Erntedank – nur ein Fotomotiv?

Beim Gottesdienst zum Erntedank werden die Kirche und der Altar, hier in der Stiftskirche Obermarsberg, mit Lebensmitteln (Obst, Gemüse, Brot, Getreide) geschmückt.

Das Erntedankfest hat bislang, also seit Jahrzehnten, außerhalb meines Lebensumfeldes stattgefunden.

„Das Erntedankfest (auch Erntedank, Erntefest, Erntedanksonntag) ist im Christentum ein Fest nach der Ernte im Herbst, bei dem die Gläubigen Gott für die Gaben der Ernte danken […] Bei der Feier, die meist in einer Kirche, aber regional auch als Prozession veranstaltet wird, werden Feldfrüchte, Getreide und Obst dekorativ aufgestellt. Dazu kommen auch andere als Gaben bezeichnete Produkte von besonderer Naturnähe, wie Mehl, Honig oder Wein. […] Erntedankfeste gab es schon in vorchristlicher Zeit. Vergleichbare Riten sind aus Nordeuropa, Israel, Griechenland oder aus dem Römischen Reich bekannt. […]

1933 verfügte Adolf Hitler zunächst, dass das Erntedankfest zentral am ersten Sonntag im Oktober gefeiert werden sollte. Mit dem Gesetz über die Feiertage vom 27. Februar 1934 wurde der Erntedanktag am ersten Sonntag nach dem 29. September (Michaelis) gesetzlicher Feiertag …“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Erntedankfest

Also nur christlicher Ritus oder gar „Blut und Boden“?

Kann/sollte man sich als säkularer Mensch mit dem Erntedank beschäftigen?

Ich meine „Ja“, denn jenseits aller Bauern- und Landromantik stellen sich mir ein paar Fragen:

Wer produziert unsere Lebensmittel?

Wo werden unsere Lebensmittel produziert?

Unter welchen Umständen?

Wie viele Lebensmittel werden (aus welchen Gründen) weggeworfen/ vernichtet?

Was sagt es über unsere Gesellschaft, wenn „Containern“ als Diebstahl verfolgt wird?

Aus welchen Gründen werden nicht alle Menschen auf dieser Erde satt?

Was muss sich ändern? Was sollte erhalten bleiben?

[…]

Wenn ich bis zum nächsten Erntedankfest ein paar dieser Fragen recherchiert und beantwortet habe, wird das Fest hier im Blog gewürdigt.

Wünsche allen einen schönen Restsonntag!

Wiedervorlage: 3. Oktober 2021 (Doppelpack)

Der 3. Oktober fällt heute aus …

Wir ziehen die Fahne auf, schließlich ist Feiertag. (Fotoarchiv: Chris Klein)

Den 3. Oktober als Tag der Deutschen Einheit überspringe ich einfach. Mutwillig. Die Lage ist zu kompliziert. Unbeherrschbar.

Die Hamburger Morgenpost titelt am 6. November 1989 mit Blick auf die DDR-Bürger: „Noch eine Million Flüchtlinge? Das hält Deutschland nicht aus.“

Hilfe die Ossis kommen. (Archiv Chris Klein)

Jan Feddersen beruhigt seine Hamburger taz-Leser*innen fünf Tage später: „Rund 2000 Fahrzeuge mit DDR-Menschen kamen gestern nach Lübeck und Hamburg. Begrüßungsgeld bis auf die letzte Mark auf den Kopp gehauen. Fast alle wieder zurückgefahren. Neugierige Bundesbürger spenden Kekse.“

„Fast alle wieder zurückgefahren …“ (Archiv Chris Klein)

Es wird zusammenwachsen, oder? Bis zum 3. Oktober 1990 ist schließlich noch ein ganzes Jahr Zeit.

Berliner Ansichten. Hier wächst zusammen … (Archivfoto)

Juliette Gréco (* 7. Februar 1927 in Montpellier; † 23. September 2020 in Ramatuelle)

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=zcrujIHaNiU

 

Juliette Gréco war eine französische Chansonsängerin und Schauspielerin. Sie wurde als „grande dame de la chanson“ bezeichnet und galt als Muse der französischen Existentialisten.

