Jackules‘ Graffiti verbindet Niedersfeld und Nord-Holland

Auftragsgraffiti von Jackules am Hillebachsee (foto: zoom)

Bei Spaziergängen um den Hillebachsee in Niedersfeld war mir schon vor längerer Zeit ein Fassadenbild am Starthaus der Wakeboard-Anlage aufgefallen, ohne dass ich mir Gedanken über den Urheber gemacht hätte.

Auf der Website des (nicht-nur-) Graffiti-Künstlers Jackules aka David Schmidt heißt es:

„Als Kind habe ich besonders gerne gemalt,
und als Jugendlicher Graffiti geliebt,
um heute die Malerei in allen Lebensbereichen anzuwenden:
Selbstverwirklichung, Kommunikation, Beruf, Philosophie…

und am wichtigsten:
Einfach so!“

Nicht ganz zufällig habe ich vor einiger Zeit die Empfehlung für eine Streetart-Tour in Kassel bekommen: 26 großflächige Urban-Arts Projekte im öffentlichen Raum entlang einer vier Kilometer langen Route, in und um Nord-Holland, dem „bösen“ Teil von Kassel.

Als ich mir die Beschreibungen der einzelnen Werke auf der kostenlosen App (siehe Link oben) angeschaut habe, ist mir bei Station 1 und 3 der Künstler Jackules aufgefallen.

Station 3: Jackules – Stephen Hawkings Goldfisch (foto: zoom)

Die App erklärt das Mural (Fassadenbild) so: Es sei ein philosophisches Gedankenspiel über die Zeit als Ausgangspunkt. Der Fisch halte die verzerrte Welt hinter seinem Glasgefängnis für die Wirklichkeit. Könnte sich der Mensch aus dem Zeitgefängnis lösen? Der kleine Junge löse das Problem, indem er einfach die Zeiger der Uhr abschraubt, während der Fisch aus dem Glas springt.

Die ausführlichen Erklärungen zu den einzelnen Stationen bekommt man als Text und Audio präsentiert.

Die Website von Jackules hat mich zurück zum Hillebachsee gebracht. Unter dem Punkt „Fassadendesign“ schaute ich plötzlich auf den Surfer an der Wand des Wakeboard-Häuschens am Hillebachsee.

Die Verbindung Niedersfeld – Nord-Holland. Zufall oder Notwendigkeit?

Wer sich für Graffiti und Streetart interessiert und ein paar Stunden in Kassel investieren möchte, sollte sich die App vorher herunterladen und ein wenig stöbern. Die Informationen sind sehr ausführlich. Ein bisschen Vorentlastung hilft.

Die Tour in Kassel dauert jedenfalls länger als ein Spaziergang um den Hillebachsee.

Jenseits von Facebook: Buch 6 der “Challenge”- Heinrich Mann, Die Jugend und die Vollendung des Königs Henri Quatre

„Heinrich Mann schildert den König hier in seiner widerspruchsvollen Jugend … und in seiner Vollendung zum großen Humanisten.“ (Bild: Vorderseiten Einband)

Zitat aus dem ersten Beitrag der “Challenge”:

“Moin Mario, ich mache solche “Challenges” grundsätzlich nicht, aber ein paar Bücher kann ich posten. Geht es um solche, die mich beeindruckt haben?”

“Hallo Hans, ja, ganz genau. Bin sehr gespannt.”

Hier mein Tag 6:
„Mit diesem Epos umfaßt Heinrich Mann eine Episode französischer Geschichte, in der Mord und Gewalt, Lüge und Verrat herrschten: es war das Zeitalter der Glaubenskämpfe. Diese Zeit durchschritt und beendete jener Heinrich der Vierte, der jedem Franzosen sein Huhn in den Topf wünschte und dem Paris eine Messe wert war.“

Die Rückseiten der beiden Bände:

„Beide Bände zusammen sind eine Gipfelleistung des modernen historischen Romans.“ (Bild: Rückseiten Einband)

Das ABC als Zeitvertreib: L wie #LOVE – auf dem Asphalt am Hillebachsee

#LOVE auf dem Asphalt am Hillebachsee (foto: zoom)
Langsam bewegt sich mein „Corona-ABC“ auf die zweite Hälfte des Alphabets zu.

