Bye, bye Wohnbrikett und See

Blick über den Tollensesee (foto:zoom)

Das war’s mit Neubrandenburg und dem Tollensesee. Viele Gegensätze und Widersprüche, aber wo gibt es das nicht?

Wenn ich irgendwelche Orte in Deutschland, Europa und der Welt besuche, stelle ich mir relativ schnell die Frage: Möchtest du hier wohnen? Eine Art Hilfsfrage oder Krücke, um meine Eindrücke zu sortieren.

Die Antworten dauern oft, so auch heute, sehr lange.

Erst mal weg.

Der 3. Oktober: Prost aus Neubrandenburg

Fein dosiertes Feiertagsbier (foto: zoom)

Zum Tag der deutschen Einheit habe ich mir ein Lübzer Pils ohne Umdrehungen in der alten DDR gegönnt. Ok, es sind die neuen Bundesländer. Aber aus welchem Grund sollte man den Osten Deutschlands nach mehr als drei Jahrzehnten immer noch „neu“ nennen?

Höhepunkt des heutigen Tages war im wahrsten Sinne des Wortes die Aussichtsplattform des Hauses der Kultur und Bildung (HKB). Aus einer Höhe von mehr als 50 Metern kann man seinen Blick über Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern schweifen lassen.

Das HKB von unten betrachtet. (foto: zoom)

Ein Aufzug bringt die Besucher*innen zur gut gesicherten Terrasse auf der 15. Etage des „Kulturfingers“.

Blickrichtung Tollensesee (foto: zoom)

Ähnlich wie gestern bin ich auch heute voller Eindrücke, die ich allerdings mangels Zeit nicht weiter schildern kann. Vielleicht noch ein Bild vom Spaziergang entlang der alten Stadtmauer um die Kernstadt …

Alte Stadtmauer mit Wieckhäusern (foto: zoom)

… und das Bild einer Siedlung außerhalb der Stadtmauern.

Hier stand früher eine Plattenbausiedlung. (foto: zoom)

Gute Nacht!

Pausenbild vom Tollensesee

Der Anleger Alt-Rehse am Tollensesee (foto: zoom)

Vom Hochsauerlandkreis nach Mecklenburg-Vorpommern ist es kein Katzensprung, aber am Sonntag vor dem 3. Oktober sind die Autobahnen leer. Einzig um Berlin wurde der Verkehr etwas nervöser und es gab hier und da einen Crash und in der Folge einen kleinen Stau.

Trotz der langen Fahrt haben wir um den Tollensesee herum ein paar interessante Orte entdeckt. Ein kleiner Bericht soll in den nächsten Tagen folgen. Soviel sei schon verraten: bei Alt-Rehse geht es um ein Dorf mit düsterer Geschichte, in dem die deutsche Ärzteschaft auf die Massenmorde durch die sogenannte Euthanasie vorbereitet und geschult wurde und dessen verstörende Architektur sich bis in die Gegenwart vererbt hat.

Für heute Abend muss der Sonnenuntergang über dem Tollensesee reichen.

Sonnenuntergang über dem Tollensesee (foto: zoom)

Radfahren im Hochsauerland: Höhen und Tiefen. Bislang schlechte Beteiligung beim Fahrradklima-Test des ADFC.

Auf der Höhe zwischen Altastenberg und Großem Bildchen. Klein im Hintergrund Siedlinghausen. (foto: zoom)

Heute war noch einmal wunderbares Fahrradwetter. Raus mit dem Rad – hier im Hochsauerland ist es meist das E-Bike – und auf zur Abschlussfahrt zum Fledermaustunnel bei Bromskirchen, dem ersten hessischen Ort hinter der Grenze zu Hallenberg (NRW).

Da ich der Einfachheit halber hin und zurück den gleichen Weg genommen habe, in Stichworten den Hinweg: Siedlinghausen, Großes Bildchen, Altastenberg, Winterberg, Züschen, Hallenberg, Fledermaustunnel. 2 x 35 km = 70 km.

Bis Winterberg geht es über die Straße, danach über den Bahntrassenweg bis Hallenberg und den Radweg von Hallenberg bis zum Fledermaustunnel. Der Bahntrassenradweg ist die Sahnestrecke.

Schönes Wetter, schöne Strecke – es hat Spaß gemacht.

