„Alle müssen den Krieg verlästern“

Der pazifistische Klassiker des Erasmus von Rotterdam liegt als Neuausgabe vor – nebst einem aktuellen Vorwort von Eugen Drewermann

Umschlagbild edition pace

„Alle müssen sich gegen den Krieg verschwören und ihn gemeinsam verlästern“, so ruft uns der Christ und Humanist Erasmus von Rotterdam (gest. 1536) in seiner pazifistischen Hauptschrift „Die Klage des Friedens“ (1517) zu. Der antimilitaristische Schweizer Pfarrer, Theologe und religiöse Sozialist Rudolf Liechtenhan (1875-1947) legte fünf Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg in banger Sorge seine jetzt neu edierte Übersetzung der „Querela Pacis“ vor.

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Tiefe Verunsicherung in der Bevölkerung, eher Gleichgültigkeit in Bezug auf Europa und zerstörtes Vertrauen in nationalstaatliches Handeln prägten das Abstimmungsverhalten am Wahlsonntag, dem 9. Juni 2024

Ein Beitrag zum Ausgang der Europawahl

In der Straße wehte noch 2019 die Europa-Fahne, heute ist sie verschwunden. Ein Zeichen? (archivfoto: zoom)

Die „Ampelparteien“ SPD, Grüne und FDP haben bei der Europawahl ein Desaster erlebt. Besonders die Grünen erlitten starke Einbußen, Sozialdemokraten verloren ebenfalls, wenn der Stimmenrückgang auch nicht so deutlich ausfiel. Und die FDP konnte ihr Wahlergebnis von 2019 in etwa halten, jedoch auf niedrigem Niveau. Sie erreichte kaum mehr als 5 Prozent.

Trotzdem begreifen sich die Liberalen als Sieger dieser Wahl, da sie im Vergleich zu SPD und Grünen am wenigsten Stimmen einbüßten. Deshalb könnte die FDP versuchen, den Rechtsruck bei dieser Wahl in die Ampel- Koalition hineinzutragen, d. h. sie könnte auf eine restriktivere Flüchtlings- und Migrationspolitik und weniger Umwelt- und Klimaschutz drängen und so für neue Spannungen sorgen. Zu verlieren hätten die Freien Demokraten nichts. Eine gegenüber dieser FDP allzu große Nachgiebigkeit von Seiten der Grünen und SPD hatte schon bei den Koalitionsverhandlungen die Position der FDP gestärkt. So konnte die Partei selbstbewußt auftrumpfen, wenn es darum ging ,rot-grüne Projekte zu verhindern oder zumindest die inhaltliche Ausgestaltung in ihrem Sinne zu korrigieren.

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Gute Plakate zur Europawahl

Zwei Plakate aus der Stadt (foto: hannah)

„Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Schlächter selber“, lautete 1874 der Spruch auf einem Schweizer Stimmzettel zur Wahl der Züricher Steuerkommission. In der politischen Arena hat sich diese Aussage bis zum beliebten Kuckuckszitat hochgearbeitet. In den letzten Jahrzehnten wird der Spruch irrtümlich oft Bertolt Brecht und manchmal auch Wilhelm Busch oder Heinrich Heine zugeschrieben. (siehe: https://falschzitate.blogspot.com/2018/04/nur-die-allerdummsten-kalber-wahlen.html)

Ich sage es lieber so: viele Wähler*innen der AfD schneiden sich ins eigene Fleisch. Damit meine ich diejenigen, die mit der Politik unzufrieden sind – einige Gründe siehe Plakate – und „denen da oben mal eins auswischen“ wollen und rechten Hetzparolen hinterherlaufen.

Es gibt imho auch einen Teil von AfD-Wähler*innen, die, wie diese Partei selbst, stramm rechts oder faschistisch sind. Diesen Teil werden die beiden Plakate wohl nicht mehr erreichen.

Mein Wunsch: geht wählen, macht euer Kreuz bei europäischen Parteien. Es soll nicht umsonst gewesen sein, dass wir in Winterberg gegen Rechts und die AfD demonstriert haben.

