Umleitung: von der Hall of Fame am Philosophenweg in Kassel bis zum Fastenbrechen in Dortmund

Graffiti in der Hall of Fame am Philosophenweg in Kassel (foto: zoom)

Auch wer nur ab und zu hier im Blog vorbeischaut weiß, dass ich mir, wo immer ich auch bin, gerne Graffiti anschaue. Das ein oder andere Graffito fotografiere ich und zeige es hier vor.

Das detailreiche Auge habe ich vor drei Tagen am Philosophenweg in Kassel gefunden. Die Wandflächen der Unterführung sind eine gut gepflegte Hall of Fame, die ich regelmäßig besuche, eine kleine hochwertige Straßenkunstausstellung.

Heute folgt dem Auge meine kleine eklektische Sammlung von Lesehinweisen:

Kampf gegen Bildung: Der russische Anastasia-Kult ist Teil eines politisch aufgeladenen, rechtslastigen Spannungsfeldes. Auch nach der Pandemie sind vor allem Kinder die Leidtragenden. Deren Eltern attackieren die Schulpflicht. Sie forcieren eine Bildungsrevolte mit reaktionären Konzepten und unklaren Lehrinhalten … endstationrechts

Böhmermann vs. „Bild“ im neuen Podcast: Achtung, Reichelt! Der Podcast „Boys Club“ ergründet die Machtstrukturen im Springer-Verlag – über die Reichelt-Affäre hinaus … taz

Erfundenes Interview mit Michael Schumacher: Zu dumm, um wahr zu sein … uebermedien

Zeitenwende: Kanzler Scholz (SPD) schaffte schon nach wenigen Wochen das im Amt, was seine Vorgänger nicht oder erst nach Jahren fertig brachten. Er trug sich ins Buch der Geschichte ein … postvonhorn

Irak 2015 – Europa 2023: Die Klimakrise wird zur Wasserkrise … scilogs

70 Jahre Doppel-Helix: Die Desoxyribonukleinsäure DNA enthält die Daten allen Lebens. Ihr Molekül besteht aus zwei gegeneinander versetzten Schrauben, die eine Doppel-Helix bilden. Am 25. April 1953 brachte die Zeitschrift „Nature“ einen Artikel über ein Strukturmodell. Autoren waren der englische Physiker Francis Crick und der amerikanische Genetiker James Watson. Ihre Arbeit läutete ein neues Zeltalter der Biologie ein … hnf (gefunden bei: planethistory)

Niki de Saint Phalle: Die Schirn in pink … hypothesis

Falsche Behauptungen: So unseriös machen einige Kinderrechtsorganisationen für die Chatkontrolle mobil … netzpolitik

Nähe, Alltag und Wirrnis: Andreas Maiers Roman „Die Heimat“ … revierpassagen

Hagen: DGB sagt Mai-Demonstrationszug ab … dopppelwacholder

Klare Botschaft zum Ramadan: „Dortmund will Brücken bauen statt Mauern ziehen“ – Das gemeinsame Fastenbrechen als gutes Zeichen des Miteinanders … nordstadtblogger

Abo-Abwärtstrend der Westfalenpost verstärkt sich auch zum ersten Quartal 2023

Westfalenpost Brilon/Meschede: Die Zahl der Abos ist im letzten Jahr um 7,48%, die Druckauflage um 10,05% gesunken. (Screenshot: ivw)

Was ist schlimmer als eine schlechte Lokalzeitung? Keine Lokalzeitung! Eine Studie aus den USA zeige, so die Süddeutsche Zeitung im Oktober 2021, dass wenn Redaktionen schließen, in den betroffenen Regionen Wirtschaftskriminalität und Umweltverschmutzung steigen. Leidtragende seien die Bürgerinnen und Bürger.

Die Westfalenpost verliert auch mit der Ausgabe Meschede/Brilon von Jahr zu Jahr beständig Abonnent*innen. Vom ersten Quartal 2022 zum ersten Quartal 2023 hat sich der Abwärtstrend mit Abo-Verlusten von 7,48% noch einmal verstärkt, obwohl in den Papierausgaben auch das digitale sogenannte ePaper enthalten ist.