Vom 10. August bis zum 30. August hatte ich mich zusammen mit 154 Radler*innen an der Aktion Stadtradeln – Winterberg beteiligt. Wir 155 Radelnde haben in den drei Wochen in 19 Teams insgesamt 31.654 km auf dem Rad zurückgelegt. Ich selbst habe auf 30 Radtouren insgesamt 1094 km beigesteuert und alle meine Lieblingsstrecken rund um Siedlinghausen befahren. Mein persönliches Ziel war es, sämtliche Höhen und Tiefen auf diesen Strecken auszuloten, wobei sich die beiden Qualitäten sowohl auf die Geographie als auch auf das Fahrvergnügen beziehen.

Beispiel: Geographische Höhen wären der Kahle Asten oder die Windräder bei Einhaus, zu den schönsten Strecken zähle ich den oben genannten Bahntrassenweg, den Ederradweg, den Möhneradweg sowie die Bahntrassen des Sauerlandradrings. Geographische Tiefen findet man in den Flusstälern und an den Stauseeen, die Tiefen des Fahrvergnügens liegen direkt unter den Reifen. Es sind Straßen, die sich durch Schlaglöcher, Spalten, Aufrisse in einem Zustand befinden, die ich früher in Deutschland nicht für möglich gehalten hätte. Hierzu gehören die Landstraßen zwischen Siedlinghausen und Großem Bildchen, sowie die Straße zwischen Mollseifen und Züschen. Hier wächst sogar schon Gras in den Asphaltaufbrüchen. Was ich weiterhin nicht mag, sind die grob geschotterten Forst- und Wirtschaftswege, die als Radtourenwege ausgezeichnet sind. Hierzu gehört die Verbindung zwischen Siedlinghausen und Winterberg parallel zur L 740 und der Teil des Ruhrtalradwegs zwiab B 480 bis Anfang Niedersfeld und dann wieder Ende Niedersfeld bis Haus Wildenstein (Überquerung B 480).

Für das Alltagsradeln gibt es nur wenige, eigentlich keine vernünftigen Radwege. Die Straße nach Olsberg hat weder Radweg noch einen abgeteilten Radstreifen. Kürzlich ist bei Brilon auf der B 251 ein 26-jähriger Radfahrer von einem LKW getötet worden. Nun – der LKW hat das nicht alleine gemacht. Er wurde von einem Fahrer oder Fahrerin gesteuert. Diese Radfahrerschutzstreifen können sehr leicht zu Unfall- bzw. Todesstreifen werden. Sie sind oft schmal und die Autofahrer*innen halten oft nicht mehr genügend Abstand. Zwischen Siedlinghausen und Winterberg gibt es wenigstens den geschotterten, aber unangenehm zu befahrenden, Wirtschaftsweg, der darüber hinaus viele Schlaglöcher aufweist.

Am 30. August hatte ich eine Pressemitteilung des Hochsauerlandkreises über den ADFC-Fahrradklima-Test 2022 im Blog veröffentlicht. Vom 1. September bis 30. November 2022 könnten Radfahrerinnen und Radfahrer erneut das Fahrradklima vor ihrer Haustür bewerten. Dabei werde dieses Mal ein besonderer Fokus auf den ländlichen Raum gelegt, denn auch dort wünschten sich die Menschen die Möglichkeit, ihren Alltag mit dem Rad sicher und komfortabel zu gestalten.

Der Radverkehrsbeauftragte des Hochsauerlandkreises, Christoph Hester, rief die Bürger auf, zahlreich an der Abstimmung teilzunehmen.

Bis zum 29. September haben sich gerade einmal 7 Winterberger*innen an der Umfrage beteiligt. Ich denke, dass die Stadt Winterberg eine große Verantwortung für diese bislang miese Beteiligung hat, denn es wäre doch naheliegend, wenn die Stadt die Beteiligten am Stadtradeln mobilisierte, entweder durch einen Hinweis an alle in der Stadtradeln-APP oder durch direktes Anschreiben, sowie Pressemitteilung und Veröffentlichung in den stadteigenen Medien. Da ginge bestimmt mehr.

Ich kehre um und sehe das Licht am Ende des Fledermaustunnels. (foto: zoom)

Ich hoffe jedenfalls, dass der Ruf des Radverkehrsbeauftragten Hochsauerlandkreis bei den Bürgermeister*innen nicht ungehört verhallt.

Hier geht es übrigens auch ohne Aufforderung des Bürgermeisters zur Fahrradklima-Umfrage des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs:
https://fahrradklima-test.adfc.de/teilnahme




Waldspaziergang

Heute gesehen, aber ich habe den Fliegenpilz nicht mitgenommen. (foto: zoom)

Zur Zeit findet man mit Glück und Wissen den ein oder anderen Herbstbewohner des Waldbodens, wobei der Fliegenpilz nur der Fruchtkörper des eigentlich unterirdisch lebenden Organismus ist.

