Gekocht

Marktbrunnen am Wehlheider Platz in Kassel (foto: zoom)

An diesem Wochenende war es mir einfach zu warm. Asphalt, Hitze, Luftfeuchtigkeit. Der Sommer ist auf meiner Skala der Lieblingsjahreszeiten inzwischen sehr tief abgerutscht.

In den Städten drücke ich mich auf der Schattenseite der Straßen an den Häuserwänden entlang, fliehe in Parks unter schattige Bäume und meide offene Flächen.

Das Wasser im Kochtopf auf dem Wehlheider Markt in Kassel sprudelt der Krise entgegen. Unsere Städte sind nicht auf hohe Temperaturen eingerichtet. Stein- und Asphaltwüsten dominieren die Plätze, vom Verkehr ganz zu schweigen.

Es sind nicht nur die großen Städte, die sich längst als Feinstaubschleudern und Hitzefallen entpuppt haben. Stellt euch mal in Olsberg an den vor einigen Jahren neu gestalteten Kreisverkehr samt Umfeld zwischen zwischen Bahnhof- und Ruhrstraße und lasst um 17 Uhr im Hochsommer das nackte Pflaster auf euch wirken. Mir macht diese seeelenlose Stadtarchitektur Angst.

„Sous les pavés, la plage!“ – Unter dem Pflaster liegt der Strand hatte Angi Domdey von der Frauenband Schneewittchen 1976 getextet. Heute habe ich in der Sommerhitze keinen Bock mehr auf den glühend heißen Sandstrand. Da mögen die Wellen noch so verführerisch rauschen, das Meer voller Feuerquallen.

Neuer Radweg zwischen Brilon und Alme

Kartenbearbeitung Stadt Brilon

Die Stadt Brilon hat einen neuen Radweg zwischen Brilon und Alme offiziell für den Verkehr frei gegeben. Sobald ich Zeit habe, werde ich mir den Weg anschauen. Ab Olsberg besteht nun eine Radverbindung über Antfeld, Altenbüren (Höhe), Aatal, Brilon nach Alme.

(Nach einer Mitteilung der Stadt Brilon)

Der Radweg beginnt in Brilon an der Straße Hinterm Gallberg und führt am Modellflugplatz und am Hallerstein vorbei direkt zur Ludgerusstraße in Oberalme.  Mit dieser neuen Verbindung wird das Radnetz Südwestfalen erweitert. Er stellt die Direktverbindung von Brilon nach Alme her und auch der Ortsteil Wülfte werde, so die Mitteilung der Stadt Brilon, einfacher erreicht. Letzteres ist mir noch nicht ganz klar.

Baubeginn auf dem ursprünglich nur unzureichend ausgebauten Wirtschaftsweg war im November 2022. Aufgrund der Winterzeit und dem damit einhergehendem Baustillstand konnte der Radweg im Mai 2023 fertig gestellt werden. Das ausgebaute Teilstück hat eine Länge von rund 1.000 m. Die weitere Verbindung war bereits gut ausgebaut. Die Ausbaubreite beträgt 3,50 m, mit dieser Breite kann der landwirtschaftliche Verkehr den Weg auch weiterhin nutzen.

Der Radweg verbindet Brilon nun direkt mit Alme. Der bisherige Umweg über Wülfte (Bri 23) oder alternativ den Nehdener Weg entfällt. Dabei stellt der Radweg die topografisch einfachere Variante dar, einige Höhenmeter können eingespart werden. Auch aus Gründen der Verkehrssicherheit bietet sich der neue Weg an. Sowohl auf dem Nehdener Weg als auch zwischen Wülfte und Alme ist bei deutlich höherem Verkehrsaufkommen das Geschwindigkeitsniveau des Kraftfahrzeugverkehrs höher.

Die Wochenend-Kombi: Rad und Deutschlandticket

Zwischen Korbach und Kassel (foto: zoom)

Anfang Mai habe ich mir unverzüglich das Deutschlandticket der Deutschen Bahn gekauft und bin zufrieden, wahrscheinlich weil ich nicht auf die Bahn angewiesen bin, denn ich nutze die Zugverbindungen lediglich für das Freizeit-Radeln. Auf diese Weise kann ich bei der Routen- und Zeitplanung überfüllte oder unzuverlässige Strecken meiden.