Zum Vergleich: vom ersten Quartal 2021 zum ersten Quartal 2022 betrug der Abo-Rückgang „nur“ 5,27%.

Die Zahlen werden von der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern vierteljährlich veröffentlich. Wer selber ein wenig herumstöbern und beispielsweise den Trend bei den einzelnen Lokalausgaben der Westfalenpost oder weiterer Funkemedien Produkte vergleichen will, kann sich auf folgender Website orientieren:

https://www.ivw.de/print/quartalsauflagen/quartalsauflagen

Der Niedergang der gedruckten Lokalzeitungen ist ein allgemeiner Trend und wird auch nicht gestoppt werden können. Print ist über kurz oder lang tot. Darum hat beispielsweise der englische Guardian schon vor vielen Jahren unter der Regie von Wolfgang Blau eine konsequente digitale Strategie entwickelt. Den Guardian kann man sich unter https://www.theguardian.com/international anschauen.

Die Digitalstrategie der Funke Mediengruppe scheint es zu sein, möglichst viele Artikel hinter einer Bezahlschranke zu verstecken und mit oft marktschreierischen Überschriften zu versehen, in der Hoffnung, dass Leser*innen verführt werden, die Artikel gegen Bezahlung zu lesen. Leider sind die Inhalte oft enttäuschend dürftig oder in anderen Medien, wie den Öffentlich Rechtlichen, zu lesen, die ich mit meinen Rundfunkgebühren schon bezahle. Was die Qualität angeht, möchte ich die Funkemedien auf keinen Fall mit WDR 5 oder dem Deutschlandradio Kultur eintauschen.

Es gibt inzwischen in vielen Lokalredaktionen in Deutschland Versuche, neue Wege zu gehen, um die Leser*innen qualifiziert zu informieren und an das Medium zu binden. Statt bei Facebook zusammengekratzte Krawall-Artikel a la Lokalverbot für Grüne, benötigen Lokalredaktionen Expertise, um sich langfristig gut recherchiert mit den Auswirkungen der Klimakrise auch im lokalen Umfeld zu beschäftigen: Dürre, Wassermanngel, Waldsterben, Skitourismus, Energie- und Verkehrswende…

Darüber hinaus entwickeln sich inzwischen viele Projekte, die nicht mehr viel mit dem traditionellen lokalen Verlagsjournalismus zu tun haben. Ein Beispiel in der Nähe wäre RUMS in Münster. Schaut euch mal deren Website und ihr Selbstverständnis an:

https://www.rums.ms/ueber-rums/

Es arbeiten dort sehr gute Leute an einem sehr interessanten Produkt. Ich mache an dieser Stelle einen Punkt, weil es draußen gewittert und die Blitze zucken. So ist der April. Gestern winterliche Kälte, heute ein Sommergewitter.

Die Stecker müssen raus. Bis bald.

Stadtradeln Winterberg – eine kleine Enttäuschung

Auch das erlebe ich: mein kleiner Horror auf dem Arbeitsweg (archiv: zoom)
Jeden Tag ein kleiner Horror. Die Landstraße 742 zwischen Steinhelle und Wulmeringhausen. Hier bin ich früher fast täglich mit dem Rad zur Arbeit gefahren (archivfoto: zoom)

Gestern lag die Pressemitteilung des Hochsauerlandkreises (HSK) im E-Mail-Briefkasten, dass dieses Jahr alle zwölf Gemeinden des HSK am Stadtradeln teilnehmen. Ich habe mich gefreut, die Meldung sofort im Blog veröffentlicht und mich selbst auch wieder angemeldet, denn letztes Jahr hatte mir das Radfahren im Rahmen des Stadtradelns sehr viel Spaß gemacht.

Eine kleine Enttäuschung war es es allerdings, dass es die Stadt Winterberg im letzten Jahr nicht auf die Reihe bekam, für die ca. 150 Aktiven des Stadtradeln eine kleine Abschlussveranstaltung auf die Beine zu stellen. Andere teilnehmende Gemeinden haben das geschafft.