Ihr erinnert euch: Winterberg ist bunt – Demonstration für Demokratie, Vielfalt und Willkommenskultur, gegen Rassismus und die AfD



Die Nebelkerze der FDP: Aufforstung

FDP-Plakat zur Europawahl bei schlechtem Wetter in Niedersfeld fotografiert. (foto: zoom)

Der Slogan der FDP auf dem Wahlplakat von Klaus Willeke ist alles Mögliche: Lüge, Dummheit, Nebelkerze – nur nicht die Wahrheit.

Der beste Klimaschutz ist nicht die Wiederaufforstung, sondern der Ausstieg aus der Fossilindustrie. Die menschengemachte Klimakrise wird durch die Klimagase (Treibhausgase) in der Atmosphäre verursacht. Das sind insbesondere Kohlenstoffdioxid, Methan und Distickstoffoxid. CO2 ist dabei der Hauptantreiber.

Punkt.

Der CO2-Ausstoß muss vor allem in drei Wirtschaftssektoren reduziert und schlußendlich auf Null gebracht werden: Gebäude, Industrie, Verkehr.

FDP-Verkehrsminister Wissing hat sich als der größte Versager in der Klimapolitik entpuppt. Beharrlich weigert er sich Klimaziele in seinem Sektor umzusetzen.

Natürlich ist Wiederaufforstung keine schlechte Sache, aber nicht der Weg aus der Klimakrise.

Waldwunschdenken – Kann Aufforstung das Klima retten?, lautet der Titel eines sehr ausführlichen und ernüchternden Beitrags im Deutschlandfunk (2019).

Als Einstieg bitte lesen und verstehen: https://www.deutschlandfunk.de/waldwunschdenken-kann-aufforstung-das-klima-retten-100.html

Fazit: „an drastischen Maßnahmen zur Senkung der CO2-Emissionen führt kein Weg vorbei. Die Waldbewirtschaftung wird das nicht retten können.“ (ebda)

Hallo Welt!

Luke Jerram: Floating Earth auf dem Maschteich in Hannover (foto: zoom)

Die Installation Floating Earth auf dem Maschteich ermöglicht vom 16. Mai bis 2. Juni rund um die Uhr einen einmaligen Blick auf die Erde, den sonst nur Astronauten und Astronautinnen haben.

Die dreidimensionale Abbildung der Weltkugel mit 10 Metern Durchmesser scheint auf dem Wasser zu schweben.

Mir fällt bei einem Globus immer die riesige Fläche Afrikas auf. Europa erscheint dagegen winzig.

Mit 30,4 Mio. Quadratkilometern ist Afrika der zweitgrößte Kontinent, bzw. der drittgrößte, wenn man Nord- und Südamerika zusammennimmt.

Asien: 42,8 Mio
Afrika: 30,4
Nordamerika: 24,8
Südamerika: 17,8
Antarktika: 13,7
Europa: 10,2
Australien/Ozeanien: 9
(https://de.statista.com/statistik/daten/studie/327198/umfrage/kontinente-nach-flaeche/)

Auf jeden Fall ist Afrika der Fläche nach drei Mal so groß wie Europa, hat aber lediglich doppelt so viele Einwohner (1.419 Mio / 742 Mio).
(https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1723/umfrage/weltbevoelkerung-nach-kontinenten/)

So sitze ich am Maschteich und merke, wie unzusammenhängend und lückenhaft meine Kenntnisse sind.

Vor dem nächsten Hannover-Besuch werde ich mit dem Mahnmal gegen den Kolonialismus starten und mich dann weiter in die Beziehungen der Stadt zum Kolonialismus einlesen.

Versprochen.

