Umleitung: KMK-Gutachten, Geschichtsunterricht, der Mann aus Düsseldorf, Louis Klamroth, ChatGTP und ChatSonic, Schlafen statt Strafen, eine Bunkertour und mehr…

Der Hennesee am Samstag Nachmittag: Blick von der Badebucht Richtung Staudamm; links das Hotel, rechts ein Teil von Meschede. (foto: zoom)

Das KMK-Gutachten zum Lehrermangel zeigt: Der Staat versagt – es wird Zeit, die Gesellschaft mit an Bord zu holen … news4teachers

Lernplattform für offenen Geschichtsunterricht: Auf der Lernplattform segu Geschichte finden Schüler:innen zahlreiche Lernmodule, die sie im offenen Geschichtsunterricht selbstständig in kleinen Teams zu zweit oder dritt bearbeiten sollen … segugeschichte

Der Mann aus Düsseldorf: Josef Stalin wird der Satz „Ein Toter ist eine Tragödie, eine Millionen Tote sind eine Statistik“ zugeschrieben und so ungerne man es auch zugeben will: Er hat dabei leider Recht … schmalenstroer

Ideen über Veränderung finden kaum statt: Von einem linkspolitischen Engagement deutscher Autoren wie in den 1960er Jahren ist heute wenig zu sehen. Ab und an gibt es einen öffentlichen Protest oder eine kollektive Manifestation. Wer die in den letzten zwei, drei Jahrzehnten erschienenen Bücher betrachtet, kann vergleichsweise wenige politische Bezüge erkennen … derrechterand

Louis Klamroth und das hitzige Klima beim WDR: Der neueste Vorfall in dieser unguten Richtung dreht sich um die montägliche TV-Sendung „hart aber fair“, genauer: um Louis Klamroth (33), der die Talkrunde kürzlich als Nachfolger des langjährigen Moderators Frank Plasberg übernommen hat … revierpassagen

Scheindebatte: Einen Rassismus gegen Weiße gibt es nicht … endstationrechts

Die Bloom’sche Lernzieltaxonomie: ChatGTP und ChatSonic im Test … scilogs

StarWar (Satire): „… weiterdenken müsse. Indem unendlich viele Atomkraftwerke zum Betrieb eines Fusionsreaktors gebaut würden, könne man auch bei einer unendlich negativen Energiebilanz die Teleportation zur Technologie ausbauen, die sinnbildlich für den Anspruch der FDP als Partei des ideologiefreien…“ … zynaesthesie

Ein Hafen am Eigelstein? Der Sicherheitshafen Köln 1813-1895 | entdeckt via Chronoscope … historischdenken

„Schlafen statt Strafen“ will neun Tage lang in Dortmund protestieren: Protestcamp gegen Diskriminierung und Verdrängung von obdachlosen Menschen … nordstadtblogger

Wieder Bunkertour durch Hagen: Wieder einmal laden die Volkshochschule Hagen (VHS) und das Bunkermuseum alle interessierten Hagenerinnen und Hagener am Samstag, 4. Februar, von 11.30 bis 14.30 Uhr zu einer Bunkertour durch Hagen ein. Treffpunkt ist vor dem Bunkermuseum, Bergstraße 98, in dem die Führung beginnt … doppelwacholder

Kassel: Overground – Underground

Kassel in der Abenddämmerung an der Kreuzung Obere Königstraße/Fünffensterstraße (foto: zoom)

Die letzte Woche habe ich im mentalen Untergrund verbracht und deswegen keinen Blogartikel schreiben können.

Eigentlich müsste man nach vielen kleinen und großen Erlebnissen auch viel schreiben können. Aber so ist es nicht. Die Gedanken kreisen, beschleunigen, vermehren sich und finden keinen Ausgang.

Die beiden Orte, an denen die Bilder entstanden sind – en passant mit dem Smartphone – liegen nicht weit voneinander entfernt.

Einmal der Blick in die Kasseler Königstraße und einmal die Passage unter der Frankfurter Straße.

Kassel unter der Abenddämmerung. Passage an der Frankfurter Straße. (foto: zoom)

Unser Ziel war die Neue Galerie oberhalb der Karlsaue mit ihrer Sammlung der Moderne und einer Ausstellung zur Geschichte der Documenta.