Ich hätte gerne mit den anderen Teilnehmer*innen Erfahrungen über die drei Wochen Radfahren in und um Winterberg ausgetauscht. Wer hat Alltagsstrecken bewältigt? Wer ist nach Feierabend sportlich unterwegs gewesen? Hat jemand das Auto gegen das Rad getauscht? Wie waren die Straßenverhältnisse? Radwege? Forstwege? Was müsste Winterberg tun, um das Alltags-Radfahren attraktiv(er) zu machen?

Doch dann die erste Enttäuschung. Spät im November bekamen die Teilnehmenden eine E-Mail aus dem Rathaus, in der es unter anderem hieß:

Eigentlich wollten wir im Herbst diesen Jahres eine kleine Siegerehrung durchführen, leider hat es terminlich nicht mehr in den Kalender von Bürgermeister Michael Beckmann gepasst. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben: So werden wir die Siegerehrung im Frühjahr des nächsten Jahres nachholen. Schon heute lade ich Sie alle herzlich am Sonntag, 23.04.2023 um 11 Uhr zu einer Radtour mit Bürgermeister Michael Beckmann mit anschließender Siegerehrung und kleinem Umtrunk ein. Einzelheiten werden wir kurz vorher bekanntgeben.

Damals habe ich gedacht, dass diese Aussage den Stellenwert der Aktion für die Stadt Winterberg sehr deutlich zeigt. In Abwandlung einer alten Redewendung muss die Belohnung auf dem Fuße folgen. Wenn der Bürgermeister keine Zeit hat, sollte doch eine Vertretung zu finden sein.

Gut, dann eben im April. Als ich mich gestern Abend beim Stadtradeln 2023 angemeldet hatte, kam es mir komisch vor, dass es sechs Tage vor dem angekündigten Termin immer noch keine Nachricht aus dem Rathaus gegeben hatte. Ich schrieb also stante pede in einer kurzen E-Mail:

ist die Veranstaltung noch aktuell? Ich habe bislang keine Einzelheiten erfahren.

Mit freundlichen Grüßen

Es war schon 21 Uhr, Feierabend im Rathaus, die Nacht brach herein, aber siehe da, am Morgen um kurz nach acht erhielten die Teilnehmer*innen eine Nachricht per E-Mail:

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom STADTRADELN,

Bürgermeister Michael Beckmann musste sich einer Knieoperation unterziehen, sodass die Radtour mit anschließender Siegerehrung am kommenden Sonntag leider nicht stattfinden kann. Aber wie sagt man so schön: Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Deswegen lade ich Sie schon heute herzlich zu dem neuen Termin am Sonntag, 13.08.2023 um 11 Uhr ein.  Einzelheiten werden wir kurz vorher bekanntgeben.

Bis dahin eine gute Zeit und herzliche Grüße aus dem Rathaus.  

Mit freundlichen Grüßen aus Winterberg

Der Termin ist dann schon während des nächsten Stadtradelns – wenn er denn wirklich stattfindet – und ein Jahr zu spät.

Ich frage mich, ob das Winterberger Rathaus bei einer Ski- oder Bobveranstaltung die Abschlussfeier ebenso lieblos durch das Jahr schieben würde. Ich wünsche dem Bürgermeister ehrlichen Herzens alles Gute für die OP und schnelle Genesung, denn ich weiß, dass er ein begeisterter Radfahrer ist, aber wenn er nicht bürgermeistern kann, muss (s.o.) jemand als Ersatz einspringen.

Eine weitere Enttäuschung war die Beteiligung der Winterberger*innen am ADFC-Fahrradklimatest 2022. Der Radverkehrsbeauftragte des Hochsauerlandkreises, Christoph Hester, hatte die Bürger*innen dazu aufgerufen, zahlreich an der Abstimmung teilzunehmen.

Winterberg schaffte es erneut nicht, die notwendigen 50 Stimmen abzugeben, um mit der Bewertung des Fahrradklimas berücksichtigt zu werden.

Es wäre für die Stadt Winterberg ein leichtes gewesen, ihre Bürger*innen und insbesondere die Aktiven des Stadtradelns zur Teilnahme aufzurufen. Soweit ich es sehe ist es nicht geschehen. Während der kleine Nachbar Medebach das Quorum um ein Vielfaches übertraf, trudelten aus Winterberg nur ein paar Stimmen, einschließlich meiner eigenen, ein.