Beispielsweise fahre ich am Wochenende oder an Feiertagen immer raus aus Winterberg, damit ich nicht mit den Ruhrtalradlern in den Zugabteilungen kollidiere. Diese wollen ihre Tour an der Ruhrquelle beginnen, was mich als Winterberger Bürger nicht interessiert. Die Hauptidee lautet: Gegen den Strom!

Am letzten Sonntag bin ich sehr früh aufgestanden. Die zweite Idee ist: Loskurbeln, bevor die Motorradfahrer*innen und Sportwagenbesitzer*innen ausschwärmen. Die Straße war mein, und schnell war ich auf der L 740 von Siedlinghausen nach Winterberg geradelt, dann hinunter nach Elkeringhausen und durch das wunderbare Orketal Richtung Medelon. Von dort aus führt ein asphaltierter Wirtschaftsweg nach Medebach.

Die Motorradfahrer*innen schliefen immer noch.

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Das Motto zum Tage: RADIKAL + INSTABIL

Dieses Graffito habe ich noch nicht entschlüsseln können. (foto: zoom)

Manchmal stehe ich vor einem Wandbild oder einem Graffito und fühle mich in die Schulzeit zurückversetzt. „Interpretiere die Darstellung …!“ Und ich kapiere es nicht. Schon die Beschreibung ist zum Scheitern verurteilt.

Daher schaue ich mir Graffiti lieber zu zweit oder in einer kleinen Gruppe an. Vier Augen sehen mehr als zwei Augen, vor allem wenn ich etwas müde und abgekämpft mein Fahrrad die Graffiti-Mauer in Dortmund unterhalb der Rennbahn entlang schiebe.

Bei der oberen Abbildung bin ich zur Zeit noch ratlos. RADIKAL + INSTABIL ist halbwegs verständlich, aber der Rest ist mir verschlossen.

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Umleitung: Zecken, die Kuh ist gemelkt, Kunst, Anastasia, Lamm Gottes, Ernst Bach, Sommer am U, Mack und Millionär*innen in Hagen, RWE im HSK und eine Margerite.

Margerite vor dunkelgrünem Rasen-Boke Röhrenblüten in derh. Weiße Zungenblüten am Rand, gelbe Röhrenblüten in der Mitte des Blütenstandes
Mager- oder Trockenwiesen-Margerite, siehe am Ende der Umleitung (foto: zoom)

Zeckenforscher Gerhard Dobler: „Anzahl der Zecken hat sich in diesem Jahr verdoppelt“ … deutschlandfunk

Die Kuh ist gemelkt, der Zopf geflechtet, der Schatz gehebt: Sprache wandelt sich. Aber wohin genau geht die Reise? … spektrum

Was ist Kunst? Zwecklosigkeit der Kunst als Freiheits-Verkörperung: Alles, was man tut, dient normalerweise einem Zweck. Man will ein Ziel erreichen und setzt seine Kräfte dafür ein. Das ist ermüdend, weil die Schattenseite dieses Zustandes Unfreiheit ist: wenn alles zweckgebunden ist, wird die persönliche Freiheit beschnitten … endoplast

Anastasia – Geheimes Wissen aus der Taiga: Seit den 1920er Jahren versuchte die völkische Bewegung mittels gezielter Ansiedlungen junger Menschen auf dem Land, die Gesellschaft in ihrem Sinne zu verändern – durch ein naturnahes Leben innerhalb ihrer eigenen Volksgemeinschaft mit dem Ziel, die »Arterhaltung der deutschen Rasse« zu sichern … derrechterand

Lamm Gottes (Satire): „… die Wirtschaft und damit auch den Staat in eine existenzielle Notlage bringe. Wer sich vorsätzlich vegan ernähre, so Weiger, verursache Schäden an der Natur und damit auch am…“ … zynaesthesie

Kreis Wittgenstein: Ernst Bach (1902-1965) – ein Kämpfer für das freie Wort? … siwiarchiv

Dortmunder Kultur: Der „Sommer am U“ ist gestartet und belebt die City mit Konzerten, Lesungen und DJ-Sets … nordstadtblogger