Ihre Chansons wie Si tu t’imagines oder L’Éternel féminin wurden Ende der 1940er Jahre zu Hits. Schriftsteller wie Sartre, Françoise Sagan, Jacques Prévert, Francois Mauriac oder Albert Camus schrieben für sie Texte. Gleichzeitig wurde sie als Schauspielerin bekannt. Sie nahm verschiedene Rollen am Theater wahr und betätigte sich in einer Poesie-Sendung im Radio.[1]

1965 spielte Gréco eine Hauptrolle in der TV-Miniserie Belphégor oder das Geheimnis des Louvre [2]. Die Serie lief 13-teilig im deutschen Fernsehen und war meine erste „Horror-Sendung“.

Nie wieder habe ich mich so gegruselt, wie an den „Belphégore-Abenden“. Wenn mich Mutter in den Keller schickte, damit ich Kartoffeln aus der Vorratskiste holte, starb ich 1000 Tode. Schuld trug Belphégor.

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Video-Link: https://youtu.be/ZtI2v1gNedc?t=700

 
Erst Jahre später stellte ich mit Erstaunen fest, dass Juliette Gréco eine faszinierende Sängerin war. Alles an ihr schien schwarz. Später begann ich Satre und Camus zu lesen.

Mit Juliette Gréco stirbt eine Epoche.

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[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Juliette_Gr%C3%A9co

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Juliette_Gr%C3%A9co

Seit heute 15.30 MEZ: Herbst … und morgen Gundermann.

Der Herbst mit Licht, Schatten und Farben. (fotos: zoom)

Ich hoffe, dass der Herbst in vielerlei Hinsicht angenehmer wird als die vergangenen drei Jahreszeiten. Oder anders ausgedrückt: Es kann nur besser werden. Wobei dieses Gefühl selbstverständlich streng subjektiv ist.

Hier im Blog werde ich mich weiterhin stark zurückhalten. Aus Gründen sagt man, wenn man nichts sagen will.

Sicher scheint allerdings, dass wir uns auf viele weitere Corona-Spaziergänge einstellen können. Deckt euch mit Büchern ein und sucht euch ein Pandemie-taugliches Hobby.

Fernsehtipp vom BuschFunk:

Der Andreas Dresen-Film „GUNDERMANN“ wird morgen, am 23.09.2020, auf ARTE und am 30.09.2020 bei der ARD jeweils um 20.15 Uhr ausgestrahlt.

Auf Grund der Länge des Kinofilmes verschiebt sich das Programmschema der ARD. Tagesthemen-Fans bitte nicht wundern.

GUNDERMANN lohnt sich – aus Gründen.

Alles fließt – Herbstblätter sind in die Namenlose gefallen.

Kurz und knapp zur Kommunalwahl im HSK und in Winterberg.

Das Gesamtergebnis der Kommunalwahl zum Kreistag.

Gewinne und Verluste

Gewinner und Verlierer

Winterberg

Die Stimmen der Ratswahl

Gewinne und Verluste

Gewinne und Verluste

Da ich nur wenig Zeit habe, hier eine kurze Einschätzung der Landtagswahlen in NRW vom 13. September 2020.

Kreisweit prozentual größter Verlierer ist die SPD, gefolgt von der CDU und den Linken. Keine Überraschung. Eindeutige Sieger sind die Grünen, FDP sehr leichte Zuwächse, SBL stabil. Erstmals sind die AfD und die Freien Wähler in den Kreistag eingezogen. Auch keine Überraschung.

In Winterberg sind die Zahlen interessant. Gegen den kreisweiten Trend hat die CDU zugelegt, während die SPD die Verluste auf HSK-Ebene in Winterberg sogar noch übertroffen hat. Das muss eine Riesenenttäuschung für die GenossInnen sein.

Die CDU Winterberg hatte vieles richtig gemacht (den Bürgermeisterkandidaten ausgetauscht), während die SPD in einem inhaltlich fleißigen Wahlkampf kaum Fehler machte.

Preisfrage: Aus welchem Grund die Verluste? Mögliche Antworten halte ich für die Kommentare offen.