Die aufgeführten Punkte ergeben für mich das Bild einer Gemeinde, die sich nicht ausreichend um die Belange und Stimmen ihrer radfahrenden Bürger*innen, insbesondere der Alltagsradler*innen, kümmert. Und dabei habe ich noch nicht einmal den Zustand bzw. das Nichvorhandensein eines alltagstauglichen Radwegenetzes erwähnt.

Vielleicht sehen die anderen Radler*innen das anders. Bei einer Auswertungsveranstaltung mit den frischen (!) Erfahrungen des Stadtradelns hätte man darüber reden können, wenn sie denn stattgefunden hätte.

Stadtradeln startet im Hochsauerlandkreis erstmalig mit allen Kommunen – Radeln für ein gutes Klima – Anmeldungen ab sofort möglich

Radtour im Hochsauerlandkreis Sommer 2022. Blickrichtung Siedlinghausen. (archivfoto: zoom)

Ab sofort können Bürger*innen sich in Teams für ihre jeweilige Kommune beim STADTRADELN registrieren. Im Aktionszeitraum vom 11. August bis 31. August 2023 sind Kommunalpolitiker*innen und Bürger*innen dazu aufgerufen, möglichst viele Wege klimafreundlich mit dem Rad zu erledigen und dabei Kilometer für ihr Team, ihre Kommune und mehr Radförderung zu sammeln. Die Kommunen bieten im Aktionszeitraum verschieden Fahrradaktionen an.

(Pressemitteilung HSK, von mir gegendert)

Beim STADTRADELN werden Menschen spielerisch angeregt, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Denn wer drei Wochen geradelt ist, nimmt dieses Verkehrsmittel danach anders wahr. Das gilt auch für die Mitglieder der Kommunalparlamente, auf denen ein besonderes Augenmerk liegt.

Erstmalig beteiligen sich nun alle 12 Kommunen des Hochsauerlandkreises beim diesjährigen STADTRADELN. Dafür hatte der HSK im Dezember letzten Jahres geworben und mit den Kommunen die Kampagne und einen gemeinsamen Aktionszeitraum abgestimmt. Ein gemeinsamer Aktionszeitraum im Hochsauerlandkreis ist ein weiteres starkes Signal zur Stärkung des Radverkehrs in unserer Region“ findet Christoph Hester- Radverkehrsbeauftragter des HSK und freut sich auf die Zusammenarbeit und die Aktionen mit den Kommunen.

Mit der STADTRADELN-App die Radinfrastruktur vor der Haustür verbessern

Mit der kostenfreien STADTRADELN-App können Teilnehmer*innen die geradelten Strecken bequem via GPS tracken und direkt ihrem Team und ihrer Kommune gutschreiben.

Einen weiteren Vorteil bietet die App: Die so erhobenen Radverkehrsdaten werden durch das Klima-Bündnis, vollkommen anonymisiert, wissenschaftlich ausgewertet und geben dem Hochsauerlandkreis und den einzelnen Kommunen Auskunft über verkehrsplanerisch wichtige Fragen wie: Wo sind wann wie viele Radler*innen unterwegs, wo gerät der Verkehrsfluss ins Stocken, wo sind Wartezeiten an Ampeln unverhältnismäßig lang? So ist ein möglichst bedarfsgenauer Ausbau der Radinfrastruktur möglich.

Während des Kampagnenzeitraums wird zudem die Meldeplattform RADar! angeboten. Mit diesem Tool haben Radelnde die Möglichkeit, via Internet (www.radar-online.net) oder über die STADTRADELN-App auf störende und gefährliche Stellen im Radwegeverlauf aufmerksam zu machen. Dazu dient eine Onlinekarte in der Punkte gesetzt werden können.

Im vergangenen Jahr waren vier Kommunen des Kreises engagiert dabei, in diesem Jahr beteiligen sich alle 12 Kommunen zeitgleich. Kontaktdaten sowie die Anmeldedaten  unter www.stadtradeln.de/registrieren

Mehr Informationen unter

stadtradeln.de

facebook.com/stadtradeln

twitter.com/stadtradeln

instagram.com/stadtradeln

Anmerkung zoom: Warum nicht im Fediverse bei Mastodon?