Beide Sammlungen fand ich wider Erwarten sehr anregend und obwohl ich, gerade nach dem antisemitischen Skandal der letzten Documenta, kein uneingeschränkter Freund dieses alle fünf Jahre stattfindenen Kunstspektakels bin, hat mich die Ausstellung zur Geschichte der Documenta sehr interessiert.

Einfach gesagt: War ist over! If you want it! Happy Christmas from John & Yoko

Anhand von selbst schon zu Metaphern gewordenen Bildern der Zeitgeschichte, die als Streifen entlang der Wände ausgestellt waren, ließ sich die Geschichte, bzw. die eigene Erinnerung an die selbst erlebte Geschichte, gewissermaßen ergehen oder abschreiten.

Auf der Museumswebsite heißt es weiter:

Die Besonderheit von »about: documenta« liegt in der Verknüpfung von unmittelbarer Anschauung originaler Kunstwerke mit dokumentarischem und filmischem Material und der Anlehnung an Inszenierungsstrategien der jeweiligen documenta.

https://museum-kassel.de/de/museen-schloesser-parks/neue-galerie

Mich hat verblüfft, dass manche Ereignisse näher beieinander lagen als bislang gedacht.

IPhone (2007), sogenanntes Sommermärchen (2006), Ermordung von Halit Yozgat durch den NSU (2006), Angela Merkel Bundeskanzlerin (2005), Hartz IV (2005)

Allein wegen der Zeitleiste werde ich die Neue Galerie noch einmal besuchen. Die Geschichte der documenta1 bis d15 sind einen weiteren Besuch wert; nicht zu vergessen die Sammlung der Moderne.

Viele Besucher*innen kommen auch wegen des von Joseph Beuys persönlich eingerichteten Raums im Erdgeschoss der Galerie. Ich nicht. Mein Verhältnis zu Beuys ist höflich ausgedrückt gespalten.

Winternebel auf dem Kahlen Asten

Einer von vielen interessanten Bäumen (foto: zoom)

Der Kahle Asten ist eine weitläufige Kuppe, auf der man auch bei ungewöhnlichen Wetterlagen interessante Perspektiven entdecken kann; gestern nicht Sonnenuntergang oder Wolkentürme, sondern schneebedeckte und vereiste Bäume.

Die Luft war feucht und kalt, die Wanderwege nur zu erahnen. Dichter Nebel lag auf der Berghöhe.

Eigentlich hätte uns nach dem Spaziergang eine heiße Schokolade gut getan, aber mit der Gastronomie hapert es auf dem bekanntesten Berg Nordrhein-Westfalens.

Beim nächsten Mal dann halt mit Thermoskanne.

Ein ruhiges Wochenende

Blick auf die Siedlung am Meisterstein (foto: zoom)

Das Wochenende ist geschafft. Nachdem ich einige Vorhaben abgesagt hatte, blieben Spaziergänge, Gespräche, Bücher und der übliche Alltagskram.

Den Neuschnee haben wir brav zur Seite geschoben, aber ansonsten vom Skitourismus kaum etwas mitbekommen.

David Crosby ist vor wenigen Tagen gestorben. Die Luft wird dünner, der Boden dichter.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=BAkMlzOBFbc

Ein paar mal die 13-Minuten Version von Carry On auf 4 Way Street auf unmäßige Lautstärke hochgedreht. Brachialer als die 70er Jahre, die ich erinnere, aber gute Musik, sei es Rock, Jazz, Pop oder die sogenannte Klassik lässt sich immer wieder neu entdecken.

Die Wooden Ships finden auch auf der Moldau ihren Weg.

In diesem Sinne ta, ta, ta, taaaaa und Gute Nacht!

Es schneit im Hochsauerland und die Lokalzeitung eskaliert.

Spaziergang zum Friedhof Siedlinghausen (foto: zoom)

Endlich hat es nach einer ungewöhnlich langen Wärmeperiode im Hochsauerland geschneit. Wir mussten den Schnee vom Bürgersteig schippen.

In den Monaten Dezember, Januar und Februar ist das hier oben nicht außergewöhnlich. Die Schneemenge habe ich ebenfalls nicht als besonders groß empfunden. Da gab es schon ganz andere Jahre.

