 verzeichnete der Flughafen bei den Passagieren sogar ein Minus von 6,3 Prozent. Für das Geschäftsjahr 2012 wird laut Pressemeldungen mit einem Verlust im sechsstelligen Bereich gerechnet. Im Jahr 2011 hatte der Verlust mehr als die als Höchstgrenze festgelegten 1,25 Mio Euro betragen. Also viel mehr als im Wirtschaftsplan für 2011 erwartet: dort war nur ein Minus von 0,22 Mio Euro vorgesehen, wie dem Beteiligungsbericht des Hochsauerlandkreises zu entnehmen ist. FÜr 2012 liegt die Planung dagegen bereits bei -1,56 Mio Euro. Das wäre noch schlechter als das Ergebnis des Jahres 2009 mit -1,46 Mio Euro.

Sorgen macht der Flughafengesellschaft vor allem der Ausbau des Flughafens Kassel-Calden, der im April 2013 als Konkurrent an den Markt kommt.

Der Flughafen könnte also durch die hohen Investitionen und die hohen Verluste zu einer erheblichen finanziellen Belastung für die Gesellschafter werden, und damit auch für den des HSK! Offensichtlich gibt es mit Münster-Greven, Dortmund-Wickede, Paderborn-Ahden und bald Kassel-Calden zu viele Regionalflughäfen auf engem Raum, und Hannover sowie Düsseldorf sind auch nicht weit entfernt. Wobei der Neubau in Kassel-Calden mindestens 271 Mio Euro an Finanzmitteln verschlingt, die der Bahn und anderen öffentlichen Verkehrsmitteln fehlen werden.

Umleitung: Ein großer Radius vom Higgs-Boson über den WAZ-Konzern bis zum Geld des Hochsauerlandkreises und zum musikalischen Mutter-Frust.

Am Bahnhof Siedlinghausen (foto: zoom)
Am Bahnhof Siedlinghausen (foto: zoom)

Higgs-Boson: Alles nur Theorie? … hpd

Adressdatenhandel: ein Einblick in den Alltag des Datenmissbrauchs … indiskretionehrensache

Der Euro und die Angst: Millionen sitzen zuhause und haben German Angst … jurga

Hofberichterstattung im Sommerloch: Der Bundespräsident als der „ständige Vertreter der Politik gegenüber der Bevölkerung“ … nachdenkseiten

The American People are angry. Das Ende der Mittelschicht: „When you hear folks talking ’social security REFORM‘, hold on to your wallet. They are talking about CUTS“ … YouTube http://youtu.be/8Y-u0UnKZ_U

Merkel und Kraft: Kampf der Klischees … postvonhorn

WAZ-Gruppe verkauft Töchter an Personaldienstleister: „Über den Verkauf der Versand- und Weiterverarbeitung Hagen (VuW Hagen) zum 1. Juli 2012 an Holger Stark, einen der Gesellschafter der Unternehmensgruppe Stark, wurde der Betriebsrat der VuW Hagen am Dienstag, 20. Juni informiert. Bereits zwei Tage später stellten sich die neuen Geschäftsführer den 240 Beschäftigten vor.“ … medienmoral

Der Sinn des Krämers und die Bankenunion: „In der gewohnten Manier betrachten sie die Schuldenländer (auch bekannt als Club Med) als die bösen Buben, die den deutschen Michel über das Ohr hauen wollen. Für Sinn, Krämer und die anderen Ökonomen sind die deutschen Sparer die unschuldigen Opfer südlichen Leichtsinns.“ … wiesaussieht

Sprachbrocken: „Wäre es nicht praktisch, wenn alle Menschen eine einzige Sprache sprächen?“ fragt das Hamburger Abendblatt in der Rubrik Kindernachrichten. „Das könnte viele Missverständnisse verhindern und überhaupt – stellt euch vor, ihr reist nach Japan und könntet euch dort problemlos verständigen.“ … wissenslogs

Ordnungsrecht als Repressionsinstrument: „Es ging um das Recht, sein Leben zumindest ein paar Stunden lang so zu leben wie man es sich wünscht. An warmen Sommerabenden Musik zu hören, Spaß zu haben, selbst zu bestimmen. Und es ging um eine Polizei die genau das verhindern wollte, weil es dem Ordnungsrecht widersprach.“ … ruhrbarone

Transparenz in Hagen: Neuer Zeitgewinn für die Freunde der Finsternis … doppelwacholder