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Hintergrund:

Stadtradeln

Mit seinem internationalen Wettbewerb Stadtradeln lädt das Klima-Bündnis alle Bürgerinnen und Bürger sowie Mitglieder der Kommunalparlamente ein, in die Pedale zu treten und ein Zeichen für verstärkte Radverkehrsförderung zu setzen. In Teams sollen sie an 21 zusammenhängenden Tagen zwischen Mai und September möglichst viele Fahrradkilometer für ihre Kommune sammeln. Die Kampagne will für das Radfahren im Alltag sensibilisieren sowie die Themen Fahrradnutzung und Radverkehrsplanung stärker in die kommunalen Parlamente einbringen. Mit der Meldeplattform RADar! und dem Projekt RiDE – Radverkehr in Deutschland, das wissenschaftlich aufbereitete Radverkehrsdaten den Teilnehmerkommunen bereitstellt, beinhaltet die Kampagne zudem zwei Elemente, mit denen die Radinfrastruktur ganz konkret und unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger verbessert werden kann.

stadtradeln.de

Klima-Bündnis

Seit über 30 Jahren setzen sich die Mitgliedskommunen des Klima-Bündnis mit ihren indigenen Partnern der Regenwälder für das Weltklima ein. Mit fast 2.000 Mitgliedern aus mehr als 25 europäischen Ländern ist das Klima-Bündnis das weltweit größte Städtenetzwerk, das sich dem Klimaschutz widmet, und das einzige, das konkrete Ziele setzt: Jede Klima-Bündnis-Kommune hat sich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen alle fünf Jahre um zehn Prozent zu reduzieren. Da sich unser Lebensstil direkt auf besonders bedrohte Völker und Orte dieser Erde auswirkt, verbindet das Klima-Bündnis lokales Handeln mit globaler Verantwortung.

klimabuendnis.org

Die Erneuerbaren sind jetzt weltweit die preiswerteste Energiequelle

Die erneuerbaren Energieformen wie Wind- und Solarenergie waren schon 2021 im Vergleich mit den alten fossilen Energien am preiswertesten. Und das Schöne ist, dass dieser Trend weitherhin anhält und sich sogar mit zunehmender Geschwindigkeit der Energiewende noch verstärken wird.

Auch der Bericht des Weltwirtschaftsforums von Juli 2021 zeigt, dass die Vermeidung einer noch größeren Klimakrise mit den kostengünstigen erneuerbaren Energien machbar ist. Die Erde muss nicht verbrennen, und wir entwickeln in weltweitem Maßstab neue klimafreundliche Technologien.

Atomkraftwerke werden allein aus Kostengründen das Rennen gegen die erneuerbaren Energien verlieren (siehe Grafik oben).

Ich halte das für eine gute Nachricht. Außerdem freue ich mich über die Abschaltung der deutschen Atomkraftwerke, die uns jetzt schon genügend ungelöste Probleme bei der Lagerung radioaktiven Abfalls bereitet haben. Wir hinterlassen den uns folgenden mehr als 100.000 Generationen ein giftiges Erbe. Eine teure Angelegenheit.

Der Umbau des Energiesektors wird nicht ohne Reibungen und Widersprüche verlaufen. Wir werden vernünftige und weniger vernünftige Debatten erleben.

Der Medien-Hype um die wütenden Äußerungen eines Bigge-Olsberger Hoteliers auf Facebook – Sauerländer Wirt erteilt Grünen Hausverbot im „Platzhirsch“ – ist imho in diesem Zusammenhang heiße Luft, die wenig produktive Diskussionsenergie erzeugen wird, ein Klick-Spektakel, das es bis in die Springerpresse geschafft hat.

Kein weiterer Kommentar.

Umleitung: Weltwirtschaft im Bild, Lehren aus der Pandemie, Ostermärsche, Marina Weisband in Dortmund, Pastvertising, Menschen ohne Gehirn, Photovoltaik und Geocaching in Hessen.