Umleitung: Gesellschaft als Beute, Judenhass, Yad Vashem, Armut, Flüchtlinge, Cyberangriffe

Tafel an der Neuen Synagoge Berlin. (archivfoto: zoom)

Italien als Lehrstück für Europa: Gesellschaft als Beute … woxx

09.11.1938: Reichspogromnacht – Judenhass in Deutschland … wdr

„Der Schlag kam von innen“: eine digitale Ausstellung der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem mit Abbildungen, Dokumentationen und Videos über das Geschehen während der Novemberpogrome im deutschsprachigen Raum … yadvashem

Antisemitismus in Deutschland: Was dagegen getan werden kann … endstationrechts

Armutspopulismus (Satire): Die Chancengleichheit, die der Kapitalist mit einem Lacher durch die Nase kommentiert, oder gar Teilhabe wäre eine gute Voraussetzung zum Erhalt der Demokratie sein, immer vorausgesetzt, es wäre auch im Sinne der Oberschicht … zynaesthesie

„Stoppt die Flüchtlinge, die arbeiten sollen ohne zu können!“: Politikerinnen geben sich gerne populistischen Themen hin, mit denen die mit der Angst der Wählerinnen spielen können … unkreativ

Cyberangriffe auf Kommunen: Mit dem „Weg in die Basis-Absicherung“ (WiBA) können Kommunen anhand von Checklisten mit einfachen Prüffragen und zugehörigen Hilfsmittel die dringlichsten Maßnahmen selbst identifizieren und umsetzen … bsi

Umleitung: Israels 9/11, Söder-Merz Irrweg, Merz‘ Fremdenfeindlichkeit, Anastasia-Kult und mehr…

Stairway to… (foto: zoom)

Israels 9/11: Die jüdische Welt steht unter Schock. Nach den Massakern der Hamas wird nichts mehr so sein wie zuvor … juedischeallgemeine

Brand ohne Mauer: Der Irrweg der Söder-Merz-Union … blaetter

Friedrich Merz‘ „Zahnarzt“-Aussage: Vor lauter Faktenchecks sehen Medien die Fremden­feindlichkeit nicht … uebermedien

Arier- und Ahnenkult: Der völkisch-esoterische Anastasia-Kult dehnt sich über sogenannte Familienlandsitze oder Ahnenhöfe bundesweit aus. Der politische Hintergrund der russlandfreundlichen Landeroberer wird oft zu spät erkannt … endstationrechts

„Gefährlicher Vertrauensverlust“: Städtebündnis warnt vor wachsender Zustimmung zu Extremisten … doppelwacholder

Politisches Mikrotargeting: EU-Kommission schaltet irreführende Werbung für Chatkontrolle auf X …netzpolitik

Der Hamburger Portugiesenfriedhof: Auf Grund seiner Größe, seines Alters und der großen Zahl erhaltener Grabsteine gilt diese Begräbnisstätte als einer der weltweit bedeutendsten jüdischen Friedhöfe … friedhofsfreunde (via planethistory)

Der Veranstaltungsort als Ausstellungsstück: Bonner Bundeskunsthalle widmet sich der Postmoderne … revierpassagen

Flanieren: irgendwas ist immer

„Places of Isolation“ in Kassel

Wegweiser an der Ecke Magazin-/Weserstraße (foto: zoom)

Als wir gestern durch Kassel streiften, habe ich doch wieder etwas Neues entdeckt, obwohl ich mich recht häufig in der spröden Stadt an der Fulda aufhalte.

An der Ecke Magazin-/Weserstraße stand ein Wegweiserbaum mit leuchtend rot-orangenen Richtungsanzeigern vor der Neuen Brüderkirche: Flughafen Frankfurt a. M., Regierungspräsidium (900 m), Mittelmeer (773 km), Hotspot-Lager (2029 km)…, alle versehen mit Entfernungsangaben.

Zurück im Sauerland habe ich den QR-Code gescannt und bin auf die Website der Seebrücke Lokalgruppe Kassel gelangt. Dort habe ich dann die Erklärung zu meinem neuen „Fundstück“ im städtischen Raum gefunden.

