Umleitung: Piraten, Müntefering, WAZ MSG und moderne Mäuse

Piraten: Parteitag in Dortmund … ruhrbarone

Wirtschaftskrise: Was ist eigentlich systemrelevant? … NachDenkSeiten

Medien für die Massen: Jakob Augstein erobert den Boulevard … Bild

Olsberg: Teurer bauen als geplant – Kostentransparenz bei Baumaßnahmen? … sbl

Update: WAZ MSG – Mittwochsprotest auf … youtube

Offensive nach dem Wahl K.O: Müntefering. Hartz IV war richtig … DerWesten

Heimatzeitung: Hallenberg –  Der Nager meldet sich per Handy … wp-brilon

Umleitung:

Hölderlin: „Tief im Herzen hass ich den Tross der Despoten und Pfaffen, Aber noch mehr das Genie, macht es gemein sich damit.“ … hpd

Die hatte ich vergessen: Piratenpartei: Leinen los? … ruhrbarone

Bevölkerungsrückgang: auf breite Basis stellen .. sbl

WAZ: Demonstration vor der Zentrale … medienmoral

Jimi Hendix ist tot, aber: Grobschnitt – Open-Air am Jagdschloss Herdringen … ruhrtal-cruising

Heimatzeitung I: CDU auf Abwärtskurs + alle Ergebnisse aus den Wahllokalen … wp-brilon

Heimatzeitung II: Winterberger Bobhaus abgebrannt … wp-Winterberg

Heimatzeitung III: So geht Journalismus 😉 Partei schreibt sich eigenen Bericht und zwar so: „FDP etabliert sich mit Ortsverband …“ olsberg-mittendrin

Heute: Baden statt Bloggen

Das Freibad Siedlinghausen zwischen Bergen und Kastanienbäumen
Das Freibad Siedlinghausen zwischen Bergen und Kastanienbäumen

Wer es sich heute leisten kann, sollte sich von der Tastatur abklemmen und das schöne Wetter geniessen.

Das Freibad in Siedlinghausen hat jeden Tag von 10 bis 13 Uhr, bei schönem Wetter bis 19 Uhr geöffnet.

Und die Politik kann mir heute mal den Buckel herunterrutschen … 😉

Heimatmuseum Holthausen: Nix wie hin!

Allegorie im Heimatmuseum Schmallenberg-Holthausen: Die Mechanisierung der Landwirtschaft
Allegorie im Heimatmuseum Schmallenberg-Holthausen: Die Mechanisierung der Landwirtschaft

Das Westfälische Schieferbergbau- und Heimatmuseum in Schmallenberg-Holthausen hat mich heute überrascht. Auf den vier Etagen Ausstellungsfläche habe ich interessante Bilder, Skulpturen und Gegenstände des heimischen Handwerks gesehen, die ich in einem „Heimatmuseum“ nicht erwartet hätte.

Eugen Senge-Platten: Sterbender Krieger
Eugen Senge-Platten: Sterbender Krieger

Den Begriff „Heimatmuseum“ habe ich bislang mit „viel Gedöns auf kleinstem Raum“ assoziiert.

Seit heute nicht mehr.

Wir sind wegen Eugen Senge-Platten nach Holthausen gefahren und haben mehr entdeckt als diesen einen wichtigen Siedlinghäuser Künstler. Über dessen Geschichte werde ich demnächst mehr berichten.

Streitsüchtige Frauen am Pranger
Streitsüchtige Frauen am Pranger

Das Museumskonzept ist mir völlig unklar. Ich weiß nicht, wie es den Ausstellungsmachern gelungen ist, das „viele Zeugs“ so in eine ansehnliche Ordnung zu packen, dass es selbst mir gefällt 😉

Durch die Vielzahl und Verschiedenartigkeit der Ausstellungsstücke – Bilder, Skulpturen, historische Realgegenstände – ist zwar „für jeden etwas dabei“, aber die Austellung wirkt nicht beliebig, sondern repräsentativ.

Die Öffnungszeiten sind knapp bemessen. Die zwei Stunden sollte man schon einplanen.

Die Öffnungszeiten auf einer Schiefertafel.
Die Öffnungszeiten auf einer Schiefertafel.