So sieht die Weltwirtschaft gegenüber dem Willy-Brandt-Haus in Lübeck heute aus. (foto: zoom)

Die Lehren aus der Pandemie: Seit Jahren rechneten Fachleute mit einer neuen Pandemie. Als sie schließlich kam, stellte sie auch das bisherige Wissen über Seuchen auf den Prüfstand … spektrum

Ostermärsche: Querfront ante portas? … endstationrechts

Neuroplastizität: Gedankenlesen und Menschen ohne Gehirne … scilogs

Online-Vortragsreihe zur Photovoltaik: Die insgesamt fünf Vorträge finden immer dienstags ab 18. April statt. Den Start macht der Vortrag „Stecker-PV – Steck die Sonne ein! Solarstrom von Balkon und Terrasse“ am 18. April gefolgt von „Photovoltaik bei Wohnungseigentümergemeinschaften“ am 25. April. Am 2. Mai können sich Interessierte bei dem Vortrag „Photovoltaik und Batteriespeicher“ informieren, am 9. Mai über die „Energiewende durch Bürgerenergie“ und abschließend am 16. Mai zu „Steuertipps und Fragerunde für Photovoltaik-Betreiber“ … doppelwacholder

Pastvertising jetzt auch bei Mastodon: Es war eine produktive Woche: Neben @die_reklame und PlanetHistory gibt es jetzt auch das englischsprachige Schwesterprojekt Pastvertising auf Mastodon … schmalenstroer

Zwei hochkarätige Veranstaltungen in der Jüdischen Gemeinde Dortmund: Zum Nachdenken und Zuhören: Vortrag Marina Weisband und Konzert Michael Abramovich … nordstadtblogger

Geocaching: Hessen. Immer wieder Hessen? … unkreativ

Frohe Ostern oder so…

Osterhase auf Schmetterlingsjagd (foto: zoom)

Ich wünsche allen Leser*innen einen entspannten Ostermontag. Vor allem jenen, die in sozialen Berufen arbeiten müssen, während wir anderen die Sonne (tatsächlich) genießen, ein dickes Dankeschön!

Auf der Emscher-Radtour vor ein paar Tagen habe ich mich mit einer Pflegenden aus dem Krankenhausbereich unterhalten. Die Kolleg*innen seien ziemlich ausgepowert. Manche notwendige Tätigkeit – ich belasse es bei diesem Allgemeinplatz – bleibe unerledigt. Das hörte sich nicht gut an. Hängen im Schacht.

Was würde helfen? Starke Gewerkschaften, Arbeitskämpfe für gute Bezahlung und bessere Arbeitsbedingungen. Weitere Ideen?

NRW: Holzeinschlag 2022 um 39,1 Prozent geringer als ein Jahr zuvor

Im Jahr 2022 wurden in Nordrhein-Westfalen 11,7 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen; 10,4 Millionen Kubikmeter davon waren Schadholz.

Rodungsarbeiten am Lörmecke-Turm Ende 2020. (archivfoto: zoom)

Düsseldorf (IT.NRW). Im Jahr 2022 wurden in Nordrhein-Westfalen 11,7 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen. Wie Information und Technik als Statistisches Landesamt mitteilt, sank der Holzeinschlag damit gegenüber dem bisherigen Höchstwert von 19,3 Millionen Kubikmetern im Jahr 2021 um 39,1 Prozent.

Ebenfalls rückläufig war der Schadholzeinschlag, der einen Anteil von 88,8 Prozent am gesamten Holzeinschlag ausmachte. Gegenüber dem Höchstwert aus dem Vorjahr sank er um 42,2 Prozent auf 10,4 Millionen Kubikmeter.

81,8 Prozent (8,5 Millionen Kubikmeter) des gesamten nordrhein-westfälischen Schadholzes waren im Jahr 2022 auf Insektenbefall zurückzuführen. Das waren 10,0 Prozent weniger als im Jahr 2021 (91,8 Prozent; 16,6 Millionen Kubikmeter). Demgegenüber stieg der Anteil des Schadholzes, das durch Wind/Sturm verursacht wurde von 0,9 Prozent im Jahr 2021 (165 000 Kubikmeter) auf 9,5 Prozent im Jahr 2022 (996 000 Kubikmeter). Trockenheit war verantwortlich für 7,2 Prozent (750 000 Kubikmeter) und Schnee/Duft für 0,5 Prozent (52 000 Kubikmeter) des gesamten Schadholzes.