Den Redakteur*innen der Lokalzeitung sind nach den vielen trüben Wochen die Gäule durchgegangen. Die Schlagzeilen mutierten zu Schlachtzeilen:

„Polartief über Sauerland sorgt für Schneebombe in Winterberg“ [1]

So, so – 20 cm Neuschnee rund um Winterberg sind also gleich eine Bombe. Ich bin auf die Spracheskalationen gespannt, sollte es wirklich viel schneien.

Wo eine Bombe fällt, muss es ordentlich scheppern. Endlich können die vielen Skilifte, die bisher mangels Schnee geschlossen waren, öffnen. Ach, was heißt hier öffnen:

„Zahl der geöffneten Lifte explodiert“ [2]

Vielleicht geht es in Zukunft eine Nummer kleiner.

Das Wetter heute war übrigens bombig. Beim Spaziergang mit Sonne, Schnee und blauem Himmel explodierte meine Gute Laune. Peng!

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[1] https://www.wp.de/staedte/altkreis-brilon/polartief-ueber-sauerland-sorgt-fuer-schneebombe-in-winterberg-id237411779.html

[2] https://www.wp.de/region/sauer-und-siegerland/winter-im-sauerland-zahl-der-geoeffneten-skilifte-explodiert-id237416197.html

Moin! Blick aus dem Fenster…

Ein blaustichiger Blick aus dem Fenster. Ja, es ist Schnee. (foto: zoom)

Der Winter hat sich im neuen Jahr Zeit gelassen, doch seit gestern ist er im Hochsauerland angekommen. Das Außentemperatur zeigt Minusgrade, eine dünne Wolkendecke verdeckt die Sonne.

Ich richte mich darauf ein, die Kernstadt Winterberg und alle höher gelegenen Ortsteile am Wochenende großräumig zu umfahren. Die Touristenströme werden fließen.

Wenn man nicht am Tourismus verdient, bleiben Spaziergänge in abseitigen Gebieten des Hochsauerlandes und gemütliche Lesestunden am Esszimmertisch. Ich empfehle Sarah Kendzior, They Knew, als einen möglichen Einstieg in die Gegenwartspolitik der USA. Mir hatte schon Hiding in Plain Sight sehr gut gefallen.

Cetero censo, dass der Frühling kommen möge, weil ich gerne wieder mit dem Rad unterwegs sein möchte, denn an mir ist kein Skisportler verloren gegangen.

Umleitung: Rechter Sumpf, Klimakrise, Lützerath, der 10. Todestag der Westfälischen Rundschau sowie die RSA-Verschlüsselung

Haben jetzt schon Geschichte geschrieben: Lützerath und die Klimabewegung im Oktober 2021 (archivfoto: zoom)

Moderner Opferkult der »Vertriebenen«: Das neue »Sudetendeutsche Museum« in München bietet keine Überraschungen. Eine Analyse der Exponate und ihrer Arrangements offenbart jedoch mehr als die Objektbeschreibungen … derrechterand

Wie viele SS-Männer leben noch? Irgendwann demnächst kommt der Tag, an dem der letzte SS-Scherge das zeitliche segnet und keiner wird es mitbekommen. Aber wie viele leben eigentlich aktuell noch? … schmalenstroer

Klimaleugner und Lügner: Zeit daran zu erinnern, wie der RWE-Konzern 2010 einen seiner Topmanager (Fritz Vahrenholt, damals Vorstandsvorsitzender einer RWE-Tochter) haarsträubende Klimaleugnerthesen verbreiten ließ, mit Tatsachenverdrehungen, falschen Zitaten & allen Tricks … spektrum

Der globale CO2-Anstieg: die Fakten und die Bauernfängertricks … spektrum

Klimakrise und Lützerath: Warum RWE jeden Argwohn verdient hat … spiegel

„Lützi geht!“: Die ideale Projektionsfläche für Agitation von Rechtsaußen … endstationrechts

„Die Welt schaut auf Lützerath“: Polizist:innen gehen in Lützerath gegen Demonstrierende vor, sie stecken im Schlamm fest und räumen Baumhäuser. Dank der sozialen Medien sind wir bei alledem mittendrin. Welche Rolle spielen Twitter, Instagram und Co. in diesem Konflikt? … netzpolitik