Aber das habe ich schon vor einigen Jahren hier im Blog erklärt; daher schalte ich jetzt den PC aus und lese ein interessantes Buch: Carlo Masala, Weltunordnung, 3. Auflage 2022. Die Auflage ist wichtig, weil Masala dem Buch ein Update verpasst und den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine mit eingearbeitet hat.

Beizeiten mehr. Gute Nacht!

Umleitung: Mundschutz, neue Impfstoffe, Friedrich Merz, völkische Kulturarbeit und die Schattenseite des Sports

Spätsommer in Kopenhagen (foto: zoom)

So ist es, ich zu sein: Hochrisikopatientin. Tina* wird oft aufgefordert, ihren Mundschutz abzunehmen – mit dem genervten Hinweis, man müsse ja keinen mehr tragen. Als Organtransplantierte macht sie das wütend … fluter

Neue Omikron-Impfstoffe kommen: Wer sich jetzt mit welchem Vakzin impfen lassen könnte … handelsblatt

Friedrich Merz und der angebliche „Sozialtourismus“: Keine Belege für angeblichen Hartz-IV-Betrug durch Ukrainer, die per Flixbus einreisen … correctiv

Völkische Kulturarbeit: Die „Gesellschaft für freie Publizistik“ gehört zu den langjährigen nationalsozialistisch-geprägten Organisationen und Netzwerken im Hintergrund. Aktuell suchen die traditionellen ideologischen VorkämpferInnen erneut den Schulterschluss zur „Neuen Rechten“ … endstationrechts

Die Schattenseite des Sports: Erstmals dokumentiert eine Fallstudie umfassend sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Vereinen. Betroffene leiden oft ihr Leben lang, auch weil sie häufig keine Hilfe fanden – so wie eine Ex-Biathletin … tagesschau

25. Sauerländer Münz- und Sammlerbörse am kommenden Sonntag in Meschede

Auf den Börsen der Münzfreunde wird rege getauscht und verkauft. (archivfoto: Münzfreunde)

Die Münzfreunde im Hochsauerland e.V. möchten gerne alle Sammler in NRW und in den anliegenden Bundesländern erreichen, damit die 25. Münz- und Sammlerbörse am Sonntag, dem 2. Oktober 2022 in der St. Georgshalle Meschede noch bekannter wird.

(Pressemitteilung Münzfreunde/zoom)

Die Veranstaltung findet in der Zeit von 10 bis 15 Uhr statt. Der Eintritt ist kostenlos.

Darüber hinaus suchen die Münfreunde stets Menschen, die Interesse am Sammeln von Münzen, Medaillen, Banknoten usw. haben und sich eventuell ihrem Verein anschließen möchten.

Gesammelt wird überwiegend Deutschland und zwar vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Weitere Sammelgebiete sind Europa und Nordamerika. Die Sauerländer Münz- und Sammlerbörse findet einmal im Jahr statt.

Aus folgenden Städten/Gemeinden kommen die Mitglieder des Verein: Meschede, Olsberg, Arnsberg, Eslohe, Hallenberg, Marsberg, Warstein, Welver, Winterberg, Bad Berleburg und Erndtebrück.

An jedem zweiten 2. Montag im Monat finden die Vereinsabende statt.

  • Ort: Gaststätte “Zum Pulverturm”, Pulverturmstr. 35, 59872 Meschede
  • Beginn: um 19.00 Uhr
  • Ende: gegen 21.30 Uhr

Weitere Informationen auf der Website der Münzfreunde:

http://muenzfreunde.de/wordpress/

Synapsen-Sprung: ’s wieder Herbst geworden

Spaziergang entlang der Namenlose zwischen Siedlinghausen und Silbach (foto: zoom)

Nach dem langen Sommer ist es seit drei Tagen nicht nur kalendarisch, sondern auch wettermäßig Herbst geworden. Die Zeit der langen Spaziergänge ist wieder da; mehr Fuß- als Fahrradkilometer.

Auch in meinem Kopfmusikstudio haben die Ohrwürmer ihre Farbe gewechselt. Vorgestern ging mir noch Ashes are burning von Renaissance nicht aus dem Sinn, bis ich schließlich aufgab und das Stück in allen Variationen auf Spotify abspielte. aber inbesondere die eine Live-Version mit dem langen Bass-Solo. Die Stimme von Annie Haslem – einmal gehört, immer da, nie vergessen.