“Homebase Sauerland”: Seit einigen Monaten macht dieser Verein auf sich aufmerksam. Hier werden Spots zum Thema Sauerland mit prominenteren Personen als “Nachbars Hennes” produziert … sauerlandblog

Wo hat der Hochsauerlandkreis sein Geld angelegt? In welchen Unternehmen und Einrichtungen das Geld des Hochsauerlandkreises steckt, genau das geht aus dem sogenannten Beteiligungsbericht hervor … sbl

Frust und Tumult in der Essener Philharmonie: Anne-Sophie Mutter musste absagen … revierpassagen

Umleitung: so eine Art „potluck“ …

Am Wegesrand ... (foto: zoom)
Am Wegesrand ... (foto: zoom)

Das beschleunigte Universum des Brian Schmidt: Thematisch holte Schmidt zum Rundumschlag aus und gab einen Abriss der gesamten Kosmologie …  wissenslogs

“Im Arsch” – kein Bericht zu Jan Delay: Akkreditierungsbedingungen schränken Pressefreiheit ein … ladenburgblog

Ausgewählte Links: “Photographers protest Stone Roses concert rules”: According to British Journal of Photography, the indie group “Stone Roses” sent out contracts in order to restrict photographers’ rights and what they can do with their photographs … heikerost

Mexiko – auch für Journalisten lebensgefährlich: Armando Montano, AP summer intern, dies in Mexico City at age 22 … washingtonpost

Beschneidung I: Das Urteil des Kölner Landgerichts, das die Beschneidung von Jungen als „Körperverletzung“ eingestuft hat, sorgt für erheblichen Wirbel … jurga

Beschneidung II: »Absurd und hysterisch« André Herzberg über das Beschneidungsverbot, deutsche Unarten und die Frage, wie er als Vater mit dem Urteil umgehen wird … juedischezeitung

Freiheit und Terror: Nach Irak, Afghanistan, Libyen nun Syrien … nachdenkseiten

NRW-CDU demoliert ihren neuen Chef: Nach der Wahlniederlage droht die NRW-CDU nun die Gefahr, in Gruppen zu zerfallen. Konservative halten Laschet für zu grün, Röttgen-Fans für einseitig und nicht modern genug … postvonhorn

Bauen Bottroper Kumpel ab 2013 auch in Dinslaken Kohle ab? Prosper-Haniel plant unter dem Stadtgebiet Dinslaken ab April 2013 weiter Steinkohle abzubauen … bottblog

Hagen: Bundestagsabgeordneter René Röspel (SPD) stimmt gegen Fiskalpakt … doppelwacholder

Briloner Unternehmer vor Gericht: „Staatsanwaltschaft wirft dem 62-Jährigen verschiedene Betrugs- und Insolvenzvergehen im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch seines Firmenimperiums vor“ … derwesten

Lokalgeschichte: Das Stattblatt Arnsberg, Neheim-Hüsten und Sundern über die Gemengelage Juli / August 1982 . . . neheimsnetz

Münsterland und Kreis Recklinghausen: Neonazis vernetzen sich virtuell … nrwrechtsaussen

Eine viertel Milliarde für die A46? Am Freitag (29. Juni) stand im Kreistag auch die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans auf der Tagesordnung … sbl

Ende und Aus – EM2012: „Das Finalspiel Italien gegen Spanien hat mir dann klar gemacht, dass es mit einem Titel so oder so nichts geworden wäre. Denn die Spanier waren um Längen besser, als die deutsche Mannschaft im ganzen Turnier“ … schwenke

Nachhaltig? Öde! „Auf unserer WG-Toilette mache ich eine Entdeckung: Zwischen Jubiläums-Bildzeitung und Taz-Ausgaben vom Vorjahr liegt die Alnatura-Sonderbeilage „Nachhaltig leben““… ruhrbarone

Meilensteine der Popmusik:
Aretha Franklin … revierpassagen

Kontrolle der „Bobbahngesellschaft“: HSK-Grüne vergeben Chance.

Autor Reinhard Loos, SBL-Kreistagsmitglied (foto: loos)
Autor Reinhard Loos, SBL-Kreistagsmitglied (foto: loos)

Seit Jahren wird im Kreistag immer wieder heftig über die Beteiligung des HSK an der „Bobbahngesellschaft“ diskutiert. Die „Erholungs- und Sportzentrum Winterberg GmbH“ (so der offizielle Name) plant für die Jahre 2010 – 2012 etwa 1,37 Mio Euro Verlust.