Hagener Kultur: Ungeahnte Leuchtkraft der Farben – Heinz Mack (92) stellt in Hagen aus … revierpassagen

Hagener und andere Millionär*innen: Das Geld ist nicht weg – nur woanders. Zahl der Einkommensmillionär*innen in NRW um 1,9 Prozent gestiegen … doppelwacholder

Hochsauerlandkreis: Landrat möchte regionale Energiegesellschaft mit RWE als Mehrheitsgesellschafterin gründen … sbl

Die Margerite (siehe Bild oben) soll nicht vergessen werden: Sie ist bei uns im Hochsauerland auf Wiesen und Triften weit verbreitet, hauptsächlich in zwei Sippen: Leucanthemum vulgare (eher Trockenwiesen) und L. ircutianum (eher Fettwiesen) [2]. Der Name Margerite kommt von französisch marguerite und soll Perle bedeuten[1, ?]. Der Name galt ursprünglich für das Gänseblümchen. Später wurde er auf die Margerite übertragen.[1] Die Blütezeit ist von Juni bis Oktober [3]. Was wir häufig als Blüte bezeichnen, ist ein Blütenstand aus 20 bis 25 weißen Zungen- und bis zu 400 gelben Röhrenblüten. Die Margerite zählt zu den sogenannten Korbblütlern (Asteraceae, Compositae). Schon seit dem Mittelalter wird sie als Zierpflanze kultiviert und ist auch als Gemüse verwendbar [1].

[1] R. Düll, H. Kutzelnigg, Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder, 8. Aufl., Wiebelsheim 2016, S. 384/385. Allerdings habe ich die sprachliche Ableitung ‚Perle‘ nur im Altgriechischen (‚margarites‘) belegt gefunden.

[2] Richard Götte, Flora im östlichen Sauerland, 2. Auflage, Marsberg-Bredelar 2022, S. 452/453

[3] Aribert Jung, Die Pflanzenwelt im Sauerland und Siegerland, Fredeburg 1978, S. 80

Blümchen-Blog, oder was!?

Vor der Haustür: Wiesen-Schaumkraut, hier ohne Kuckucksspeichel (foto: zoom)

April, Mai und Juni sind im Hochsauerland sehr gute Monate, um sich die blühenden Kräuter genauer anzuschauen. Seit der Pandemie habe ich mir angewöhnt, die Blütenpflanzen entlang der Namenlose zwischen Schnickemühle und Silbach zu beobachten.

Von der Pestwurz, Primel, Buschwindröschen zu scharfem Hahnenfuß, kriechendem Günsel, Knoblauchsrauke und Spitz-Wegerich Ende Mai, Anfang Juni. Der Bärlauch ist nun schon fast verblüht und ich warte auf die Massenpaarungen der Feuerwanzen auf den Blütenständen des Wiesenkerbels.

Für die Bestimmungen im Gelände nutze ich kaum noch meine alten Bücher wie den Schmeil-Fitschen oder den BLV Pflanzenführer. Leichter, wenn auch oft nicht ganz exakt, geht es mit den Bestimmungsapps für das Smartphone: PlantNet, Flora Incognita und Obsidentify. Wo die eine App unsicher ist, hilft nicht selten die andere App weiter. Außerdem stehen zu Hause immer noch die Bücher im Regal. Da schaue ich tatsächlich manchmal hinein.

So bin ich auch einem hartnäckigen Denkfehler meinerseits auf die Spur gekommen. Jahrelang habe ich geglaubt, dass der Name Wiesen-Schaumkraut vom Anblick der weißen Blütenmeere auf den Weiden herrühre.

Hätte ich doch genauer hingeschaut und nachgedacht!

Schaumkraut heißt diese Futterpflanze der Raupe des Aurorafalters deshalb, weil an den Pflanzen oft eine weiße, schaumartige Masse, der sogenannte Kuckucksspeichel zu finden ist. Darin leben die Larven der Schaumzikade. Sie sind dort vor Austrocknung und Fressfeinden geschützt [1]. Der Schaum wird durch Einpumpen von Luftbläschen aus der Atemhöhle in eine eiweißhaltige Flüssigkeit, welche die Larven aus dem After abscheiden, erzeugt [2].