Beim Nachdenken auf den Boden gucken… (foto: zoom)

Gestern nun hatte ich ’s wieder Herbst geworden als Liedzeile im Kopf. Guckt euch die beiden Bilder oben an, dann kennt ihr den Grund.

Tja, da hatte ich einen Sprung in der Synapse. Das Lied von Zupfgeigenhansel, wie ich meinte, gibt es so gar nicht. Es heißt stattdessen ’s wieder März geworden, was sich auf die politische Stimmung nach dem Revolutionsjahr 1848 bezieht.

Aber was soll’s. Ein bisschen die März-Stimmung der gescheiterten bürgerlichen Revolution 1848 habe ich auch Ende September 2022.

Ob es an Italien, Ungarn, Russland und der ganzen rechten Konterrevolution liegt? Keine Ahnung. Wie gesagt, ’s wieder Herbst geworden oder meinetwegen März, auf jeden Fall trübe.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=bkFmW3fKXZM

NRW-Einwohnerzahl erstmals seit 2006 wieder über 18 Millionen

In NRW lebten zur Jahresmitte 2022 ca. 18,1 Millionen Menschen – NRW hatte zuletzt im Jahr 2006 mehr als 18 Millionen Einwohner.

Der Hochsauerlandkreis stagniert. Zusammenschnitt aus ITW.NRW Grafik (collage: zoom)

Düsseldorf (IT.NRW). Ende Juni 2022 lebten im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW mit 18 077 762 erstmals seit 2006 wieder mehr als 18 Millionen Menschen. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war die Bevölkerungszahl um 153 171 Einwohner (+0,9 Prozent) höher als zu Jahresbeginn.

(Pressemitteilung IT.NRW)

Die gestiegene Einwohnerzahl ist auf einen Zuzugsüberschuss im ersten Halbjahr 2022 zurückzuführen (+186 000). Von Januar bis Juni 2022 zogen 629 000 Personen nach Nordrhein-Westfalen; rund 443 000 Menschen verließen das Land. In der ersten Jahreshälfte 2021 hatte es 427 000 Zuzüge und 420 500 Fortzüge gegeben. Im ersten Halbjahr 2022 starben mit 112 000 mehr Personen als Kinder geboren wurden (78 000).

Die kleinste Gemeinde im Land ist mit 4 345 Einwohnern weiterhin die Gemeinde Heimbach im Kreis Düren, gefolgt von Dahlem im Kreis Euskirchen (4 395 Personen). Die größte Stadt in NRW bleibt Köln mit einer Einwohnerzahl von 1 081 167, gefolgt von Düsseldorf (625 581), Dortmund (592 900) und Essen (583 153).

Die Statistiker weisen darauf hin, dass bei der Ermittlung der Bevölkerungszahlen auch Korrekturen berücksichtigt werden, die überwiegend auf von den Kommunen erst nach Abschluss der Wanderungsstatistik gemeldeten sog. „Rücknahmen von Zu- bzw. Fortzügen” zurückzuführen sind. Diese Korrekturen führten im ersten Halbjahr 2022 zu einem zusätzlichen Anstieg von 1 690 Einwohnern.

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Gemeindeergebnisse als PDF:

Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen am 30. Juni 2022 (Gemeindeergebnisse)

Umleitung: Biologismus, Twindemie, Post mit Esel, Nachrichtenmühle und einfaches Multiplizieren

Es grenzte an ein Wunder, dass ich diese Skulptur unbehelligt fotografieren konnte. (foto: zoom)

Reaktionärer Biologismus: Was rechte Akteure und ,radikale Feministinnen‘ verbindet … geschichtedergegenwart

Die Grippe und die “Twindemic”: Was passiert, wenn Grippe und Corona gemeinsam zuschlagen? Auch dieses Jahr machen sich Fachleute wegen so einer “Twindemic” im Winter Sorgen … scilogs

Post mit Esel: Bündnis erinnert an Versprechen der Ampel-Koalition … doppelwacholder

Raus aus der Nachrichtenmühle: Die Weltlage gerade ist ja eher Weltschmerz denn Freude und in Vorbereitung auf einen sicherlich nicht wirklich angenehmen Winter habe ich mir vorgenommen meinen Nachrichtenkonsum etwas anzupassen. Der Plan … schmalenstroer

Einfaches Multiplizieren: Parabeln, Primzahlen und sichere Passwörter … spektrum