Post Vatertagstrauma? Nicht gleich Distraneurin, denn die Hoffnung naht!

Nach diesem Vatertag: Alkohohol ist dein Retter in der Not
Nach diesem Vatertag: Alkohol ist dein Retter in der Not

Männer! Nur noch drei Wochen – dann könnt ihr wieder … Bis dahin müsst ihr euch halt über Wasser (Harrhh! Harrhh!) halten.

Wenn alle Stricke reißen, solltet ihr Distraneurin nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen.

Wenn das Einnehmen nicht mehr funktioniert, bekommt ihr sowieso den Tropf.

Hier geht es nach einem harten Tag am Bollerwagen zur Beratung.

Prostata!

Willkommen in der Zeckensaison: Vorsicht Lyme-Borreliose!

Ginsterblüte im Mai am Blasius
Ginsterblüte im Mai am Blasius

Jedes Jahr um die gleiche Zeit, wenn der Ginster zu blühen beginnt, denke ich automatisch: „Ach ja, es ist wieder Zeckenzeit.“

Zu jener Zeit, als ich noch im Siegerland durch die Wälder lief, hörte ich zum ersten Mal den Ausdruck „Zeckenstrauch“ für den gelb-blühenden Schmetterlingsblüter mit den derben Blättern.

Ich habe mir den Zeckenreichtum des Ginsters damit erklärt, dass das Rehwild, welches ein wichtiger Wirt für die Zecken ist, diese an den Ginstersträuchern im Passieren abstreift. Dies ist allerdings bislang noch eine Hypothese von mir.

Sicher bin ich mir inzwischen aber, dass überall da, wo unter anderem Rehwild äst, auch vermehrt Zecken auftreten.

Morgens haben noch die putzigen Kitzlein im Frühnebel hinter dem Haus auf der Wiese gestanden und das saftige Gras gerupft, spätabends finden sich die achtbeinigen Spinnentiere an Kniekehlen, Rücken oder hinter den Ohren der Kinder.

Es gibt noch andere delikatere Stellen am Körper, denen aber allen gemein ist, dass dort die Haut dünn über den Kapillaren liegt. Hier kommt der Holzbock leichter an seine Blutmahlzeit.

Pech für uns:

Über ein Drittel der Zecken sind mit dem Bakterium „Borrelia burgdorferi“ infiziert. Pi mal Daumen drei Prozent der von einer Zecke Gestochenen werden infiziert, und ungefähr ein Drittel der Infizierten erkranken dann an der Lyme-Borreliose.

Die Zahlen sind lediglich grobe Schätzungen, aber die Krankheit kann, wenn nicht rechtzeitig im Frühstadium behandelt chronisch werden. Spätestens dann hat man jedes Jahr viel Spass mit Antibiotika-Kuren, die die Bakterien immer nur für einige Zeit zurückdrängen, ohne die chronisch gewordene Krankheit mit ihren Lähmungs- und rheumatischen Symptomen gänzlich heilen zu können.

Findet man die Zecke innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Befall ist das Infektionsrisiko nahe Null.

Also gilt: Wer sich im Freien aufhält, sollte sich abends gründlich nach Zecken absuchen. Was sich wie ein kleiner schwarzer Punkt am Rücken ausmacht, kann mit der Leselupe betrachtet acht kleine Spinnenbeinchen haben:

Eine Zecke auf der Suche nach einer günstigen Einstichstelle.
Eine Zecke auf der Suche nach einer günstigen Einstichstelle.

Was ist zu tun, wenn die Zecke gefunden ist:

Die Zeckenentfernung gelingt am besten mit einer speziellen Pinzette, die in Apotheken erhältlich ist. Die Anwendung von Öl, Sprays, Klebstoff und ähnliche Maßnahmen gelten als veraltet. Man sollte darauf achten, dass der Zeckenleib bei der Entfernung nicht gequetscht wird, da der Erreger so aus der Zecke in die Wunde gepresst werden könnte. Die Stichstelle wird anschließend desinfiziert und dann sollte man über mehrere Wochen auf Hautveränderungen achten… TKK

Als erstes sollte man aber das Risiko des Zeckenbefalls zu mindern suchen:

Der beste Schutz vor einer Infektion besteht darin, Zeckenstiche zu vermeiden. Besonders Kinder und Menschen, die sich viel im Freien aufhalten, sind gefährdet. Geeignete Kleidung (langärmlige Hemden, lange Hosen) senkt die Gefahr eines Zeckenstiches deutlich… wie oben

Zum Schluss noch eine Sammlung der Orte, wo sich entweder die Kinder oder auch ich regelmäßig Zecken eingefangen haben:

  • Beim Fussballspielen auf dem Rasenplatz
  • Beim Spielen in Sträuchern
  • Beim Laufen durch den Wald, wenn die Wege eine höhere Grasnarbe haben
  • Beim Mountainbike-Fahren, besonders im Spätsommer, wenn die Grasnarbe auf manchen Fahrwegen sehr hoch ist
  • Beim Spielen im Garten auf der Wiese.
  • In Dänemark im saftigen Grün rund um das Ferienhaus

Kurz und gut: überall dort wo Kleinstnager und Rehe ihre Nahrung suchen, denn das sind wichtige Wirte.

Entgegen einer landläufigen Meinung lassen sich Zecken nicht von Bäumen auf Menschen hinunterfallen. Wir streifen sie vom Gras und von den Sträuchern ab. Sie krabbeln dann beispielsweise von den Socken hoch bis zur ersten zum Einstich gut geeigneten dünnen Hautfläche, der Kniekehle.

Habichtskraut schlägt Löwenzahn.

Löwenzahn ist es nicht, aber sind das die Früchte des Habichtkrauts?
Löwenzahn ist es nicht. Sind es die Früchte des Habichtskrauts?

In 600 Meter Höhe steht der Löwenzahn noch mit satten gelben Korblüten auf den Fettwiesen und an den Wegrändern des Hochsauerlandes.

Trotzdem habe ich beim Laufen überall diese Früchtchen auf den Blütenboden gesehen. Durch die Wohnung wehen die Samen mit ihren weißen Flughilfen ebenfalls in dichten Knäueln, so dass ich manchmal denke: „Oh! – So lange schon nicht mehr gesaugt!?“

Es sind mit Sicherheit nicht diese verflixten Staubteufelchen, die sich in den Ecken und unter den Möbeln zusammenrotten. Bei denen hängt nämlich kein kleiner Samen am Ende des Fadens.

Die Früchte des Habichtskrauts sind zu Millionen durch unseren Ort geschwebt.

Vielleicht ist auf der Abbildung doch eine ganz andere Pflanze zu sehen? Welche wäre es dann?

Oder schweben die Löwenzahnfrüchte aus den Tälern zu uns hinauf, um die Vorgärten zu besiedeln?

Dieses Jahr ist es mir aufgefallen, nächstes Jahr werde ich Bescheid wissen.

Es sei denn, hier liest irgendeine(r) mit, die oder der die Antwort heute schon kennt.

Nasse Wiese: Busch-Windröschen und Narzissen

Mai 2009: Busch-Windröschen in 800 Meter Höhe im Naturschutzgebiet "Nasse Wiese"
Mai 2009: Busch-Windröschen in 800 Meter Höhe im Naturschutzgebiet „Nasse Wiese“ an der Hunau

Vom Hundegrab, welches ich in diesem kruden Artikel beschrieben habe, gelangt man leicht zum Naturschutzgebiet „Nasse Wiese. Erst im Mai blühen hier die ersten Frühlingsboten: Busch-Windröschen (Anemone nemorosa) aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).

Aus einem horizontal wachsenden Wurzelstock treibt der kahle Stengel etwa 10 cm empor und entfaltet im oberen Teil drei quirlständige, dreizählige Blätter. Sie sind tief eingeschnitten und gesägt. Aus diesem Blattquirl erhebt sich der Blütenstengel mit einer endständigen, weißen, oft rötlich überlaufenen Blüte. Die 6 weißen Blütenblätter sind kahl. Staubgefäße zahlreich, Griffel kurz.