Nun, die oben genannten Pflanzen sind nicht die einzig blühenden Kräuter. Geht selber raus und schaut, bevor der August die leuchtenden Farben verdörrt.


[1] R. Düll, H. Kutzelnigg, Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder, 8. Auflage, Wiebelsheim 2016, S. 160

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Wiesen-Schaumkraut

Sonntagmorgen – Kopf aufräumen, Schwimmen und Ballaballa-Balkan

Gepflegte Langeweile in Winterberg, Kurpark mit Oversum: Teletubby-Land (foto: zoom)

Heute räume ich das Dachstübchen auf: Klimakrise, Inflation, Wohnungsnot, soziale Frage, Ukraine-Krieg, USA, Ballaballa Balkan… alles muss raus. Der Himmel ist blau und die Sonne scheint – ein unverschämtes Sommerwetter Anfang Juni.

Seit gestern hat das Freibad in Siedlinghausen geöffnet. Freibäder werden immer kleiner oder weniger und sollten kräftig unterstützt werden. Daher habe ich dieses Mal eine Familiensaisonkarte gekauft. Weil Winterberg selbst sein Freibad vor Jahr und Tag durch eine Ferienhaussiedlung ersetzt hat, ist Siedlinghausen die einzige Möglichkeit zum Bahnenschwimmen an der frischen Luft im Stadtgebiet. Es sei denn, ihr wollt im Hillebachsee (Niedersfeld) herumplanschen.

Wenn ich geschwommen bin und die schlechten Gedanken verbannt habe, werde ich mir die neue Folge des Ballaballa-Balkan Podcasts „für Polemik und Palaver vom Ballaballa-Balkan […] mit dem grimmigen „Kroaten“ Danijel Majic und dem Nationalismusbehinderten Krsto Lazarevic“[1] anhören.

Denn nichts ist unaufgeräumter als der Balkan, zumindest in meiner Vorstellung, und das ist schlecht.

Das Bild vom Kurpark in Winterberg hilft mir, mich in einen Zustand gepflegter Langeweile zu versetzen.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=r9Of8LJne18
Ähnlichkeiten des Teletubby-Landes mit dem Kurpark in Winterberg sind rein zufällig.

Carpe Diem – den Sonntag überstehen wir.

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[1] Das c mit Akzent in den beiden Nachnamen kann ich in WordPress leider nicht darstellen.

Gute Nacht Kleiner Wiesenknopf

Was da so unordentlich herunterhängt, sind die Staubfäden der männlichen Blüten. (foto: zoom)

Der Kleine Wiesenknopf, auch Kleine Bibernelle oder Pimpinelle genannt, wächst und blüht auf unserem ungemähten Rasen und vielleicht auch auf eurem.

Der zottelige Blütenstand sieht auf den ersten Blick sehr verwirrend aus, aber es ist ganz einfach: oben weibliche, in der Mitte zwittrige und unten männliche Blüten. Bei letzteren hängen schlaff die langen Staubfäden hinunter. Diese Bauart hängt mit der Windblütigkeit zusammen. Damit ist der Kleine Wiesenknopf eine Ausnahme unter den Rosengewächsen (meist Insektenbestäubung).

Der Kleine Wiesenknopf blüht von Mai bis August, seine Früchte – kleine Nüsse – sind im Zeitraum von Juli bis Oktober reif.

Hat er einen Nutzen oder kann er weg?

Die Kleine Bibernelle ist eine alte Salat- und Gewürzpflanze, fester Bestandteil der Hessischen Grünen Soße, mit nussigem Geschmack. Sie wurde früher auch als Hausmittel gegen Husten verwandt. Für den Landwirt oder die Landwirtin ist sie eine wertvolle Futterpflanze und ist ein Rohbodenpionier.

Die Pflanze lebt in Wurzel-Symbiose (Mykorrhiza) mit einem Pilz. Der Pilz besorgt Wasser und Mineralstoffe, der Kleine Wiesenknopf gibt dem Pilz den Zucker, den er mit Hilfe der Fotosynthese produziert. Eine Win-Win-Gemeinschaft.