Auf meinem heutigen Spaziergang um den Hillebachsee hatte ich gerade darüber nachgedacht, ob ich lieber einen Eintrag zu „Lemma“ oder zu „Lambda“ machen sollte, als ich über #LOVE gestolpert bin.

Eine kurze Assoziationskette hat mich zu Schneewittchen gebracht. Irgendwie so: Auf dem Asphalt #LOVE, unter dem Asphalt der Strand. Vom Asphalt zum Pflaster war es dann nicht mehr weit.

Unter dem Pflaster da liegt der Strand …

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=s1hIZJH2Lpg

 
 

Etwas moderner mit DDR-Feeling B:

 

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=a4R0b7Q8wYc

Umleitung: Sieben nach Neun – von Sars-CoV-2 über die Eisenbahn zu Gerichtszeichnungen und mehr

„UFO-Station“ am Twistesee in Nordhessen (foto: zoom)

Sars-CoV-2: Wie das Virus den Körper verwüstet … spektrum

Philosoph Hösle: Trump zeigt „klassische Strategie eines Diktators“ … dw

Positionierung gegen den demokratischen Staat: Von „eigentümlich frei“ bis zur Hayek-Gesellschaft – partielle Übereinstimmungen von rechten Libertären und der Neuen Rechten … bnr

ADHS: “Die Kinder werden zum Problem erklärt” … scilogs

Auf der Eisenbahn: Zwischen Köln und der Stadt K. sass Sigrid (Name geändert) neben mir. Ein bisschen tüttelig, umständlich, unsicher, noch nicht so richtig alt, dachte ich kurz, während ich Nabokov las. Linkisch … paralipomena

So schlimm war es noch nie: Immer, wenn es irgendwo in Deutschland einen Gewaltausbruch oder Krawalle gibt, fallen in den Medien solche Sätze. Sie sind wirkungsvoll und die Botschaft ist klar: Noch nie war es so schlimm wie jetzt und es wird immer schlimmer. Die Barbaren stehen vor den Toren und die Jugend von heute… schrecklich, Else! Da muss doch jemand was tun! … schmalenstroer

Mit schnellem Stift Momente im Prozess skizzieren: Gerichtszeichnungen als rares Ausstellungsthema in Hamm … revierpassagen

Das ABC als Zeitvertreib: K wie Knospe – wir warten auf Zitronen

Seit Tagen entwickeln sich Knospen, aber geöffnet hat sich noch keine. (foto: zoom)

Seit Jahren hat unser Zitronenbäumchen uns die kalte Schulter gezeigt. Keine Knospen, keine Früchte und nur selten ein neuer Trieb. Immerhin blieben die Blätter grün, und das Pflänzchen verdorrte nicht völlig.

Als mir kürzlich der Schwager aus dem Norden Bilder seines opulent blühenden Zitronenbaums schickte, packte mich der Ehrgeiz. Was tun? Klar, die Suchmaschine mit „Pflege Zitronenbaum“ anwerfen. Irre, wie viele Ergebnisse selbst DuckDuckGo auswirft. Ruhe bewahren, wenigstens einen Artikel gründlich lesen und eine Idee bekommen.

Umtopfen, sonniger Standort, regelmäßiges Gießen und ein wenig Dünger; erledigt und gewartet. Nach ein paar Tagen begannen sich plötzlich Blatttriebe zu entwickeln, hier und da tauchten vereinzelt die ersten Knospen auf.