Blütezeit: März bis April

Allgemeines: Die Pflanze ist giftig! Von Anemonen kennt man 17 Arten. (Aribert Jung, Die Pflanzenwelt im Sauer- und Siegerland, Fredeburg 1978, S. 106)

Und hier der Blick über das NSG „Nasse Wiese“ mit merkwürdig deplaziert wirkenden wilden Narzissen:

Wilde Narzissen im NSG "Nasse Wiese"
Wilde Narzissen im NSG „Nasse Wiese“

Maifeiertage: Demonstrieren oder Privatisieren

Schilderbaum am Parkplatz "Großes Bildchen"
Schilderbaum Parkplatz „Großes Bildchen“ am Kreuzungspunkt zwischen Altastenberg, Rehsiepen und Siedlinghausen.

So ist das mit den Maifeiertagen – die einen protestieren und die anderen privatisieren:

Es fanden keine Mai-Demonstrationen im Hochsauerlandkreis statt. Die wuchtige Faust der Arbeiterklasse schloss sich um Bratwürste und Bierflaschen. Hier gibt es keine Latsch-Demos, hier wird gewandert.

Ich frage mich, wie lange das noch so bleiben wird, denn auch in der heilen Welt rund um den Kahlen Asten müssen viele Kollegen „kurzarbeiten“, viele Betriebe hängen am Tropf der Autoindustrie.

Ich bin mir nicht sicher, ob wir alle eine Ahnung von dem haben, was auf uns zukommen kann. Na, ja … eine Ahnung vielleicht, aber …

… eigentlich könnte man wieder erleichtert denken: „Och, vielleicht wird es ja doch nicht so schlimm. Bei der Schweinegrippe scheint es auch noch mal gut zu gehen. Es sterben meist nur Mexikaner im besten Mannesalter …“

Update:

Von 140 Mitarbeitern will sich die Firma in Meschede trennen – und zwar schnell. Bis zum 15. Juni sollen die betroffenen Mitarbeiter eines der Abfindungsangebote annehmen. Mitarbeiter, die sich bis zum 15. Mai entschließen, können eine doppelt so hohe Abfindung erwarten wie derjenigen, die noch bis zum Ende der Frist warten wollen. Das ist einer Mitarbeiter-Information vom 30. April zu entnehmen. Alles weitere bei den Sauerlandthemen


Ganz nett ist es abseits der sozialen Verwerfungen und konjunkturellen Dellen auf den Wanderwegen rund um das „Große Bildchen“ (siehe Bildunterschrift oben) zu schweifen:

Hunau und Hundegrab, Nasse Wiese und Rauer Bruch: Übersichtskarte am "Großen Bildchen"
Hunau und Hundegrab, Nasse Wiese und Rauer Bruch: Übersichtskarte am „Großen Bildchen“

Um über die Probleme dieser Welt nachzudenken, kann man vom Parkplatz „Großes Bildchen“ (roter Kreis!) , den dicken gelben Wanderweg über die Negerquelle zum Hundgrab mit den Wanderstiefeln, Laufschuhen oder dem Mountaibike, begehen, belaufen oder befahren.

Die Negerquelle liefert, wie hoffentlich dem Leser oder der Leserin bekannt(ganz am Ende des Artikels ), einen guten Teil Wasser aus 800 Meter Höhe via Namenlose und Ruhr ins Ruhrgebiet.

Auf 811 Meter Höhe über Normal Null liegt idyllisch das Grab der Schweisshündin Isolde von der Hunau, deren Loblied dortselbst in Stein gemeißelt nachzulesen ist:

Hier ruht auf 811 Metern ü. NN: Schweißhündin Isolde von der Hunau
Hier ruht auf 811 Metern ü. NN: Schweißhündin Isolde von der Hunau

Wir legen hier nach 2,6 Schweiß treibenden Kilometern eine Pause ein, da es recht lange dauert den Grabstein zu entziffern.

Aber schon nach dieser kurzen Strecke im raunenden deutschen Denkerwald gewinnt der Wanderer oder Jogger rund um den 1. Mai Erkenntnisse, die sich selbst in verdünnter Form zur Anfachung mindestens der Weltrevolution, aber höchstens zur Verbesserung an einigen Ecken und Enden dieses Planeten eignen.

Wir verlassen das Hundegrab und die Mai-Revolution und gelangen zur „Nassen Wiese“, aber das ist ein völlig anderes Thema, und außerdem muß morgen gearbeitet werden.