Die Seebrücke stellt im Rahmen der bundesweit koordinierten Aktion „Places of Isolation“ Kunstinstallationen in über 15 Städten im öffentlichen Raum auf. Mit orangenen Wegweisern werden Orte der europäischen Abschottung markiert und die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen im Alltag sichtbar gemacht. Es geht dabei um Orte, die sowohl symbolisch als auch ganz konkret für die Abschottung Europas stehen. Auch wir in Kassel sind dabei. Hier findet ihr weiterführende Informationen zu den Orten, die unsere Wegweiser markieren.

https://www.seebruecke.org/mach-mit/deutschland/hessen/kassel#places-of-isolation

Zu folgenden Orten der Isolation, Abschottung und Abschiebung finden sich dort aufklappbar weitere Ausführungen:

Hessisches Abschiebegefängnis – Isolation und Kriminalisierung Geflüchteter

Mittelmeer – EU-Grenzpolitik zwingt Menschen zur lebensgefährlichen Flucht über das Meer

Flughafen Frankfurt/Main – Abschiebeflüge in Kriegs- und Krisengebiete, oftmals unter Zwang

Libyen – EU finanziert kriminelles Vorgehen der libyschen Küstenwache

Evros/Meriç/Maritsa – EU-Grenzbeamte verüben gewaltvolle Pushbacks an der türkisch-griechischen Landgrenze

Regierungspräsidium Kassel – entscheidet über Durchführung von Abschiebungen

Grenzgebiet Polen-Belarus – Systematische, gewaltvolle Pushbacks in den Wäldern an der EU-Außengrenze

„Balkanroute“ – Gefängnisartige Camps, Polizeigewalt und Pushbacks als Konsequenz bewusster Abschottungspolitik

Trapani – Festsetzung des Rettungsschiffs Iuventa – Kriminalisierung von Flucht und ziviler Seenotrettung

Verkehrsministerium (FDP) – Will mit neuer „Schiffssicherheitsverordnung“ zivile Seenotrettung verhindern

Hotspot-Lager auf den griechischen Inseln – Verletzen laut Gerichtsbeschlüssen menschenrechtliche Standards

Wer sich für die Arbeit der Seebrücke interessiert, geht zur ihrer Website und klickt dort auf die einzelnen Begriffe: https://www.seebruecke.org/mach-mit/deutschland/hessen/kassel#places-of-isolation

Hier geht es zu den Orten der Abschottung (foto: zoom)

Gab’s noch etwas Angenehmeres, Positives in Kassel? Ja, aber das gehört, wenn überhaupt, in einen anderen Beitrag.

Nicht alle sind gleich: 2.756 Flüchtlinge aus der Ukraine im HSK (ohne Stadt Arnsberg)

Aus Berichten, die die SBL-Kreistagsfraktion erhalten hat (und auch aus eigenen Erfahrungen von Mitgliedern der Fraktion) ergibt sich, dass es für einige Behörden zwei “Klassen” von Flüchtlingen aus der Ukraine gibt: Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit und Menschen, die die Staatsangehörigkeit eines Drittstaates besitzen. Sie haben sehr unterschiedliche Rechte und Möglichkeiten. Daher hat die SBL-Kreistagsfraktion am 08.02.2023 eine schriftliche Anfrage an den Landtag gerichtet.

(Der Artikel ist vor fünf Tagen auf der Website der Sauerländer Bürgerliste erschienen.)

Am 27.02.2023 erhielten wir die Antwort, die wir hier dokumentieren:

“Sehr geehrter Herr Loos,
ich beziehe mich auf Ihre Anfrage vom 07.02.2023 zu der Thematik „Flüchtlinge aus der Ukraine mit anderer Staatsangehörigkeit”. Ihre Anfrage wird wie folgt beantwortet:

1. Wie viele Menschen sind seit Februar 2022 aus der Ukraine in den HSK gekommen?

a) mit ukrainischer Staatsangehörigkeit?
Seit Februar 2022 haben 2.624 Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit ihren Wohnsitz im Hochsauerlandkreis (ohne die Stadt Arnsberg) genommen:

b) mit anderen Staatsangehörigkeiten?
Seit Februar 2022 haben 132 Personen mit der Staatsangehörigkeit eines Drittstaates ihren Wohnsitz im Hochsauerlandkreis (ohne die Stadt Arnsberg) genommen.