Im Jahr 2022 hatte Nadelholz einen Anteil von 88,6 Prozent am gesamten Holzeinschlag. Gegenüber dem Vorjahr (2021: 18,3 Millionen Kubikmeter) ist der Einschlag von Nadelholz um 43,2 Prozent auf 10,4 Millionen Kubikmetern zurückgegangen. Der Holzeinschlag von Laubholz ist dagegen im selben Zeitraum um 37,5 Prozent gestiegen (2021: 975 000 Kubikmeter; 2022: 1,3 Millionen Kubikmeter). Laubholz hatte einen Anteil von 11,4 Prozent am gesamten Holzeinschlag.

IT.NRW als Statistisches Landesamt erhebt und veröffentlicht zuverlässige und objektive Daten für das Bundesland Nordrhein-Westfalen für mehr als 300 Statistiken auf gesetzlicher Grundlage. Dies ist dank der zuverlässigen Meldungen der Befragten möglich, die damit einen wichtigen Beitrag für eine informierte demokratische Gesellschaft leisten. Nur auf Basis aussagekräftiger statistischer Daten können Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft getroffen werden.

Emscher oder Ostsee? Egal – Hauptsache Wasser!

Vom Skandinavienkai raus auf die Ostsee (foto: zoom)

Von der Emscher haben mich binnen eines Tages erratisch anmutende Bewegungen über die Landkarte an die Ostsee geschleudert.

Ich bin dort nicht allein. Gefühlt zehn Millionen Menschen drängeln sich auf der Promenade in Travemünde. In Wirklichkeit muss man sich nur ein paar Meter vom Zentrum des Geschehens wegbewegen und der Osteransturm löst sich ruckzuck auf.

Sinnbild für deutsche (?) Ordnung (foto: zoom)

Keine Sonne, grauer Himmel und feuchtkalt – so habe ich mir den Frühling an der See nicht vorgestellt, aber die Welt existiert manchmal auch außerhalb von Wille und Vorstellung. Wir passen uns an und trinken den Tee 3 Grad heißer. Ich habe noch nie in meinem Leben einen Strandkorb gemietet, aber fotografieren mag ich sie schon, wie sie so ordentlich am Strand aufgereiht sind. Strandgebühren werden erst ab 15. Mai fällig.

Diese plexigläsernen (?) Halbkugeln habe ich heute zum ersten Mal gesehen.

„Virenhüllen“ verhindern in der Outdoor-Gastronomie das Verwehen der Aerosole (foto: zoom)

In der Pan- oder Endemie, die gerade mal wieder beim Abwassermonitoring einen Aufwärtstrend zeigt, setze ich mich gewiss nicht unter eine solche Virushülle.

Putins Tisch ist hinlänglich bekannt. Heute habe ich Putins Sitzbank gefunden.

Ein prima Plätzchen für zerstrittene Politiker*innen und andere Paare, die sich überworfen haben. (foto: zoom)

Ok, war ein spontaner Flach-Scherz, der mir auf der Meeresbrücke einfiel, und dumme Witzchen sollte man – so die Regel – immer, unbedingt und unüberlegt hinausposaunen.

Den gefährlichen Egomanen Putin beiseite gelassen, habe ich am Ende des Tages auf das Meer zurückgeblickt und eine bunte Installation samt Fahnen im grau-kalten Travemünde betrachtet und geknipst.

Grau, grün, bunt und der Spaziergang war zuende. (foto: zoom)

Enspannt in einem Tourismus-Hotspot die Menschen meiden. So ereignislos kann ein Ostersamstag am Meer verlaufen.

Bis denn und Gute Nacht!

Guten Morgen! Der Weg ist das Ziel…

Recklinghausen-Süd / Herne an der Emscher (foto: zoom)

Moin! Der Weg ist das Ziel und hinter dem Horizont geht es weiter.

Der Karfreitag ist überstanden. Schuhe an und raus. Der Himmel ist nicht mehr so blau wie auf dem Bild vor vier Tagen an der Emscher. Es ist kühl. Die Vögel zwitschern trotzdem.

Ortswechsel. Das Internet ist schlecht. Demnächst mehr.