Bis hierhin ist es einfach gewesen. Jetzt sitze ich auf der Terrasse und blicke abwechselnd auf mein Buch, den Himmel oder den Zitronenbaum.

Eigentlich noch öfter checke ich die Nachrichten auf dem Smartphone. Es könnte ja sein, dass der Schwager schon die ersten Zitronen erntet, während ich noch auf die Knospen starre. Ich erwarte täglich, nein stündlich, Bilder von gelben Früchten.

Was soll man auch sonst machen, in diesen sich zäh dehnenden Corona-Zeiten?

Umleitung: Sechs nach Neun – von Microsoft über Tönnies zu Bob Dylan

Sonnenuntergang am Kahlen Asten (foto: zoom)

Microsoft365 kostenfrei für Schulen: Geschenk oder Kalkül? … digitalcourage

Sprache und Framing-Effekt: Begriffsbehauptung als Seinsvermutung … endoplast

Armes NRW: Mehr als eine Woche lang stand in den Kreisen Gütersloh und Warendorf der Lockdown in Rede. Auch wenn er nicht gleich angeordnet wurde, als bei Tönnies das Virus zuschlug: Umsichtige Politik hätte einen Lockdown zumindest in Betracht ziehen müssen … postvonhorn

Fragwürdige Unterstützung für Tönnies aus der Schwindelambulanz: Das Video eines Arztes für Schwindelanfälle macht gerade die Runde. Angeblich sei der Test von Drosten nicht spezifisch, die Mitarbeitenden bei Tönnies nicht mit SARS-CoV2 sondern dem Rinder-Coronavirus infiziert. Wer steckt dahinter? Woher kommt diese Behauptung? Und was ist das für ein Verein, der so selbstlos seine Hilfe anbietet? … scilogs

Coolibri: Alle Mitarbeiter entlassen … ruhrbarone

Neues Album „Rough and Rowdy Ways“: Bob Dylan auf dem Höhepunkt seines Schaffens … revierpassagen

Jenseits von Facebook: Buch 5 der “Challenge”- Art Spiegelman, Maus

Maus handelt vom Mord an Europas Juden. (Vorderseiten Band I und II)

Zitat aus dem ersten Beitrag der “Challenge”:

“Moin Mario, ich mache solche “Challenges” grundsätzlich nicht, aber ein paar Bücher kann ich posten. Geht es um solche, die mich beeindruckt haben?”

“Hallo Hans, ja, ganz genau. Bin sehr gespannt.”

Hier mein Tag 5:
„Maus handelt vom Mord an Europas Juden. Dieses Buch nähert sich dem Unbeschreiblichen mit den Mitteln des Comicstrips und legt das Unaussprechliche Tieren in den Mund. (Die Juden sind Mäuse, die Deutschen Katzen.) Berichtet wird die authentische, ebenso furchtbare wie alltägliche Leidensgeschichte des polnischen Juden Wladek Spiegelman, der Auschwitz überlebt. Sein Sohn Art hat sie aufgezeichnet.“

Die Rückseiten der beiden Bände:

„Maus ist ein Buch, das man nicht weglegen kann. Wenn man diese Mäuse über die Liebe sprechen hört, ist man gerührt, wenn sie leiden muss man weinen.“ (Umberto Eco, lt. Umschlag)

Das ABC als Zeitvertreib: J wie Jasmin – und reingefallen

Endlich blüht der Jasmin. (foto: zoom)
Seit April habe ich nichts mehr zum Corona-ABC beigetragen. Das „J“ hat geklemmt. Ich solle doch „Jasmin“ nehmen, hatte die Nachbarin gesagt, aber der Jasmin blühte noch nicht.

Jetzt blüht der Jasmin vor unserer Tür, und ich habe etwas gelernt. Der Jasminstrauch im Garten ist kein echter Jasmin, sondern ein Europäischer Pfeifenstrauch, auch Bauernjasmin oder Falscher Jasmin genannt.