2. Inwiefern unterscheiden sich die Rechte beider Gruppen im HSK?

a) beim Aufenthaltsrecht?
Ukrainischen Staatsangehörigen wird gemäß der Richtlinie 2001/55/EG („Massenzustrom-Richtlinie”) und dem hierzu ergangenen Beschluss Nr. 2022/382 des Rates der Europäischen Union eine Aufenthaltserlaubnis gemäß § 24 Abs. 1 AufenthG erteilt.

Personen mit der Staatsangehörigkeit eines Drittstaates, welche sich nachweislich am 24.02.2022 mit einem unbefristet gültigen Aufenthaltstitel rechtmäßig in der Ukraine aufgehalten haben, erhalten ebenfalls eine solche Aufenthaltserlaubnis.

Sofern eine drittstaatsangehörige Person lediglich über einen Aufenthaltstitel mit einer befristeten Gültigkeit verfügt, hängt die Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis davon ab, ob der betroffenen Person eine sichere und dauerhafte Rückkehr in ihr Heimatland möglich und zumutbar ist. Dieser Umstand wird in jedem Einzelfall von meiner Ausländerbehörde überprüft.

b) bei finanziellen Leistungen?
Sofern die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt werden, kann sich für beide Gruppen ein Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II/SGB XII ergeben. Die Staatsangehörigkeit der Leistungsberechtigten hat keinen Einfluss auf die Höhe der gewährten Leistungen.

c) beim Schul- und Hochschulbesuch?
Für ukrainische Staatsangehörige gelten besondere Regelungen zur Schulpflicht. Die geflüchteten Staatsbürgerinnen und Staatsbürger der Ukraine haben ein sofortiges Aufenthaltsrecht in Deutschland und können im Folgenden eine Aufenthaltserlaubnis gemäß § 24 AufenthG (Aufenthaltsgewährung zum vorübergehenden Schutz) erhalten.
Mit der Erteilung des Aufenthaltstitels nach § 24 AufenthG und der damit einhergehenden Zuweisung an eine Kommune wird der gewöhnlicher Aufenthalt in der Kommune begründet.

Für die Bestimmung der Schulpflicht der Kinder und Jugendlichen gelten aufgrund der Verweisvorschrift des 0 34 Absatz 6 Satz 3 Schulgesetz NRW die allgemeinen Bestimmungen in § 34 Absatz 1: Schulpflichtig ist, wer in Nordrhein-Westfalen seinen Wohnsitz oder seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat.

Für Flüchtlinge aus der Ukraine mit fremder Staatsangehörigkeit gilt die unmittelbare Schulpflicht mit der Wohnsitzaufnahme aufgrund Zuweisung zu einer Gemeinde gemäß § 34 Abs. 1 SchulG.

Die Rechte zum Schulbesuch sind für ukrainische Staatsangehörige und Angehörige mit Staatsangehörigkeit eines Drittstaates gleich. Die Auswahl eines Bildungsganges hängt ausschließlich von Sprachkenntnissen und der Vorbildung (u.a. Schulabschlüsse) ab.

d) in der Berufsausbildung?
e) auf dem Arbeitsmarkt?
Zu jeder Aufenthaltserlaubnis auf der Grundlage des § 24 Abs. 1 AufenthG ist die Auflage ,,Erwerbstätigkeit erlaubt” verfügt. Es besteht somit unter der Voraussetzung des Besitzes einer Aufenthaltserlaubnis für beide hier genannte Gruppen ein freier und unbeschränkter Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.

f) in anderen Bereichen?

Es ist hier nicht bekannt, dass in etwaigen anderen Bereichen noch Unterschiede zwischen den beiden von Ihnen genannten Gruppen bestehen könnten.”

Fazit:
Die Flüchtlinge mit Drittstaatsangehörigkeit haben einen Anteil von 5% an allen Flüchtlingen aus der Ukraine. Ihr “Schicksal” hinsichtlich der Aufenthaltserlaubnis hier in Deutschland hängt vor allem davon ab, ob sie nachweisen können, dass sie zu Kriegsbeginn “mit einem unbefristet gültigen Aufenthaltstitel rechtmäßig in der Ukraine aufgehalten haben”. Andernfalls (wenn z.B. Papiere fehlen oder bei Studenten) entscheidet die Ausländerbehörde, ob “eine sichere und dauerhafte Rückkehr in ihr Heimatland möglich und zumutbar ist”. Und da hat die Behörde einen großen Beurteilungsspielraum … (Antwort 2a).