Vor zehn Jahren starb die „Rundschau“ – ohne Rettungsversuch: Beängstigend rasende Zeit: Zehn Jahre soll das schon wieder her sein, dass am 15. Januar 2013 die damalige WAZ-Gruppe (heute Funke-Mediengruppe) das faktische „Aus“ für die Westfälische Rundschau (WR) verkündet hat? … revierpassagen

IT-Security: Ist RSA gebrochen? … unkreativ

Auf Achse…

Hamburg: Blick von den Landungsbrücken Richtung Elbphilharmonie (foto: zoom)

Und dann stehe ich zum zweiten Mal innerhalb eines Monats an den Landungsbrücken in Hamburg. Es weht ein kalter Wind. Regen fällt schräg und die Feuchtigkeit kriecht unter die Winterjacke.

Hochzeiten, Geburtstage, Krankheiten, Familienangelegenheiten, – es gibt viele Gründe, die Enge des Hochsauerlandes zu verlassen und wieder auf Achse zu sein.

Neben allem Unangenehmen herrscht kein Fotowetter. Nur ab und zu ziehe ich ruckzuck das Smartphone zum Knipsen aus der Manteltasche.

Und der Himmel ist grau.

Der komplette Bauzaun ist voller Graffiti (foto: zoom)

Der komplette Bauzaun um das Bismark-Denkmal mit Graffiti besprüht. Spontan oder Auftragsarbeit? Keine Zeit für Antworten. Der Wind treibt uns weiter.

Zum zweiten Mal innerhalb von vier Wochen besuche ich das Museum für Hamburgische Geschichte: Eine Stadt wird bunt. Ich schaue mir diesmal besonders die tristen Bilder der frühen 1980er Jahre an.

Ausstellungsbild des St. Pauli Archivs: Marktstraße, Ecke Grabenstraße im Karolinenviertel um 1981.

War das die Stadt, in die ich zum Studieren gekommen war? An dieser Ecke habe ich gestanden und das gleiche Bild gesehen. Erstaunlich: hätte mich jemand gefragt, wie es Anfang der 80er Jahre in Hamburg ausgesehen hat, ich hätte ein anderes, schöneres Bild gezeichnet. Das Gedächtnis ist längst überformt von den Eindrücken des heutigen Hamburg.

Und dann begann die Zeit der Graffiti, der Sprayer und S-Bahn-Surfer, alles wunderbar nachzuvollziehen in der musealen Aufbereitung.

Etwa nach der Hälfte der Exponate bemerkte die Frau ganz trocken: Alles nur Jungs!?

Tatsächlich eine Leerstelle der ansonsten sehenwerten Ausstellung.

Kunst im Rathaus Hallenberg: Der Traum der Erde

Figurenfries (oben) und Gazellenjagd (unten), 2008, Öl, Papier, Leinen, je 50 x 150 cm (alle Fotos: zoom)

Am vergangenen Dienstag Abend ist im Rathaus Hallenberg Der Traum der Erde eröffnet worden. Ab nun werden dort ein Jahr lang in vielen Fluren, Stockwerken und Büros über 30 Arbeiten des Briloner Künstlers Pitt Moog ausgestellt bleiben.

Mit dem Thema Mythos und archaische Kulturen hatte sich Pitt Moog mehr als 60 Jahre beschäftigt und bis zu seinem Tod im Jahre 2017 ein vielfältiges Werk zwischen Vernunft und Naivität geschaffen.

Bürgermeister Enrico Eppner begrüßte Gäste, Sponsoren und Kuratoren der Ausstellung, sein Vorgänger Michael Kronauge, neuer Vorsitzender des Fördervereins Hallenberg, hielt den Einführungsvortrag.