Es ist schon ein Unterschied, ob man zur Familie der Ölbaumgewächse (Echter Jasmin) oder der Hortensiengewächse (Pfeifenstrauch) gehört.

Wie dem auch sei, summt und brummt es in den weißen Blüten unseres Pfeifenstrauchs, und spätestens beim Abendbrot, wenn wir zusammen sitzen, werde ich ein wenig klugscheißern.

Aber wahrscheinlich werden alle abwinken. Lass mal, Hauptsache das Ding duftet.

Könnte es sich nicht auch um einen Oregon-Pfeifenstrauch handeln? Tja, was weiß ich schon … noch nicht viel.

Jenseits von Facebook: Buch 4 der “Challenge”- Laurie Garrett, The Coming Plague

Laurie Garrett (1995), The Coming Plague: Newly Emerging Diseases in a World Out of Balance.

Zitat aus dem ersten Beitrag der “Challenge”:

“Moin Mario, ich mache solche “Challenges” grundsätzlich nicht, aber ein paar Bücher kann ich posten. Geht es um solche, die mich beeindruckt haben?”

“Hallo Hans, ja, ganz genau. Bin sehr gespannt.”

Hier mein Tag 4.

Laurie Garrett, The Coming Plague: Newly Emerging Diseases in a World Out of Balance, habe ich vor über 20 Jahren gelesen, nachdem ich eine Kritik auf NPR (National Public Radio) gehört hatte. Ich bin der Empfehlung gefolgt und habe die über 600 Seiten in einem Rutsch verschlungen.

Mit Corona aktueller denn je.

Statt einer Rezension

Update: Ich sehe gerade, dass ich das Buch von Laurie Garrett im April 2009 hier im Blog besprochen hatte:

Laurie Garrett, The Coming Plague – Mein Lesetipp zur Schweinepest und allen Seuchen, die noch kommen werden.

Die kleine Rezension ist über elf Jahre alt und imnsho gut gereift.

Hillebachsee: Schwimmverbot und Wakeboard-Anlage außer Betrieb

Der Aushang unten: „Die Badebucht ist bis auf Weiteres geschlossen. Schwimmen verboten!“ (foto: zoom)

Am Hillebachsee zwischen Niedersfeld und Hildfeld ist es momentan sehr ruhig. Die Stadt hat wegen der Corona-Auflagen die Badebucht abgesperrt und das Schwimmen verboten.

Geöffnet haben seit letztem Wochenende das Freibad in Siedlinghausen und das Hallenbad im Oversum.

Auch auf der Wakeboard-Anlage herrscht zur Zeit eine Flaute. Alles geschlossen. Niemand zu sehen. Die Gebäude und Anbauten machen einen eher schäbigen Eindruck.

Nichts rührt sich auf der Wakeboard-Anlage. (foto: zoom)

Im Infokasten hängt ein Zettel hinter Glas: „Zu verpachten – Wasserski-Anlage mit Gaststätte“

„Zu verpachten Wasserski-Anlage mit Gaststätte“ (foto: zoom)

Die Situation der Wakeboard Anlage am Hillebachsee war in den letzten Jahren nicht ganz einfach. Der Investor hatte anscheinend das Interesse verloren und die Wasserski-Anlage samt Gastronomie an Dritte weiterverpachtet.

Es befinde sich allerdings schon ein neuer Interessent und möglicher Pächter, der die Anlage samt Gastronomie übernehmen soll, in den Startlöchern.

Sein Vorteil soll sein, dass er aus dem Winterberger Tourismusgeschäft kommt und mit neuen Ideen und Synergien den Wassersport auf dem Hillebachsee weiter entwickeln kann.

Bis es soweit ist, können Spaziergänger*in/Radfahrer*in/Inliner*in die Ruhe am See genießen, angeln oder bis zum ersten Schnitt die Blühwiese auf der dem Parkplatz abgewandten Seite unter die botanische Lupe nehmen.