Nicht Angelegenheit des Kreises sind Probleme bei der Anerkennung von Bildungsgängen und Bildungsabschlüssen und bei der Möglichkeit zur Fortsetzung von Ausbildungen; auch hier gibt es oft große Schwierigkeiten.

Umleitung: Hoffnung trotz Energie- und Wasserkrise, Funke Mediengruppe entlässt Redakteure, Gewerkschaften weltweit gegen unfaire Algorithmen, Europas Faktencheck-Teams schließen sich zusammen und mehr…

Fundort Winterberg, passend zu den Krokus-Ferien in den Niederlanden (foto: zoom)

Hoffnung trotz Energie- und Wasserkrise. Bevölkerungsimplosion auch in China: Vor einem Jahr ging es mir nicht gut. Seit 2015 hatte ich auf allen mir zugänglichen Kanälen vor der Öl- und Gas-Abhängigkeit von Ressourcenfluch-Staaten wie Russland und Iran gewarnt, war dafür sogar noch wenige Wochen vor der Putin-Invasion auf die Ukraine auf der sog. “Achse des Guten” verhöhnt worden … scilogs

Starke Wechselwirkung wirbelt die Theorie durcheinander: Die starke Wechselwirkung – eine der vier Grundkräfte der Physik – hält unsere Atome zusammen. Eine Forschergruppe hat nun unerwartete Fluktuationen entdeckt, die bisherige Theorien nicht erklären können … spektrum

Funke Mediengruppe entlässt Redakteure: Es rumort derzeit wieder bei der Funke Mediengruppe: Sämtliche Wochenblätter in NRW sollen künftig zentral produziert werden und ohne eigene Inhalte – mit etwa der Hälfte an Redakteur*innen. Das deutschlandweit tätige Unternehmen mit Sitz in Essen bringt neben Tageszeitungen wie der größten Regionalzeitung Deutschlands, der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“, und der „Berliner Morgenpost“ auch kostenlose Anzeigen- und Wochenblätter heraus … mmmverdi

Anna Barazetti, gesch. Korsen, geb. Straßberger, (1912 – ?): Ein Stück bürgerlicher Widerstand aus Harburg, sehr selten, spät gefunden … harbuch

Wie ich Livingstone fand: Henry Stanleys Suche nach dem verschollenen Dr. Livingstone gehört zu den großen Geschichten des 19. Jahrhunderts und seine Begrüßung „Dr. Livingstone, I presume?“ ist eines der wohl bekanntesten Zitate der Weltgeschichte. Stanley unternahm seine Expedition im Auftrag des New York Herald … schmalenstroer

Wie Gewerkschaften weltweit gegen unfaire Algorithmen kämpfen: Ob bei Amazon oder in der Plattform-Ökonomie – immer mehr Menschen werden bei ihrer Arbeit durch Algorithmen beeinflusst. Sie vergeben Aufträge, bemessen das Gehalt, beurteilen die Leistung und entscheiden über Jobs. Weltweit beginnen Gewerkschaften und Arbeitende, sich gegen potenziell unfaire Algorithmen zu wehren … netzpolitik

Die vielen Lügen entlarven – Europas Faktencheck-Teams schließen sich zusammen: Eigentlich zutiefst betrüblich, dass so etwas nötig ist, aber: Faktenchecks werden in diesen Zeiten dringend gebraucht. Spätestens seit Corona ist es bekannt, erst recht seit Russlands Kriegsüberfall auf die Ukraine … revierpassagen

Flächendeckende Versorgung mit digitalen Endgeräten an den Schulen in Dortmund: Streit mit dem Land über Support und Ersatzbeschaffung … nordstadtblogger

Klimabündnis Hagen zum globalen Klimastreik am 3. März: „Es sieht nicht gut aus“ … doppelwacholder