Sie haben die Ausstellung möglich gemacht: Jürgen Hillebrand (SPK HSK), Michael Kronauge (Förderverein Hallenberg), Gisela Margraf (Lebensgefährtin von Pitt Moog), Peter Wagner (SPK HSK), Carsten Schlömer (Haus Hövener), Carlo Sintermann ( langjähriger Weggefährte von Pitt Moog), Enrico Eppner (Bürgermeister der Stadt Hallenberg)

Enrico Eppner und Michael Kronauge freuten sich, dass es mit der Kunst im Rathaus weitergehe. Es gebe nichts Langweiligeres als Behördenflure. Oft billige Kunstdrucke an den Wänden, gerahmte Kalenderblätter, Wappenteller, Luftbilder und Bürgermeisterfotos.

Mit den Grundthemen Mythos und dem Urgrund des Seins hatte sich Pitt Moog über 60 Jahre beschäftigt und ein Werk geschaffen, das zu einer faszinierenden Begegnung mit prähistorischen Kulturen geworden ist.

Seine Bilder sind aber nicht nur ein Blick in die Vergangenheit. Nein, gleichzeitig erscheinen seine Werke höchst aktuell und spiegeln das heutige Sein mit all den Sorgen und Ängsten, aber auch der Sehnsucht nach Freude, Liebe und Frieden wider.

Die Auserwählten, 2008, Öl, Leinen, 90 x 63 cm kann man im Büro der Stadtkasse finden.

Sie spiegeln aber auch das Leben des Künstlers Pitt Moog wider.

Schon die ersten Studienjahre prägten Pitt Moog. Er studierte von 1952 bis 1958 an der Hochschule für Bildende Künste in Kassel. Anschließend war er als Assistent von Arnold Bode, dem Begründer der Weltausstellung Documenta, tätig und in die Vorbereitungen der Documenta I und II eingebunden.

Weitere wichtige Meilensteine seines Lebens waren die Teilnahme an der III. Bienale in Paris und Tokio und im Jahre 1964 an der Documenta III in Kassel, diesmal als Künstler.

Typische Motive in dieser Zeit waren Tiere, Herolde und Märchen- und Fantasiegestalten. Es dominieren erdige Farben in Braun- und Olivtönen, die teilweise in Wischtechnik neben- und übereinandergesetzt waren und an Höhlenmalerei erinnern.

1971 zog Pitt Moog in eine Wassermühle im Aatal nach Brilon. Er verlagerte seinen Arbeitsschwerpunkt auf Zeichnungen und Druckgrafiken. Es entstanden poppig anmutende Grafikserien in ausdrucksstarken hellen Farben. Ein Teil dieser Werkphase ist jetzt im Rathaus Hallenberg ausgestellt.

Der Blick von oben auf Besucher:innen im Foyer des Rathauses Hallenberg

Im Jahr 1973 erfolgte die Ernennung zum Professor. Bis 2003 führte er diese Lehrtätigkeit an der Fachhochschule Dortmund aus.

Seine Kunst fand internationale Beachtung. So erhielt er z.B. im Jahr 1961 den Preis des Kulturkreises der deutschen Industrie und 1962 den Premio Marzotto in Rom. Viele weitere Ehrungen folgten.

In den 1980er Jahren kehrte Pitt Moog zu Malerei der früheren Jahre zurück. Die neue und letzte Werkphase verband die beiden vorangegangenen miteinander. Die Braun- und Olivtöne befanden sich jetzt im Einklang mit bunten und hellen Akzenten.

Autruche et Buffle, 1990, Öl, Papier, Leinen, 120 x 105 cm

Von 2003 bis 2012 fand das Pausia-Projekt mit wechselnden Ausstellungen seines Lebenswerkes in der Sparkasse Hochsauerland und im Rathaus Brilon statt. Mit diesem Ausstellungszyklus öffnete sich Pitt Moog den Sauerländerinnen und Sauerländern.

In dieser Zeit habe er, so Michael Kronauge, Pitt Moog kennen gelernt. Ein Künstler mit einer charismatischen Ausstrahlung und einem politischen Anspruch: „Wir haben ein paar Bierchen getrunken und natürlich über eine Ausstellung im Kump gesprochen.“

„Wenn das Projekt in Brilon abgschlossen ist, komme ich“, habe Moog versprochen.

Zu Ehren des Bierliebhabers Pitt Moog gab es zum ersten Mal keinen Sekt zum Empfang im Rathaus: Braumeister Peter Mesters kredenzte die Produkte des Brauhofs Hallenberg. Im Bild die praktischen Tragebügelflaschen.