Die Antwort auf die oben gestellte Frage lautet folglich: Großer Nutzen, kein Schaden, kann nicht weg!

Umleitung: Milliardäre greifen an, Harmonisch mit Neonazis, Klimadreckschweine, Gürtelrose-Impfung gegen Demenz, Tucholsky in Lourdes und mehr…

Blüht zur Zeit in vielen Gärten: der Zierlauch (foto: zoom)

Milliardäre greifen an: Donald Trump und Elon Musk als Bösewichte? … endoplast

Harmonisch mit Neonazis: Das Brauchtumsfest am Questenberg in Sachsen-Anhalt lockt zu Pfingsten Rechtsextreme aller Couleur an. Die Ortsbevölkerung lässt sie gewähren … endstationrechts

Gürtelrose-Impfung verhindert anscheinend Demenz: Herpesviren, darunter auch der Erreger der Windpocken, stehen schon länger im Verdacht, mit Demenz zusammenzuhängen. Die neuen Ergebnisse über die Impfung gegen Gürtelrose stützen diese Hypothese … spektrum

Klimadreckschweine (Satire): „… warne Scholz vor einer Radikalisierung der Klimaschützer. Die gesellschaftliche Stimmung sei trotz einer weitgehenden Kompromissbereitschaft der Bundesregierung gegenüber den besorgten Autobesitzern schon so aufgeheizt, dass man auf Proteste von Jugendlichen nur mit der Härte des…“ … zynaesthesie

Kurt Tucholsky – Lourdes (1927): was ist eigentlich Lourdes, dieser kleine Ort am Fuße der Pyrenäen, der durch die angeblichen Marienerscheinungen 1858 zu einem der größten Wallfahrtsorte des Christentums wurde? Was geschieht dort? Wieso gibt es überall in Deutschland Nachbauten der Lourdesgrotte? … schmalenstroer

Lucinda Devlin – Frames of Reference: Die Ausstellung in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln zeigt neun Werkreihen, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten: Lucinda Devlin beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit Exekutionsräumen und Tiergehegen, mit Kurorten und Agrarlandschaften, mit Vergnügungshotels und amerikanischen Seen … kwerfeldein

Dortmunder Nordstadt: Anarchistisches Parkfest am 17. Juni im Blücherpark … nordstadtblogger

Gießen: Nicht schön, aber viel besser als früher – Bilder aus der „Eulenkopf“-Siedlung … revierpassagen

Wildkräuter-Experiment oder einfach nur mangelhafte Pflege: der Jüdische Friedhof in Winterberg

Die Grabstätten von Martha und Julius Winterberger (foto: zoom)

Ich habe bislang im Hochsauerland keinen ungepflegteren Jüdischen Friedhof gesehen als den Jüdischen Friedhof in Winterberg. Schon vor ein paar Jahren hatte ich mich über den Zustand der seit 2010 offiziell als Baudenkmal geschützten Anlage gewundert.

Nun wuchern erneut die krautigen Pflanzen und der Löwenzahn gedeiht prächtig auf den Wegen.

Löwenzahn auf den Wegen (foto: zoom)

Der Jüdische Friedhof in Winterberg liegt am Rande der Stadt und ist von außen nicht unbedingt als Friedhof zu erkennen. Die meisten Menschen gehen achtlos am Treppenaufgang vorbei. Es ist vom Fußweg bzw. von der Straße nicht ersichtlich, dass sich hinter dem Holztörchen ein besonderer Ort verbirgt. Wäre nicht zumindest eine Hinweis- und vielleicht eine erklärende Geschichtstafel angemessen?

Die Treppe hoch zum Jüdischen Friedhof (foto: zoom)

Vielleicht beschäftigen sich ja einige Schüler*innen im Rahmen des Jugendgeschichtsprojekts „Erinnern vor Ort“- „Vergessene Schicksale: Jüdische Familien im Hochsauerlandkreis“, welches ich vor drei Tagen hier im Blog vorgestellt habe, mit den Winterberger jüdischen Familien. Immerhin trägt das örtliche Gymnasium den geschichtsträchtigen Namen der Geschwister Scholl.