Dieser Verlust muss über die Kreisumlage von allen Städten und Gemeinden im Kreisgebiet mitfinanziert werden. Daher wurde wiederholt gefordert, dass der Kreis aus der Bobbahngesellschaft aussteigen soll; CDU und SPD haben dies bisher verhindert.

Keine Kontrolle durch Opposition
Bisher hatte die Bobbahngesellschaft als Kontrollgremien eine Gesellschafterversammlung und einen „identisch besetzten“Aufsichtsrat. Diesen Gremien gehörten 5 Vertreter des HSK an: 1 Mitarbeiter der Kreisverwaltung, 2 von der CDU, 1 von der SPD (aus Winterberg!!) und 1 von der FDP. Die Stadt Winterberg entsendet ebenfalls 5 Vertreter. Von einer Mitgliedschaft der Opposition in diesen wichtigen Gremien konnte also keine Rede sein.

In der Kreistagssitzung am 29. Juni stand eine Veränderung an: Die Mitgliederzahl von Kreis und Stadt in der Bobbahn-Gesellschaft wurde um je 1 erhöht. Gleichzeitig wurden die beiden Gremien zusammengelegt. Grund für die Vergrößerung ist, dass ein Sitz für den Winterberger Bürgermeister geschaffen werden sollte, der die Geschäftsführung der Gesellschaft an eine hauptamtliche Geschäftsführerin abgegeben hat. Ursprünglich hatte die Verwaltung vorgeschlagen, nur 1 Mitglied einzeln nachzuwählen, und zwar von der CDU. Dagegen hatte die SBL jedoch im Kreiswirtschaftsausschuss interveniert, da sich durch eine Wahl nur einer einzelnen Person eine andere Sitzverteilung als bei einer gleichzeitigen Wahl aller Vertreter des Kreises ergeben konnte.

In der Kreistagssitzung lenkten Landrat und Verwaltung ein: Alle Vertreter des Kreises wurden neu gewählt. Das wäre die Chance gewesen: Die Grüne Fraktion hätte ein Mitglied für das Kontrollgremium der Bobbahngesellschaft vorschlagen können. Diese(r) Kandidat(n) hätte im Kreistag mindestens 6 Stimmen erhalten (was den Grünen vorher bekannt war) und wäre gewählt worden. Erstmals hätte dann ein Vertreter der Opposition dem Kontrollgremium der Bobbahngesellschaft angehört!

Doch die Grünen waren nicht in der Lage, einen eigenen Personalvorschlag für diese wichtige Position einzubringen. Ausdrücklich gefragt vom Landrat erklärte die Grüne Fraktion in der Sitzung des Kreistags, sie würde keinen Wahlvorschlag machen.

Also versuchten es SBL-Kreistagsmitglied Reinhard Loos und Beate Raberg selbst mit einem eigenen Wahlvorschlag und schlugen den Sachkundigen Bürger der SBL, der dem Wirtschaftsausschuss angehört, vor.

Antrag auf Geheime Abstimmung
Um überhaupt eine kleine Wahlchance zu haben, wurde gleichzeitig der Antrag auf Geheime Abstimmung gestellt – was den Unmut der großen Fraktionen und des Landrats zur Folge hatte, aber bei Wahlen ein selbstverständlich übliches Verfahren ist. Es nützte aber nichts, denn der Vorschlag erhielt nicht genügend Stimmen. Bei der Abstimmung erhielten die SPD-Liste 1 Stimme mehr als SPD-Kreistagsmitglieder anwesen waren, die FDP-Liste sogar deren 2 mehr (!!), und es gab 2 Enthaltungen. Die Grüne Fraktion (4 Sitze) und der eine fraktionslose Linke hatten keine eigenen Wahlvorschläge eingebracht, mußten ihre Stimmen also für andere Vorschläge abgeben oder sich enthalten. Es läßt sich spekulieren, wohin diese 5 Stimmen gegangen sein könnten…

Fazit: Eine große Chance wurde vertan. Nun gehören dem Kontrollgremium aus den Reihen des HSK außer dem 1 Vertreter der Verwaltung 4 Vertreter von CDU/FDP und 1 SPD-Mann aus Winterberg an. Bedeutet das eine effektive Kontrolle dieser sehr teuren Gesellschaft??? Es hätte eine andere Besetzung gegeben – wenn die Grüne Fraktion diese Aufgabe etwas ernster genommen hätte. Ob wohl in der nächsten Haushaltsdebatte wieder über die Bobbahngesellschaft gemeckert wird?