Dazu ist es nicht mehr gekommen, denn im Jahre 2017 verstarb Pitt Moog im Alter von 85 Jahren.

Durch seine Malerei lebt er weiter. Im Jahr 2019 wurde die Dauerausstellung Paloma im Museum Haus Hövener in Brilon eröffnet, und seit diesem Dienstag gibt es die Gelegenheit, einen Querschnitt des künstlerischen Schaffens von Pitt Moog in Hallenberg zu betrachten.

Michael Kronauge: „Die Bilder passen mit ihren Farben ins Rathaus und zu den Bruchsteinwänden. Man hat das Gefühl, Pitt Moog habe sie für unser Rathaus gemalt.“

Ausstellungsdauer: 10.01.23 – 05.01.2024
Öffnungszeiten: Mo – Fr 8.30 – 12.00 Uhr
Mo 14.00 – 17.30 Uhr
Di – Do 14.00 – 15.30 Uhr

Der Eintritt ist frei

Alle ausgestellten Werke sind käuflich zu erwerben. Weitere Informationen: Peter Wagner (Kuratorenteam) +49 171 23 99 900 oder spkwagner1207@gmail.com


Anmerkung: Beim Verfassen des Blogeintrags habe ich mich stark an der Laudatio von Michael Kronauge orientiert. Die guten Formulierungen gehen auf seine Kappe, die schlechten auf meine.

Prof. Lothar H. Wieler verlässt das Robert Koch-Institut

„Die Unabhängigkeit der Forschung muss auch zukünftig akzeptiert werden, denn sie ist unabdingbar, damit das RKI seine Aufgaben erfüllen kann.“

Der Präsident des Robert Koch-Instituts Prof. Lothar H. Wieler wird auf eigenen Wunsch zum 1. April sein Amt niederlegen, um sich neuen Aufgaben in Forschung und Lehre zu widmen. Der Schritt erfolgt im Einvernehmen mit Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach.

(Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Gesundheit und des Robert Koch-Instituts)

Dazu erklärt RKI-Präsident Prof. Lothar H. Wieler:
„In der Pandemie hat das Robert Koch-Institut seine Exzellenz unter Beweis gestellt. Es war ein Privileg, in dieser Krise an exponierter Position zusammen mit einem motivierten Team hervorragender Expertinnen und Experten arbeiten zu dürfen. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des RKI danke ich für Ihren außergewöhnlichen Einsatz. Sie haben der Forschung, dem Institut, aber vor allem dem Land einen großen Dienst erwiesen. Genauso danke ich den Gesundheitsministern, mit denen ich zusammenarbeiten durfte. Die Unabhängigkeit der Forschung muss auch zukünftig akzeptiert werden, denn sie ist unabdingbar, damit das RKI seine Aufgaben erfüllen kann.“

Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach:
„Prof. Lothar H. Wieler hat sich als Präsident des Robert Koch-Instituts bei der Bewältigung der Pandemie für das Land bleibende und herausragende Verdienste erworben. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihm habe ich über all die Jahre sehr geschätzt. Umso mehr bedauere ich, dass er das RKI verlassen wird, um sich jetzt wieder verstärkt Forschung und Lehre widmen zu können. Ohne Prof. Wieler wäre Deutschland deutlich schlechter durch diese Pandemie gekommen. Dafür möchte ich mich auch im Namen der gesamten Bundesregierung ganz herzlich bedanken. Der Schritt erfolgt im Einvernehmen.“


Anmerkung zoom:

Ich hatte schon seit einiger Zeit den Eindruck, dass Lothar Wieler im vergangenen Jahr der Pandemie kaltgestellt worden ist. Ich habe ihn, seine trockene Art und seine Vermittlung komplexer Sachverhalte auf den Pressekonferenzen sehr vermisst. Den wichtigsten Satz in seinem eigenen Abschnitt der Pressemitteilung habe ich bewusst in der Unterzeile der Überschrift hervorgehoben: „Die Unabhängigkeit der Forschung muss auch zukünftig akzeptiert werden, denn sie ist unabdingbar, damit das RKI seine Aufgaben erfüllen kann.“ Ich hoffe, dass dieses Vermächtnis weiterhin gepflegt wird.