Großer Gewinner in Winterberg sind die Freien Wähler, die es geschafft haben, von Siedlinghausen ausgehend (Hort der Unzufriedenheit mit bspw. der Schulpolitik der CDU bzw. des alten Bürgermeisters) mit erstaunlichen 8,62 Prozenten in den Rat einzuziehen.

Bemerkenswert in Winterberg ist wie jedes Wahljahr die Abwesenheit der Grünen.

Während die Bürgemeisterwahl 2014 nur knapp zugunsten von Werner Eickler (CDU) ausgegangen waren, ist das jetzige Ergebnis eindeutig, was ich persönlich schade finde. Ich hatte der weiblichen Herausforderin mehr Stimmen zugetraut.

Bürgermeisterwahl: Beckmann räumt ab.

Preisfrage siehe oben.

Ich bin gespannt, wie Michael Beckmann seine neue Rolle (vom Tourismusdirektor zum Bürgermeister) definieren wird und ob seine Herausforderin Anja Licher-Stahlschmidt weiterhin prominent in der Lokalpolitik mitmischen wird.

„What is Moria? … It is the moral failure of Europe.“

Statt vieler Worte:

„What is Moria? It is where Europe’s ideals—solidarity, human rights, a safe haven for victims of war and violence—dissolve in a tangle of bureaucracy, indifference, and lack of political will. It is the normalization of a humanitarian crisis. It is the moral failure of Europe.“

„How did it come to this? Because Europe allowed it to come to this.“

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Quelle:

https://www.theatlantic.com/international/archive/2019/11/greeces-moria-refugee-camp-a-european-failure/601132/

Umleitung: „Wer das liest ist Dorf“ – Lesehinweise über die Dorfgrenzen hinaus …

Wahlplakat mit Humor und Ironie in Holthausen von DIE PARTEI Schmallenberg. (foto: hannah)

Wolfgang Uhlmann – eine Schachlegende lebt nicht mehr: Wolfgang Uhlmann wurde 1956 Internationaler Meister und 1959 Großmeister. Schon zu dieser Zeit gehörte er zu den besten Schachspielern in Europa und maß sich mit diesen in Zonenturnieren, die als Qualifikationen für die Weltmeisterschaften galten … dsb

Erwin Herbert Wagenknecht (1913–1945): Ein Antifaschist aus Hamburg-Winterhude … harbuch

Wuppertal, Künstliche Intelligenz und warum das leider alles nicht so überzeugend ist: „Vor ein paar Tagen habe ich hier ein Video gepostet, das eine Mitfahrt in der Wuppertaler Schwebebahn aus dem Jahr 1902 zeigt. Dieses tolle Video ging mittlerweile um die Welt.“ … schmalenstroer

Virtual Reality real: Die Verschwörungstheorie als Glaubenssystem der Verlorenen … endoplast

Trump und Konsorten: Viele US-Präsidenten strebten eine zweite Amtszeit an. Doch kaum einer wollte so wie Trump auf Biegen und Brechen im Amt bleiben. Dass er sogar die Wahl manipulieren will, lässt vermuten, es gehe ihm nicht nur darum, vier weitere Jahre Politik zu machen … postvonhorn

SPD – wofür steht sie? Schon seit Jahren versucht der eine oder die andere politisch Interessierte, bei der SPD im HSK so etwas wie ein eigenes inhaltliches Profil zu entdecken – vergeblich. Nun hätte man ja erwarten können, dass in einer Kreistagssitzung, die etwa eine Woche vor einer Kommunalwahl stattfindet, so etwas erkennbar wird … sbl

Kindheit im Ruhrgebiet – Erinnerung an versunkene Zeiten: Oh ja, so war es. Wirklich und wahrhaftig: Genau solche kurzen Lederhosen haben wir Jungs („My Generation“) damals Tag für Tag getragen. Robuster ging’s nimmer … revierpassagen

Blogpause …

Garagentor-Idyll in Battenberg

Bis Ende August ist für mich hier im Blog erst einmal Schicht im Schacht.

Die redaktionellen Beiträge werden, wenn möglich, weiterhin erscheinen. Gleiches gilt für Gastbeiträge.

Alles wird gut. Ende offen.